Autor Thema: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?  (Gelesen 3922 mal)

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Offline chad vader

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Moin!

Gerade gestern beim Oneshot gestern kam mir die Frage wieder auf. Ich habe einem Dragonborn Fighter-Pregen ("Captain Raskan") spontan folgende Hintergründe verpasst:
  • Captain "Rostblut", Held der Schlacht vom Dampfschlangenloch +4
  • Gescheitertes Noviziat des Moradin +2
  • Drittgeschlüpfter des Smaragdpräfekten von Drakonista +2
Ich geb zu, beim 2. Hintergrund hab ich etwas geschwächelt, aber im großen und ganzen ziemlich unikat. Dann kam das große Feld fürs OUT und ich dachte nur mal wieder: Warum?! Für was? Für wen?

Wie seht Ihr das?

EDIT (Nachtrag): Mir geht es dabei v.a. um Backgrounds im Hinblick auf den ergänzenden Artikel "Handling Backgrounds" aus dem SL-Schirm Ressource Book. Da wird der Wert von Backgrounds als Plot-Hook-Lieferant für den SL und Weltenbauwerkzeug explizit noch mal hervorgehoben. Aus meiner Sicht ist da alles drin, was auch im OUT drin ist, plus halt Probenboni.
« Letzte Änderung: 16.01.2018 | 10:45 von chad vader »

Offline Crimson King

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #1 am: 14.01.2018 | 10:59 »
Du kannst mit dem OUT mächtige Statements abgeben, da diese ja besagen, dass es eine bestimmte Eigenschaft in keiner anderen Person der Spielwelt geben darf. Wenn du das OUT natürlich zu einem +0-Background degradierst, ist der Mehrwert eher gering.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Offline Scimi

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #2 am: 14.01.2018 | 14:27 »
Die Hintergründe beziehen sich alles auf Dinge, die der Charakter vorher gemacht hat und die im jetzt Vorteile bringen. Sie beschreiben, was ein Charakter kann. Das OUT ist hingegen das erste, wo ich als SL hinschaue, wenn ich mir überlege, was mit dem Charakter noch so passieren wird. Außerdem hat es halt die Qualität der Einzigartigkeit. Dabei geht es darum, was einem Charakter so passiert.

Wenn z.B. dein "Gescheitertes Noviziat des Moradin" ein Hintergrund ist, erklärt das, warum dein Charakter ein paar Kenntnisse in dem Bereich hat, das aber heute nicht mehr macht. Die Hauptfunktion dabei ist, dir in bestimmten Situationen Bonuspunkte zu geben, wenn du eine kleine Anekdote dazupackst.

Wenn das stattdessen ein OUT ist, hast du mechanisch gar nichts davon, dafür stellt sich die Frage, warum du in der Geschichte der Welt die einzige Person bist, die das Noviziat versemmelt hat und was der Rest der Welt davon hält.

Offline kalgani

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #3 am: 15.01.2018 | 15:53 »
OUT = mechanisch keine Auswirkung
Background = mechanische Auswirkung

Ist für mich schon die einfachste und deutlichste Unterscheidung.

Online Tudor the Traveller

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #4 am: 15.01.2018 | 18:56 »
@Chad Vader: Ich finde du überstrapazierst die Backgrounds insofern, dass du sie mit dem OUT vermischst. Kein Wunder also, dass du diese Frage stellst. Die Backgrounds sollen imo so etwas wie Berufserfahrung sein. In den Beispielen stehen ja auch weitgehend simple Dinge wie Kopfgeldjäger, Piraten-Kapitän, Wachoffizier etc. und nur vereinzelt mal etwas Exotisches. Vor allem finde ich es wichtig, dass sich unter dem Background alle etwas konkret vorstellen können. Insofern sollten Backgrounds meiner Meinung nach recht straight vorward formuliert werden. Aber vielleicht sehe ich das ja auch falsch...  ;)
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #5 am: 15.01.2018 | 19:05 »
Das "One unique thing" ist ja schon etwas einzigartiges.

Also nicht "Held der Schlacht von..." sondern "Einziger Zwerg der arkane Magie kann". Mit so einer Ansage gibt es dann in dieser Welt KEINE anderen Zwerge die Arkane Magie koennen.

