Autor Thema: [Serie] The Witcher (Netflix)  (Gelesen 61679 mal)

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Offline Darius der Duellant

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #500 am: 29.12.2022 | 00:14 »
Lolwas?
Ich glaube nicht dass es dir dritten zusteht, darüber zu befinden ob eine Enttäuschung aufgrund fehlender Kanontreue nun faktisch oder "angeblich" ist.
Da dann noch mit dem Kampbegriff "toxisch" zu kommen ist schon ziemliche Mentalakrobatik.
Wenn du ein Werk in die Öffentlichkeit gibst, musst du damit leben dass es innerhalb seines Kontextes beurteilt wird.

Nicht alles ist ne Verschwörung, ein Produkt dem schlecht Bewertungen zugeteilt werden weils sich nicht an den Kanon hält (Charaktere sterben die in Buch & Spiel noch leben) und ganz objektiven handwerklichen Murks beinhaltet (Pimmelrüstungen die aussehen wie von Tonis erstem LARP), kann auch dafür entsprechende Bewertungen erhalten, ohne dass irgend eine geheime Illuminaten-Gamer Kabale aus Bro-Land dafür rekrutiert werden muss.
Und insbesondere Blood Origin hat universell, sowohl von Zuschauer als auch Kritikerseite unterm Strich grottige Bewertungen abbekomme, weil es weder als Teil des Witcher-Universums, noch davon losgelöst ne gute Serie ist.
Bin mir also nicht sicher auf was du mit deinem letzten Absatz raus willst.
Also eigentlich schon, aber das ist dann wieder SC-Material.
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Offline Grubentroll

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #501 am: 29.12.2022 | 14:17 »
Ich kann das, als Witcher-Fan, tatsächlich so überhaupt nicht verstehen.
Dir als "Witcher Fan" ist das also Wurst wenn die da einfach irgendwas machen was aber auch gar nix mit den Büchern zu tun hat?

Ich finde es im Gegenteil ziemlich toxisch
Klar, man verpestet sofort die Atmo und ist "toxisch" wenn man nicht bereit ist jeden Mist zu fressen und lieber kritisch bleibt.

Hauptsache es gibt "CONTENT", wa?

bei eigenen enttäuschten Erwartungen Dinge wie angeblichen Kanon, Buchtreue und ähnlichen Mist vorzuschieben.
Das ist kein "vorschieben", sondern klar belegbar dass diese Serie einfach nur komplett an den Haaren herbeigezogene Fan Fiction ist.

Das ist der Kunstform Fernsehen gegenüber weder fair noch den Schaffenden gegenüber gerecht.
Ich zahl dafür monatlich Geld, und wenn ich das Gefühl habe diese Produktion geht auf Kosten von Welten/Universen die ich mag dann darf ich das kritisieren.

Mit "fair" oder nicht hat das nichts zu tun. Ich bin diesen Leuten nichts schuldig.
Die sind mir aber schuldig, solche Serien nicht zu verhunzen.

Und wenn es denen Wurst ist (was mir den Anschein hat), dann sollen sie auch mit der Kritik leben.

Die Serie ist ein Fiasko.
Das braucht man nicht schönreden.


(add/edit: wenn selbst die Kritiker die dem trashigen Willow ohne Scheiß noch über 80% gegeben haben hier nur noch 33 geben sollte man sich schon auch mal fragen, was man evtl falsch gemacht hat. https://www.rottentomatoes.com/tv/the_witcher_blood_origin/s01 )

Die Reaktionen auf Witcher und noch mehr auf Blood Origin sagen da doch wesentlich mehr über die Kritiker als über die Werke selbst aus…

ja, dass das eventuell Leute sind die über Jahre eine Buch- und Spielreihe großgemacht haben, und dann das Schaudern kriegen wenn diese von ein paar Leuten durch die Mangel gedreht wird, die meinen dass alles und überall so ausschauen und wirken muss wie der Starbucks in San Francisco.

