Autor Thema: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer  (Gelesen 9690 mal)

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Offline Issi

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #50 am: 15.03.2018 | 14:38 »
Ganz einfach: Die Szene der restlichen Gruppe wird da zuerst fertig gespielt. Wenn dann die Szene fertig ist, wird die Szene hinter dem Portal offen.gespielt.
Dadurch hast Du die Spannung für die restliche Gruppe UND die Spannung für die Leute, die bereits rüber gegangen sind. UND alle Spieler bekommen das spannende Encounter auf der anderen Seite mit.
Absolute WIN-WIN- Lösung für mich. :D
Funktioniert aber nicht, wenn die Helden nur einzeln und zudem zeitversetzt durch das Portal kommen können/sollen/müssen. -Und jeder der dort ankommt, zunächst eine gewisse Aufgabe erfüllen bzw. ein Problem lösen muss.Wenn das Problem nicht variiert, sondern gleich bleibt, könnte man höchstens vereinbaren, dass es ein Spieler mit seiner Figur im Voraus stellvertretend für alle löst. Und die anderen Figuren die Lösung dann automatisch auch haben, obwohl das mMn. weder plausibel noch spannend ist.
Kann man natürlich trotzdem machen, aber wäre absolut nicht mein Ding.


Wenn das Problem variiert, und die Reihenfolge der Ankunft eine Bedeutung und Folgewirkung auf die weiteren "Gäste" hat, dann macht das noch weniger Sinn..

Edit. Wenn wirklich nur einer rein und wieder rausgehen muß, dann finde ich deinen Vorschlag auch sehr naheliegend.
Würde ich auch so machen.
« Letzte Änderung: 15.03.2018 | 15:03 von Issi »

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #51 am: 15.03.2018 | 15:17 »
Funktioniert aber nicht, wenn die Helden nur einzeln und zudem zeitversetzt durch das Portal kommen können.
Doch. Genau dann funktioniert es super. Da hast Du nämlich die Spannung, ob der erste Charakter bis zum Eintreffen des nächsten Charakter z.B. überlebt.
Zitat
-Und jeder der dort ankommt, zunächst eine gewisse Aufgabe erfüllen bzw. ein Problem lösen muss.
Auch dann ist es bEsser, wenn alle Spieler dem Geschehen zuhören,  statt ansonsten alleine Daeumchen zu drehen, bis der einzelne Spieler seine Aktion mit dem SL im Nebenraum ausgekaspert hat.
Einfluss auf die Aktion im Nebenraum haben sie ja so oder so nicht.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #52 am: 15.03.2018 | 15:33 »
Viel spannender finde ich es, wenn ich als Spieler ein Geheimnis anspielen kann oder zumindest daran Teilhaben kann weil die "Geheimaktionen" des Spielers offen ausgespielt werden können.

Hm ... dieses "anspielen" hab ich schon das Eine oder Andere mal jetzt gelesen - nicht nur hier. Was genau heißt denn "anspielen". In deinem Beispiel sowas wie "Finde ich nicht komisch, wie der Charakter geht? Darf ich mal würfeln?" oder eher In Character sowas wie *Machomodus on* "Na, Bro ... alles save bei dir? Sollen wir nachher mal ein paar Weiber aufreissen?" *Machomodus off*

Offline Issi

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #53 am: 15.03.2018 | 15:34 »
Zitat
Doch. Genau dann funktioniert es super. Da hast Du nämlich die Spannung, ob der erste Charakter bis zum Eintreffen des nächsten Charakter z.B. überlebt
Das kann man pauschal nicht feststellen. Es kommt immer ganz darauf an, was hinter dem Portal wartet.
Vielleicht ist der erste SC gar nicht mehr da wenn der 2. SC eintrifft.(Das kommt immer drauf an) Vielleicht geht es weder um Kampf noch um Überleben.
Die Spannung ist hier eine andere.
Wenn alle anderen Spieler das Problem schon kennen, und wissen/ahnen wie es gelöst werden muß, dann nimmt ihnen das A. Die Überraschung (Was wartet auf mich? Um welches Problem handelt es sich überhaupt?)und B. Die Spannung (Schaffe ich es mit meiner Figur das Problem selbst zu lösen?)
Hier geht es mal nicht primär um das Mitfiebern mit anderen. Sondern um die Spannung und Ungewissheit die man mit seiner eigenen Figur erlebt.
.
Zitat
Auch dann ist es bEsser, wenn alle Spieler dem Geschehen zuhören,  statt ansonsten alleine Daeumchen zu drehen, bis der einzelne Spieler seine Aktion mit dem SL im Nebenraum ausgekaspert hat.
Einfluss auf die Aktion im Nebenraum haben sie ja so oder so nicht.
Das ist eine Frage des Zeitfaktors. Ewig Däumchen drehen kann natürlich nicht das Ziel sein.
Aber ein Zeitrahmen von ein paar Minuten sind bei Erwachsenen sicher durchaus vertretbar. (Bei Kindern auch)
Im übrigen kann jeder Spieler eines SC, der schon durch das Portal gegangen ist, ja durchaus mitbekommen, wie es seinen Nachfolgern ergeht.
Nur diejenigen, die halt noch nicht durch sind, müssen ein Bisschen warten.
Das kann ja auch durchaus die Spannung erhöhen.- Man weiß ja man kommt noch dran. Und es lauert Ungewissheit.

