Autor Thema: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?  (Gelesen 3693 mal)

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Hellstorm

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Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« am: 21.01.2018 | 21:16 »
Hallo Community,

ich sehe mich momentan einem Problem gegenüber. Es fehlt mir nicht an Abenteuer Ideen, aber ich bekomme sie nicht aufs Papier. Jedesmal sobald ich anfange zu tippen oder mit Papier zu arbeiten, finde ich einfach keine Lust mehr.

Wie zieht ihr euch aus solchen "Löchern"?

Online Tintenteufel

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #1 am: 21.01.2018 | 21:27 »
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Anspruch an das spätere Werk zu hoch ist. Natürlich ist das abhängig vom Ziel, aber bei mir ging es immer darum ein Abenteuer für meine Spielgruppe zu schreiben, nicht um es zu veröffentlichen oder gar ein Produkt zu erzeugen. Mir hat hier Sly Flourish's The Lazy Dungeonmaster sehr geholfen. Auf seinem Blog finden sich ein paar Auszüge und Konzepte/Ideen, die im Buch weiter vertieft werden. Oftmals braucht man aber nicht viel mehr als eine Vorstellung vom Anfang und Ende des Spielabends, sowie eine handvoll Begegnungen auf einer Karteikarte.

EDIT: Und oft bekam ich Lust, nachdem diese Eckpunkte gesetzt waren, sie auszuarbeiten!
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Offline Weltengeist

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #2 am: 21.01.2018 | 21:30 »
Warum versteckst du diese Frage unter "D&D5"? Ist doch ein allgemeines Rollenspielthema?
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Hellstorm

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #3 am: 21.01.2018 | 21:39 »
Warum versteckst du diese Frage unter "D&D5"? Ist doch ein allgemeines Rollenspielthema?

Weil ich vom Erfahrungschatz der DnDler zugreifen möchte. Ich sehe Abenteuer schreiben für WoD als ein "anderes" Hindernis. Da reicht mir "High Concept" Ideen^^.

Offline Buckteeth

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #4 am: 21.01.2018 | 21:43 »
Mir geht das ähnlich wie Mhyr. Ein paar Notizen reichen meist - ein Abenteuer bis ins letzte Detail auszuformulieren fühkt sich schnell nach Arbeit an. Ein paar Eckpunkte, vielleicht ein Flussdiagramm wirken nicht wie so eine Riesenhürde.

Mir hilff es auch, für meine Abenteuer ein eigenes Notizbuch zu haben, das ich praktisch immer dabei habe. Wenn mich spontan die Motivation überkommt, hab ich gleich meine restlichen Ideen zur Referenz da.
Mal schauen, wie lang ich durchhalte,  das upzudaten:
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Offline Tante Petunia

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #5 am: 21.01.2018 | 22:01 »
Auch ich habe für mich festgestellt, daß ich mich (manchmal) dazu zwingen muß die ersten Stichpunkte zu Papier zu bringen. Dann noch zumeist ein Pfeildiagramm mit den Namen/Beziehungen der Haupt-NSC. Wenn ich das erstmal zu Papier gebracht habe, dann kann ich es auch erstmal beiseite legen und nehme die Idee für die Handlung des Abenteuers zu einem späteren Zeitpunkt - wenn ich Bock darauf habe - wieder in die Hand und dann flutscht es auch mit der Ausarbeitung. :d
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Offline tartex

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #6 am: 21.01.2018 | 22:31 »
Es fehlt mir nicht an Abenteuer Ideen, aber ich bekomme sie nicht aufs Papier. Jedesmal sobald ich anfange zu tippen oder mit Papier zu arbeiten, finde ich einfach keine Lust mehr.

Was ist denn dein Anspruch an die selbst geschrieben Abenteuer? Sollen die sich so lesen, wie ein kommerziell erworbenes?

Das wäre ja echt sehr mühsam.

Normalerweise reichen doch ein paar Stichworte mit Verweisen zu Stat Blocks, oder?

Dann kommt evtl. noch eine Karte dazu. Aber warum mehr?

Besser viele mögliche Verzweigungen und Alternativen ausdenken, als einen Plot wirklich zu unterfüttern, oder?

