So, hier mal eine Liste der 3 überarbeiteten und 3 eigenen Persönlichkeiten für die Fahndungsliste:
Henry Clay
Henry Clay ist ein typischer, freischaffender Weltraumhändler, wie man ihn überall in den Neuen Grenzwelten antreffen kann. Ein Freelancer, wie er im Buche steht. Es gibt kaum einen Raumhafen, den der leicht korpulente Spacer noch nicht betreten hätte. Und es gibt kaum einen, aus dem man ihn irgendwann in den letzten 20 Jahren nicht schon einmal rausgeworfen hat. Es ist nicht so, dass Henry Clay bösartig wäre. Absichtlich kriminell ist er eigentlich nur, wenn es um Kleinigkeiten geht. Ein bisschen Bestechung hier, ein paar kleine Notlügen da. Nichts, was wirklich gewalttätig wäre. Man könnte ihn sogar als regelrecht nett bezeichnen. Es ist lediglich so, dass er es schafft, mit seinen zahlreichen, ausgefallenen und exotischen Ideen, schnell an viel Geld zu kommen, immer und immer wieder Chaos in geradezu epischem Ausmaß zu stiften. Unter anderem:
- brachte er den interstellaren Markt für die ehemals sündhaft teuren Kometentulpen von Orbrax IX versehentlich zum Kollabieren, indem er sie auf dem äußerst jungen und gerade erst Leben entwickelnden Planeten Tarsax III anpflanzte, wo sie unkrautartig wucherten. Die Tulpen, die er daraufhin in rauhen Mengen auf den Markt warf, ließen den Tulpenpreis ins Bodenlose fallen, was mehrere große Trader, die sich auf den Handel mit den wertvollen Tulpen konzentriert hatten, in den Ruin trieben.
- sorgte er versehentlich für die berüchtigte Rosarote Seuche auf Hendersons Moon, welche die lokale Wirtschaft für rund neun Standardmonate nahezu zum Erliegen brachte, bevor der Medizinische Dienst eine wirksamem Behandlung entwickeln konnte. Henry hatte dabei schlicht übersehen, dass das vorgebliche Aphrodisiakum, das er bei einer Auktion mit dem Nachlass eines Unbekannten erworben hatte, in Wahrheit der Fortpflanzung einer parasitären Lebensform diente, sodass in der Minenkolonie schon bald niemand mehr an Arbeiten dachte.
- vernichtete er unbeabsichtigt die gesamte Quintotrikal-Ernte des Agrarplaneten McDonalds Boone, weil die kleinen, bunten Flauschenager, die er dort als Haustiere an Kinder verkauft hatte, sich explosionsartig vermehrten und sich bevorzugt von Quintotrikal-Körnern ernährten.
Flester Crem'ple
Geschniegelt, gebügelt und nie ohne einen unsäglich stinkenden E-Dampfer zwischen den makellosen Fangzähnen anzutreffen - das ist Flester Crem'ple. Ein kleiner, pelziger Kat'ol von Welt. Trifft man ihn in den feinen Salons großer Passagierkreuzer oder exklusiver Hotels, dann hält man ihn für eines dieser typischen, überfeinerten Greenhorns von den Kernwelten, die nur einmal, in gehobener Atmosphäre freilich, ein wenig Grenzwelten-Atmosphäre schnuppern wollen. - Das ist Fassade!