Und es handelt sich ja auch nicht um Szenen, die man immer so erlebt.
Sondern eher um eine seltene Ausnahmesituation. :)

« Letzte Änderung: 15.03.2018 | 15:45 von Issi »

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #54 am: 15.03.2018 | 15:54 »
Hm ... dieses "anspielen" hab ich schon das Eine oder Andere mal jetzt gelesen - nicht nur hier. Was genau heißt denn "anspielen". In deinem Beispiel sowas wie "Finde ich nicht komisch, wie der Charakter geht? Darf ich mal würfeln?" oder eher In Character sowas wie *Machomodus on* "Na, Bro ... alles save bei dir? Sollen wir nachher mal ein paar Weiber aufreissen?" *Machomodus off*

In der Situation war es so, dass ich mich als SL raus gehalten habe und den Spielern keine Tipps gegeben habe was ihnen auffallen könnte. Das habe ich der Spielerin überlassen. Die hat in einem Gasthaus mal als Entschuldigung angegeben das sie nicht mit den anderen Charakteren das Badehaus aufsucht, dass sie eine Hautkrankheit habe. Aber die Helden sind eine Zeit miteinander durch die Wildnis gereist und es hätte schon auffallen können, das der kleine Samurai zum Kleider wechseln und für jeden Sch... in die Büsche verschwindet. Ganz zu schweigen das ja zufällig mal jemand über sie stolpern könnte. Der Charakter selber war nicht wirklich gut in Schauspielerei und machte das auch noch nicht lang, so das jemandem Aufmerksamen das gebaren des Kollegen hätte seltsam vorkommen können.

ich wollte die Situation da nicht forcieren, die Spielerin hat sich bedeckt gehalten so das letztlich die coole Story nicht öffentlich wurde. Hätten jetzt alle gewusst was Sache ist hätte man sich da vorsichtig ran spielen können.

S: Wenn wir Lagern ist XY ja wieder im Wald verschwunden. Als ich so Holz holen gehe höre ich ein paar Geräusche und schaue mal nach.
SL: Gut, XY du hörst wie sich Schritte deinem Versteck nähern als du dich gerade am waschen bist.

Das fluppt natürlich nur wenn alle beteiligten damit vernünftig umgehen.

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #55 am: 15.03.2018 | 15:57 »
Das kann man pauschal nicht feststellen. Es kommt immer ganz darauf an, was hinter dem Portal wartet.
Vielleicht ist der erste SC gar nicht mehr da wenn der 2. SC eintrifft. Vielleicht geht es weder um Kampf noch um Überleben.
Da das eh erst später abgehandelt wird, hat das bei der 1.Szene keine Relevanz. Bei der 2.Szene kommt es bei Deinem ersten Beispiel drauf an, ob Du da Spannung aufbauen willst oder nicht. Wenn Du Spannung haben willst, spielst Du erst die Szene des 2. Charakters offen aus. Der Spieler des 1. Charakter wird es extrem spannend finden, rauszufinden was mit seinem Charakter passiert ist. :)
Zitat
Wenn alle anderen Spieler das Problem schon kennen, und wissen/ahnen wie es gelöst werden muß,
Dann ist ist Dein Problem nie eines gewesen oder es sollte eh nicht das eigentliche Problem sein. Wenn Du jedem Spieler einzeln das gleiche Problem lösen lassen willst, dann entfernst Du Dich ziemlich vom Gruppenspiel. Kann man machen,, aber warum setzt  man sich überhaupt  dann zusammen an einen Tisch?
Zitat
Hier geht es mal nicht primär um das Mitfiebern mit anderen. Sondern um die Spannung die man mit seiner eigenen Figur erlebt.
Das hast Du zusätzlich. Besonders dann, wenn Du nicht weißt, was mit Deinem Charakter passiert, während die vorhergehende Szene noch läuft oder wenn die vorhergehende Szene etwas etabliert, das eine negative Konsequenz auf Deinen Charakter in der nächsten Szene hat. Das ist übrigens etwas, das in guten Horrorfilmen zum Spannungsaufbau verwendet wird. Da ist häufig nicht das Geheimnis das spannende, sondern etwas das der Zuschauer weiss und der Protagonist eben nicht.
Zitat
.Das ist eine Frage des Zeitfaktors. Ewig Däumchen drehen kann natürlich nicht das Ziel sein.
Aber ein Zeitrahmen von ein paar Minuten sind bei Erwachsenen Menschen sicher durchaus vertretbar.
Aber eben unelegant und unnötig wenn man zu besseren Erlebnissen kommt ohne Wartezeiten einzubauen.
Und das war mein Punkt. :)
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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #56 am: 15.03.2018 | 16:09 »
S: Wenn wir Lagern ist XY ja wieder im Wald verschwunden. Als ich so Holz holen gehe höre ich ein paar Geräusche und schaue mal nach.
SL: Gut, XY du hörst wie sich Schritte deinem Versteck nähern als du dich gerade am waschen bist.

