Autor Thema: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht  (Gelesen 49432 mal)

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Offline KhornedBeef

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #375 am: 13.02.2018 | 10:47 »
@Greifenklause: Absolut klar! Da ist der Spieler eben nicht der TLFL, weil er einen sozial herausgefordertes Kampfmonster erstellt, sondern weil er nicht mit seinen Mitspielern zusammenarbeitet und fragt "Was bedeutet das für die anderen, mit dem Typ rumzuziehen? Wie behandelt die Gruppe die Situation?"
Das ist eigentlich eine tolle Rollenspielgelegenheit, wenn der Charakter sich halt am Amfang toll findet, weil er alles wegmoscht, aber allmählich einsieht, dass ihn die Gruppe in sozialen Situationen wie ein Kleinkind babysitten muss.
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Offline Greifenklause

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #376 am: 13.02.2018 | 10:52 »
...
Ok, "kann am Abenteuer nicht teilnehmen weil Chaosbarbaren am Hof nicht erwünscht sind" ist ein guter Grund, so etwas meinte ich :)

Edit: Da tendiere ich auch eher zum Spielerversagen, seinen Charakter nicht mit Grundintelligenz auszustatten, um am besprochenen Setting teilzunehmen. Auch ein "Wilder" wird in den meisten Epochen schnell lernen, wo er die Schnauze hält.
Katschin, so true!

Eben das ist die Kunst! Spätestens nach dem ersten Abenteuer mit ingame (!) für Zuckerbäcker oder Barbar so außergewöhnliche Erfahrungen, lernen die doch dazu...
Niemand erwartet, dass ersterer zum Schwertvirtuosen und letzterer zum Barbarden wird, aber stur über ingame Jahre am störenden Konzept festzuhalten, ja was ist das? Stur? Asozial? Fantasielos?

Wohlgemerkt: Es geht nie darum, anderen das Spotlight zu stehlen, indem man dort übermäßig wildert!
Versteh ich!
Aber es kann nicht sein, dass ein Depp nicht nur die Taschenlampe fallen lässt, sondern diese sogar noch in hohem Bogen ins Spotlight des Mitspielers wirft und dort alles kaputt macht.
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Offline Greifenklause

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #377 am: 13.02.2018 | 10:54 »
@Greifenklause: Absolut klar! Da ist der Spieler eben nicht der TLFL, weil er einen sozial herausgefordertes Kampfmonster erstellt, sondern weil er nicht mit seinen Mitspielern zusammenarbeitet und fragt "Was bedeutet das für die anderen, mit dem Typ rumzuziehen? Wie behandelt die Gruppe die Situation?"
Das ist eigentlich eine tolle Rollenspielgelegenheit, wenn der Charakter sich halt am Amfang toll findet, weil er alles wegmoscht, aber allmählich einsieht, dass ihn die Gruppe in sozialen Situationen wie ein Kleinkind babysitten muss.
+1

Ich habe immer Verständnis dafür, wenn die Charaktere, jeder für sich im ersten Abenteuer noch sehr naiv gespielt werden.
IM ERSTEN ABENTEUER!!! >:(
Und dann rauft man sich zusammen, lernt dazu und wird jeder auf seine Art etwas abenteuertauglich(er).
Viel erwarte ich da gar nicht. Streamlining ist mir fremd. Und durchaus können und sollen die Charakter Ecken, Kanten und Schwächen haben. Nur sollen diese "Skurilitäten" den Spielspaß aller mehren, nicht mindern...
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Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #378 am: 13.02.2018 | 11:21 »
Vielleicht ist das ja auch nur in meinem Verständnis so, aber
ein Spieler der seinen Charakter so baut und spielt, dass er nicht zur Gruppe passt, oder ihr eher zur Last fällt, gehört mMn. zur "Mein Charakter ist halt so", Fraktion.
Ein TLFL gehört zwar auch zur Familie der "Mein Charakter ist halt so", Fraktion aber er geht hier noch einen Schritt weiter, weil er eben die Gruppe nicht nur ein Bisschen behindern, sondern sie im entscheidenden Moment wirklich killen will.( quasi "mitnehmen")
(Dafür ist er sogar bereit seine eigene Figur zu opfern)

