Trotz des sehr einfachen D&D Systems, in deutscher Ausgabe, hatten unsere Figuren Profil und Tiefe und waren nicht nur einfache Prototypen ihrer Rasse und Klasse. Sie hatten außer ihren spezifischen Fertigkeiten und Talenten auch individuelle Stärken, Schwächen, Vorlieben, Abneigungen und Ticks. Einige sprachen z.B. mit verstellten Stimmen, reduziertem oder ausgeprägtem Wortschatz.
Bis heute hatte ich das große Glück, in meinen Spielrunden, stets zumindest ein paar dieser Typen mit an Bord zu haben.
Auf die meisten Rollenspieler, die ich auf Cons oder sonstigen Veranstaltungen treffe, trifft das in der Regel aber nicht zu.
Meistens empfinde ich es nur als das Spielen einer Ansammlung von Buchstaben und Zahlen, auf einem oder mehreren Blatt Papier.
Mit der Konzentration auf das, was die Figur spieltechnisch kann. Dazu noch mit ähnlichem Verhalten und Vorstellungen,
wie der Spieler sie selbst sein Eigen nennt. Vom Spielen einer Rolle, meiner Meinung nach, sehr weit entfernt.
Bin gespannt, was hier jetzt weiter dazu geschrieben wird.
Ich hab ein paar meiner Mitspieler beim Schauspielern kennengelernt.
Insofern, ja Charakterspiel macht uns auch Spaß.
Als Gastspieler wird man dann zwar auch mal gefragt: Wie kriegt ihr das hin? Habt ihr das etwa einstudiert?
Die Antwort ist: Nö, wir machen das schon immer so.
Auf Cons war ich bis jetzt nur einmal. Und hatte da auch tolle Spieler.
Aber ich saß auch schon mal in Runden, wo Charakterspiel eher ein Fremdwort war.
Da kommt das mit den Zahlen und Buchstaben schon ganz gut hin.
Ich erwarte jetzt auch nicht, dass da jeder begeistert mitmacht.
Mir macht Spielen dann Spaß, wenn ich wenigstens noch ein zwei Leute in der Gruppe habe, mit denen ich auch "Charakter" spielen kann.
Einer davon sollte (nur für meinen Geschmack) idealerweise der Spielleiter sein.
Und ja es gibt aus meiner Sicht einen Unterschied zwischen Darstellen und Selbstdarstellen. Zwischen Tun und Wollen.
Zwischen Verkörpern und Verstellen.
Aber Charakterspiel hin oder her.- Es ist auch einfach ein Hobby. Mit einem Großteil an Freizeitspielern.
Man kann nicht erwarten, dass da ganz Viele daran Spaß haben. Manche gehen da auch ein Bisschen Brettspiel mäßiger ran.
Und das ist auch OK.
Es muß halt jeder die Gruppe finden die für ihn passt.
Hauptsache jeder hat Spaß
Topf und Deckel...oder so..