Als XY würde mir das definitiv nicht gefallen. Da werden ja Fakten geschaffen. Warum hört der Spieler Geräusche? Und welchen Mehrwert habe ich in dieser Situation? Außer das mein "Geheimnis" und damit ein Stückweit mein Charakterkonzept aufgedeckt wird. Vielleicht in einer Situation, in der ich es noch nicht aufdecken wollte. Okay, es könnte einfach ein Spieler sagen: "Alles klar, warum zieht sich Bruno eigentlich immer im Wald um? Ich guck mir das mal an." und schaut einfach so nach ... aber das kann man ja auch machen, ohne das alle Leute eingeweiht sind. Wenn man das macht, ohne das alle eingeweiht sind, find ichs wieder ganz witzig, weil es einfach "auffällig" war ... diese Sache explizit "anspielen", damit das Geheimnis endlich mal aufgedeckt wird ... muss nicht sein. Dann doch lieber Zettelchen.

Aber so unterschiedlich sind die Gruppen ...

Offline Issi

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #57 am: 15.03.2018 | 16:15 »
Zitat
Da das eh erst später abgehandelt wird, hat das bei der 1.Szene keine Relevanz. Bei der 2.Szene kommt es bei Deinem ersten Beispiel drauf an, ob Du da Spannung aufbauen willst oder nicht. Wenn Du Spannung haben willst, spielst Du erst die Szene des 2. Charakters offen aus. Der Spieler des 1. Charakter wird es extrem spannend finden, rauszufinden was mit seinem Charakter passiert ist
Wenn die Handlung/ Entscheidung des 1.SC Auswirkung auf die Situation des 2. hat usw. und sofort.
Ist die Reihenfolge nicht beliebig.
. :)
Zitat
Dann ist ist Dein Problem nie eines gewesen oder es sollte eh nicht das eigentliche Problem sein. Wenn Du jedem Spieler einzeln das gleiche Problem lösen lassen willst, dann entfernst Du Dich ziemlich vom Gruppenspiel. Kann man machen,, aber warum setzt  man sich überhaupt  dann zusammen an einen Tisch?
Bedeutet Gruppenspiel, dass man nicht auch mal etwas alleine lösen darf?
Merkwürdige Sichtweise. Kann ich nicht nachvollziehen, sorry.
Dass Figuren(Spieler) auch mal etwas alleine schaffen sollen, ist für mich persönlich absolut kein Widerspruch zum Gruppenspiel.

Zitat
Das hast Du zusätzlich. Besonders dann, wenn Du nicht weißt, was mit Deinem Charakter passiert, während die vorhergehende Szene noch läuft oder wenn die vorhergehende Szene etwas etabliert, das eine negative Konsequenz auf Deinen Charakter in der nächsten Szene hat.

Nein, wenn mir die Situation und die Lösung des Problems schon bekannt sind, dann ist es nicht mehr spannend ob ich die Lösung finde.

Zitat
Das ist übrigens etwas, das in guten Horrorfilmen zum Spannungsaufbau verwendet wird. Da ist häufig nicht das Geheimnis das spannende, sondern etwas das der Zuschauer weiss und der Protagonist eben nicht.Aber eben unelegant und unnötig wenn man zu besseren Erlebnissen kommt ohne Wartezeiten einzubauen.
Und das war mein Punkt. :)
In Horrorfilmen bin ich Zuschauer. Ich identifiziere mich zwar mit der Figur, aber ich verkörpere nicht die Figur, und muß nicht für sie entscheiden und Probleme lösen.
Die Spannung entsteht hier nicht durchs Zuschauen oder Mitfiebern mit Figuren. Sondern durch tatsächliche Ungewissheit und durch das selbst"Problemlösen" als Figur. Als wäre man selbst in dieser Situation.
Und damit sich diese Situation auch für den Spieler authentisch anfühlt, ist es wichtig, das er selbst tatsächlich nichts weiß. (Wenn ich die Lösung schon kenne, kann ich sie nicht mehr finden- Das spannende soll sein-  das Problem selbst zu lösen)
Es gelingt mir vermutlich nicht, diesen Unterschied noch deutlicher zu machen.  :)

Ich habe mich wirklich bemüht, und heute noch was vor.

 Insofern -AgreetoDisagree



« Letzte Änderung: 15.03.2018 | 16:25 von Issi »

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #58 am: 15.03.2018 | 16:26 »
Als XY würde mir das definitiv nicht gefallen. Da werden ja Fakten geschaffen. Warum hört der Spieler Geräusche? Und welchen Mehrwert habe ich in dieser Situation? Außer das mein "Geheimnis" und damit ein Stückweit mein Charakterkonzept aufgedeckt wird. Vielleicht in einer Situation, in der ich es noch nicht aufdecken wollte. Okay, es könnte einfach ein Spieler sagen: "Alles klar, warum zieht sich Bruno eigentlich immer im Wald um? Ich guck mir das mal an." und schaut einfach so nach ... aber das kann man ja auch machen, ohne das alle Leute eingeweiht sind. Wenn man das macht, ohne das alle eingeweiht sind, find ichs wieder ganz witzig, weil es einfach "auffällig" war ... diese Sache explizit "anspielen", damit das Geheimnis endlich mal aufgedeckt wird ... muss nicht sein. Dann doch lieber Zettelchen.