Abgesehen davon bereite ich immer nur die nächste Session vor, und deshalb sind viele Abzweigungen, die einem voll ausgearbeiteten Abenteuer noch abgearbeitet werden hätten müssen, eh schon hinfällig.
« Letzte Änderung: 21.01.2018 | 22:35 von tartex »
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Offline Rhylthar

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #7 am: 21.01.2018 | 22:36 »
Ganz einfach:
Ich schreibe keine Abenteuer. Ich habe 1000(?)+ Abenteuer hier, die ich alle für 5E nutzen könnte. Also würde ich davon eines nehmen und umschreiben/anpassen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Derjayger

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #8 am: 21.01.2018 | 22:49 »
Ich freue mich auf die Spielerideen, also wie sie z.B. Mit Problemen umgehen.
Gleiche Art der Motivation: Wenn du in deinem Lieblingsspiel einen Level für deine Kumpels baust (z.B. Mario Maker).

Ganz wichtig: Stichpunktartig vorbereiten, nicht zu viel. Sonst wirds anstrengend und schade, wenn Spieler auf anderen Wegen gehen.
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Offline Boba Fett

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #9 am: 21.01.2018 | 22:54 »
Hallo Community,

ich sehe mich momentan einem Problem gegenüber. Es fehlt mir nicht an Abenteuer Ideen, aber ich bekomme sie nicht aufs Papier. Jedesmal sobald ich anfange zu tippen oder mit Papier zu arbeiten, finde ich einfach keine Lust mehr.

Wie zieht ihr euch aus solchen "Löchern"?

Ich bin ein Feedback-Junky!

In Deutschland herrsch ja allgemein ein bisschen die „nicht gemeckert ist gelobt genug“ - Mentalität. Und die wirkt auf mich sehr destruktiv.
Motivation ziehe ich aus den Rückmeldungen meiner Runde. Bleibt positives Feedback aus, verliere ich schnell die Lust was zu machen, und dann schnell das Interesse an der Kampagne, die gespielt wird.
Wenn dann zeitgleich irgendwas interessantes erscheint, reagiere ich wie ein Eichhörnchen „oh, eine neue Nuss!“
Wir haben das Symptom „System-ADS“ getauft.

Und das habe ich meiner Runde auch erklärt.
Seit dem versorgen die mich zwischen den Abenteuern mit positiven Feedback und ich bin motiviert.
Das machen sie, weil sie halt wirklich gern weiterspielen wollen.
Wollten sie früher auch, aber da wusste eben niemand, wie wichtig das Feedback war und ich nie, wie wichtig ihnen die Kampagne mit ihren Charakteren gewesen ist.

Klingt vielleicht blöd, funktioniert aber...!
« Letzte Änderung: 21.01.2018 | 22:58 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline ArneBab

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #10 am: 21.01.2018 | 23:07 »
Klingt vielleicht blöd, funktioniert aber...!
Und nichts anderes ist wichtig.
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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #11 am: 22.01.2018 | 08:57 »
Die besten Abenteuer haben 1-2 Maps (optional), ein paar wenige Notizen und eine Grundidee.
Den Rest ziehst du dir aus der Nase.

Egal welches System.

Offline Boba Fett

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #12 am: 22.01.2018 | 09:01 »
Ich hab es mal verschoben
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline KhornedBeef

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #13 am: 22.01.2018 | 09:19 »
Hm. Ich habe nur sehr begrenzte Erfahrung dabei, das richtig detailliert vorzuschreiben. Grundsätzlich würde ich aber immer grob anfangen und dann nach und nach ins Detail gehen. "Grob" heißt hier: Was sind die wichtigsten Sachen, die du drin haben willst, warum auch immer? Schreib auf. Wer sind die wichtigen Figuren. und was machen sie? Schreib auf. Wie sollen die Spieler mit denen in Interaktion treten? Was für Szenen brauche ich dafür? Schreib auf. Man schreibt also viele Sachen erstmal abstrakt auf, nach Funktion: "Exposition des Bösewichts", "Szene in der man mehr über das Problem herausfindet" usw. und geht immer wieder zurück zu den Sachen, die man sozusagen im Herzen der Geschichte sieht: Die wichtigsten Charaktere, ein Grundthema...
Es hilft übrigens ,wenn man jederzeit und überall etwas hat, um Notizen festzuhalten (Notizbuch, Diktier-App, whatever), und idealerweise einen einfachen Weg, um die zu sammeln und zu sortieren. So etwas wie Onenote oder Evernote, womit du handgeschriebene Notizen digitalisieren kannst, so dass du Ideen weiterentwickeln oder in die oben beschriebene Struktur einbauen kannst, sind auch hilfreich.
Soweit ich weiß, ist das bei Ronan- oder Drehbuchautoren nicht anders: Ideen aufschreiben, sortieren...feststellen das alles suckt, umsortieren, Charaktere umschreiben, Szenen streichen usw.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Grey