Tatsächlich ist Flester Crem'ple nicht nur auf einem abgelegenen Grenzplaneten aufgewachsen, er stammt auch von einer regelrechten Dynastie gewalttätigen Abschaums ab. Und Flester ist, Tuxedo hin und Goldrandmonokel her, der größte Abschaum in seiner Ahnenreihe des Abschaums. Seine Spezialität bezeichnet er süffisant als "interplanetare Entmietung". Immer wieder kommt es im Nu Texas Sektor vor, dass sich freie Kolonisten bereits auf Landstrichen angesiedelt haben, die zwielichtige Investoren mit Verbindungen zur Unterwelt gerne für sich hätten. Und fast ebenso oft kommt es vor, dass diese besagten Kolonisten ihren Grund und Boden partout nicht verkaufen wollen. In solchen Fällen kommen Flester Crem'ple und seine Männer ins Spiel! Er und seine perfiden Mietlinge schikanieren die Kolonisten so lange, bis sie freiwillig ihre Sachen packen. Dabei ist Flester absolut kein Mittel zu dreckig. Überfälle auf abgelegene Farmen und Minen. Schüren ethnischer Konflikte über Agitatoren. Der Einsatz von Biowaffen gegen Viehbestand, ja sogar das Umlenken kleinerer Asteroiden, um gezielt bestimmte Regionen zeitweilig unbewohnbar zu machen. All das hat Flester schon einmal verbrochen. Dabei ist das strategische Geschick Flester Crem'ples schon fast bewundernswert. Hat er vor, eine Kolonie zu "entmieten", dann geht er mit einem generalstabsmäßigen Planungstalent an die Sache heran, um das ihn so manch ein Offizier der Raumflotte beneiden würde. Dieses Planungstalent ist es auch, das, zusammen mit einem Netzwerk von Freunden in so ziemlich allen Syndikaten der Neuen Grenzwelten, dafür sorgt, dass Flester Crem'ple den Behörden bislang immer und immer wieder entwischen konnte.
Queen of Hearts
Auf nahezu allen Grenzplaneten ist sie Legende - die enigmatische Queen of Hearts. Niemand kennt ihren wahren Namen oder weiß woher sie stammt. Ja, nicht einmal ihre Spezies kann man genau benennen. Wann immer sie auftaucht, hält man sie oberflächlich betrachtet für eine gutaussehenden, terranische Frau, aber wenn man etwas Zeit in ihrer Nähe verbringt, gewinnt man den Eindruck, dass sich vielleicht ein paar Nanduri-Gene unter das terranische Erbe gemischt haben und möglicher Weise hat sie auch einen Jodun unter ihren Vorfahren, denn auch wenn sie kein Schwingenpaar besitzt, sind ihre Bewegungen von einer gewissen Leichtigkeit geprägt, die selbst die anmutigen Nanduri nur selten derartig mühelos erzielen. So erscheint sie mal als glitzernder, weiblicher "Kartenhai" in den Casinos verruchter Raumstationen. Mal als verwegene Freelancer-Kapitänin auf verstaubten Weltraumbahnhöfen. Immer atemberaubend charmant und eine Reihe gebrochener Herzen hinterlassend. Die Queen of Hearts ist, soweit sich das sagen lässt, die geschickteste Meisterdiebin auf allen Planeten der Neuen Grenzwelten. Sie war diejenige, welche die Spielbank von Montesino leergeräumt, die Formel des Revitalisierungsmedikamentes Viton-X entwendet und das goldene Totem von Qu-Vang-Do aus der Kunstsammlung des Großranchers J.R.R. Kruuger stahl. Und das sind nur ihre aufsehenerregendsten Coups.
Die Liste ihrer Verbrechen ist etliche Seiten lang. Ihr Name rührt daher, dass sie nach jedem ihrer Verbrechen die Spielkarte der Herzkönigin am Tatort hinterlässt. Für die Star Reeves besonders unangenehm ist, dass die Queen of Hearts bei den einfachen Siedlern so etwas wie eine Volksheldin ist. Fast jedes Mal stellte sich heraus, dass ihre Opfer selbst erheblichen Dreck am Stecken hatten und fast jedes Mal kam der Diebstahl, den die Queen of Hearts begangen hatte, irgendeiner Gruppe von Benachteiligten zu Gute. Sei es, dass, wie im Falle des Diebstahls des Goldenen Totems, der Eingeborenenstamm, dem das Totem eigentlich gehörte, es auf geheimnisvollen Wegen zurückbekam. Sei es, dass die geheime Medikamentenformel plötzlich für alle frei zugänglich in mehreren gemeinnützigen Netzwerken auftauchte. Oder aber, dass die Waisenhäuser der Montesino-Raumstation nach dem spektakulären Bruch in die Spielbank plötzlich anonyme Spenden in atemberaubender Höhe erhielten - während geheime Unterlagen, die belegten, dass die Spielbankdirektion in üble Drogengeschäfte verwickelt war, plötzlich bei den Star Reeves auf dem Schreibtisch lagen.