Sorry, aber da verstehe ich echt gar nix mehr wie man so einen Megatrash noch schönreden kann.
Das kann nur noch politisch motiviert sein.
« Letzte Änderung: 29.12.2022 | 14:30 von Grubentroll »

Offline Space Pirate Hondo

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #502 am: 29.12.2022 | 14:39 »
Hauptsache es gibt "CONTENT", wa?

Ja und die Streamingdienste können ja auch die Einschaltquoten für jede Episode sehen. Wenn nach Episode 1 kaum einer weiterschaut, dann können sie die Serie auch wieder absetzen. Wenn aber genug Zuschauer die komplette Staffel gesehen haben, um eine weitere Staffel zu rechfertigen, dann produzieren sie eine neue Staffel. Wenn jetzt bummelig 1% der Zuschauer der Meinung sind, dass sie lautstark ihre Negativmeinung verbreiten müssen, um es den 99% der Zuschauer die Serie madig zu machen, die einfach nur "Netflix and Chill" machen wollen, dann habe ich da auch kein Verständnis dafür. Wenn jemand meint, "ich könnte das viel besser machen", dann kauft doch einfach die Buchrechte und produziert eure eigene Serienadaption (aber bitte nicht rumheulen, dass sowas echt viel Geld kostet und viel Aufwand ist).


Offline YY

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #503 am: 29.12.2022 | 14:46 »
Wenn jetzt bummelig 1% der Zuschauer der Meinung sind, dass sie lautstark ihre Negativmeinung verbreiten müssen, um es den 99% der Zuschauer die Serie madig zu machen, die einfach nur "Netflix and Chill" machen wollen, dann habe ich da auch kein Verständnis dafür.

Ich lege mich also mit auf Ruhemodus geschalteter Birne auf die Couch und lasse mich berieseln, aber weil irgendein x-beliebiger Mensch das, was da läuft, nicht so toll findet, geht das auf einmal nicht mehr? :think:

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Offline Space Pirate Hondo

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #504 am: 29.12.2022 | 14:57 »
Ich lege mich also mit auf Ruhemodus geschalteter Birne auf die Couch und lasse mich berieseln, aber weil irgendein x-beliebiger Mensch das, was da läuft, nicht so toll findet, geht das auf einmal nicht mehr? :think:

Viele Menschen lassen sich leider durch die lautesten Meinungsmacher beeinflussen und würden halt, in diesem Fall, die Serie gar nicht schauen, selbst wenn die Serie genau deren Geschmack treffen würde.

Offline YY

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #505 am: 29.12.2022 | 15:07 »
Das halte ich erst mal für eine steile These.
Und die Einteilung, wer wann ein lauter Meinungsmacher ist und wie der sich dann (nicht) äußern sollte, wird doch komplett hanebüchen.

Da hat man einfach Pech gehabt, wenn man sich von Drittmeinungen derart beeinflussen lässt - wenn das denn wirklich so weit verbreitet sein sollte.
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Offline SaFe

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #506 am: 29.12.2022 | 15:13 »
Viele Menschen lassen sich leider durch die lautesten Meinungsmacher beeinflussen und würden halt, in diesem Fall, die Serie gar nicht schauen, selbst wenn die Serie genau deren Geschmack treffen würde.

Naja, da halte ich mal dagegen und sage, das sich gemäß dieser Logik viele Menschen von sehr wohlwollenden Kritikeren ebenfalls beeinflussen lassen würden (Rings of Power anyone?) Was da an wohlwollender Kritik am Anfang veröffentlich wurde war ja auch nicht von schlechten Eltern. Ich glaube so langsam gibt es erst realistische Kritiken dazu - übrigens von positiven und negativen Kritiken, davor war mir das zu politisch.

Offline Space Pirate Hondo

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #507 am: 29.12.2022 | 15:33 »
Es ist doch egal, ob die Kritik dafür oder dagegen ist, einfach keine fremden Kritiken lesen/hören/schauen, sondern einfach sich selber ein Bild machen. Leider wird in der letzten Zeit zu viel politisiert, statt einfach mal zu genießen, was da geschaffen wurde.