Ich denke der Unterschied ist evtl. folgender- mit einem "Mein Charakter ist halt so"-Spieler hält man es viel länger aus. Er holt sich die extra Aufmerksamkeit in kleinen Dosen, dafür kontinuierlich. Ein TLFL wird idR. nicht lange in einer Gruppe bleiben. Vielleicht spielt er deshalb generell eher auf Cons oder Oneshots- wo er sich einmalig möglichst viel Aufmerksamkeit holt.

Edit.
Theorie
MCIHS- latener, kontinuierlicher Gruppenboykott, um immer wieder kleine Portionen der Extra Aufmerksamkeit zu bekommen- al a "Steter Tropfen zermürbt die Gruppe "
(Die Mitspieler müssen für ihn immer wieder Energie und Zeit aufwenden- um ihn zum Zusammenspiel zu bewegen- Etwas, was er allerdings gar nicht will.
Denn Anpassung würde dazu führen, dass er diese Extra Aufmerksamkeit nicht mehr bekommt.)
TLFL- meist einmaliger maximaler Gruppenboykott, mit dem Ziel der Selbstbestätigung und kurzweilger Überlegenheit-( a la "alle reingelegt, alle mitgenommen.") und Aufmerksamkeit (auch in Form von Wut der getäuschten Spieler)

Beide Typen funktionieren nur, wenn man der Gruppe gegenüber zunächst Zusammenspiel vortäuscht.
Beliebt ist es auch bei Zweifeln der Gruppe am eigenen Verhalten, sich selbst zum Opfer zu machen, obwohl man keines ist.
"Ich will doch nur meine Figur spielen", "Ihr müsst euch nur noch mehr (an mich!) anpassen um mit mir klar zu kommen", " Ihr versteht mich nicht, ihr seid intolerant." etc.

« Letzte Änderung: 13.02.2018 | 12:47 von Issi »

Offline Isegrim

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #379 am: 13.02.2018 | 11:23 »
TLFL ist ein weeeeeites Feld.
Sie fängt schon an bei der Wahl von Nachteilen und ihrer Nachteile.
Sie bewegt sich über "Nein, ich wähle keine sozialen Fähigkeiten, sondern stecke alles in den Kampf. (...)

Ich bin ja nun nicht der Meister des taktischen dungeon crawls, aber wird in diesem Spielstil nicht geradezu erwartet, dass die Charaktere stark spezialisiert sind und sich in der Wahl der Skills eben auf ihren Kernbereich beschränken? Ich mein, es wurde hier viel über D&D geredet. Die einzige Version D&D-Version, die ich kenne, ist 3.5, und da wäre es ziemlich unsinnig, glaub ich, nem Barbaren soziale Fähigkeiten zu geben. Ich glaub, da würden manche eher die unter TLFL fassen, die ihren Barbaren nicht ausschließlich auf "kämpfen & tanken" skillen.

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Rhylthar

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #380 am: 13.02.2018 | 11:34 »
Ich bin ja nun nicht der Meister des taktischen dungeon crawls, aber wird in diesem Spielstil nicht geradezu erwartet, dass die Charaktere stark spezialisiert sind und sich in der Wahl der Skills eben auf ihren Kernbereich beschränken? Ich mein, es wurde hier viel über D&D geredet. Die einzige Version D&D-Version, die ich kenne, ist 3.5, und da wäre es ziemlich unsinnig, glaub ich, nem Barbaren soziale Fähigkeiten zu geben. Ich glaub, da würden manche eher die unter TLFL fassen, die ihren Barbaren nicht ausschließlich auf "kämpfen & tanken" skillen.

