Autor Thema: Beste Spielweltbeschreibung  (Gelesen 4770 mal)

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Offline tartex

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #25 am: 9.03.2018 | 10:19 »
Ich werfe jetzt mal Aventurien in den Raum :)

Und welchen Band schlägst da so vor?

Der Aventurische Almanach bietet ja eher weniger spielbares Material.

Also die Siebenwindküste, oder die Streitenden Königreiche?

Ich mag ja Aventurien seit ein paar Jahren ja wieder auch total gerne, aber persönlich würde ich jeden vorschlagen Bottom-Up vorzugehen: man nehme ein Abenteuer mit detailierter Beschreibung eines kleinen Ausschnitts und arbeite sich dann hoch.

Eben auf Grund der Menge des sinnvoll einzusetzenden Spielmaterials.

(Mir persönlich ging es bei der Grundfrage hier eher darum: wieviel spielbares Material mit eignem Flair, kriege ich auf wievielen Seiten unter.)
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Offline Der Nârr

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #26 am: 9.03.2018 | 10:40 »
Hach, Aventurien, eine erste Liebe. Meine Lieblingsbände waren Land des Schwarzen Auges, Dunle Städte Lichte Wälder nd Götter Agier und Geweihte. Die habe ich wieder und wieder gelesen. Die DSA4-Module waren mir ebenso wie die späten DSA3-Module zu umfangreich. Jetzt habe ich die streitenden Reiche vor mir, ich bin gespannt. Generell finde ich DSA 5 bisher eher schwafelig. Also viel Selbstverständluches und Belangloses wiederholend.

Aventurien besitzt auf jeden Fall sehr gutes Kartenmaterial, nicht so detailliert wie Harn, aber dafür schöner. Auch die Stadtbeschreibungen finde ich super. Nur die eigentlichen Regionen finde ich zu ausschweifend.

Ich glaube aber, dass wenn ich mit 13 mit einem beliebigen anderen Rollebspiel angefangen hätte, dass mich grnauso in seinen Bann gezogen hätte.
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Offline sindar

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #27 am: 9.03.2018 | 11:12 »
Warum schreibt hier noch niemand Earthdawn? Im Player's Compendium der Classic-Version steht so ziemlich alles drin, was man ueber die Welt wissen muss, dafuer ist das (zusammen mit den Regeln) dann doch ein ... ich glaube 600-Seiten-Waelzer, DIN A4. Ich finde es toll geschrieben, und der Detailgrad passt fuer mich genau.
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Offline Caranthir

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #28 am: 9.03.2018 | 11:26 »
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Rollenspiele in Mittelerde haben und hatten schon immer das Problem, dass der Canon als heilig gilt. In TOR haben es die Macher allerdings geschafft, einen atmosphärisch dichten Hintergrund um den Düsterwald zu erschaffen, der als Setting in Mittelerde einfach passt. Stimmung, Fakten und Beschreibungen machen einfach Lust aufs Spielen.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

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Offline Hotzenplot

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #29 am: 9.03.2018 | 11:27 »
Ich weise mal auf einen thread hin namens "Gute Settingbeschreibungen", den ich anno 2013 mal erstellt hatte.

Eventuell sollte man beide zusammenfassen?
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
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Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #30 am: 9.03.2018 | 12:47 »
Inzwischen bin ich mir sicher, dass es für mich Kingdoms of Kalamar ist. Die Weltbeschreibung ist super deailiert, ohne erschlagend zu wirken, der Atlas hat jedes kleine Nest und die Regional- und Kulturbeschreibungen sind super und die verschiedenen Sprachen mit Alphabet gut dargestellt.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
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Offline SirRupert

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #31 am: 9.03.2018 | 12:53 »
Inzwischen bin ich mir sicher, dass es für mich Kingdoms of Kalamar ist. [...]
+1 +O)