Aber so unterschiedlich sind die Gruppen ...

Okaaaay Fakten habe ich in meinen Beispiel nicht geschaffen. Das wäre der Punkt verantwortungsvoller Umgang damit. Meine Idee war der Holzsucher hört was und schaut nach das kriegt der andere Charakter also auch mit. Damit ist die Situation noch gar nicht aufgelöst. Mulan kann sich verstecken und wird nicht gefunden oder sie steckt den Kopf und den Schwertarm aus dem Busch "Ach du bist es was schleicht du dich hier rum. "Och ich war nur Holz holen und dachte ich habe was gehört."

Das Problem ist wenn es keiner weis wird es auch nie jemand aufgreifen. Ich kann Bruno nicht in den Wald hinterher schleichen, weil sein Spieler ja nicht 15 mal am Spielabend betont wie oft sein Held im Gebüsch verschwindet. Genau so würde der Spieler des Detektiv auch nie auf die Idee kommen auf Ermitteln/Menschenkenntnis zu würfeln ob ihm der Habitus von Bruno seltsam vorkommt weil er von Brunos Spieler nicht die Information bekommt.

Offline Isegrim

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #59 am: 15.03.2018 | 16:33 »
Je nach Setting nutze ich sowas selten bis dauernd. Bei Shadowrun bspw gehört es für mich einfach fest dazu, dass die Runner a) Geheimnisse voreinander haben und b) es dank moderner Technik kein problem ist, mit Außenstehenden zu kommunizieren. Da werden Emails per Zettelchen verschickt, und dass Telefonat mit der Mafia-Connection findet im Zweifelsfalle im Nebenraum statt (und manchmal steht dann der Decker direkt daneben, weil er das Com seines Chummers gehackt hat...). Das sind allerdings eher kurze Sachen (wenige Minuten max); Action spiel ich auch dann lieber mit oder vor allen, auch wenn die gerade nicht anwesend sind. Allerdings probier ich auch die Solo-Action zu minimieren.

Hier spielen für mich zwei Dinge eine Rolle, die das möglich und sinnvoll machen: Erstens braucht die Runde, mit der ich den letzten Jahren viel SR gespielt habe, keinen SL, um sich zu beschäftigen; zumindest eine Weile nicht. Oft kann ich halbe Romane per SMS verschicken, weil die sowie gerne, ausdauernd und lange genug diskutieren oder sich gegenseitig bespaßen, während ich als SL daneben sitze. Zweitens gehört es auch nach Meinung der Mitspielerinnen und Mitspieler dazu, Geheimnisse vor den anderen zu haben, ob das nun eine große Rolle spielt oder nicht. Ist wichtig fürs Gefühl und Kopfkino, zumindest bei SR.

In Fantasy-Szenarien, bei der die Gruppe meist viel mehr aufeinanderhockt (ohne Handy) als bei Shadowrun, nutz ich solche Mittel sehr viel weniger, einfach weil es weniger Gelegenheiten dazu gibt.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #60 am: 15.03.2018 | 16:38 »
Okaaaay Fakten habe ich in meinen Beispiel nicht geschaffen. Das wäre der Punkt verantwortungsvoller Umgang damit. Meine Idee war der Holzsucher hört was und schaut nach das kriegt der andere Charakter also auch mit. Damit ist die Situation noch gar nicht aufgelöst. Mulan kann sich verstecken und wird nicht gefunden oder sie steckt den Kopf und den Schwertarm aus dem Busch "Ach du bist es was schleicht du dich hier rum. "Och ich war nur Holz holen und dachte ich habe was gehört."

Das Problem ist wenn es keiner weis wird es auch nie jemand aufgreifen. Ich kann Bruno nicht in den Wald hinterher schleichen, weil sein Spieler ja nicht 15 mal am Spielabend betont wie oft sein Held im Gebüsch verschwindet. Genau so würde der Spieler des Detektiv auch nie auf die Idee kommen auf Ermitteln/Menschenkenntnis zu würfeln ob ihm der Habitus von Bruno seltsam vorkommt weil er von Brunos Spieler nicht die Information bekommt.

Naja, dann war das ein Missverständnis. Das "Ich höre etwas." ist für mich schon ein Fakt. ;) Aber ganz ehrlich: Wenn ich einen Spieler habe, der so einen Charakter spielt ... dann MUSS er jedes mal erklären, dass er sich verzieht um sich umzuziehen. Das gehört für mich dazu. Wenn er das nicht macht, gehe ich als Spielleiter davon aus, dass er sich einfach vor den anderen umzieht und alle plötzlich aus den Wolken fallen: "ALTER! BRUNO HAT BRÜSTE!"