Was diese OUTs dann bedeuten (Warum kann dieser Zwerg arkane Magie? Was hindert den Rest der Zwerge arkane Magie zu lernen? ...) kann sich dann im Spiel ja noch entwickeln (bzw. auch Ideen fuer Abenteuer, Kampagneneinbindungen, ... geben)
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #6 am: 15.01.2018 | 19:12 »
Ich finde die Backgrounds sagen eher was Du kannst und das OUT ist ein Tipp, dem man dem DM hinwirft. Die Backgrounds sind damit so etwas wie Skill Bundles.

(Wobei ich eher zu "konservativeren" OUTs tendiere, d.h. z.B. "letzter Schüler des Lich Kings" fände ich cool, aber so Dinge wie "schwebt, wenn er die Augen schließt" finde ich eher doof.)

Offline chad vader

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #7 am: 15.01.2018 | 22:37 »
Erst mal vielen Dank für die bisherigen Antworten.
@Scimi, Tudor the Traveller, Radulf St. Germain
Kennt Ihr den Artikel "Handling Backgrounds" aus dem Ressource Book?

Du kannst mit dem OUT mächtige Statements abgeben, da diese ja besagen, dass es eine bestimmte Eigenschaft in keiner anderen Person der Spielwelt geben darf.
Wo steht das denn? Nach meinem Verständnis geht es um eine Skizze für eine interessante Charakterstory. Das muss nicht unbedingt was sein, was "keine andere Person der Spielwelt haben darf". Ehrlich gesagt fände ich das sogar eine ziemlich eintönige, kreative Einschränkung, wenn 13th Age Gruppen immer aus absoluten, isolierten Superlativen bestehen müssen. Das mag MAL lustig sein, aber wird mit der Zeit sicher nicht interessanter, sondern verkommt vermutlich eher zur Karikatur.

@Selganor
Die OUT-Beispiele aus dem Regelwerk umfassen
"I am one of a couple dozen surviving members of [...]"
"I cut off my own arm to show how tough I am.”
und mein persönlicher Favorit: “I am a former cultist.”

Aus Sicht der Spieler fällt mir einfach kein Beispiel ein, was ich als OUT umsetzen müsste und nicht ebenso gut als Background etablieren könnte. Erst recht, wenn ich die Hinweise aus dem Ressource Book effektiv zum Einsatz bringe, also interessante Orte, Ereignisse, Figuren und Icon-Verflechtungen einbaue, Charakter und Kampagnen(-Welt) weiterentwickle und damit schlussendlich dem SL spannende Plot Hooks liefere.

Aus Sicht des Spielleiters würde ich es als massiven Fehler verstehen, interessante Story Hooks auf den Charakterbögen nur beim OUT zu suchen und es dabei zu belassen. Die Backgrounds bieten, richtig genutzt, mindestens ebenso viel Potential. Ich würde sogar sagen, es gibt bestimmte Spielertypen, bei welchem der Bereich, auf dem es Punkte zu verteilen gab, noch viel wichtiger ist, als ein mechanisch irrelevantes Flufftextfeld (bewusst überspitzt ausgedrückt). Praktischerweise ist bei den Background ja sogar auch ne Gewichtung dabei.

Und nach dieser Bilanz - ja - da bleibt in meiner Wahrnehmung von einem OUT nicht viel mehr als "der eine Background, auf den man keine Punkte gepackt hat".

« Letzte Änderung: 15.01.2018 | 22:38 von chad vader »

Offline Scimi

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #8 am: 15.01.2018 | 23:31 »
Wo steht das denn? Nach meinem Verständnis geht es um eine Skizze für eine interessante Charakterstory. Das muss nicht unbedingt was sein, was "keine andere Person der Spielwelt haben darf".

Die Definition von "unique" ist, dass es das kein zweites Mal irgendwo gibt. Die Beispiele im Grundbuch suggerieren, dass das im Umkehrschluss bedeutet, dass ein relativ unspektakuläres OUT den entsprechenden Umstand in der Spielwelt als einzigartig festlegt ("I am an elven pyromaniac", alles, was mit "I am the only…" anfängt).

- - -

Natürlich kann man auch mit Hintergründen als Storyaufhänger spielen, aber ein OUT ist eine Erklärung des Spielers, dass er diese Geschichte gern bespielen würde. Ein Hintergrund erklärt ja zuerst einmal nur, warum ein Charakter etwas kann, ohne dass der Spieler unbedingt will, dass das wirklich auftaucht.