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #14 am: 22.01.2018 | 09:23 »
Warum versteckst du diese Frage unter "D&D5"? Ist doch ein allgemeines Rollenspielthema?
In Wahrheit ist die Frage sogar noch allgemeiner. ;) Bei Autoren nennt sich sowas "Schreibblockade", bei Comiczeichnern "Leeres-Blatt-Syndrom".

Patentrezepte dagegen gibt es nicht. Was bei mir manchmal hilft, ist:
  • Einen Tag Pause machen und mich gar nicht mit dem Szenario beschäftigen.
  • "Verwaltungskram", d.h. die vorhandenen Gedanken und Ideen erst mal sortieren.
  • Passende Stimmungsmusik einlegen.
  • Mit den Kumpels über bisherige Szenarien plaudern.
  • Eins von den tollen Szenarien anderer Autoren lesen, die in mir das Gefühl hervorrufen: "So was will ich auch erschaffen!"
  • Eins von den schlechten Szenarien anderer Autoren lesen, die in mir das Gefühl hervorrufen: "Das kann ich besser!"
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Hotzenplot

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #15 am: 22.01.2018 | 09:32 »
Ich denke schon, dass ein Teil der Frage system- und sogar settingspezifisch ist.

Mir geht es so:

1. Allgemeine Motivation
Der größte Motor ist die Angst vor der eigenen Vergesslichkeit. "Schnell Hotze, mach dir ne Notiz, sonst ist die Idee weg!"  ;). Wenn ich alles im Kopf behalten könnte, würde ich gar nichts aufschreiben. Allerdings entwickeln sich beim Schreiben neue Ideen, das ist eine zweite wichtige Motivation. Ich weiß, sobald ich mich hingesetzt und angefangen habe, kommen neue Ideen von allein hinzu. Als dritten Punkt nenne ich die Struktur. Ich bin ein Chaot. Das Aufschreiben hilft mir, meine Gedanken zu sortieren.
Ich mache es inzwischen so, dass ich nur noch Stichpunkte aufschreibe als Gedankenstütze, als Beispiel der Anhang aus dem Arbeitsthread zu meiner Großkampagne - selbst da schreibe ich nicht viel detailliert auf. Den Rest habe ich in der Regel so aus dem Handgelenk drauf. Allerdings dienen meine Abenteuer/Kampagnen ja nicht der Veröffentlichung (abgesehen der Zurschaustellung hier im Forum) und nur ich muss wirklich verstehen, was ich da aufgeschrieben habe. ;)


2. Setting
Wenn ich ein undogmatischen one-pager als Setting habe, ist die Motivation, ein Abenteuer niederzuschreiben, größer. Warum? Schlicht, weil es schneller geht. Keine Rücksichtnahme auf allgemein angenommene Settingwahrheiten und -kausalitäten. Um ein Beispiel zu nennen: Eine grob umschriebene Region aus Jaws of the six Serpents (PDQ) versus das Horasreich (Aventurien, DSA).
Zur Motivation trägt bei mir noch ein Setting bei, auf das ich richtig Bock habe. Klingt erstmal einfach, aber man stelle sich vor, die Spieler führen die Kampagne in ein Setting(teil), der einem nicht liegt ("Los, wir steuern unser Raumschiff zurück durch die Zeit und vergraben den Space-Schatz in der Hohlwelt dieses Planeten!").