Da würde dann in der Tat ICH den Fakt schaffen. Natürlich würde ich das dem Spieler so mitteilen, bevor man das Spiel beginnt.

Offline First Orko

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #61 am: 15.03.2018 | 17:25 »
Wenn er das nicht macht, gehe ich als Spielleiter davon aus, dass er sich einfach vor den anderen umzieht und alle plötzlich aus den Wolken fallen: "ALTER! BRUNO HAT BRÜSTE!"

Da würde dann in der Tat ICH den Fakt schaffen. Natürlich würde ich das dem Spieler so mitteilen, bevor man das Spiel beginnt.

Wow. Spielt ihr „gesagt,getan“ ..?
It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #62 am: 15.03.2018 | 18:16 »
Rausgehen bin ich mittlerweile zu faul zu, vor allem weil dann immer ein Teil untätig rumsitzt, es sei denn man kann die grad gut zum "rauchen" schicken.

Zettel benutz ich öfter mal um einzelnen Spielern Dinge mitzuteilen die nur ihr SC in diesem Moment bemerken/finden kann, dann können sie entscheiden was sie damit machen und wie sie es machen (es sei denn daran hängt wieder der ganze Plot  ::), dann sag ich das lieber so am Tisch damit der Rest es mitbekommt...und ja ICH kenne meine Pappenheimer !!)

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #63 am: 15.03.2018 | 20:16 »
Ich hab bisher eigentlich nur schlechte bis ganz schlechte Erfahrungen damit gemacht und versuche, größtenteils darauf zu verzichten.

Einmal hatten wir ein Abenteuer, bei dem mein Char durch einen Doppelgänger ersetzt wurde, den ich dann gespielt habe. Der hatte ein bisschen Glück und war relativ clever, aber mit einigen Sachen ist er nur durchgekommen, weil meine Mitspieler nicht hinterfragen wollten, wie ich meinen Charakter spiele - es kam sogar noch ein Kommentar à la "der ist heute aber abgebrüht", aber halt kein echter Verdacht. Hätten die gewusst, dass da irgendwas mit dem Char passiert ist, hätten sie vermutlich ganz anders auf ein paar Aktionen reagiert.

Am schlimmsten fand ich aber die Kampagne, in der der SL immer mal wieder mit einem Mitspieler auf den Balkon gegangen ist. Nicht immer nur mit einem, aber es war eben sehr häufig dieser, und der hat den großen Showdown dann auch allein mit dem SL auf dem Balkon gespielt. Schade, der SL hatte tolle Ideen und konnte super beschreiben und darstellen, aber ich habe danach trotzdem aufgehört, mit ihm zu spielen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #64 am: 16.03.2018 | 07:27 »
Insofern -AgreetoDisagree
Gerne. :)
Nur ein paar Punkte von meiner Seite.
Zitat
Wenn die Handlung/ Entscheidung des 1.SC Auswirkung auf die Situation des 2. hat usw. und sofort.
Dann sind wir wieder bei 1. Szene komplett und dann 2. Szene komplett. War ja mein Anfangszenario.
Zitat
Bedeutet Gruppenspiel, dass man nicht auch mal etwas alleine lösen darf?
Natürlich nicht. Klar dürfen Spieler etwas alleine lösen. Bei mir eben offen, wie ich ja schon schrieb.
Mich störte ja, wie ich schrieb, dass Du ein Problem von jedem einzelnen Spieler alleine für sich lösen lassen willst und das auch noch nacheinander und noch nichtmal gleichzeitig.
Zitat
Nein, wenn mir die Situation und die Lösung des Problems schon bekannt sind, dann ist es nicht mehr spannend ob ich die Lösung finde.
Von "Lösung des Problems bekannt", habe ich nichts geschrieben.
Zitat
Die Spannung entsteht hier nicht durchs Zuschauen oder Mitfiebern mit Figuren. Sondern durch tatsächliche Ungewissheit und durch das selbst"Problemlösen" als Figur. Als wäre man selbst in dieser Situation.
Und damit sich diese Situation auch für den Spieler authentisch anfühlt, ist es wichtig, das er selbst tatsächlich nichts weiß. (Wenn ich die Lösung schon kenne, kann ich sie nicht mehr finden- Das spannende soll sein-  das Problem selbst zu lösen)
Davon, dass die Lösung eines Problems dem Spieler aber nicht dem Charakter bekannt wäre, war bei mir nie die Rede. Ehrlich gesagt kenne ich keinen guten Horrorfilm, bei dem der Zuschauer die Lösung eines Problems kennt, der Protagonist nicht und daraus die Spannung entsteht.

Versuch mal bei meinen Postings weniger den Widerspruch zu Dir zu suchen. Ich hatte nicht vor Deine Spielweise zu kritisieren oder zu diffamieren, sondern Alternativen aufzuzeigen.
« Letzte Änderung: 16.03.2018 | 07:30 von 6 »
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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #65 am: 16.03.2018 | 08:59 »
@
6
Fuer bestimmte Spielweisen funktionieren gewisse Handlungsoptionen aber nicht, weil sie nicht das gewuenschte Spielerlebnis (fuer den Spieler) erzeugen.
Das war alles,  worauf ich hinauswollte.