Aber wenn du keine Verwendung für ein OUT hast oder die Idee nicht zum Stil eurer Runde passt, dann ist es ja auch kein Problem, das wegzulassen. Ist ja nicht so, dass das mit einem anderen Regelelement interagiert.

Offline chad vader

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #9 am: 16.01.2018 | 07:17 »
Die Definition von "unique" ist, dass es das kein zweites Mal irgendwo gibt.
Das "irgendwo" ist entscheidend. "Your one unique thing is an unusual trait that sets your character apart from every other hero."
Rob Heinsoo räumt in einem Kommentar ein, dass er es sich für kurze Demorunden zur Gewohnheit gemacht hat, die Spieler zu in der Spielwelt einzigartige OUTs zu pushen, stellt aber klar, dass das seine eigene, nicht repräsentative Spielweise ist und er selbst auch im Kampagnenmodus anders vorgeht.

Das ist zumindest mein Kenntnisstand. Kann ja sein, dass ich was überlesen habe und das irgendwo mal revidiert wurde. Daher meine Frage.

Sollte das, was ich weiß, noch stimmen, funktioniert Dein Umkehrschluss nicht. Jemand, der sich per OUT als Exkultist ausweist, legt damit nicht per se fest, dass es in der Spielwelt sonst bisher niemand jemals geschafft hat, mit fragwürdigeren Religionsgemeinschaften zu brechen.

Zitat
Ein Hintergrund erklärt ja zuerst einmal nur, warum ein Charakter etwas kann, ohne dass der Spieler unbedingt will, dass das wirklich auftaucht.
Er legt fest, welcher Aspekt seiner Figur immer wieder thematisiert wird, um Probleme zu lösen. Nenn mich einen schlechten Menschenkenner, aber wenn ein Spieler "Organisator der legendären 35. Geburtstagsfeier des Drachenkaisers +5" als Hintergrund aufschreibt, dann würde mich wirklich wundern, wenn den Spieler Feiern und den Drachenkaiser als Elemente in der Kampagne nicht interessieren. Das Beispiel kommt übrigens nicht von mir, sondern aus dem bereits erwähnten Artikel im Ressource Book.
« Letzte Änderung: 16.01.2018 | 07:53 von chad vader »

Offline Crimson King

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #10 am: 16.01.2018 | 07:59 »
Aus Sicht der Spieler fällt mir einfach kein Beispiel ein, was ich als OUT umsetzen müsste und nicht ebenso gut als Background etablieren könnte.

Wir hatten eine 13th Age-Runde in einer selbst erschafften Welt, in der es unter anderem extraterrestrische Gedankenparasiten gab, die in den Verstand einer Person beherrschen konnten. Mein Char hatte als OUT, dass er einen solchen Parasiten im Kopf hatte, aber nicht beherrscht wurde. Das ist definitiv kein Background, weil es null über irgendwelche Erfahrungen oder erlernte Fähigkeiten aussagt.

In der selben Runde schwiegen die Götter. Göttliche Magie funktionierte, aber was früher üblich war, das Priester mit den Göttern Zwiegespräch halten konnten, war irgendwie passé. Ein Spieler hatte nun das OUT, dass er als einziger noch mit den Göttern sprechen konnte. Auch das ist kein Background.

Ein anderer Spieler war der einzige Halbelf, das Ergebnis eines magischen Experiments. Definitiv kein Background.

Mir ist ehrlich gesagt unklar, was daran so schwer sein soll, OUTs zu finden, die die Basis für Stories bilden, aber keine Aussage über Fähigkeiten treffen. Das gilt auch und noch mehr dann, wenn man OUTs lediglich als sehr besonders und nicht als einzigartig definiert. Ob es nun nur einen Halbelfen gibt oder 10, die allesamt Ergebnis der Versuchsreihe sind, macht dafür, dass das ein Plotaufhänger ist, aber nichts zu Kompetenzen aussagt, ja keinen Unterschied.
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Offline Ginster

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #11 am: 16.01.2018 | 08:48 »
Zuerst mal: ich finde die obigen Backgrounds sehr gelungen, ich mag es sehr, wenn sie aus mehr bestehen als "Wächter +2". Im Resource Book sind ja auch gute Tipps dazu.

Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an, so richtig sehe ich das Problem nicht. Backgrounds sind der Erfahrungsschatz, auf den der SC in jeglicher Situation zurückgreift. Von einem OUT muss der Charakter theoretisch nicht einmal etwas wissen. "Sohn des Drachenkaisers +4" als Background setzt voraus, dass sich der Spieler dessen bewusst ist. Der Fakt wird ebenso in der Welt etabliert sein, damit der Background funktioniert. Das OUT "Der einzige lebende Sohn des Drachenkaisers" hingegen bietet ganz andere Anknüpfpunkte, selbst wenn dem Charakter dies unbekannt sein sollte.

Ich denke nicht, dass ein OUT zwingend 100% einzigartig sein sollte (in den Organized Play-Runden soll man das auch vermeiden), aber es ist schon vorteilhaft. Niemand will einen Zwerg mit Uhrwerk-Herz spielen, wenn der an jeder Ecke steht, sondern den einzigen Zwerg, der ein Uhrwerk-Herz hat. Es bringt keine Vorteile, ist daher auch als Background wertlos, aber warum der Zwerg dieses Herz hat, wie es dazu kam und was das für ihn und die Welt bedeutet, das wird die Kampagne dann klären.

Offline chad vader

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #12 am: 16.01.2018 | 10:41 »
Wir hatten eine 13th Age-Runde in einer selbst erschafften Welt, in der es unter anderem extraterrestrische Gedankenparasiten gab, die in den Verstand einer Person beherrschen konnten. Mein Char hatte als OUT, dass er einen solchen Parasiten im Kopf hatte, aber nicht beherrscht wurde. Das ist definitiv kein Background, weil es null über irgendwelche Erfahrungen oder erlernte Fähigkeiten aussagt.
Ein Hintergrund "Der Gedankenparasit bekommt nicht die Kontrolle +X" könnte in Skillchecks z.B. betreffend Durchsetzungskraft/Willensstärke oder Resistenz gegen Infektionen zum Einsatz kommen. Außerdem wären spontaner Zugang zu Erinnerungs- und Bewusstseinsfragmente des Parasiten oder seiner früheren Opfer möglich. Den Background fänd ich ziemlich cool.

Zitat
In der selben Runde schwiegen die Götter. Göttliche Magie funktionierte, aber was früher üblich war, das Priester mit den Göttern Zwiegespräch halten konnten, war irgendwie passé. Ein Spieler hatte nun das OUT, dass er als einziger noch mit den Göttern sprechen konnte. Auch das ist kein Background.
Ich kann mir wenig vorstellen, was breitgefächerte Probenboni noch einfacher erklären könnte, als sprichwörtlich göttliche Eingebung. Aber ich denke mal, Dir geht es bei dem Beispiel mehr um den Weltenbau-Aspekt, dass eben auch festgelegt wird, dass Götter ansonsten schweigen. Auch das ist, gemäß dem schon mehrfach referenzierten Artikel, explizit in Backgrounds gewünscht.
Vielleicht sollte ich das im Eingangspost noch ergänzen, dass es mit v.a. um Backgrounds im Blickwinkel dieses ergänzenden Artikels geht.

Zitat
Ein anderer Spieler war der einzige Halbelf, das Ergebnis eines magischen Experiments. Definitiv kein Background.
"Ich bin das Produkt dunkler Rituale +X" hilft bei vielerlei Ritualzauberei/Zauberexperimente, der Interaktion mit Wesen/Konstrukten ähnlichen Ursprungs oder dem Ursprung selbst, außerdem kommen einige Nebeneffekte des Experiments später oder nur zeitweise zum Tragen.

Zitat
Mir ist ehrlich gesagt unklar, was daran so schwer sein soll, OUTs zu finden, die die Basis für Stories bilden, aber keine Aussage über Fähigkeiten treffen.
Man KANN jedes der von Dir genannten Beispiele als OUT oder als Background realisieren. Der Mehrwert der Umsetzung als Backgrounds liegt auf der Hand. Was ist der Mehrwert der Umsetzung als OUT? Was verliere ich, wenn ich es nicht als Background mache?

Offline KhornedBeef

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #13 am: 16.01.2018 | 10:49 »
Ich sehe bei einem OUT, dessen Natur nicht bekannt ist, ein Problem mit der Rechtfertigung für Proben. Wieso hilft es einem bei Ritualzauber, dass man ein Experiment ist? Wo ist das so? Das OUT steht eben erstmal als "thing" da, das im lauf des Spiels erforscht werden muss.
Demgegenüber behandeln die Backgrounds doch eher bekannte Größen, bei denen bekannt ist, wie sie sich auswirken könnten?
Ich meine, was sonst mach mechanisch Sinn?
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Offline Ginster

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #14 am: 16.01.2018 | 10:54 »
Man KANN jedes der von Dir genannten Beispiele als OUT oder als Background realisieren. Der Mehrwert der Umsetzung als Backgrounds liegt auf der Hand. Was ist der Mehrwert der Umsetzung als OUT? Was verliere ich, wenn ich es nicht als Background mache?