Die Gerüchteküche kocht natürlich. Es gibt Behauptungen darüber, dass die Queen of Hearts eigentlich aus einer reichen Familie stammt und ihre Raubzüge lediglich als sportliche Herausforderung betrachtet. Oder darüber, dass sie eigentlich eine hochrangige Sternenbundagentin wäre, die den Menschen dort hilft, wo die offiziellen Behörden es nicht können. Manche glauben gar, die unglaubliche Wandlungsfähigkeit der Queen of Hearts ruhe daher, dass es sich in Wahrheit um zwei oder sogar drei Schwestern handele, die zusammen arbeiteten. - Das man sie gerüchteweise auch immer wieder mit der Vanderdecken in Verbindung bringt, dürfte dabei kaum überraschen. Für die Star Reeves ist dies alles vor allem eins: Ein pures Ärgernis. Denn so heroisch die Queen of Hearts auch sein mag - sie begeht Verbrechen und das gleich in Serie!
Der Fremde
Niemand kennt den Namen des Mannes, den man niemals ohne seine abgenutzte Vollkörperpanzerung und mit einem umfangreichen Waffenarsenal behangen sieht. In Ermangelung eines Namens, spricht man hinter vorgehaltener Hand nur flüsternd von 'dem Fremden'. Der wortkargen Erscheinung eilt der Ruf voraus, zu den gefährlichsten und gnadenlosensten Gunmen der Neuen Grenzwelten zu zählen, der noch nie in einem direkten Duell den Kürzeren gezogen hat. Wo immer er auch auftaucht, geht er irgendeinem Auftrag nach und verschwindet wieder in den Weiten des Raums, sobald dieser erledigt ist. Manchmal sucht er sich seine Aufträge selbst aus, aber er ist sich auch nicht zu schade, als Mietling, Auftragskiller oder Kopfgeldjäger für Gangsterbosse und generell jeden, der sich seine Zahlungsforderungen leisten kann, zu arbeiten. Dabei erfolgt die Kontaktaufnahme stets anonym über verschlüsselte ComSat Verbindungen oder Mittelsmänner.
Weil man den Fremden nie kommen oder abreisen sieht, ranken sich die wildesten Gerüchte um ihn. So wird häufig spekuliert, dass er über eine ganz spezielle Technik der Erbauer verfügen würde: Dem sagenumwobenen Sprungtor, das am anderen Ende des Sprungs kein Gegentor benötigen soll. Andere halten den Fremden für eine KI und seine Rüstung in Wahrheit für einen Androidenkörper, von denen er gleich mehrere besitzen würde und so eben noch auf dem einen und im nächsten Moment auf einem anderen Planeten auftauchen könne. Eine andere Spekulation besagt, der Fremde wäre ein genetisch verbesserter Krieger der Mendel, der aufgrund seiner, selbst für Mendel, extremen Kampflust und Rücksichtslosigkeit aus seinem Clan verstoßen worden wäre.