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)
Soziale und Kampffertigkeiten laufen ja getrennt.

Wenn man Intimidate als soziale Fertigkeit bezeichnen will, gab es da eine Alternativregel, dass STR statt CHA benutzt werden konnte (da CHA sehr wahrscheinlich niedrig war). Ansonsten konnte der Barbarian (fast) nehmen, was er wollte.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Achamanian

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #381 am: 13.02.2018 | 11:37 »

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)

Ich denke, letztendlich geht es immer ums Ausspielen. Du kannst den Barbaren ohne social skills als "Öhm, dann stehe ich etwas bedröppelt in der Ecke, lasse mal lieber die anderen machen und leiste mir einen kleinen, unterhaltsamen Fauxpas am Rande, der keinen echten Schaden anrichtet" oder als "Waah, ich provoziere hier die fette Prügelei und mache damit jede Gelegenheit auf Nicht-Kampfinhalte zum Spiel zunichte!" spielen. "Mein Charakter ist halt so" ist ja immer nur der vorgeschobene Grund, denn letztendlich kann man die meisten Charaktere auch immer gut so interpretieren und ausspielen, dass sie sehr wohl mit dem Rest kompatibel sind. Es ist einfach nur eine Frage des guten (oder bösen) Willens.

Online nobody@home

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #382 am: 13.02.2018 | 11:51 »
Was den asozialen Barbaren angeht: Keine geringere Autorität als Conan höchstpersönlich hat ja mal angemerkt, daß es die zivilisierten Leute sind, die sich am ungehobeltsten benehmen, weil die sich weniger Sorgen machen müssen, daß ihnen als Antwort auf 'ne blöde Bemerkung eine Axt den Schädel spaltet... ;)

Offline Greifenklause

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #383 am: 13.02.2018 | 13:38 »
Ich bin ja nun nicht der Meister des taktischen dungeon crawls, aber wird in diesem Spielstil nicht geradezu erwartet, dass die Charaktere stark spezialisiert sind und sich in der Wahl der Skills eben auf ihren Kernbereich beschränken? Ich mein, es wurde hier viel über D&D geredet. Die einzige Version D&D-Version, die ich kenne, ist 3.5, und da wäre es ziemlich unsinnig, glaub ich, nem Barbaren soziale Fähigkeiten zu geben. Ich glaub, da würden manche eher die unter TLFL fassen, die ihren Barbaren nicht ausschließlich auf "kämpfen & tanken" skillen.

(Ich red nur von der Fertigkeitswahl etc, nicht vom ausspielen)

Drei Baustellen:
1.) "Wie spiel ich einen Charakter aus, den ich nunmal so gebaut habe?"
 Dazu haben meine Vorredner schon viel gesagt
2.) "Mein Charakter ist doch abenteuertauglich gebaut/gemaxt, warum beschwerst du dich?"
Ja, WENN dass der Fall ist, beschwere ich mich auch nicht.
3.) "Ach, es gibt auch andere Abenteuer als Dungeoncrawl und 100Runden-Kämpfe? Egal, hossa Porzellanladen zerstören!"
DAS EXAKT IST MEIN FEINDBILD


Unabhängig davon kann es auch systemimmanent verführerisch sein, Taschenlampenfallenlasser (klassisch), Chaoten (o.g. Barbar) oder Verbots-Paladine zu erstellen. Das ist aber nur ein Feigenblatt. Eine Ausrede. DSA, D&D uswusf haben da unterschiedliche Gefahrenbereiche, aber sie alle haben sie mehr oder minder.
Und da steht es halt in der Verantwortung des Spielers sich einen Charakter zu bauen, der mit der Gruppe und ihren prognostisch gespielten Abenteuern funktioniert im Mindestmaß.
Und ja, das heißt in den einen Fällen "Keine Zuckerbäcker, die kein Schwert zu führen wissen" und in den anderen Fällen "keine Barbaren, die sich nicht zu benehmen wissen".