Ganz einfach: Wenn der Spieler exakt so wenig wissen moechte  wie seine Figur. Dann moechte er (bevor er selbst drankommt) nichts wissen, was seine Figur auch nicht weiss.
Angenommen jeder der durch das Portal kommt, will sich von dem was da kommt ueberraschen lassen und dazu selbst ein bestimmtes Problem loesen. Dann koennen alle die schon ueberrascht wurden und das Problem schon selbst geloest haben natuerlich zuschauen.
Nur fuer alle, die das Problem noch selbst loesen wollen, ohne irgendwelches Vorwissen (Was kommt da? Was ist da ueberhaupt? ), ist das deshalb keine Option.


« Letzte Änderung: 16.03.2018 | 09:15 von Issi »

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #66 am: 16.03.2018 | 09:18 »
Naja, dann war das ein Missverständnis. Das "Ich höre etwas." ist für mich schon ein Fakt. ;) Aber ganz ehrlich: Wenn ich einen Spieler habe, der so einen Charakter spielt ... dann MUSS er jedes mal erklären, dass er sich verzieht um sich umzuziehen. Das gehört für mich dazu. Wenn er das nicht macht, gehe ich als Spielleiter davon aus, dass er sich einfach vor den anderen umzieht und alle plötzlich aus den Wolken fallen: "ALTER! BRUNO HAT BRÜSTE!"

Da würde dann in der Tat ICH den Fakt schaffen. Natürlich würde ich das dem Spieler so mitteilen, bevor man das Spiel beginnt.

Was mir halt häufig aufgefallen ist, ist das Spieler mit "geheimen" Geheimnissen ihren Mitspielern keine, oder nicht ausreichende, Tipps zu ihrem seltsamen Verhalten geben, weil der Charakter sich ja auch echt Mühe gib nicht aufzufallen. Ein Geheimnis was im Spiel nicht vorkommt braucht man dann auch nicht.

Ich stelle jetzt mal die Behauptung auf, die meisten Spieler die ihre Helden mit Geheimnissen ausstatten haben auch Spaß dran, diese aktiv zu schützen. In meiner Runde hatte die Spielerin von "Mulan" sehr viel Spaß als die Spionin ihr auf die Schliche gekommen ist. Sie hätte auch Spaß gehabt häufiger Szenen zu haben wo sie handeln muss um nicht aufzufliegen. Die gab es aber nicht, weil ich die immer 1zu1 mit ihr hätte spielen müssen. Die Mitspieler hätten auch ihren Spaß gehabt, bei solchen Szenen zuzuschauen oder auch solche Szenen zu schaffen. Wann so ein Geheimnis das auffliegt sollte schon maßgeblich in der Hand des Spielers bleiben. Das setzt natürlich ein gewisses Vertrauen innerhalb der Gruppe voraus.

Ich glaube das ist auch ein Grund für "geheime" Geheimnisse von Spielerseite. Es gibt leider auch Mitspieler, die sobald sie von einem Spielergeheimnis wissen versuchen die Enthüllung zu erzwingen. "Während Bruno da bewusstlos auf dem Boden liegt ziehe ich ihn mal aus, der könnte ja auch Verletzungen unter der Rüstung haben." ich habe das Glück, das ich das Problem in meinen Runden nicht habe.

Generell denke ich sind Zettel und Absprachen eine Frage des Stil und persönlichen Geschmack. Für mich ist der Spannungs- und Unterhaltungsfaktor höher wenn alles am Tisch statt findet. Was nicht heist, das ich unter Umständen nicht auch von dieser Regel abweichen würde.

Was ich mit Zetteln glaube ich mal ausprobieren will sind Informationen aus Wissensfertigkeiten in dieser Form an die Spieler weiter zu geben. Dann kann der Charakter sie in seiner Stimme vortragen.

Offline Issi

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #67 am: 16.03.2018 | 09:23 »
Zu Spieler bzw. Figuren Geheimnissen.
Ihr einziger Sinn ist doch der, dass sie irgendwann entdeckt werden von den anderen.
Am besten relativ zeitnah, solange noch alles frisch und interessant ist.

Angenommen jmd. pflegt da im stillen Kaemmerlein sein Geheimnis und keinen interessiert es, was hat er dann davon?
Etwa das er nach Jahren sagen kann: "Ich hatte ein Geheimnis und das habt ihr nicht rausgefunden, Aetsch!"?

