Gerade die vertieften Regelkenntnisse braucht aber nicht der Spielleiter.
Da reicht es, wenn die irgendwer am Spieltisch besitzt, solange die Gruppe gut zusammen arbeitet. Tut sie dies nicht, dann hat man auch oft Probleme, wenn nur der Spielleiter sie besitzt.
Egal bei wem sich die Regel und Settingkenntnisse jetzt mehr vertiefen, das geht iDR. nur wenn man mal bei etwas bleibt.
Vermutlich wird jeder am Tisch sowohl mit Setting und Regeln vertrauter, wenn man mal eine zeitlang bei einem System bleibt.
Und natürlich bringt die Spezialisierung sowohl für den Spielleiter als auch bei den Spielern Vorteile.
Aber man profitiert in seiner Entwicklung als Spielleiter und Spieler auch extrem davon mal etwas neues auszuprobieren.
Ist halt die Frage wie oft man schon was "neues" probiert hat, wie sehr sich das gelohnt hat und wie gut mein Standart System ohnehin schon ist.
Ausflüge ins Horror-Genre helfen mir z.B. Horror-Elemente im Fantasy besser umzusetzen. Magie und High-Tech sind ja bekanntlich nicht völlig trennscharf, und deshalb sind SciFi und Fantasy oft auch nur zwei unterschiedliche Blickwinkel auf ähnliche Themen, und unterschiedliche Blickwinkel schaden selten.
Dem würde ich nicht widersprechen. Ein Genre Wechsel macht ja oft auch auf Regelebene Sinn. Da es im Setting oft völlig andere Waffen und Fertigkeiten gibt.
Wie oft ich dagegen innerhalb des gleichen Genres hoppen möchte, ist da vermutlich nochmal eine andere Frage.
Jedes System, Setting und Genre das Du ausprobierst packt Dir vielleicht ein neues Werkzeug (Erzählstil, Atmosphäre, ...) in Deinen Werkzeugkasten, dass Du in Deinen Kernsystemen irgendwann mal effektvoll einsetzen könntest.
-Also auf meinen Erzählstil hatte bislang noch kein System Einfluß. Das ist auch etwas, was von den Regeln meist unberührt bleibt. - Wenn ich jetzt Horror spielen will, dann brauche ich von Haus aus eine entsprechende Erzählkunst. Die ich mir vermutlich am ehesten durch Literatur und Film aneigne. Ein paar kleine Regelhinweise machen selten gleich einen guten Geschichtenerzähler.
Letztendlich spielt man eh am besten immer das auf das man gerade Bock hat. Aber wenn Du da langfristig optimierend planst um das maximum an Potential als Spielleiter zu erreichen, dann würde ich persönlich glaube ich immer auch ein wenig Diversität einstreuen. Bevorzugte Systeme sind sicherlich hilfreich. Aber die 100. Session DSA bringt Dich sicher nicht im selben Maße nach vorne wie die 1. Session Cthulhu, Shadowrun, Vampire, Earthdawn oder D&D.
Hier sind wir bei der Frage, was macht einen guten Spielleiter aus?
Dass er möglichst viele unterschiedliche Regeln kennt?
Oder dass er die, die er hat, super anwenden kann?
Ich würde eher sagen: Er sollte mit den Regeln des Systems mit dem er gerade spielt, einigermaßen gut vertraut sein.
Und es schadet auch nicht, wenn er das aktuelle Setting kennt.- So kann er es auch den Spielern näher bringen.
Er sollte darüber hinaus Spaß haben am Erzählen und NSC darstellen. Wie das geht, lernt man aus keinem Regelwerk.(Just my opinion)
Und je weniger man sich mit Regeln beschäftigen muß (weil sie einem noch nicht so vertraut sind) desto mehr kann man sich mMn. auf den Erzählstil und die "Story"konzentrieren.