Wenn ich sowas gruppenadäquates im gewählten System nicht mit einem Barbaren bauen kann, ja dann halt Pech gehabt, dann darf man die Klasse halt nicht spielen...
« Letzte Änderung: 13.02.2018 | 13:43 von Greifenklause »
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Offline Arkam

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #384 am: 13.02.2018 | 14:54 »
Hallo zusammen,

ich habe da ein paar Mitspieler erlebt die sich in einzelnen Szenen wie erstklassige TFLs verhalten haben.

Da haben wir die Wildniselfe bei DSA 3. Sie kannte sich in Städten eben nicht aus und auch Geld und seine Funktion waren ihr ein Rätsel. Das haben die restlichen Charaktere ihr mal liebevoll mal etwas ruppig vermittelt, nur dem Charakter nicht dem Spieler. Nach einer längeren Pause ingame traf sich die Runde wieder. Die Wildniselge gab strahlend zu verstehen das sie sich einem Reinigungsritual ihre Stammes unterzogen habe und wieder keine Ahnung von der Zivilisation habe. Da war der Rest der Runde schon nicht begeistert.
Den Vogel abgeschossen hat die Figur aber etwas später. Wir hatten nach einem Kampf einen Gefangenen gemacht und detailiert mit ihm gesprochen unter welchen Bedingungen wir ihn am nächsten Morgen frei lassen würden. In der nacht hat die Wildniselfen diesen werlosen Gefangenen dann getötet. Wir haben dann, auch aus anderen Gründen, nicht weiter gespielt. Meine Mitspieler und ich waren allerdings ziemlich vor den Kopf geschlagen und wollten der Wildniselfe durchaus Mal zeigen was man in der Zivilisation mit Mördern macht.

Ob das eine gefallene Taschenlampe, eine korrekte Regelumsetzung oder ein Mißverständnis im Warhammer RPG 1. Edition war ist mir unklar. Ein Gruppenmitglied hatte sich als Bettler getarnt und um diew Tarnung zu verbessern sollte er die Gruppe anbetteln und von ihr vertrieben werden. Ein Mitspieler wollte einen Stein auf den Bettler werfen. Der Spielleiter stellte ihm frei ob er einfach nur so werfen wollte oder einen Angriff machen wollte. Der Mitspieler entschloss sich zu einem Angriff damit die Aktion auch aus der Sicht von Außenstehenden ernsthaft aussähe. Der folgende kritische Treffer hat den Bettler dann getötet.

Auch über das folgende Beispiele kann man sicher diskutieren.
In einem modernen System trafen sich am Anfang des Abenteuers zwei Gruppen, beide aus Spielercharakteren bestehend, in einem Dschungel aufeinander. Ich als Spielleiter hatte an ein vorsichtiges Abtasten und dann eine Zusammenarbeit gedacht. Die Spieler begannen etwas zu albern als sich das Treffen der Runde zu einer Diskussion darüber entwickelte welche Gruppe sich als erstes vorstellen sollte. Irgendwann fing dann ein Spielercharakter einen Kampf an der fast alle Charaktere oder gar alle, ist über 20 Jahre her, tötete. Da hatte wohl die spaßige Situation vergessen lassen wie tödlich ein Kampf sein konnte.

Wie schnell man aber zum TFL werden kann wenn man sich vorher nicht abspricht habe ich allerdings auch erlebt. Ich habe in einer anderen DSA Gruppe mitgespielt und sowohl diese Gruppe als auch ich waren uns ganz sicher das der jeweils andere DSA ja so spielt wie immer. Es ging um das Öffnen einer geheimnissvollen Kiste. Ich habe meinen Charakter diese Kiste trotz, im Nachhinein, deutlichen Hinweisen des Spielleiters öffnen lassen. Ich wusste ja das ich mehrer Artefakte der Wiederbelebung dabei hatte und unsere Spielleiter nur Herausforderungen im Rahmen einbauen würde. Die Mitspieler der anderen Runde waren entsezt weil sie wussten das der Spielleiter schon Mal cthuloide Monster einbaute die man eben nicht besiegen konnte und in ihrer Runde Artefakte zur Widerbelebung eben nicht oder nur extremst selten vorkamen. Von da aus war das Öffnen der Kiste für sie eine Situation die zur Auslöschung ihrer Charaktere führen konnte.