3. System
Am meisten demotiviert mich ja das kleinteilige Aufschreiben von Werten (es sei denn, es handelt sich um die Entwicklung von coolen NSC). Das ist der Punkt, der glaube ich auch dem Thread-Ersteller wichtig war. Ein Stamm Orks mit Häuptling und Schamane? Kein Problem bei FATE. Bei D&D oder DSA? Wenn man es genau haben möchte, sitzt man da sehr lange dran und das kann nerven. Ergo: Je einfacher das System, desto weniger Zeit geht beim eigentlichen Aufschreiben drauf und man hat mehr Zeit für die Entwicklung wirklicher Ideen. Ich leite übrigens zu 95% DSA. Ja, das beißt sich.  ;D

In Wahrheit ist die Frage sogar noch allgemeiner. ;) Bei Autoren nennt sich sowas "Schreibblockade", bei Comiczeichnern "Leeres-Blatt-Syndrom".

Patentrezepte dagegen gibt es nicht. Was bei mir manchmal hilft, ist:
  • Passende Stimmungsmusik einlegen.
Danke für die Eingebung. Habe ich früher oft gemacht, aber in letzter Zeit nicht mehr benutzt. Macht direkt doppelt Spaß, muss ich mal wieder machen. Allerdings muss ich auch sagen, dass mich die Musik beeinflusst beim Ergebnis. Die Stimmung überträgt sich in das Geschriebene. "Who wants to live forever" -> total Party kill vorprogrammiert ;) Naja, nicht ganz so krass, aber ich denke, du weißt, was ich meine.

  • Eins von den schlechten Szenarien anderer Autoren lesen, die in mir das Gefühl hervorrufen: "Das kann ich besser!"
Sehr interessanter Punkt. Die Motivation, manche DSA-Abenteuer in anderem Gewand zu leiten, war bei mir tatsächlich auch, weil einige unglaublich schlecht waren/sind (teilweise liegt es an der heutigen Perspektive) und/oder der Ruf oft schlecht, dass ich mich motiviert fühlte, da etwas tolles draus zu machen.  :d
« Letzte Änderung: 22.01.2018 | 09:42 von Sir Hotz-a-plot »
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Deep One

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #16 am: 22.01.2018 | 10:28 »
Jedesmal sobald ich anfange zu tippen oder mit Papier zu arbeiten, finde ich einfach keine Lust mehr.

Wenn die "Schreibblockade" nur beim Abenteuerbasteln eintritt, ist es vielleicht Dein Unterbewußtsein, das keine Lust auf einen Haufen Arbeit hat?  :)

Bei Nicht-Dungeon-D&D reicht's ja häufig, ein paar Werte für Gegner und Gegenstände zu notieren und gut is'.

Offline Boba Fett

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #17 am: 22.01.2018 | 10:49 »
Was mir zum oben erwähnten Feedback Junky ergänzend einfällt...

Ich habe die besten Ideen immer dann, wenn ich mich mit anderen über Rollenspiel unterhalte. Also über andere Runden, Abenteuer, Situationen, etc. etc.
Bei mir tickert dann das Hirn und ein „wie hätte ich das gemacht“ oder „was hätte man daraus noch machen können“ kommt zu stande. Da ich mir die wenigsten Dinge nachhaltig merken kann, notiere ich sie mir inzwischen.
Daraus entsteht eine Ideensammlung. Und die gehe ich ab und zu durch.
Darin enthalten ist zB eine Location-Sammlung, mit Orten, wo ich gern mal was (zB Kämpfe) stattfinden lasse.

Abenteuer entwerfe ich nicht nach dem klassischen Modell, weil sie mir dann zu gescripted sind. Ich schaffe lieber Anfangssituationen und Motivationen und lasse daraus etwas entstehen... gepaart mit der Ideenliste kommen da meistens gute Sachen bei raus.
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Offline Derjayger

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #18 am: 22.01.2018 | 10:53 »
Wenn die "Schreibblockade" nur beim Abenteuerbasteln eintritt, ist es vielleicht Dein Unterbewußtsein, das keine Lust auf einen Haufen Arbeit hat?  :)

So ist es. Du hast ja den Luxus, nicht vorbereiten zu müssen (weil es nicht dein Beruf ist). Also lass es mal für 1-4 Wochen komplett sein.
Man trauert der Sache vielleicht erst ein bisschen hinterher, aber nach einiger Zeit merkt man, dass die Pause genau das Richtige war, weil sie einen auf eine andere Art der Vorbereitung gebracht hat, die viel mehr zu einem passt. Dann wünscht man sich, man hätte die Pause viel eher eingelegt.
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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #19 am: 22.01.2018 | 11:07 »
Ich habe die besten Ideen immer dann, wenn ich mich mit anderen über Rollenspiel unterhalte.