Offline JS

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #32 am: 9.03.2018 | 14:04 »
Hm, wenn ich so zurückblicke auf die Myriaden an Settings und Systemen, die mir begegneten und mit denen ich mich beschäftigte, gibt es nur wenige Weltenbeschreibungen, die ich sofort und fast ohne Pause verschlungen habe:
Agone
Armageddon
Warhammer 2
Tribe 8
Mutant Chronicles 2E
d20 Judge Dredd

Mit großen Genuß gelesen habe ich außerdem:
Space 1889 (Ubiquity)
Eberron 3E
Forgotten Realms 3E
d20 Midnight
Shadowrun 4E
7te See 1E

Das waren für mich jeweils mehr oder weniger fesselnde Lektüren ohne den trockenen Anstrich schnöder Beschreibungen; spannend, gut geschrieben, nicht zuviele erschlagende Details für meinen Geschmack.
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Offline tartex

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #33 am: 9.03.2018 | 14:23 »
Das waren für mich jeweils mehr oder weniger fesselnde Lektüren ohne den trockenen Anstrich schnöder Beschreibungen; spannend, gut geschrieben, nicht zuviele erschlagende Details für meinen Geschmack.

Aber sind jene, die die fesselndste Lektüre sind, dann auch jene, die sich am besten zum Spielen eigenen? Ich glaube, das ist die entscheidende Frage hier.
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Offline JS

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #34 am: 9.03.2018 | 14:40 »
Das hängt wohl davon ab, was man sich zum Spielen wünscht.
Wer gerne viele Details möchte mit zahlreichen Beschreibungen von Städten, Geographie und Regionen, wird andere Inhalte schätzen als jemand wie ich, der sich durch spannende Geschichten um Hintergründe, Historie, Gesellschaft, Technik, Übersinnliches usw. inspirierend läßt. Für mich spielt es keine Rolle, welcher Baron in Aventurien im Ort Hintertupfingen das Sagen hat, aber eine Weltbeschreibung, wie sie in Armageddon oder Judge Dredd geboten wird, ist für mich eine enorme Quelle an Ideen. Wenn dann beides sogar gut zusammenkommt, wie ich es bei Agone oder Warhammer empfand, ist für mich das Optimum gegeben.

Deine Empfehlung "50 Fathoms. 208 Seiten inklusive Rassen und einer Kampagne um die Rettung von Caribdus. Die Welt ist recht klein. Jede Insel und jede Stadt wird kurz, höchstens in einer Spalte beschrieben. Außerdem gibt es eine Zufallstabelle mit 20 Einträgen. Und dazu Kurzabenteuer mit ungefähr einer Seite pro Region. Es gibt aber auch keine Region, die blank bleibt." ist für mich z.B. das Gegenteil einer "besten" Spielweltbeschreibung. Es werden in solchen Diskussionen aber doch ohnehin nur persönliche Geschmäcker vertreten und begründet, woraus der Interessent sich dann das für ihn Passende extrahieren kann.
 ::)
« Letzte Änderung: 9.03.2018 | 14:45 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Thandbar

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #35 am: 9.03.2018 | 14:44 »
*abonnier*

Sehr schönes Thema.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Der Nârr

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #36 am: 9.03.2018 | 15:14 »
Es werden in solchen Diskussionen aber doch ohnehin nur persönliche Geschmäcker vertreten und begründet, woraus der Interessent sich dann das für ihn Passende extrahieren kann.
Es geht ja sogar noch weiter. Ich könnte jetzt etwa wie ja im OP eigentlich gewünscht wurde drei Kriterien nennen, die für mich eine gute Weltbeschreibung ausmachen. Abgesehen von dem Problem, dass das ja auch widersprüchlich sein kann (vielleicht finde ich in einem Buch eine Sache gut, die ich in einem anderen Buch schlecht finde, wie bei mir ja auch tatsächlich etwa mit dem Vergleich einer Vorliebe für detaillierte Settings bei gleichzeitiger Wertschätung von Ashen Stars als undetailliertes Setting), kommen da vielleicht folgende drei Kriterien raus:

1. Es soll evokativ sein, viele Anregungen für Abenteuer und Charaktere generieren.
2. Der Lesefluss soll gut sein, ich will mich nicht durchquälen müssen.
3. Es soll mir ein gutes Gefühl für die Welt und die Stimmung bieten.

