Da es schein, dass die (optischen) Erwartungen an ein Regelwerk mittlerweile so hoch sind, dass eine Buchveröffentlichung ohne, für den Normalverdiener bezahlbare, Investitionen nicht mehr möglich sind. Aber wenn ich das richtig zusammenfasse, gibt es für Indie-Entwickler scheinbar über das kostenlose PDF, harte Marketingarbeit und/oder Self-Publishing Wege.
Die Investitionen müssen halt nicht immer finanzieller Natur sein — man kann sich auch autodidaktisch Layout und Grafikdesign beibringen, eine Community aufbauen, Online- und Con-Runden anbieten. Und es geht deutlich leichter, wenn man es schafft, dass Leute das Spiel auch tatsächlich spielen; und zwar häufiger und lieber als andere Systeme, die sie schon im Schrank haben.
Fallbeispiel:
The Black Hack. Das ist ein OSR-inspirierter Regelkern, an dem extrem viel herumgeschraubt und geändert wurde, bis vom ursprünglichen D&D kaum mehr etwas übrig geblieben ist. Bis heute ist das ein überschaubares Heftchen mit simplem Layout und (vom Cover und Charakterbogen abgesehen) komplett ohne jegliche Illustrationen oder Grafiken.
Der Autor, David Black, hat 2013 mit einem
Blog angefangen, in dem er Hausregeln und Ideen für 13th Age und andere D20- und OSR-Spiele vorgestellt hat und das über die Zeit eine kleine Anhängerschaft versammelt hat. Mit dem Feedback von seinem Blog und aus Foren etc. hat er dann angefangen, sich seinen eigenen Regelkern zu basteln und schließlich zu veröffentlichen. Das Ergebnis ist ziemlich gut angekommen, vor allem, weil das immer als "Regelhack" mit einer ziemlich offenen OGL-Lizenz angeboten wurde, mit der Aufforderung an jeden, die Regeln nach eigenem Belieben anzupassen und zu ergänzen. Dadurch ist um das Spiel eine eigene
Community entstanden, die für das System mehr
Varianten und Hausregeln erschaffen hat, als für die meisten etablierten Rollenspiele überhaupt existieren, außerdem wurde das Regelwerk von Fans
in mehrere Sprachen übersetzt. Einige der Varianten werden kommerziell als Standalone-Produkt angeboten. Die Community war schließlich groß genug, um über
Kickstarter eine bescheidene Druckauflage zu produzieren, wodurch das Spiel
bis heute gedruckt zu haben ist.
Wenn ein Spiel allein durch seine Qualität Leute begeistert, kann man zu einem gedruckten Buch kommen, ohne dafür eine dolle Verpackung zu brauchen. Wenn das nicht der Fall ist, braucht es andere Attraktionen, um sich zu verkaufen.
Auch interessant finde ich, dass es 1-2 Stimmen gab, die über meinen Text konkret reden und, sofern ich das richtig verstanden habe, Feedback geben wollen. Dieses Angebot würde ich sehr gerne. Feedback ist immer wichtig und ich bitte auch darum, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Allerdings ist das PDF knapp 40 MB groß und ich bin unerfahren mit Datenkomprimierungen. Ich könnte allerdings anbieten, das PDF über E-Mail zu versenden, wenn das für diejeweiligen Leser in Ordnung wäre?
Wenn das PDF 40 MB groß ist, spricht das dafür, dass da zuviel drin ist. Aber wenn du ein einfaches Textdokument ohne Tabellen, Layout und sonstigem Schnickschnack einfach hier im Forum als PDF hochlädst, oder hier einfach den Regelkern und das Setting kurz vorstellst, wirst du garantiert Feedback dazu bekommen.