Genau das isses bei mir, nur in einer anderen Geschmacksrichtung als bei Boba. Ich frage befreundete Rollenspieler, ob ich sie mal mit nem Anruf wegen Vorbereitungszeugs nerven darf. Das mit der Nerverei meine ich dabei nur halb ernst, weil es halt erstens Freunde und zweitens Rollenspieler sind, die ich anspreche. Die telefonieren also gerne mit mir und reden auch gerne über Rollenspiele. Wenn beispielsweise beide im Auto sitzen, ist eine entsprechende Verabredung super. Hab ich schon stundenlang gemacht auf dem Weg zu irgendwelchen Terminen.

Eingangs beschrei ich dann die zwei Dinge: erstens die Situation, die sich den Spielern darstellt, und zweitens die Hintergründe aus SL-Perspektive. Manchmal schicke ich auch schriftiche Vorbereitungsdokumente. Je nach Komplexität. Dann überlegen wir gemeinsam, was passieren könnte. Dieses "passieren" ist dabei weniger im Railroadingsinne gemeint, sondern bezieht sich vielmehr auf Interpretationen der Spielwelt auf Basis der Ausgangslage mit einem Fokus auf Abenteuerlichkeit. Wir fragen uns dann also gemeinsam, was dieser oder jener NSC denn nun so tun würde und warum das ne geile Idee mit Blick auf den Spielabend ist. Wenn das viel wird, fahre ich auch mal fünf Minuten ran und mache mir Stichpunkte. Das ist aber selten.

Wenn es besonders wichtig ist, mach ich auch schon mal sowas wie die Delphi-Methode. Das heißt: ich rufe den ersten Experten an und entwickle solange Ideen, bis wir was Cooles beisammen haben. Dann rufe ich sukzessive weitere Experten an, die ich mit den bislang entwickelten Ideen füttere und schaue, was sie so daraus machen.

Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Und es macht Spaß. Und man verbringt lustige Zeit mit Freunden. Und man muss nicht vor nem leeren Blatt Papier sitzen und sich quälen.

Offline Grey

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #20 am: 22.01.2018 | 12:04 »
3. System
Am meisten demotiviert mich ja das kleinteilige Aufschreiben von Werten (es sei denn, es handelt sich um die Entwicklung von coolen NSC). Das ist der Punkt, der glaube ich auch dem Thread-Ersteller wichtig war. Ein Stamm Orks mit Häuptling und Schamane? Kein Problem bei FATE. Bei D&D oder DSA? Wenn man es genau haben möchte, sitzt man da sehr lange dran und das kann nerven. Ergo: Je einfacher das System, desto weniger Zeit geht beim eigentlichen Aufschreiben drauf und man hat mehr Zeit für die Entwicklung wirklicher Ideen.
Guter Punkt. :) Bei mir ist es zwar so, dass ich beim Aufschreiben der Werte gleichzeitig den NSC als Persönlichkeit kennenlerne; das klappt aber nur mit einem Regelsystem, bei dem ich straight drauflos jemanden basteln kann, wie ich ihn vor mir habe. Wenn ich dabei ständig irgendwelche Tabellen und mathematischen Formeln berücksichtigen muss, geht in meinem Kopf zuviel Rechenzeit drauf, die dann für das Wesentliche fehlt. Ein System mit -zig Synergien zwischen den Werten, bei denen Verbesserung der Reitfähigkeit automatisch Verbesserung im Nahkampf nach sich zieht (sodass die geplante, zierliche Edeldame, die eigentlich nur gut reiten können soll, unversehens zur Kampfsau mutiert) bremst mich beim NSC-Bau deutlich aus.