Offline YY

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #508 am: 29.12.2022 | 16:18 »
Jetzt hat Grubentroll sich aber meinem Leseeindruck nach selbst ein Bild gemacht und findet es eben Schrott.
Mir erschließt sich immer noch nicht, wie es meine Rezeption massiv beeinflussen soll, was andere öffentlich über eine Serie o.Ä. denken.

Wohl finde ich es aber schräg, auf den unreflektierten Berieselungsmodus zu verweisen nach dem Motto "dafür ist es doch gut genug". Wenn andere sich von ihrer TV-Unterhaltung mehr erwarten, dürfen die das auch äußern.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #509 am: 29.12.2022 | 18:46 »
Ich kann das, als Witcher-Fan, tatsächlich so überhaupt nicht verstehen. Ich finde es im Gegenteil ziemlich toxisch bei eigenen enttäuschten Erwartungen Dinge wie angeblichen Kanon, Buchtreue und ähnlichen Mist vorzuschieben. Das ist der Kunstform Fernsehen gegenüber weder fair noch den Schaffenden gegenüber gerecht. Man kann halt nicht in alle Köpfe gucken, und das ist vielleicht auch besser so.
Naja der Wert einer existierenden populären liegt ja zu einem großen Teil in der eingebauten Fanbase, die die IP mitbringt.

Machen die "Schaffenden" was, was völlig an dieser Fanbase vorbei geht, oder verstehen sie nicht warum die IP (oder das Genre) überhaupt populär ist, dann sind sie wohl leider die falschen für die IP gewesen.
« Letzte Änderung: 29.12.2022 | 18:49 von Ein Dämon auf Abwegen »
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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #510 am: 29.12.2022 | 20:22 »
Es ist doch egal, ob die Kritik dafür oder dagegen ist, einfach keine fremden Kritiken lesen/hören/schauen, sondern einfach sich selber ein Bild machen. Leider wird in der letzten Zeit zu viel politisiert, statt einfach mal zu genießen, was da geschaffen wurde.

Ich habe nicht die Zeit, mir von allem selbst ein Bild zu machen. Also schaue ich mir an, wie andere etwas bewerten und wie sie das begründen. Auf der Basis fundiert verargumentierter Kritiken kann ich mir üblicherweise ganz gut eine Meinung darüber bilden, ob es sich lohnt, mir selbst ein Bild zu machen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #511 am: 30.12.2022 | 00:26 »
Ich habe nicht die Zeit, mir von allem selbst ein Bild zu machen. Also schaue ich mir an, wie andere etwas bewerten und wie sie das begründen. Auf der Basis fundiert verargumentierter Kritiken kann ich mir üblicherweise ganz gut eine Meinung darüber bilden, ob es sich lohnt, mir selbst ein Bild zu machen.

Das geht mir ganz ähnlich. Es hilft dabei wenn man die Kritiker gut einordnen kann. Ich habe die ersten paar Minuten der "Rezi" vom Critical Drinker gesehen und mich daraufhin entschlossen der Serie eine Chance zu geben (ich kann den Typen nicht ausstehen)  :P

Mein Fazit nach Folge 1 der Blood Origin: Nicht weltbewegend, aber läßt sich gut gucken. Damit kann man jedenfalls sehr gut ein bißchen Zeit bis zur nächsten Witcher-Staffel überbrücken (sofern es noch eine geben wird, was ich jedoch stark hoffe).
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #512 am: 30.12.2022 | 09:16 »
Ich habe nicht die Zeit, mir von allem selbst ein Bild zu machen. Also schaue ich mir an, wie andere etwas bewerten und wie sie das begründen. Auf der Basis fundiert verargumentierter Kritiken kann ich mir üblicherweise ganz gut eine Meinung darüber bilden, ob es sich lohnt, mir selbst ein Bild zu machen.