« Letzte Änderung: 16.03.2018 | 09:27 von Issi »

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #68 am: 16.03.2018 | 09:26 »
Zu Spieler bzw. Figuren Geheimnissen.
Ihr einziger Sinn ist doch der, dass sie irgendwann entdeckt werden von den anderen.
Am besten relativ zeitnah, solange noch alles frisch und interessant ist.
Nicht unbedingt. In der Tirnadon-Kampagne, von der ich im Schwampf erzählt habe, kamen SC-Geheimnisse teilweise erst nach Jahren ans Licht. Der Effekt war dann um so heftiger: "Was denn, du warst die ganze Zeit ...!" :o ;) 8)

Einer der Gründe, warum ich dieses allseits verpönte Stilmittel echt nicht missen möchte. Zettelchen und Gesprächen im Nebenzimmer verdanke ich einige der emotionalsten RPG-Erlebnisse überhaupt; wohingegen ich die ganzen negativen Auswirkungen ("Langeweile für die Mitspieler" u.ä.) so nie erlebt habe.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Issi

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #69 am: 16.03.2018 | 09:33 »
Nicht unbedingt. In der Tirnadon-Kampagne, von der ich im Schwampf erzählt habe, kamen SC-Geheimnisse teilweise erst nach Jahren ans Licht. Der Effekt war dann um so heftiger: "Was denn, du warst die ganze Zeit ...!" :o ;) 8)

Einer der Gründe, warum ich dieses allseits verpönte Stilmittel echt nicht missen möchte. Zettelchen und Gesprächen im Nebenzimmer verdanke ich einige der emotionalsten RPG-Erlebnisse überhaupt; wohingegen ich die ganzen negativen Auswirkungen ("Langeweile für die Mitspieler" u.ä.) so nie erlebt habe.

Ich denke, wenn der SL mit dem Geheimnis arbeitet und auch arbeiten darf, dann ist das aus meiner Sicht auch kein reines Spielergeheimnis mehr. 
Es ist halt immer schade wenn das von SL Seite nicht passiert. Oder der SL das Geheimnis zwar anspielt, aber der Spieler sich gegen eine Lueftung wehrt.
 

Ich selbst habe mit Geheimnissen auch keine negativen Erfahrungen gemacht. Das liegt vermutlich an guten SL und Mitspielern.

Edit. Wenn es sich wirklich um ein reines Spielergeheimnis handelt, das der Figur evtl. nur ein Bisschen Profil geben soll.
Dann entscheidet der Spieler vielleicht allein, wann es wie rauskommt.
"Geheimnisse zu pflegen, und die dann extra nicht zu lueften (Hauptsache ein Geheimnis vor den anderen ),  nur damit die Figur interessanter wirkt. "- Ist halt uU. etwas was nerven koennte.

Als SL wuerde ich deshalb  generell mit den Geheimnissen der Figuren arbeiten wollen. Denn dafuer wurden sie ja festgelegt. Aber das geht natuerlich nicht ohne, dass die zugehoerigen Spieler mitmachen.

Ich denke oft legen Spieler solche Geheimnisse fest, in der Hoffnung, dass der SL auch damit arbeitet. Aber das passiert halt manchmal nicht.
Und dann fragen sich die Mitspieler irgendwann : Was tut der Spieler denn nur wieder geheimnisvoll?
Dabei tut der Spieler nur so, um dem SL zu signalisieren, dass er das mal angespielt haben moechte.
« Letzte Änderung: 16.03.2018 | 09:56 von Issi »

Offline First Orko

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #70 am: 16.03.2018 | 09:58 »
Ich denke, wenn der SL mit dem Geheimnis arbeitet und auch arbeiten darf, dann ist das aus meiner Sicht auch kein reines Spielergeheimnis mehr. 
Es ist halt immer schade wenn das von SL Seite nicht passiert. Oder der SL das Geheimnis zwar anspielt, aber der Spieler sich gegen eine Lueftung wehrt.

Und das ist halt so der Punkt, der mich nervt: Wenn ein Spieler mir als SL ein Geheimnis anvertraut, aber der Gruppe nicht. Dann schwingt da ja meist doch die Erwartungshaltung mit "Mach was draus".
Wenn das ein echtes Flag ist, also ein Punkt, den ich gezielt anspielen kann (und soll): Check, gern! Wird dann aber auch passieren - [Edit:]und zwar so, dass andere es mitbekommen!
Wenn das aber so ein Stimmungs-Tüddelü ist, mit dem ich nix anzufangen weiß und dass merklich darauf abzielt, das Geheimnis auch ja bitte so zu pflegen, dass da eine dramaturgisch befriedigende Situation bei rauskommt: Nein danke.

Ich mache als SL schon: Moderieren,SC-Flags einbinden, NSC und Fraktionen entwickeln und mit Motivation versehen, Schauplätze schaffen, NSC glaubhaft rüberbringen, Schiedsrichter sein uvm.
Da jetzt noch jetzt Solo-Bespaßung mittels Zettelchen, Privatgesprächen usw. lehne ich aus Gründen der Fairness gegenüber der Gruppe (Spielzeit / Vorbereitungszeit pro Person) ab. Klar, wenn alle sagen: Wir wollen aber! - von mir aus... Aber dann werden die Geheimnisse eben auch zum Plot werden - ansonsten sind sie nämlich überflüssig.

