Wieso finde ich dazu eigentlich noch keinen Thread?
"Sherlock Holmes meets Wuxia" wäre ein schöner Pitch für diesen Film, wenn auch ich nicht ganz korrekt.
Dieser chinesische Film spielt in einem historischen China mit einigen künstlerischen Freiheiten. Die namensgebende Hauptfigur ist, anders als bei klassischen Wuxia-Erzählungen, aber kein wandernder Kampfkünstler, sondern ein brillianter, aber wegen Rebellion verurteilter Justizbeamter. Der Film beginnt mit einem mysteriösen Mordanschlag, der die kurz vor ihrer Krönung zur ersten weiblichen Kaiserin Chinas stehende Regentin zwingt, Di Renjie aus seinem Kerker zu befreien, um diesen aufzuklären.
Ein auf den ersten Blick unirdischer Todesfall, überforderte Behörden, ein querulantisches Ermittlergenie (sogar mit passendem Adlatus), soweit die Ähnlichkeit zur Arthur Conan Doyles Figur. Aber die Unterschiede werden deutlicher, je weiter man der Handlung folgt. Die Freude am Scharfsinn und das bewusst exaltierte Auftreten bleiben subtil, stattdessen erlebt man eine Figur, die gespielt und verloren hat, und fast widerwillig ihren Idealen folgt. Opfer, Verlust und der Widerstreit zwischen Idealismus und Pragmatismus bestimmen auch die weitere Handlung, die ich nicht verraten will.
Die Sets sind teilweise großartig (jedenfalls wann immer die mediokren Computerspezialeffekte ausbleiben), die Actionszenen solide, wobei Kampfkunst weniger im Fokus steht. Allenfalls Dis eigene Taktik, eine weitere Hommage übrigens, erfährt etwas Beachtung. Die Schauspieler fand ich überzeugend, die Kameraarbeit ebenfalls, die Beziehung der drei Hauptakteure scheint sich, wie oft, etwas sprunghaft zu entwickeln.
Für Genrefans empfehlenswert, würde ich sagen.
Nun zu euch: Abweichende Meinungen? Hat euch der Film vielleicht inspiriert? Die Titelfigur ist beispielsweise mit Sicherheit ein Einfluss auf einen der Beispielcharaktere im Fate-Rollenspiel "Tianxia", wie auch das "China, aber nicht China"-Setting in diesem Film sehr nahe an dem von Tianxia sein könnte.
Edit: Titelfehler