Man kann. Aber es macht mE trotzdem Sinn, das zu trennen. Backgrounds sind das alltägliche Brot der Helden, das OUT ist das prägnante Alleinstellungsmerkmal des Charakters. Allein, dass man theoretisch bis zu acht Backgrounds haben könnte spricht dagegen, die alle auf diese Weise zu verwenden.

Offline Scimi

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #15 am: 16.01.2018 | 10:55 »
Das OUT ist schwer zu fassen, nicht umsonst verwendet das Grundregelwerk ziemlich viele Worte und Beispiele dafür, etwas zu erklären, was eigentlich vom Namen her selbsterklärend ist. Und mechanisch hat das OUT überhaupt keine Auswirkung — auch wenn es als Teil des Systems präsentiert wird, ist es streng genommen keine Regel, sondern eine… tja… Erzähltechnik? SL-Technik?

Die Idee ist, als Spieler für den Charakter eine besondere Geschichte festzulegen. Das kann eine Geschichte sein, in der der Charakter bereits drinsteckt und die sich im Verlauf der Zeit fortsetzt, es kann aber auch etwas sein, was in der Zukunft liegt oder dem Charakter selbst unbekannt ist. In einer epischen Geschichte ist das das "Gimmick" des Charakters, an dem er klar zu identifizieren ist. Es muss vielleicht nicht streng gesehen absolut einzigartig sein, aber schon irgendwo eindeutig:
- "Ich habe von den Göttern einen verschlossenen Behälter bekommen, aber sie haben mir verboten, ihn zu öffnen."
- "Als ein böser Zauberer mich und meine Eltern töten wollte, habe ich überlebt und ihn dabei vernichtet."
- "Ich habe den Zauberring meines Onkels geerbt, den er vor Jahren bei einem Rätselwettbewerb gewonnen hat."
- "Der schwarze Ritter, der die Armee des Bösen befehligt, ist mein Vater und ich habe sein Schwert geerbt."
- "Ich habe mich selbst neun Nächte lang am Weltenbaum aufgehangen, um die Geheimnisse der Runen zu erlernen."
- "Als meine Welt zerstört wurde, haben meine Eltern mich als Baby in diese Welt geschickt und jetzt bin ich der letzte Überlebende meines Volkes."
- "Mein böser Bruder hat mich ermordet und zerstückelt, aber meine Schwester-Frau hat die Teile wieder zusammengesetzt und mich mit Magie wiederbelebt."

Da sollte relativ klar sein, wer das ist, auch wenn nicht völlig ausgeschlossen bleibt, dass die Geschichte 100%ig neu ist…


Backgrounds hingegen sind in erster Linie das Skillsystem des Regelwerks. Klar, die erzählen auch etwas über den Charakter, aber in erster Linie sollten sie abbilden, was ein Charakter draufhat. Wenn ich mir vorstelle, dass mein Charakter klettern und schwimmen kann, reicht es völlig aus, mir zu überlegen, warum und woher er das können soll. "Seefahrer" reicht da völlig aus, schöner ist natürlich, wenn man sich das ein bisschen genauer überlegt, "10 Jahre Toppsgast der Biestigen Berta" oder so.

Und natürlich können sie als Teil des Charakters später noch einmal auftauchen, sie funktionieren aber auch, wenn sie komplett in der Vergangenheit liegen. Z.B. erklärt "Militärarzt im 2. Englisch-Afghanischen Krieg", warum Dr. Watson sich mit Medizin und Pistolen auskennt, was sich in den Sherlock Holmes-Abenteuern immer wieder niederschlägt. Aber tatsächlich als Storyelement auftauchen tut diese Militärvergangenheit nicht. Könnte sie, passiert aber nicht. Die Hauptfunktion ist, zu erklären, warum Watson ein guter Detektiv ist. Es hängt natürlich auch ein bisschen vom Hintergrund selbst ab, bei "amtierender Champion der Alkoholympiade" würde ich vielleicht erwarten, dass das nochmal auftaucht, bei "ehemaliger Champion der Alkoholympiade" denke ich eher an "1967, vier Touchdowns in einem Spiel"- oder "Damals, als wir in der Biskaya lagen…"-Momente.