Übrigens: Wie sehr man an den geratenen Bedürfnissen des Geheimnis-Spielers vorbeileiten kann, sieht man ja hier an den unterschiedlichen Positionen zu den Beispielen im Thread. Daher sollte die erste Frage sein: "Was bezweckst du mit diesem Geheimnis?" Wenn die nicht beantwortet werden kann, kann es weggelassen werden.
« Letzte Änderung: 16.03.2018 | 10:07 von First Orko »
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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #71 am: 16.03.2018 | 10:09 »
Ich denke, es kommt auch viel auf den Spielstil und auf das Zusammenspiel an.
Mir als SL wuerde es jetzt nichts ausmachen, so ein Geheimnis auch mal spontan oder als Nebenschauplatz aufzugreifen. - wenn es die allgemeine Stimmung und Situation zulaesst.
Wenn das gerade nicht geht, dann merke ich mir das fuer spaeter.

Es ist auch OK Spielern mal extra Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, solange die jeder in der Gruppe mal bekommt. Und das Spotlight gerecht verteilt ist.
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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #72 am: 16.03.2018 | 10:16 »
Es ist auch OK Spielern mal extra Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, solange die jeder in der Gruppe mal bekommt. Und das Spotlight gerecht verteilt.
Gerecht verteilte extra Aufmerksamkeit ist mEn. besser als keine und auf Dauer befriedigender.

Ja, aber diese Geheimniskrämerei ist extra EXTRA Aufmerksamkeit seitens der Spielleitung, die mit Sicherheit nicht an Aufgabenmangel leidet. Das ist für mich der große Nachteil an dieser Herangehensweise, und auch der Grund warum ich das eher selten anwende. Bei einem offenen Geheimnis kann ich als SL mich dahingehend fast zurücklehnen und zugucken, was die Spieler draus machen, es liegt nicht allein an mir das zum Gegenstand des Spiels zu machen.
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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #73 am: 16.03.2018 | 10:18 »
Ich denke, es kommt auch viel auf den Spielstil und auf das Zusammenspiel an.

Das ja sowieso immer ;) Ich habe halt mehrheitlich Wochenrunden mit recht engen Zeitslots, 5h (mit 3 Spielern) ist da schon das Maximum. Und da möchte ich schon fokussiertes Zusammenspiel, bzw. wenn Einzelaktionen, dann so dass auch alle etwas davon haben.
Bei so großen Terminen von >7h wo man dann zwischendurch eh ggf. mehrere Pausen hat ist das halt schon ein anderer Schnack.
Ich hätte bei sowas halt eher die Befürchtung, dass wenn ein Spieler damit anfängt, andere dann auch mitziehen und es eskaliert - siehe das SR-Beispiel weiter oben, das wär halt nix für mich.
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Offline Huhn

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Re: Zettelchen vom SL und geheime Gespräche im Nebenzimmer
« Antwort #74 am: 16.03.2018 | 10:23 »
Meine Erfahrungen mit dieser Geheimniskrämerei sind eher durchwachsen. Mal das ein oder andere Zettelchen/ne kurze Chatnachricht nur an eine Person oder so gehen klar.

Aber ich hatte vor kurzem auch eine Runde, in der ich gefühlt dreiviertel vom Abend mit dem SL alleine in einem Unterchannel einige ziemlich coole Szenen gespielt habe, während obendrüber der Rest der Gruppe sich langweilte. Das war dann dreifach doof: Erstens haben die die coole Szene nicht mitbekommen und zweitens musste ich mich dann damit langweilen, ihnen alles, was ich gespielt habe, direkt hinterher detailliert wiederzukäuen und drittens war es für mich wirklich anstrengend, die ganze Zeit alleine zu spielen und mir nebenher noch Notizen zu machen, damit ich in meinem Bericht hinterher nix vergesse.
Klar - ihre Charaktere waren nicht dabei, weil halt dooferweise nur mein Char die Ebene wechseln kann. Andererseits gibt es IT keine Gründe, warum ich ihnen meine Erlebnisse verheimlichen sollte und da fände ich es praktischer, wenn sie einfach OT zuhören würden, so dass ich hinterher nur sagen müsste "Und X erzählt euch dann, was sie erlebt hat."

Und auch sonst finde ich offen aus- und angespielte Geheimnisse in 99% der Fälle cooler, einfach, weil dann von bestimmten Andeutungen, Szenen und Reaktionen alle am Tisch was haben. Wie soll ich mitfiebern, wenn ich gar nicht weiß, dass hier gerade der wunde Punkt aus der schlimmen Vergangenheit meines Mitspielers angestoßen wurde?
Auch bei kleineren Sachen wie unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen oder so bin ich skeptisch - da hab ich in der Vergangenheit auch gern kurze Privatnachrichten für genutzt. Aber letztendlich ist das für die Katz, weil es meist nur dazu führt, dass sich die Spielgruppe instant über ihre Sinneswahrnehmungen austauscht. Es gibt halt Effekte, die sind in Büchern voll cool, aber die lassen sich eben im Rollenspiel einfach schlecht umsetzen.

Letztendlich bin ich mittlerweile auf dem Punkt, dass mir eine gut erzählte Story wichtiger ist als irgendso ein Buschi-Buh-Gemauschel. Wir sind ja alle Erwachsene Menschen und da geh ich davon aus, dass die Leute IT- von OT-Wissen soweit trennen können, dass es dem Spiel zugute kommt und so aller Spielspaß fördert.