Auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen (
) mache ich hier auch mal einen eigenen Thread für mein persönliches pbtA-Spiel auf, an dem ich seit einer Weile arbeite. An dieser Stelle können Fragen gestellt und das Spiel diskutiert werden, und ich gebe Updates, wann immer es welche gibt.
Ich zitiere zum Einstieg mal die meine eigene Kurzbeschreibung aus dem anderen Thread:
Das Setting ist eine alternative Low Fantasy-Version des kolonialen Mexiko, 50 Jahre nach dem Fall des Aztekenreichs. Man spielt eine kulturell zusammengewürfelte Gruppe aus Conquistadoren, Aztekenpriestern, freien Schwarzen, filipinischen Abenteurern und Samurai, die in einer gesetzlosen Welt zusammenarbeiten müssen, um ein gemeinesames Ziel zu erreichen. Also Schwert&Schwarzpulver-Abenteuer mit Western und Horror-Einflüssen, würde ich sagen.
Das best ist: Mexiko war im 16. Jahrhundert das Zentrum des Spanischen Weltreichs, und tatsächlich kamen dort erstmals Menschen von allen bekannten Kontinenten zusammen. Also ist dieser wilde Mix sogar historisch korrekt!
Mir sind die Problematiken, die mit der Verwendung realer Kulturen in einem Spiel einhergehen, sehr wohl bewusst; besonders wenn es im Kontext von Eroberung, Kolonialismus und Sklaverei ist. Ich will diese Themen nicht ausblenden, sondern respektvoll in das Spiel integrieren und durch die Methode der alternativen Geschichte ein "was wäre wenn"-Erlebnis schaffen. Ein ziemlicher Spagat, den ich aber unglaublich gern schaffen würde.
HIER kann man einen Blick in das Arbeitsdokument werfen. Und direkt der Disclaimer: Ja, es ist auf Englisch, einfach um mehr Leute erreichen zu können.
Und HIER wäre noch der Direktlink auf die (vorläufigen) Playbooks/Charakterbögen. Man versteht damit vor Augen die Regeln ja immer besser.
Im Fokus steht das Zusammenspiel verschiedener Kulturen. Charaktere von ganz unterschiedlicher Herkunft kämpfen Seite an Seite oder sitzen am Lagerfeuer zusammen. Jeder ist aus einem bestimmten Grund in Mexiko, und hat eine bestimmte Rolle in der Gruppe zu erfüllen. Durch das Auseinandersetzen mit den fremden Kulturen (oder dem Überwinden der eigenen Schwäche) erhält man Erfahrungspunkte, mit denen man seinerseits Spuren in der "Neuen Welt" hinterlassen kann. Ich habe versucht, ein recht schlankes Regelsystem zu basteln, in dem es keine Modifikatoren zu berechnen gibt und Spielzüge größtenteils identisch aufgebaut sind, um häufiges Nachschlagen zu vermeiden. Vieles läuft über die Ressourcenökonomie der Mosaik-Steine (zeigen kulturell erworbene Boni an), die für Zusatzwürfel eingetauscht und in der Gruppe herumgeschoben werden können.
Der Fantasy-Anteil kommt übrigens durch die titelgebenden "Blumen des Montezuma" hinzu, einer neu auftretenden Seuche pflanzenartiger Parasiten, die kranke und tote Körper übernehmen und schön weirde Zombie/Mutanten-Gegner mit Dia de Los Muertos-Flair abgeben. Denkt an schlurfende, halbskelettierte Gestalten, denen prächtige Orchideenblüten aus Augen und Mund wachsen, und ihr seid auf der richtigen Spur. Sie erfüllen auch den Zweck einer neutralen, äußeren Bedrohung, die zur Kooperation der unterschiedlichen Parteien anregen soll.
Das Regelgerüst ist praktisch fertig, das GM-Kapitel muss noch überarbeitet werden (und evtl. bessere Namenslisten für die Playbooks). Die großen Baustellen sind jetzt die NSC-Gruppierungen, sowie die Beschreibung der Gegenden, also im Grunde den "Sandkasten". Mittel- bis langfristig ist eine Veröffentlichung angepeilt. Der System Matters-Verlag unterstützt das Projekt, und Jennifer Bals (Cthulhu, Cthulhus Ruf) macht grade die ersten Illustrationen. Ich freue mich auf eure Anmerkungen und die Diskussion!