- - -

Dabei ist es unbenommen, dass es Dinge geben kann, die sowohl als Hintergrund als auch als OUT funktionieren. Oder dass man ein OUT zusätzlich als Hintergrund ausbauen kann, um entsprechende Boni zu nutzen. Z.B. wäre "Meine Eltern wurden bei einem Überfall getötet und jetzt befreie ich als maskierter Rächer die Stadt vom Verbrechen" ein gutes OUT, aber könnte außerdem mit Hintergründen wie "maskierter Detektiv", "Millionär und Playboy" oder "trainiert von der Liga der Assassinen" ausgebaut werden.

Offline Ginster

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #16 am: 16.01.2018 | 10:56 »
Das OUT steht eben erstmal als "thing" da, das im lauf des Spiels erforscht werden muss.
Demgegenüber behandeln die Backgrounds doch eher bekannte Größen, bei denen bekannt ist, wie sie sich auswirken könnten?

Ja, sehe ich auch so, genau das meinte ich mit dem Beispiel "Sohn des Drachenkaisers".

Offline Crimson King

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #17 am: 16.01.2018 | 10:59 »
Ein Hintergrund "Der Gedankenparasit bekommt nicht die Kontrolle +X" könnte in Skillchecks z.B. betreffend Durchsetzungskraft/Willensstärke oder Resistenz gegen Infektionen zum Einsatz kommen. Außerdem wären spontaner Zugang zu Erinnerungs- und Bewusstseinsfragmente des Parasiten oder seiner früheren Opfer möglich. Den Background fänd ich ziemlich cool.

Ersteres ist völlig konstruiert, zumal Willensstärke bzw. mentale Widerstandskraft kein Skill ist, sondern ein Verteidigungswert. Das OUT besagt zunächst mal genau das, was da steht: der Parasit kann den Charakter nicht beherrschen. Alles andere ist wild da rein interpretiert.

Der zweite von dir genannte Einsatz wäre ohnehin im Wesentlichen storybezogen. Wenn ich das als Background haben will in der Art, wie du es machst, kann ich das aufschreiben als: kann auf Erinnerungs- und Bewusstseinsfragmente des Parasiten zurückgreifen; was ein ziemlich beschissener Background ist, weil völlig unklar ist, worauf der eigentlich Anwendung findet.

Andere Beispiele ähnlich. Du kannst für jeden Mist irgendwas hin konstruieren, damit das irgendwie für Fertigkeitsproben relevant sein könnte. Der Mehrwert erschließt sich mir nicht.

Davon abgesehen gibt es noch einen grundsätzlichen Unterschied bezüglich der Verwendung von Backgrounds und OUTs als Plothook-Generatoren. Ersteres kann für Plothooks heran gezogen werden, letzteres soll, wenn nicht sogar muss. Die OUTs sollen im Spiel eine gewisse Prominenz haben. Backgrounds sagen vor allem etwas über Kompetenzen des Charakters aus. Wenn sie so formuliert sind, dass die auch Weltelemente definieren und Aufhänger für Abenteuer bieten, ist das ein netter Bonus.

« Letzte Änderung: 16.01.2018 | 12:47 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Offline Vielfraß

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Re: Wer braucht One Unique Thing, wenn es Backgrounds gibt?
« Antwort #18 am: 21.01.2018 | 11:30 »
OUT und Backgrounds dürfen im Übrigen mMn auch gerne überlappen. Wenn dein Charakter "Drittgeschlüpfter des Smaragdpräfekten von Drakonista" als Background und OUT hat, dann legst du damit einen Fokus auf dieses Detail.
NPCs würden dich immer noch als Helden der Schlacht vom Dampfschlangenloch erkennen, doch wenn ich deinen Chara als Aufhänger einer Quest/Storyline verwenden möchte, würde ich durch das OUT eher eine politische Intrige weben, bei der man dich als Drittgeborenen als Mörder deiner beiden älteren Geschwister darstellen will oder so. Und ich zumindest vergebe für OUTs genauso +punkte auf skillchecks wie für das ausnutzen von terrain etc. Also gib mir einen guten Grund warum dir dein OUT in der Situation besonders nützlich ist, und ich geb dir einen bonus auf den check nach meinem Ermessen.