Red Baron und ich erzielen in der Hinsicht hervorragende Ergebnisse mit unserem Baby "Heroen". Wenn man da etwas Übung im Charakterbau hat, braucht man im Schnitt etwa eine Viertelstunde für eine vollwertige Hauptperson (sofern man sie vorher schon einigermaßen vor Augen hat).

Zitat
Sehr interessanter Punkt. Die Motivation, manche DSA-Abenteuer in anderem Gewand zu leiten, war bei mir tatsächlich auch, weil einige unglaublich schlecht waren/sind (teilweise liegt es an der heutigen Perspektive) und/oder der Ruf oft schlecht, dass ich mich motiviert fühlte, da etwas tolles draus zu machen.  :d
:D Exakt wie bei mir. Ich lese oft was, wo ich mir denke: "Schade um die schönen Ideen. Daraus hätte man was machen können." Gefolgt von dem Impuls: "Ich mach da jetzt was draus." ;)
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Offline Issi

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #21 am: 22.01.2018 | 13:18 »
Zitat
Hallo Community,

ich sehe mich momentan einem Problem gegenüber. Es fehlt mir nicht an Abenteuer Ideen, aber ich bekomme sie nicht aufs Papier. Jedesmal sobald ich anfange zu tippen oder mit Papier zu arbeiten, finde ich einfach keine Lust mehr.

Wie zieht ihr euch aus solchen "Löchern"?
Ich habe mich gerade gefragt, warum ich solche Löcher bezüglich Rollenspiel nicht kenne.
Bei anderen Sachen, die mir weniger Spaß machen (so Alltagskram und Must-Do-Sachen), dagegen schon.

Ich schätze das ist auch ein Stückweit Typ Sache.
Wie anstrengend empfinde ich es mir was aus dem Ärmel zu schütteln?

Ich kenne auch Leute, denen macht es mehr Spaß sich ein schon fertiges Abenteuer ein Bißchen umzumodeln, weil sich so die "aus den Fingern sagen" Sache in Grenzen hält.
Wenige bis keine Vorgaben bedeuten zuviel Stress (Arbeit).

Wieder andere sehen "keine Vorgaben" als eine positive Herausforderung. Und haben Spaß daran.


Grundsätzliches- Die Geschichte musst Du nicht aufschreiben (Bei Abenteuern für den privaten Kreis).  Die passiert sowieso erst im Spiel.
Ein zu festes Skript ist da hinderlich. Du solltest jedoch wissen, welche Aufgabe die Helden zu erledigen haben. (PLot)
Und wieso sie diese Aufgabe übernehmen. (Abenteuermotivation)
Was Du schriftlich  brauchst sind:
die wichtigsten NSC mit Namen und Werten.
plus Pläne und Karten, falls Du die benötigst.

Was Du im Kopf haben solltest: Hintergrund und Motivation der wichtigsten NSC.
Einen groben Ablaufplan der Ereignisse (die passieren, falls die Helden nicht eingreifen)
(Dazu kannst Du Dir auch Stichpunkte machen, falls Du Angst hast das zu vergessen).


Ansonsten: Die Freude anderen Freude zu bereiten ist mMn. die beste Motivation.
Bau ein Abenteuer an dem Du selbst auch Spaß hast. :)

Edit. Das wichtigste für den Ablauf -ist erst Mal das Grundgerüst. Der PLot.(= Was müssen die Helden tun? Was ist die Aufgabe bzw. das Thema?)
Das drumherumund (inklusive- NSC) kannst Du Dir dann bauen, wie Du möchtest und wie es für die Gruppe passt.
Hier ist mal zum Stöbern die Big List der RPG Plots übersetzt ins Deutsche: 
https://3w20.wordpress.com/2011/04/12/rollenspielplots/
« Letzte Änderung: 22.01.2018 | 13:36 von Issi »

Swafnir

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #22 am: 22.01.2018 | 15:45 »
Ich hab in meinem Leben noch kein Abenteuer geschrieben. Ich denke mir höchstens bestimmte Szenen aus und mach mir ein paar Notizen. Das mache ich ja nur für mich, von daher finde ich es sinnlos das alles auszuformulieren. Zudem haben ja die Spieler noch ihren Teil dazu beizutragen. 