Ich kenn da einen tollen Trick, der genauso viel Zeit kostet wie sich auf Youtube Kritiken anzuschauen und zwar man schaut sich selber Folge 1 an. Wenn es einem gefällt, schaut man weiter und wenn nicht, dann schließt man das Thema für sich ab. Kein argumentieren oder motzen, was alles schlecht daran ist, sondern einfach komplett ausblenden.

Naja der Wert einer existierenden populären liegt ja zu einem großen Teil in der eingebauten Fanbase, die die IP mitbringt.

Machen die "Schaffenden" was, was völlig an dieser Fanbase vorbei geht, oder verstehen sie nicht warum die IP (oder das Genre) überhaupt populär ist, dann sind sie wohl leider die falschen für die IP gewesen.

Idris Elba als Geralt hätte ich gefeiert, weil ich ihn als Schauspieler mag und weil er ja schon einen Weltraum-Wikinger gespielt hat. Hätte das bei den "Kritikern" eine mentale Kernschmelze, aus offensichtlichen Gründen, ausgelöst? Sicher doch, aber um so mehr sie poltern und weinen, um so weniger nehme ich diese Leute ernst.

Scurlock

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #513 am: 30.12.2022 | 09:24 »
Wheel of Time wurde hat Review-Bombing von unzufriedenen Fanboys abbekommen. Wer es unvoreingenommen geschaut hat, war tatsächlich eher begeistert und warten auf die 2. Season.
Es ist doch egal, ob die Kritik dafür oder dagegen ist, einfach keine fremden Kritiken lesen/hören/schauen, sondern einfach sich selber ein Bild machen. Leider wird in der letzten Zeit zu viel politisiert, statt einfach mal zu genießen, was da geschaffen wurde.
Ich finde es im Gegenteil ziemlich toxisch bei eigenen enttäuschten Erwartungen Dinge wie angeblichen Kanon, Buchtreue und ähnlichen Mist vorzuschieben. Das ist der Kunstform Fernsehen gegenüber weder fair noch den Schaffenden gegenüber gerecht. Man kann halt nicht in alle Köpfe gucken, und das ist vielleicht auch besser so.
Die Reaktionen auf Witcher und noch mehr auf Blood Origin sagen da doch wesentlich mehr über die Kritiker als über die Werke selbst aus…
Die kritisierten Serien sind einfach billig produziert, glänzen mit überwiegend schlechten Schauspielern und einer ausgesprochen stümperhaften Regie. Das mag einem mageren Budget geschuldet sein, allerdings entschuldigt das nicht für die ausgesprochen schlechten Drehbücher.
Und das darf, ja muss, dann auch kritisiert werden.
Diese Kritik dann als toxisch zu bezeichnen, ist anmaßend und ignorant. Und nein, man muss Kritik nicht teilen, aber zumindest respektieren sollte man fundierte und begründete Kritik.
Zitat
Wenn jetzt bummelig 1% der Zuschauer der Meinung sind, dass sie lautstark ihre Negativmeinung verbreiten müssen, um es den 99% der Zuschauer die Serie madig zu machen, die einfach nur "Netflix and Chill" machen wollen, dann habe ich da auch kein Verständnis dafür. Wenn jemand meint, "ich könnte das viel besser machen", dann kauft doch einfach die Buchrechte und produziert eure eigene Serienadaption (aber bitte nicht rumheulen, dass sowas echt viel Geld kostet und viel Aufwand ist).
Natürlich hat jede(r) das Recht begeistert zu sein, selbst wenn man in seiner kindlichen Fanboy-Begeisterung endlich wieder eine billig produzierte Fantasy-Serie zu sehen bekommt und die eigenen Seh-Ansprüche irgendwo in der 90er-Fernsehunterhaltung hängengeblieben sind. Insbesondere Netflix, dessen qualitativer Output immer mehr in Richtung Sci-fi-Channel geht, wird es Euch danken. Aber hey, ist Euer Geld.
Und ich muss kein Chefkoch sein, um beurteilen zu können, ob etwas scheisse schmeckt. Im Zweifel bekommt das Restaurant eine schlechte Bewertung und sieht mich nicht wieder. Das gleiche gilt dann auch für die Beurteilung von Filmen und Serien. Wenn ein Streaming-Dienst sich mehr Gedanken über "woke" Inhalte macht statt über ein gutes Drehbuch/Regie, werde ich das auch dementsprechend bewerten und den Dienst dann kündigen.