Gruß Jochen
« Letzte Änderung: 13.02.2018 | 16:44 von Arkam »
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline Petrosilius

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #385 am: 13.02.2018 | 15:01 »
Ganz tolle Bemerkungen wie der SL das einkriegt bei den Kommentaren:

https://richtig.spielleiten.de/2012/03/05/taschenlampenfallenlasser/
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Offline KhornedBeef

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #386 am: 13.02.2018 | 15:03 »
@Arkam: Beispiel4: Ja dann sagt man halt "so, Wiederbelebung" und fertig? Wo ist das Problem?
Beispiel 2: schlechte Regeln oder Regelanwendung. Bei 2 war offensichtlich das Ziel des Angriffs nicht das ernste Verletzen, d.h. der kritische Erfolg hätte in der Fiktion einen extrem überzeugenden, aber unschädlichen Treffer bedeuten sollen.
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Offline Greifenklause

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #387 am: 13.02.2018 | 15:04 »
...
Ob das eine gefallene Taschenlampe, eine korrekte Regelumsetzung oder ein Mißverständnis war ist mir unklar. Ein Gruppenmitglied hatte sich als Bettler getarnt und um diew Tarnung zu verbessern sollte er die Gruppe anbetteln und von ihr vertrieben werden. Ein Mitspieler wollte einen Stein auf den Bettler werfen. Der Spielleiter stellte ihm frei ob er einfach nur so werfen wollte oder einen Angriff machen wollte. Der Mitspieler entschloss sich zu einem Angriff damit die Aktion auch aus der Sicht von Außenstehenden ernsthaft aussähe. Der folgende kritische Treffer hat den Bettler dann getötet.
War spieltechnisch bei DSA3 nicht möglich. Ein Stein machte 1W6 Schaden. Bei einem kritischen Treffer statt dessen W20, also maximal 20 Schadenspunkte.
Das hätte keinen DSA3-Charakter umbringen können.
Kurz: Der SL hat da (mit) Mist gebaut.

Zitat
Auch über das folgende Beispiele kann man sicher diskutieren.
In einem modernen System trafen sich am Anfang des Abenteuers zwei Gruppen, beide aus Spielercharakteren bestehend, in einem Dschungel aufeinander. Ich als Spielleiter hatte an ein vorsichtiges Abtasten und dann eine Zusammenarbeit gedacht. Die Spieler begannen etwas zu albern als sich das Treffen der Runde zu einer Diskussion darüber entwickelte welche Gruppe sich als erstes vorstellen sollte. Irgendwann fing dann ein Spielercharakter einen Kampf an der fast alle Charaktere oder gar alle, ist über 20 Jahre her, tötete. Da hatte wohl die spaßige Situation vergessen lassen wie tödlich ein Kampf sein konnte....
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Offline Petrosilius

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #388 am: 13.02.2018 | 15:14 »
Ganz tolle Bemerkungen wie der SL das einkriegt bei den Kommentaren:

https://richtig.spielleiten.de/2012/03/05/taschenlampenfallenlasser/
Dort steht dass der SL an TLFL mindestens die Mitschuld trägt. Ich finde es stimmt. Ein SL sollte sich nicht das Spiel von einem Spieler aus der Hand nehmen lassen der den anderen den Spass verdirbt. Ich kann mir gut vorstellen wie Gygax oder Arneson mit solchen Vollhonks umgegangen wäre!
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Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #389 am: 13.02.2018 | 15:24 »
Dort steht dass der SL an TLFL mindestens die Mitschuld trägt. Ich finde es stimmt. Ein SL sollte sich nicht das Spiel von einem Spieler aus der Hand nehmen lassen der den anderen den Spass verdirbt. Ich kann mir gut vorstellen wie Gygax oder Arneson mit solchen Vollhonks umgegangen wäre!
Ich stimme überein.
Wir sind ja mittlerweile schon viele Seiten weiter.
Waren uns schon relativ früh darüber einig (von wenigen Ausnahmen abgesehen)
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105694.msg134590212.html#msg134590212