Offline Issi

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #23 am: 22.01.2018 | 16:12 »
Ich hab in meinem Leben noch kein Abenteuer geschrieben. Ich denke mir höchstens bestimmte Szenen aus und mach mir ein paar Notizen. Das mache ich ja nur für mich, von daher finde ich es sinnlos das alles auszuformulieren. Zudem haben ja die Spieler noch ihren Teil dazu beizutragen.
Eine "Geschichte" die schon nieder geschrieben ist, kann man auch höchstens noch nachspielen.
Eine Abenteuer besteht im Prinzip aus einem Plot (Also einer Aufgabe) und dem was die Helden daraus machen.
Eine Geschichte wird daraus erst, wenn es vorbei ist.
Zum Zeitpunkt des Spiels- habe ich lediglich ein Setting mit Akteuren (NSC), in dem Dinge passieren, die die Helden auch  beeinflussen können sollten.

Ein klare Abfolge von festgelegten Szenen, gibt es nicht. (Das würde implizieren, dass die Spieler keinen Einfluß auf den Verlauf des Abenteuers haben)
Aber eine Abfolge von bestimmten Ereignissen. -aus denen sich im Spiel erst (in Abhängigkeit von den Entscheidungen der Spieler )Szenen entwickeln.
Ein Geschichte wird daraus erst wenn alles vorbei, bzw. abgedreht ist.
Im Nachhinein kann man sich erzählen was wie und wann genau passiert ist.

Bestimmte Szenen- gerade am Anfang des Plots -machen noch Sinn sie auszuarbeiten- Zum Beispiel- solche die die Helden ins Abenteuer holen.-Ihnen den Auftrag bringen oder die ihnen besondere NSC vorstellen- Quasi als - "Einführungszene."
Je weiter der Verlauf des Abenteuers voranschreitet, desto weniger lassen sich Szenen vorausplanen.
Der Gegenspieler bzw. die Gegenseite  hat natürlich auch einen Plan. Was uU. zu dem erwarteten Showdown führen kann aber nicht zwangsweise muß.
« Letzte Änderung: 22.01.2018 | 16:21 von Issi »

Swafnir

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Re: Wie motiviert ihr euch Abenteuer zu schreiben?
« Antwort #24 am: 22.01.2018 | 16:20 »
Eine "Geschichte" die schon nieder geschrieben ist, kann man auch höchstens noch nachspielen.
Eine Abenteuer besteht im Prinzip aus einem Plot (Also einer Aufgabe) und dem was die Helden daraus machen.
Eine Geschichte wird daraus erst, wenn es vorbei ist.
Zum Zeitpunkt des Spiels- habe ich lediglich ein Setting mit Akteuren (NSC), in dem Dinge passieren, die die Helden auch  beeinflussen können sollten.

Ein klare Abfolge von festgelegten Szenen, gibt es nicht. (Das würde implizieren, dass die Spieler keinen Einfluß auf den Verlauf des Abenteuers haben)
Aber eine Abfolge von Ereignissen. -aus denen sich im Spiel erst (in Abhängigkeit von den Entscheidungen der Spieler )Szenen entwickeln.
Ein Geschichte wird daraus erst wenn alles vorbei, bzw. abgedreht ist.
Im Nachhinein kann man sich erzählen was wie und wann genau passiert ist.

Bestimmte Szenen- gerade am Anfang des Plots -machen noch Sinn sie auszuarbeiten- Zum Beispiel- solche die die Helden ins Abenteuer holen.-Ihnen den Auftrag bringen oder die ihnen besondere NSC vorstellen- Quasi als - "Einführungszene."
Je weiter der Verlauf des Abenteuers voranschreitet, desto weniger lassen sich Szenen vorausplanen.
Der Gegenspieler bzw. die Gegenseite  hat natürlich auch einen Plan. Was uU. zu dem erwarteten Showdown führen kann aber nicht zwangsweise muß.


Ich arbeite auch eher mit Plotpoints, die getriggert werden können oder eben nicht und deren Reihenfolge meist nicht festgelegt sind.