Ich kenn da einen tollen Trick, der genauso viel Zeit kostet wie sich auf Youtube Kritiken anzuschauen und zwar man schaut sich selber Folge 1 an. Wenn es einem gefällt, schaut man weiter und wenn nicht, dann schließt man das Thema für sich ab. Kein argumentieren oder motzen, was alles schlecht daran ist, sondern einfach komplett ausblenden.

Einige Serien setzen gerade in der ersten Folge auf Schauwerte, das Budget ist da merklich höher angesetzt. Andere langsam erzählte Serien entfalten ihr Potenzial erst nach ein, zwei Folgen. Dein Trick ist also völlig für die Tonne.
   
     
« Letzte Änderung: 30.12.2022 | 10:13 von Scurlock »

Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #514 am: 30.12.2022 | 09:58 »
Idris Elba als Geralt hätte ich gefeiert, weil ich ihn als Schauspieler mag und weil er ja schon einen Weltraum-Wikinger gespielt hat. Hätte das bei den "Kritikern" eine mentale Kernschmelze, aus offensichtlichen Gründen, ausgelöst? Sicher doch, aber um so mehr sie poltern und weinen, um so weniger nehme ich diese Leute ernst.
Also mMn wäre es besser wenn sich die Macher auf eine darauf konzentrieren eien gute Umsetzung des Materials das sie adaptieren abzuliefern, anstatt bei "Kritikern" (und einem guten Teil der Potentiellen Zuschauer) "eine mentale Kernschmelze" auszulösen, das wäre auch effektiver um die "Kritiker" los zu werden, weil wenn die Shows tatsächlich gut wären, würde deren Poltern auch keiner mehr ernst nehmen.

Und Blood Origins ist auch bei den Professionellen Kritikern ziemlich durch gefallen, das sitzt momentan auf Rotten Tomatoes in der Kritiker Wertung bei 33%.

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Offline Haukrinn

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #515 am: 30.12.2022 | 11:26 »
Also mMn wäre es besser wenn sich die Macher auf eine darauf konzentrieren eien gute Umsetzung des Materials das sie adaptieren abzuliefern, anstatt bei "Kritikern" (und einem guten Teil der Potentiellen Zuschauer) "eine mentale Kernschmelze" auszulösen, das wäre auch effektiver um die "Kritiker" los zu werden, weil wenn die Shows tatsächlich gut wären, würde deren Poltern auch keiner mehr ernst nehmen.

Nur ist "gut" sehr relativ. Gerade Bücher filmisch umzusetzen ist eigentlich total undankbar, weil ja jeder eine etwas andere Vorstellung vom Inhalt hat. Hier zählt nicht nur, was zwischen den Zeilen steht (schwer genug, aber in jedem Medium vorhanden), sondern auch die fehlende visuelle Komponente. Was noch schlimmer wird, wenn die visuelle Komponente über einen anderen Kanal kommt (beim Witcher halt die Computerspiele) und dann alle total empört sind, dass eine Serie diese Optik nicht einfach übernimmt.