Edit. Ohne Mithilfe des Spielleiters, der entweder sagt: "Moment Mal !" - "Du übergehst hier die Regeln!," hat es ein TLFL ungleich schwerer.
Im Prinzip ist da jeder am Tisch mit verantwortlich - ein Veto einzulegen, wenn es den "Gruppenvertrag" verletzt.
« Letzte Änderung: 13.02.2018 | 15:33 von Issi »

Achamanian

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #390 am: 13.02.2018 | 15:28 »

Ob das eine gefallene Taschenlampe, eine korrekte Regelumsetzung oder ein Mißverständnis war ist mir unklar. Ein Gruppenmitglied hatte sich als Bettler getarnt und um diew Tarnung zu verbessern sollte er die Gruppe anbetteln und von ihr vertrieben werden. Ein Mitspieler wollte einen Stein auf den Bettler werfen. Der Spielleiter stellte ihm frei ob er einfach nur so werfen wollte oder einen Angriff machen wollte. Der Mitspieler entschloss sich zu einem Angriff damit die Aktion auch aus der Sicht von Außenstehenden ernsthaft aussähe. Der folgende kritische Treffer hat den Bettler dann getötet.

Das erinnert mich an eine DSA-2-Situation aus Urzeiten: Ich hatte als Charakter einen Streuner, der SL hat seinen Schelm als Charakter mitgeführt (wahrscheinlich werden die meisten schon beim Gedanken an die Kombi SL/Schelm schaudern). Der Schelm hatte meinen Streuner schon seit einer Weile auf dem Kieker, und so bekam ich vom verdeckt würfelnden SL z.B. beschrieben, wie mir bei einem Tanz auf einem Ball plötzlich alle Kleider vom Leib fallen und ich auf meine Tanzpartnerin stürze ...
Irgendwann wurde es mir dann zu bunt, und unkreativ, wie ich war, fiel mir nichts besseres ein, als den Schelm von meinem Streuner zum Duell fordern zu lassen. Der Schelm nahm an, und natürlich war prompt im Moment des "Zieh!" meine Waffe per Schelmenzauber Verschwindibus verschwunden, was der Schelm zum Anlass nahm, zu rufen: "Nun zieh doch, traust du dich etwa nicht? Feigling! Feigling!" Bei mir war die Grenze zum persönlichen Groll längst mehr als überschritten, aber natürlich haben wir das alles, naiv wie wir waren, immer noch ganz brav ingame ausgetragen ... also hob mein Streuner einen Stein auf und warf ihn wutentbrannt auf den Schelm. Darauf bekam unser SL eine ernste Miene und sagte: "Oho, du weißt aber, dass so was sehr gefährlich ist, mit Steinen zu werfen? Willst du das wirklich machen?" Als ich bejahte, ließ er mich zum Treffen würfeln und würfelte dann anschließend verdeckt, ob es sich um einen schweren Kopftreffer handelte, der seinen Schelm ins Koma fallen lassen würde. Was dann natürlich so war, wodurch mein Streuner mit reuiger Miene an seinem Bett sitzen und ihn gesundpflegen durfte und am Ende als der dastand, der eine wichtige Lektion über Gewalt und dass man sie nicht gegen seine Freunde anwenden dürfe gelernt hatte ... ich habe mir das damals lustigerweise alles gefallen lassen und am Ende sogar geglaubt, dass ich derjenige gewesen wäre, der da irgendwie Mist gebaut hat. Im Rückblich echt krass, aber der SL war ein Typ, der sowohl durchaus charmante Selbstgefälligkeit als auch andere geschickt runtermachen seit jeher echt gut drauf hat.