Sir Ulrich Earl of Liechtenstein
Der Mann, der sich stets als Sir Ulrich vorstellt hat viele Fassetten und allen ist nur eins gemeinsam: Keine davon entspricht der Wahrheit, den der Earl of Lichtenstein ist lediglich ein geschickter und zudem äußerst erfolgreicher Hochstapler! Dabei hat er das Talent, bei seinen Gaunerstücken stets mit gerade so viel Geld um sich zu werfen, dass sich am Ende irgendwie keiner so recht über den Tisch gezogen fühlt, er aber dennoch immer seinen Teil vom Gewinn einstreicht, bevor er für eine Weile von der Bildfläche verschwindet, um dann anderswo wieder in der gehoben Gesellschaft der Neuen Grenzwelten aufzutauchen.
Der sportlich-elegante Terraner mittleren Alters pflegt ein kultiviertes und charmantes Auftreten. Nichts läge ihm ferner, als körperliche Auseinandersetzungen. Die Frauenwelt liegt dem Adeligen aus dem Imperium reihenweise zu Füßen und mach eine Dame hat dabei schon eine beachtliche Summe verloren, ohne sich der erfolgten Täuschung so recht bewusst zu sein. Und auch die Geschäftswelt hofiert den offenkundig finanzkräftigen Earl gerne und steigt selbst bei den obskuren Projekten bereitwillig mit ein.
Dieses Talent, seine Opfer auszunehmen, ohne das es diese in den allermeisten Fällen bewusst bemerken, geschweige denn beweisen könnten, macht es den Star Reeves extrem schwer, dem Hochstapler das Handwerk zu legen. Zumal er jederzeit bei einer seine zahlreichen Affären Unterschlupf finden könnte, sollte der Boden für ihn einmal zu heiß werden. Neben den Star Reeves hat auch der Imperiale Secret Service ein Auge auf den Earl of Lichtenstein geworfen, allerdings weniger aufgrund seiner Gaunereien, als vielmehr dem deutlich schwerwiegenderen Verdacht, Sir Ulrich würde mit den Krull kollaborieren, was sich bisher jedoch nicht erhärten ließ.
Sanska Vrom
Hinter der bürgerlichen Fassade der Coolaanie Sanska Vrom verbirgt sich die geheimnisvolle Spionin, die man unter dem Decknamen Jadefire kennt. Sanska hat sich in erster Linie auf Wirtschaftsspionage spezialisiert, aber sie hat auch schon mindestens einmal erfolgreich den Technokratischen Orden, die Starfire Foundation und sogar den Wissenschaftlichen Dienst unterwandert. Das brachte ihr gleich eine ganze Reihe von Feinden ein, aber irgendwie schafft Sanska es immer wieder, sich deren Zugriff zu entziehen. Das mag zum einen daran liegen, dass sie wirklich für alle Seiten arbeitet und die meisten ihrer Opfer selber zu befürchten haben, dass Sanska sie kompromittieren könnte. Zum anderen ist die Spionin aber auch eine starke Psionikerin, die es versteht, ihre Kräfte zu ihrem Vorteil zu nutzen.
Die Herkunft von Sanska Vrom ist unbekannt. Sie tauchte vor einigen Jahren aus dem Nichts in den Neuen Grenzwelten auf, aber wer sie zuerst beschäftigte und wie genau sie so schnell ihren Ruf als Meisterspionin aufbauen und festigen konnte, ist nicht bekannt. Gemeinhin wird davon ausgegangen, dass sie eine Wilde Psionikerin sei, da InterCons keine Informationen über sie besitzt. Bei manchen Beobachtern nährt sich jedoch der leise Verdacht, dass sie in Wahrheit eine Vagabundin und als solche nur Teil einer weitaus größeren Maschinerie ist, die im Verborgenen agiert.
Der Terranische Sternenbund im Allgemeinen und der Star Reeves Dienst im Speziellen würde sie gerne dazu befragen, aber bisher konnte Sanska Vrom sich allen Zugriffsversuchen erfolgreich entziehen. In Fort Stoudenmire kursieren inzwischen bereits Gerüchte, der Nachrichtendienst habe dabei seine Finger im Spiel.