Wir werden es zwar nie erfahren, aber ich fände es schon spannend zu sehen, wie sehr GoT damals zerrissen worden wäre, wenn GRRM nicht so direkt in die Produktion involviert gewesen wäre. Denn ohne den Halo-Effekt wäre auch das sicherlich übel zerrissen geworden. (BTW, dass ausgerechnet GRRMs olle Kamelle und deren Adaption als Serie immer noch als das Maß der Dinge gilt, obwohl sie einfach nur ihre vielen inhaltlichen und darstellerischen Schwachpunkte durch Sex und Blut kaschiert, ist vielleicht auch Teil des Problems. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung. :) )

Bzgl. der handwerklichen Güte, auch das ist relativ. Dr. Who oder Babylon 5 macht ja auch niemand wegen ihrer grottigen SFX madig.

Und Blood Origins ist auch bei den Professionellen Kritikern ziemlich durch gefallen, das sitzt momentan auf Rotten Tomatoes in der Kritiker Wertung bei 33%.

Das ist unbestritten so. Und ich finde auch die Kritik an den Drehbuchschreibern und Produzenten nicht unberechtigt. Schlimm finde ich eher, wie dann oft versucht wird, diese Kritik argumentativ zu untermauern (siehe Diversität, siehe angebliche Kanonverletzungen, siehe doofe Ohren...). Vielleicht auch, weil die Kritiker selbst glauben, ihre Kritik wäre zu stark in ihrem eigenen Geschmack verankert - was wiederum okay und völlig einleuchtend ist. Schließlich reden wir hier über Unterhaltungskunst und nicht über ein wissenschaftlich-analytisch konstruiertes Maschinarium, dass sich mit rein objektiven Kriterien bewerten lässt.

PS: Offensichtlich habe ich eine total verklärte Sicht auf das literarische Ursprungsmaterial der Serie (um die es hier eigentlich geht), die kein Kanonkritiker teilt. Ich halte mich also damit hier in Zukunft zurück.