Ich vermute, diesen Kriterien würden sogar sehr viele zustimmen, noch eher, wenn man sich nicht auf drei festlegen müsste und sie in einer längeren Liste auftreten.

Aber die Meinungen gehen dann ja auseinander, welches Setting evokativ ist, welches Setting über einen guten Lesefluss verfügt, welches Setting ein gutes Gefühl für die Welt vermittelt. Hatten wir ja schon weiter oben im Thread - ich hatte eine Spielrunde voll von Iron-Kingdoms-Begeisterten und andere finden die Bücher stinkend langweilig! Selbst beim Lesefluss, wenn man da näher hinschaut ist das auch kein sonderlich verlässliches Kriterium. Es gibt ja sehr viel, was Auswirkung auf den Lesefluss hat. Etwa der Stil. Und auch da gibt es Unterschiede. Ich finde den HârnWorld-Stil etwa sehr gut und angenehm lesbar, andere finden ihn trocken. Die didaktische Aufbereitung. Ich finde es hilfreich, wenn ein Setting vom Allgemeinen zum Speziellen geht. Andere tauchen lieber sofort in irgendwelche Details und Stimmungen ein oder lesen sogar gerne erst eine Kurzgeschichte, was für mich immer der schlimmstmögliche Einstieg ist. Und schließlich ist der Lesefluss ja auch vom Interesse abhängig, das sich wieder sehr schwer objektiven Kriterien entzieht und sich ja auch im Laufe einer Biographie ändern kann und also nicht nur von Inhalten, sondern auch dem Leser abhängig ist.

Was ich spannend finde, ist, bei Settings die ich auch kenne zu sehen, wie anders die von anderen Spielern wahrgenommen werden. Wie du schon sagst - "das für ihn Passende extrahieren". Daher interessieren mich schon die individuellen Begründungen.
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Offline Crimson King

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #37 am: 9.03.2018 | 15:26 »
Mich konnten Agone, 7te See 1. und Eberron ebenfalls begeistern. Die hatten für die jeweilige Größe der Spielwelt ausreichend Details, um starten zu können, und ausreichend Platz, um seine eigenen Ideen unterzubringen. Außerdem sind die Settings selbst gelungen und angenehm zu lesen.

Ich brauche für mich weniger historische oder geografische Details, als vielmehr eine Idee dessen, was mit dem Setting eigentlich anzufangen ist. Welche Art von Abenteurern und Abenteuern haben wir hier eigentlich vor uns?
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Ahab

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #38 am: 9.03.2018 | 16:02 »
Aber sind jene, die die fesselndste Lektüre sind, dann auch jene, die sich am besten zum Spielen eigenen? Ich glaube, das ist die entscheidende Frage hier.

Exakt. Mein Gedanke war eigentlich, das eine Rollenspiel rauszupicken,

Das hängt wohl davon ab, was man sich zum Spielen wünscht.

welches für Dich am besten das Spielsetting aufbereitet, ob nun eine ganze Welt oder ein eingeschränkterer Bereich wie meinetwegen Freeport oder Ptolus. Und dann idealerweise noch drei Gründe, warum es für Dich am besten das erfüllt, was Du für Deine Art zu spielen brauchst bzw wie es das erreicht.