Ich weiß nicht genau, ob das noch etwas mit TLFL zu tun hat - in dem Fall hat die SL zwecks Selbstdarstellung ein totales Derailing erzwungen, durch das es mehr als eine Sitzung praktisch nur um diesen Blödsinn ging, sodass er mit seinem eigenen SC allen das Spotlight geklaut und mindestens mir die Spielsitzung versaut hat (wie es bei den anderen war, weiß ich nicht mehr). Und er hat halt mal eben beschlossen, dass sein eigener SC regelwidrig schwer verletzt wird, nur um mir ein moralische Lektion zu erteilen. Jedenfalls ein ganz seltsamer Fall.

Ach ja, und wie anscheinend so oft in solchen Fällen bin ich mit betreffendem SL noch immer befreundet. Wir waren halt jung und bescheuert ...
« Letzte Änderung: 13.02.2018 | 15:36 von Rumpel »

Offline Petrosilius

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #391 am: 13.02.2018 | 15:42 »
Hast du mal mit dem SL später drüber geredet?
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Achamanian

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #392 am: 13.02.2018 | 15:46 »
Hast du mal mit dem SL später drüber geredet?

Ne, ich glaube, als wir alt genug dafür waren, war es auch schon egal. Jetzt finde ich es auch schon lustig, einschließlich meiner tief gekränkten Reaktion - und bei uns liefen damals auch noch ganz andere krasse Sachen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass ein Mitspieler nach einem Riesenkampf in Midgard mal den Heiler der Gruppe aus irgendeinem Groll heraus verzaubert und ihn gezwungen hat, die Leichen zu essen, weil er das lustig fand.
Ich glaube, dass ich mir solche Sachen nie geleistet habe, aber wer weiß, was ich da nachträglich wegeditiere ...
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, erscheint es mir echt absurd, dass wir mit der Runde so um die fünfzehn Jahre lang gespielt haben.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #393 am: 13.02.2018 | 15:46 »
@rumpel: und jetzt stell Dir vor in der Runde würde der SL ständig wechseln und jeder SL/Spieler hätte eine ähnliche Agenda. Also Wunscherfüllung + Mission zur InGame-Mitspieler-Belehrung. Die "Abenteuer" waren regelmäßig durchgeskriptet (je nachdem wer gerade SL war und welche Sau dieses Mal durchs Dorf gejagd werden sollte).
Das war meine erste Rollenspielgruppe mit 14 oder 15. Hatte unglaublich viel "Spass" gemacht. Besonders wenn man Abenteuer erleben wollte und eigentlich keine Lust und auch Talent auf den Intrigenscheiss hatte...
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Achamanian

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #394 am: 13.02.2018 | 15:49 »
Das war meine erste Rollenspielgruppe mit 14 oder 15. Hatte unglaublich viel "Spass" gemacht. Besonders wenn man Abenteuer erleben wollte und eigentlich keine Lust und auch Talent auf den Intrigenscheiss hatte...

Klingt für mich, als sei das was Altersspezifisches, wobei wir damals glaube ich eher um die 11 bis 13 waren.

