Zu meiner Situation im Speziellen und den TLFL im Allgemeinen:
Wenn ich mich zum Ballspielen verabrede und einer kommt mit Golfausstattung, während der Rest Softball dabei hat ist das ein Mißverständnis. Der golfer wird sich dann - eventuell zu Recht - aufregen, aber wohl kaum darauf bestehen, dass seine Ausrüstung nun auch Verwendung findet.
Wenn ich mich zum Softball verabrede und einer seine Golfausrüstung mitbringt und dann versucht den Softball mit seinem Golfschläger zu hauen und deshalb seine Mannschaft verliert haben wir eine ganz andere Situation. Wenn er danach noch sagt "hättet ihr mal lieber Golf gespielt - Softball ist nämlich so scheiße, dass ihr euch nicht wundern müsst, dass ihr verloren habt" - dann ist doch schon einiges schief gelaufen.
Wenn dann aber die Geschichte erzählt wird und sich Leute echauvieren, dass der Golfer im Anschluss mit Schimpf und Schande überzogen wurde und schließlich wütend das Weite suchte ... dann läuft einiges extrem doof. Wenn sie sich dann aufregen, der Golfer wäre gemobbt worden, das Verhalten der anderen sei völlig inakzeptabel, man hätte das Spiel unterbrechen und mit ihm reden müssen und und und ... dann haben sich offensichtlich die SJW versammelt um sich von anderen bewundern zu lassen, wie toll sie sind, dass sie sich für die Rechte einer Minderheit einsetzen usw etc pp.
Und genau da sind wir bei meinem Beispiel. Letztlich mag ich als Pitcher den Ball gegen den Golfschlägerträger so geworfen haben, dass dieser ihn eventuell auf die Fresse bekommen könnte und siehe da - weil er keinen Bat sondern einen Golfschläger hatte ist genau das passiert. Das die anderen Spieler in diesem Moment lachen mussten ist nicht weiter verwunderlich, dass sich manche sogar diebisch freuten, weil der Golfer schon häufiger zum Softball mit seiner Golfausrüstung gekommen ist ist nun auch nicht sonderlich seltsam. Das es Beifall gab, weil er mal einen Ball in die Fresse bekommen hat - darüber darf man sich streiten ob man das gut findet, aber nachvollziehbar ist es auf alle Fälle.
Das sich Leute jetzt auf die Seite des Golfers stellen, ihn als "Opfer" stilisieren und die Schuld bei mir, also beim Werfer sehen, erschließt sich mir nicht. Wird es sich auch nie. Und nichts anderes ist hier im Thread geschehen.
Damit sehe ich persönlich das Schlimme das geschehen ist noch nicht einmal in der Softball-Partie, sondern in dem danach, denn es sagt etwas über Täter-Opfer-Kultur aus (wie Marzaan schon bemerkte) und über die Forenkultur. Das in solch einer Situation dann von manchen Leuten ein quasi unerfüllbarer Anspruch vom Christentum oder von der Rolle des Pädagogen herangezogen wird, also plötzlich aus einer allgemeinen Situation ein rein persönlicher Angriff wird, der darauf abzielt die Glaubwürdigkeit/Reputation des Werfers in Frage zu stellen, ihm bigottes Verhalten zu unterstellen und seine moralische Integrität zu untergraben - mit anderen Worten: wenn ich plötzlich Ziel einer Mobbing-Attacke werde, indem man mir zum Beispiel aktives Mobbing unterstellt (was, bei Gott, die Situation überhaupt nicht hergab); wenn einem sowas widerfährt, dann beginnt man doch schon mal an den Grundlagen unserer Gesellschaft zu zweifeln.
Wenn für einen Agressor Stimmung gemacht wird und für jemanden der Zivilcourage zeigt der Prozess gemacht wird - dann Prost Mahlzeit Deutschland. Und ja: genau so empfinde ich das. Um das zu verdeutlichen, also wie ich das hier empfinde, was hier gegen mich gelaufen ist will ich es an einem anderen Beispiel verdeutlichen:
Ein dunkelhäutiger Mensch versucht einer alten Dame die Handtasche zu entwenden. Ein Mann mit Glatze bekommt dies mit, schreitet ein und verletzt den Angreifer bei der Aktion "Rückholen der Tasche". Passanten lachen und klatschen. SJW kommt und beschimpft den Glatzkopf als Skinnhead, als dreckigen Nazi und verteidigt den Dunkelhäutigen. Auch nach Schilderung der Situation verteidigt er weiterhin den Täter, man hätte ihn ja nicht gleich verletzen müssen, Reden wäre sicher besser gewesen, man müsse auch seine Sozialisation betrachten, eigentlich sei er ja mehr das Opfer und dennoch der Glatzenträger der Täter und und und.
So fühle ich mich hier gerade. Aber das ist ja egal. Weil das "Opfer" eine junge Frau war? Hätte ich jetzt gesagt es wäre ein tätowierter Nazi gewesen - ich hätte von den selben Leuten Beifall geerntet, da bin ich mir sicher. Ich frage mich wirklich was in dieser Gesellschaft falsch läuft, wenn es völlig akzeptabel ist was hier in diesem Thread geschehen ist.
Was wurde mir alles unterstellt?
- social grief
- bulllying
- unchristliches Verhalten
- Berufsverfehlung
- ich sei verabscheuungswürdig
- kindisches/pubertäres Verhalten
- ich sei die soziale unterste Schublade
- nicht zu rechtfertigendes Verhalten
- ich sei Teil des Problems
- ich habe scheiße und herablassend gehandelt
- die Verhältnismäßigkeit der Mittel überschritten
- unentschuldigbares Verhalten
- Leute wie ich würden von der heutigen Gesellschaft nicht mehr geduldet
- ich bin der Täter
- unfaires Verhalten
- ich würde mit Mobbing prahlen
- taktloses Handeln
- allerunterste Schublade
- Grausamkeit (unnötige)
- schwärzestes Beispiel der Pädagogik
- eingeschränkte Sichtweise was Rollenspiel ist
Zugegeben 90% von diesen Anschuldigungen/haltlosen Vorurteilen und Beleidigungen kommen von Chiungalla, aber dennoch ... um dann die von dir bevorzugten "ICH"-Botschaften zu senden:
ICH fühle mich zu Unrecht an einen Pranger gestellt
ICH fühle mich gemobbt
ICH fühle mich beleidigt
ICH fühle mich in meiner Ehre verletzt
ICH finde solcher Verhalten unter aller Sau und nicht akzeptabel, ja nicht hinnehmbar
ICH danke allen, die mich/meine Position hier unterstützt haben und hoffe das einige Leute mal über das nachdenken was sie hier (und anderswo) versucht haben abzuziehen. Unglaublich.