Mit Du natürlich jeder Leser direkt angesprochen, nicht explizit JS.  ;)
« Letzte Änderung: 9.03.2018 | 16:05 von Ahab »

Offline JS

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #39 am: 9.03.2018 | 16:28 »
Ähm... genau. Und nichts anderes war für jeden nachvollziehbar, da so geschrieben, der Inhalt meines Beitrags.
 ;)
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Ahab

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #40 am: 9.03.2018 | 17:06 »
Ähm... genau. Und nichts anderes war für jeden nachvollziehbar, da so geschrieben, der Inhalt meines Beitrags.
 ;)

Genau so habe ich es auch verstanden. Sorry, wenn das falsch rübergekommen ist. Ich wollte nur noch einmal klarstellen, dass es mir explizit um die handwerkliche Mache ging und wie jeder sie für sich selbst bewertet. Der letzte Post war nicht an Dich gerichtet sondern an den LeserTM. Ich habe nur Dich zitiert, um das zu unterschreiben quasi.

Offline Teylen

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #41 am: 9.03.2018 | 17:28 »
Tenra Bansho Zero
Die Welt Tenra wird interessant und anschaulich beschrieben. Die Beschreibung liest sich flüssig und hat mich beim lesen gehalten. Obwohl das Spiel seinem Genre-Title "Hyper Asian Fantasy" alle Ehre macht, schafft es der Settingband zwischen riesigen Mecha, Pilz-Magiern, Ninja, Robotern, Samurai, Lebendigen Puppen und mehr eine stimmige, glaubwürdige Welt zu zeichnen. Daneben bekommt man bereits beim lesen verschiedene Geschichtsaufhänger präsentiert und alle Freiheiten eingeräumt. Oh, und man kriegt in einem Buch, das noch nicht einmal übermäßig schwer ist, alles was man zum Setting braucht.
(Wobei man sich das Setting auch alternativ aus dem Regelband ableiten kann)
Kurz, es ist definitiv, für mich, die beste Weltbeschreibung.
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Offline Jiba

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #42 am: 10.03.2018 | 09:51 »
Ist interessant, diese Frage. Setting und Settingbeschreibung sind ja schon ziemlich unterschiedliche Dinge. Ich zum Beispiel mag Aventurien sehr gern, doch die Bücher, die ich kenne, machen mir das Setting nicht eben schmackhaft. "Splittermond" macht das deutlich besser, doch da gebe ich Aventurien doch um einen Ticken den Vorzug. Problem: Zu detailliert und trocken.

Auch das Setting von Engel finde ich wahnsinnig cool und das GRW habe ich damals regelrecht verschlungen, weil es ein unglaublich stimmiges Bild dieser Welt zeichnet. Aber da finden sich auch wahnsinnig viele, Passagen, die einfach zu detailliert sind und teilweise sogar regelrechte Abhandlungen sind. Außerdem hat das Setting eine überbordende Hintergrundgeschichte (die aber wenigstens sehr unterhaltsam präsentiert wurde).

Wo beides stimmt:

Der Eine Ring
Eine tolle Settingbeschreibung. Fängt das Tolkienflair ein, umreißt die Spielwelt ausreichend und auf den Punkt und nähert sich der ganzen Sache auch über die Kulturen, die diese Landstriche bevölkern. Das ist sehr tolkien-esk.

Malmsturm
Eigentlich nicht mein Genre. Aber die Lektüre des Weltenbuchs hat mich gefesselt und äußerst inspiriert. Ein brilliant geschriebenes Buch voller Ideen abseits des Mainstreams ohne abgedreht zu wirken. Drei Daumen hoch!

Und meine beiden absoluten Favoriten

Exalted 1st Edition
Das Grundregelwerk bietet einem alles, was man zum Spielen braucht und macht die Phantasie flügge – zumindest meine Teenager-Phantasie. Es stimmt, dass die zweite Edition da etwas klarer auf den Punkt kommt und sich mehr auf die Core Story konzentriert, aber ich fand an Edition 1 gerade gut, dass sie auch zu Nebenschauplätzen vordringt und damit zeigt: Hey, da gibt's noch mehr. Noch besser als das Grundregelwerk sind meiner Meinung nach aber die Sourcebücher "Exalted: The Dragonblooded" und "Exalted: The Abyssals". Beide machen wahnsinnig fesselnd Nebenschauplätze auf und geben dem Setting viele zusätzliche Dimensionen – allein die Plothooks sind wahnsinnig evokativ und sogar die Kurzgeschichten lesen sich gut. Ich gehe soweit, dass "Exalted: The Dragonblooded" wahrscheinlich eines der besten Bücher ist, die White Wolf je gemacht hat. Ich kenne nichts in der WoD, das da rangereicht hätte.

7te See 1st Edition
Ich will nicht sagen, dass die Zweite Edition dahingehend schlecht ist. Die bietet auch eine Menge gute Ideen und fasst Vieles in einem Buch zusammen, was in Edition 1 auf zwei Bücher verteilt war (Spieler- und Spielleiterbuch, in letzterem stehen halt auch z.T. elementare Infos für Spieler drin). Dafür sind die Nationenbücher der ersten Edition ganz exzellent und wesentlich "ertragreicher" als die Settingbücher von Edition 2... aber nicht auf die Art, dass dort mehr uninteressante Details präsentiert würden, sondern die Bücher schmeißen einem Plothooks und coole NSCs um die Ohren, dass es kracht.

Überhaupt, über diesen Thread nachzudenken, hat bei mir einen echten Denkprozess ausgelöst, warum bestimmte Spiele meine Lieblingssettings beinhalten und was die Beschreibung damit zu tun hat. Dabei ist mir eine Erkenntnis gewachsen:

Ich mag Spiele, die die Spielwelt mehr über Charaktere detaillieren als über Settingbeschreibung.
Ergibt das Sinn?

"7te See" hat beispielsweise in der Ersten Edition sehr schillernde NPCs, die aber trotzdem, sieht man von den späteren Spielentwicklungen ab, niemandem die Show stehlen. Tatsächlich fordert das Spiel einen explizit dazu auf, möglichst viel und möglichst früh die SCs als gleichberechtigte Partner oder Widersacher zu etablieren. Die Geschichte der Spielwelt erzählt sich über Leute, die Dinge tun und die Dinge wollen. Das ist ein sehr dramatischer Ansatz, der mir gefällt. Entsprechend viel Platz nehmen die NPC-Beschreibungen auch im Setting ein und waren stets angenehm zu lesen.

Bei "Exalted" ist es das Gleiche: Schon die Beispiel-NPCs in den späteren Splatbooks (für Solars und Dragonblooded) sind anders als bei den oWoD-Spielen (Splatbooks z.B. für Vampire und Werwolf) keine bloßen Charakterkonzepte (Der Grafitikünstler, der V-Mann, die Waffenhändlerin), sondern echte Persönlichkeiten (Tepet Arada, der Windtänzer; Mirror Flag; Dace, Söldnerherr der Gierigen Wölfe). Das fand ich immer wesentlich zugänglicher und interessanter, weil es mir Settinghappen geliefert hat, mit denen ich dann wirklich was anfangen konnte: Schau, so lebt es sich in dieser Welt.

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Auf gewisse Weise fällt "Engel" auch in diese Kategorie, weswegen es ebenfalls eines meiner Lieblingssettings ist.
« Letzte Änderung: 10.03.2018 | 09:52 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Der Nârr

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Re: Beste Spielweltbeschreibung
« Antwort #43 am: 10.03.2018 | 10:34 »
Ich mag Spiele, die die Spielwelt mehr über Charaktere detaillieren als über Settingbeschreibung.
Ergibt das Sinn?
Absolut. Aus ähnlichem Grund lese ich gerne Abenteuer, wenn ich in ein neues Setting einsteige. Wobei für mich die NPCs nur ein Zusatz sind oder parallel zu der Spielweltbeschreibung - für mich ist es schon nützlich, aber nicht hauptsächlich nötig. Aber da wo es intensive NPC-Beschreibungen gibt (z.B. Aventurien, HârnWorld) mag ich die auch.
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