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #395 am: 13.02.2018 | 15:56 »
@Rumpel: Sicherlich war das was Altersspezifisches. Die Runde hielt immerhin 3 - 4 Jahre.
Aber ja. Zumindest mit einem Spieler aus der Runde habe ich noch lange Jahre später gespielt. Natürlich erwachsener und ohne solche Skripte.
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Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #396 am: 13.02.2018 | 16:03 »
Ne, ich glaube, als wir alt genug dafür waren, war es auch schon egal. Jetzt finde ich es auch schon lustig, einschließlich meiner tief gekränkten Reaktion - und bei uns liefen damals auch noch ganz andere krasse Sachen. Ich erinnere mich dunkel daran, dass ein Mitspieler nach einem Riesenkampf in Midgard mal den Heiler der Gruppe aus irgendeinem Groll heraus verzaubert und ihn gezwungen hat, die Leichen zu essen, weil er das lustig fand.
Ich glaube, dass ich mir solche Sachen nie geleistet habe, aber wer weiß, was ich da nachträglich wegeditiere ...
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, erscheint es mir echt absurd, dass wir mit der Runde so um die fünfzehn Jahre lang gespielt haben.
Das ist lange!   ~;D
Hat sich sein Stil zu leiten in dieser Zeit evtl. verändert?
(Ich meine, wurde es erträglicher?)

Achamanian

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #397 am: 13.02.2018 | 16:07 »
Das ist lange!   ~;D
Hat sich sein Stil zu leiten in dieser Zeit evtl. verändert?
(Ich meine, wurde es erträglicher?)

Ja. Ich würde aber trotzdem nicht bei ihm spielen (vor zwei, drei Jahren gab es einen kurzen Versuch), weil er heutzutage nur noch sehr herausforderungsorientiertes Pathfinder leitet und nichts sonst ihm gefällt. Und auch da reibt er einem ganz gerne unter die Nase, dass man einfach zu dumm ist, um ein Rätsel zu knacken oder sich zu blöd anstellt, um ein Encounter zu knacken.
Trotzdem, er kann wunderbar mitreißend erzählen und hat ein tolles Gefühl für dramatische Momente - und mehrere Bekannte von mir spielen derzeit und schon seit Jahren bei ihm und haben offenbar außerordentlich viel Spaß ...

Offline Issi

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #398 am: 13.02.2018 | 16:11 »
Ja. Ich würde aber trotzdem nicht bei ihm spielen (vor zwei, drei Jahren gab es einen kurzen Versuch), weil er heutzutage nur noch sehr herausforderungsorientiertes Pathfinder leitet und nichts sonst ihm gefällt. Und auch da reibt er einem ganz gerne unter die Nase, dass man einfach zu dumm ist, um ein Rätsel zu knacken oder sich zu blöd anstellt, um ein Encounter zu knacken.
Trotzdem, er kann wunderbar mitreißend erzählen und hat ein tolles Gefühl für dramatische Momente - und mehrere Bekannte von mir spielen derzeit und schon seit Jahren bei ihm und haben offenbar außerordentlich viel Spaß ...
Ok, na dann....
(Ich kann aber sehr gut verstehen, warum Du selbst da nicht mehr spielen möchtest)

Offline Isegrim

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Re: Taschenlampenfallenlasser (TLFL) vor Gericht
« Antwort #399 am: 13.02.2018 | 16:30 »
Hm, wenn ich die ersten Jahre mit zwölf, dreizehn ausklammere (aus gutem Grund und Mantel des Schweigens und so...) bin ich offensichtlich nie an einen TLFL im eigentlichen Sinne geraten; oder ich habs erfolgreich verdrängt... ;)

In unserer derzeitigen Fate-SR-Runde gibt es einen, der wohl in jedes gewünschte Klischee vom TLFL fällt, außer das ich weiß, dass der Spieler es nicht aus Gemeinheit macht, sondern um den Chaos-Faktor zu erhöhen. Wir kennen uns alle sehr lange, haben tausend Sachen gespielt (neben PnP auch kompetative Brettspiele, früher viel LARPs), die ganze Gruppe kennt sich gut genug, dass das klappt; und keinen Spielstil hat, der von unbedingtem Erfolgswillen geprägt ist...

Im Endeffektgeht es, weil der Rest ihm erlaubt, so einen Charakter zu spielen. In anderen Konstellationen hielte ich das Konzept evtl auch für... subotpimal...


"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides