Folgende Private Eye Abenteuer die ich geleitet habe, fand ich besonders gut:
Die Leiche im Moor
Ein typisches Whodunit. Die SC sind recht einfach in das Abenteuer zu bringen, da sie beim Wandern auf eine Leiche stoßen. Der Fall ist nicht sonderlich schwer und der Täter recht schnell identifiziert.
Da er jedoch von hohem gesellschaftlichen Stand ist, besteht die Aufgabe darin, lückenlose Beweise zu erbringen.
Es gibt zu Beginn ein Nadelöhr (in Form einer kurzen Szene, die genau so wie im Buch ablaufen muss), ansonsten gibt es keinen Grund für Railroading. Meine Detektive sind nicht sonderlich systematisch vorgegangen, haben nicht alle Clues gefunden und den Fall dennoch gelöst. Daher würde ich behaupten "Die Leiche im Moor" ist auch was für Spieler, die wenig Erfahrung mit Detektivgeschichten haben.
Die Hilfen für den Spielleiter im Buch finde ich vorbildlich (Zeitplan, Wer macht welche Aussage, etc).
Spielzeit: Ohne Charaktererschaffung, Einführung in Regeln oder Spielwelt waren das bei meiner Runde circa 6 Stunden.
Die 7 Abschiedsbriefe des Mr. Pommeroy
Ein unerfahrener Police Constable vom Land braucht Hilfe. Um die Spieler auf den Fall ansetzen zu können sollten sie für Scotland Yard arbeiten. Ansonsten wird es nicht leicht, ihr Mitwirken bei den Ermittlungen glaubhaft zu machen.
Bei diesem Mordfall gibt es verwirrende Fakten, wie sie für die Fälle des Sherlock Holmes typisch sind. In diesem Fall sind das 7 Abschiedsbriefe und 2 Leichen. Zwar ist auch hier einer meiner Spieler recht früh auf den Täter gekommen, dennoch halte ich den Mordfall für schwieriger, als "Die Leiche im Moor".
Schwierig ist er auch für den Spielleiter, denn es gibt eine Menge Details, die der Spielleiter am besten auswendig kennen sollte. Parallele Handlungsstränge, komplexe Verknüpfungen unter den zahlreichen NSC, etc. Hier ist der Spielleiter als Charakterspieler gefragt, denn die Reaktionen der NSC auf SC und untereinander sind sehr wichtig.
An die Handouts muß man nochmal Hand anlegen. Die Abschiedsbriefe sind wichtig, aber leider in einer unleserlichen Handschrift. Das hat bei mir den Spielfluss gestört.
Spielzeit: In meiner Runde über 7 Stunden.
Der Schrecken von Randall Castle
Das Abenteuer hat einige Clichés (Spuckschloss, Geistergeschichten, einsame Insel), die ich wundervoll atmosphärisch fand. Ich habe es daher nicht als typsiches Abenteuer für Private Eye geleitet, sondern zu einer Art Horrorstory umgearbeitet.
Der angeblich tote Lord trieb als Nekromant auf dem Schloss sein Unwesen, der Gärtner war eine Art Igor, der Betrüger ein Doppelganger, den Geist gab es wirklich und auch den Dämon.
Falls Übernatürliches und ein wenig Horror in deine Kampagne passen, kann ich "Der Schrecken von Randall Castle" wirklich empfehlen. Da muß man halt noch einiges an Arbeit rein stecken. Allerdings wurde das bei mir eine Art Minikampagne, mit 6 Spielsitzungen zu circa 4 Stunden.
Vielleicht möchtest Du einen Blick in die Abenteuer werfen, die Redaktion Phantastik zu den Gratisrollenspieltagen heraus gebracht hat. Die sind gratis als Download auf deren Homepage verfügbar. Das sind eher Abenteuerideen, als fertige Abenteuer. Die haben aber den Vorteil, dass sich daraus etwas stricken lässt, was zur Spielzeit deiner Runde passt.