Ich muss zugeben, dass mich Alden Ehrenreich eher an einem jungen Jack Nicholson mit Fönfrisur erinnert als an einen jungen Harrison Ford.
Jou. Ich frage mich halt, warum es nicht Anthony Ingruber geworden ist (der übrigens recht gute Nachahmungen sowohl von Ford als auch von Nicholson abgeliefert hat).
https://www.youtube.com/watch?v=bba_wPdLxp4Meiner Meinung nach sieht er ihm schon ein bisschen ähnlicher als Ehrenreich. Und hat wohl auch schonmal eine junge Version von Ford gespielt.
Ich vermute mal, Ehrenreich hatte die glaubhaftere "Ruchloser Gauner"-Ausstrahlung. Was ich auch so empfinden würde, Ingruber wirkt durchschaubarer.
Allerdings: Harrison Ford hat für mich auch nie einen besonders glaubhaften jungen Kriminellen abgegeben. Der zwar unkonventionelle aber eher gesellschaftsfähige und grundehrliche Archäologieprofessor war da ein bisschen passender.
Ich habe die ursprüngliche Trilogie mit ca. neun Jahren gesehen, und in diesem Alter und in einer Welt ohne Internet und so weiter, da war das natürlich eine unglaublich Erfahrung. Man lernt Science-Fiction kennen, lernt Drama und Epik kennen, es gibt weit und breit nichts Vergleichbares. Ich brauche euch nix erzählen, ihr wisst selbst, wie das war. Es war eine Art Erlösung.
Ich war vielleicht zwei oder drei Jahre älter (Anfang der 80er) und hatte einiges an SciFi gelesen. Vielleicht schienen mir deshalb schon damals die Charaktere zu flach, die Dialoge stellenweise zu albern und die Fiction im Verhältnis zur Science viel zu überbetont. Allerdings waren Spezialeffekte und Ausstattung natürlich atemberaubend.
Dann kamen die drei Prequels. Um meine Einstellung gegenüber den Prequels angemessen in Worte zu fassen, muss ich mit einem Gleichnis arbeiten.
Stellt euch vor, ihr bekommt ein junges Pony zum Geburtstag geschenkt. (...)
Das arme Butterblümchen. Und die Wurst verweigere ich.
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Ich hab zwar nur die ersten beiden gesehen, aber so fürchterlich fand ich die Prequels nicht. Allerdings war mir damals schon klar, dass die Hauptklientel für Star Wars halt unter 10 Jahre alt ist und deshalb viel buntes, albernes Gedöns drin sein durfte. Was mich gewundert hat, ist, dass sie die "Hitler's Machtergreifung"-Thematik beibehalten haben, die ja für kids eher langweilig sein dürfte. Allerdings hatte ich über diese Vorgeschichte des Imperiums in den 80ern in einem Star-Wars-Roman gelesen, also kam es nicht unerwartet.
Ich finde Jedis saublöd, ich finde die Macht lächerlich
Meiner Meinung nach wäre Star Wars wenn überhaupt, eher als "Space Fantasy" zu bezeichnen als Science Fiction oder Space Opera. Aber saublöd und lächerlich finde ich jetzt ehrlich gesagt keines von beiden. Naja, die übertriebene Darstellung wie magische Blitze, Würger-Psychokinese, Lichtschwerter usw. das ist alles schon etwas albern - aber hey, es ist der Krieg der Sterne.
(...) kein beknackter C3P0, nix davon, hurra!
Absolut. Nach ca. 10 Minuten im ersten Film ist er einfach nicht mehr lustig. Komischerweise hab ich gegen R2D2 und BB8 aber nichts einzuwenden.
Ich könnte noch viel schreiben, vielleicht reiche ich noch ein paar Eindrücke nach. Der Film war freilich auch saudumm (an unendlich vielen Stellen, man denke an die Laser-Käsemesser vom Dings), aber das ist doch bei Star Wars total egal. Es ist ein klasse Science-Fiction-Film, mit der richtigen Geschwindigkeit und hin und wieder originell, ich hab kein einziges Mal auf die Uhr geschaut. Der Film ist vor allem deshalb ziemlich solide, weil er eigentlich nur grade noch so ein Star Wars Film ist. Also kann ich jedem empfehlen, sich den mal zu geben, gerade auch für Skeptiker wie mich.
Kann ich so unterschreiben, hab mich auch nicht gelangweilt. Und ja, Frl. Clarke ist "in natura" in der Tat sehr nett. Die Beleuchtungsprobleme sind vermutlich in der Nicht-3D-Version nicht so schlimm.
Eine letzte Sache noch: Ich habe den Thread nicht gelesen, deshalb weiß ich nicht, ob das schon angesprochen wurde - der Feminismus-Bot war aber schon ein heftiger Akzent in dem Film, oder? Habt ihr da irgendwelche Gedanken zu? Ist der Wellenkamm des Feminismus wohl mittlerweile schon durch oder was, dass man das so heftig parodieren kann im weltweit größten Film-Franchise aller Zeiten?
Das hat mich auch etwas überrascht. Wurde im thread schon ein-, zweimal angesprochen. Mir kam es so vor, als ob die Filmemacher sich mit der Figur etwas über die Kritik an der angeblichen Fokussiertheit der neuen Filme auf Gleichberechtigung von Geschlecht, Hautfarbe, sexueller Ausrichtung usw. lustig machen wollten, nicht über den Feminismus an sich. Immerhin war Star Wars eine der ersten Filmproduktionen mit einer starken Frauenrolle.
Geschlechter machen bei Robotern ja eigentlich eher überhaupt keinen Sinn und der Kampf der "Roboterin" galt ja eher der Gleichberechtigung der Droiden als der des weiblichen Geschlechts. Albern war es, aber ich konnte drüber lachen.