Hey, ich LIEBE Clausewitz, und man wird ein besserer Mensch, wenn man ihn liest. Aber für die Gedanken, die im Clausewitz helfen zum Thema Guerilla, da tut es der Rentsch gut. Der hat seinen Clausewitz nämlich auch ganz gelesen.
Es gibt ja auch noch die andere Seite - also jene, die auf "öffentlicher"/behördlicher Seite gewonnen haben. Die schreiben dann tendentiell auch ziemlich viel, nur muss man da wieder den Unfug vom Brauchbaren trennen.
Oh ja...ich habe mit Absicht nichts anderes behauptet...die offiziellen Geschichtsschreibungen z. B. aus Titos Jugoslawien sind ja fein austarierte Dokumente. Denn die meisten Guerillakriege sind oft auch Bürgerkriege. Und die offizielle Geschichtschreibung ist für das Volk, was gerade noch in Waffen gegeneinanderstand.
Insbesondere bei Titos Schreibern erfährt man Unmengen über die Partei- und Organisationsarbeit, die tatsächliche Gefechtsführung bleibt oft auf der Strecke. Und bei kommunistischer Literatur erfährt man nie, welche der Parteirestrukturierungsmaßnahmen warum erfolgreich war.
Also selbst wenn man anerkennt, daß eben die Parteiarbeit das tolle wichtige war/gewesen sein soll: Was funktioniert hat und was nicht, das muß man sich aus Memoiren zusammensuchen, offiziell gibt es nur das aktuell gültige Parteidogma.
Ich weiß nicht, ob das für Vietnam auch gilt, aber was ich bei Ken Burns neulich sah, sprach die selbe Sprache: Lange Zeit wußten selbst nichtmal die Gewinner, wann sie wo warum gewonnen (und mit welchen Verlusten) haben. Bzw. nur die Generale, der Rest wurde angeschwiegen. Aber auch da: Bürgerkrieg.
EDIT: All dies eingedenk wird einem nochmal klar, was für eine Solitär Gaius Julius war. Sowohl Tat als auch Politik als auch die Reflexion darüber und das schriftstellerische Genie oben drauf. Das ist so wie wenn Napoleon gleichzeitig Clausewitz gewesen wäre. Oder Aristoteles Kopf und Alexander d. G. wären ein und dieselbe Person gewesen. Ein unfassbares Bündel an Talenten und realisierten Möglichkeiten.