YY: was lässt dich den Zögern ?
Von dem, was ich bisher gesehen habe, ist es eben sehr stark von NuXcom inspiriert - von der Parkour-Bewegung (die Gelände und Position massiv entwertet) über die Umsetzung gegnerischer Verstärkung und eigener Evakuierung bis hin zu ziemlich wirren Effekten bei den Anbauteilen der Waffen usw.
Dazu kommen dann noch so Sachen wie extrem "harte", d.h. verlässliche Talente und die Herangehensweise an Treffer und Schaden (niemals Fehlschüsse, sondern stets nur unterschiedlich hoher Schaden über Verrechnung der jeweiligen Werte und des charaktereigenen Glückspolsters).
Einerseits: Ja, das kann alles trotzdem noch ein rundes Spiel sein, solange das in sich geschlossen und gut aufgezogen ist (das ist dann halt der Knackpunkt, der erfüllt sein muss und auf den hin ich Reviews und Let's Plays sichten werde). Und mit etwas gutem Willen bekomme ich meine Erwartungshaltung auch darauf angepasst.
Aber andererseits wäre mir gerade in so einem Setting eine ultra-hartwurstige Simulation wesentlich lieber*. Im P&P-Sektor wird mir nämlich seit Jahrzehnten erzählt, dass solche Sachen am Rechner ja viiieeel besser gingen. Das ist mMn nur teilweise richtig, aber davon ab sieht man genau diese Art Spiel so gut wie nie. Schon gar nicht in gut.
Quer über alle Genres gibt es hier und da mal gute Ansätze, die aber nicht bis ins Letzte durchgezogen werden.
*Gerade wenn es kein Fantasy- oder abgefahrenes SF-Setting ist und man sich genremäßig in Richtung Technothriller bewegt, gehen mir Abstraktionen und Darstellungen wie in Phantom Doctrine enorm auf den Zeiger. Speziell dann, wenn das Spiel am Ende auch nicht weniger kompliziert ist als es eine brauchbare Simulation wäre. Da frage ich mich dann immer, warum man sich diese Arbeit überhaupt macht. Wäre für mich erst dann sinnvoll, wenn die Welt schon voller guter Simulationen wäre und man sich davon abheben müsste.
Liegt also alles an mir und meinem Geschmack und nicht an der (erwarteten) handwerklichen Qualität des Spiels.