PPS: Crimson King hat oben sehr schön formuliert, dass man auf die Kritik anderer angewiesen ist, weil man selbst nicht die Zeit hat sich von allem ein Bild zu machen. Genau das war für mich der Pluspunkt bei Blood Origins. Ich wusste sofort nach einer Folge, dass ich das weiterschauen möchte, weil's spannend genug (und auch kurz genug) ist. Genauso wie 90% aller Serien bei mir auf Halde laden, weil sie genau das nicht auf die Kette bekommen und maximal dann wieder hervor geholt werden, wenn es ausreichend externe Kritiker gibt (zum Beispiel hier im Forum im Smalltalk-Thread für Filme und Serien), die dazu motivieren.
« Letzte Änderung: 30.12.2022 | 11:30 von Haukrinn »
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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #516 am: 30.12.2022 | 11:57 »
Das ist unbestritten so. Und ich finde auch die Kritik an den Drehbuchschreibern und Produzenten nicht unberechtigt. Schlimm finde ich eher, wie dann oft versucht wird, diese Kritik argumentativ zu untermauern (siehe Diversität, siehe angebliche Kanonverletzungen, siehe doofe Ohren...). Vielleicht auch, weil die Kritiker selbst glauben, ihre Kritik wäre zu stark in ihrem eigenen Geschmack verankert - was wiederum okay und völlig einleuchtend ist. Schließlich reden wir hier über Unterhaltungskunst und nicht über ein wissenschaftlich-analytisch konstruiertes Maschinarium, dass sich mit rein objektiven Kriterien bewerten lässt.
Naja ein Problem ist auch das Marketing (z.T. inklusive der Interviews der Macher), das in letzter Zeit oft so rüber kommt als wäre den Machern "Diversität" wichtiger als alles andere und gerne auch mal gleich pro aktiv alle Kritiker als Rassistische Frauenhasser o.ä. hinstellt, womit dann as gleich zur Hauptkontroverse wird, wenn die Serie oder der Film nichts taugt.
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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #517 am: 30.12.2022 | 13:53 »
Nur ist "gut" sehr relativ. Gerade Bücher filmisch umzusetzen ist eigentlich total undankbar, weil ja jeder eine etwas andere Vorstellung vom Inhalt hat. Hier zählt nicht nur, was zwischen den Zeilen steht (schwer genug, aber in jedem Medium vorhanden), sondern auch die fehlende visuelle Komponente. Was noch schlimmer wird, wenn die visuelle Komponente über einen anderen Kanal kommt (beim Witcher halt die Computerspiele) und dann alle total empört sind, dass eine Serie diese Optik nicht einfach übernimmt.
Niemand will heute ernsthaft eine 1:1 Umsetzung einer literarischen Vorlage. Allerdings sollte das Original mit viel Fingerspitzengefühl und mit Respekt vor dem Buch/Spiel/etc. in das Medium Film transformiert werden. Und daran fehlt es offenkundig einigen Machern, die dann ihre eigenen Ideen oder auch Agendas mit einfließen lassen wollen. Und wenn bei der filmischen Umsetzung einer Vorlage, deren Autor sich ausnahmslos bei der slawischen Mythologie bedient, tragende Rollen offenkundig von Menschen aus anderen Kulturkreisen gespielt werden, sollte das zumindest inhaltlich irgendwie einen Sinn ergeben. Die Begründung, die Produktion solle möglichst divers sein, wird da nicht ausreichen und ist dann auch alles andere als ein Qualitätsmerkmal.   
Wir werden es zwar nie erfahren, aber ich fände es schon spannend zu sehen, wie sehr GoT damals zerrissen worden wäre, wenn GRRM nicht so direkt in die Produktion involviert gewesen wäre. Denn ohne den Halo-Effekt wäre auch das sicherlich übel zerrissen geworden. (BTW, dass ausgerechnet GRRMs olle Kamelle und deren Adaption als Serie immer noch als das Maß der Dinge gilt, obwohl sie einfach nur ihre vielen inhaltlichen und darstellerischen Schwachpunkte durch Sex und Blut kaschiert, ist vielleicht auch Teil des Problems. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung. :) )
GoT gilt nicht wegen Sex und Blut als Goldstandard der Serienumsetzung einer literarischen Fantasyvorlage. Viel eher war es tatsächlich die enge Zusammenarbeit zwischen Autor und Produzenten der Serie, die für den Erfolg verantwortlich ist. Und das hat dann auch nichts mit einem Halo-Effekt zu tun, sondern weil Fantasy erstmals mit viel Aufwand fürs Fernsehen umgesetzt und vor allem der Zuschauer dabei ernst genommen wurde. Und ja, die Vorlage war dabei sehr wichtig, was man auch an dem oft kritisierten Niedergang der Serie in den späteren Staffeln sehen kann. Die Qualität der Drehbücher hat nämlich ohne Buchvorlage merklich gelitten. Und das wurde dann auch diskutiert und kritisiert.
Bzgl. der handwerklichen Güte, auch das ist relativ. Dr. Who oder Babylon 5 macht ja auch niemand wegen ihrer grottigen SFX madig.
Babylon 5 ist aus den 90ern. Und da war man als Fan der Genres übleres gewohnt. Rückblickend betrachtet war auch die erste Staffel ziemlich schlecht und hatte Hänger. Heute hätte eine Serie mit derartigen Produktionsstandards auch keinen Erfolg mehr. Dr.Who ist eine andere Sache. Die Serie ist eine jahrzehntelange Institution mit einer soliden Fanbase, die keinen großen Wert auf Schauwerte legt.   
Und ich finde auch die Kritik an den Drehbuchschreibern und Produzenten nicht unberechtigt. Schlimm finde ich eher, wie dann oft versucht wird, diese Kritik argumentativ zu untermauern (siehe Diversität, siehe angebliche Kanonverletzungen, siehe doofe Ohren...). Vielleicht auch, weil die Kritiker selbst glauben, ihre Kritik wäre zu stark in ihrem eigenen Geschmack verankert - was wiederum okay und völlig einleuchtend ist. Schließlich reden wir hier über Unterhaltungskunst und nicht über ein wissenschaftlich-analytisch konstruiertes Maschinarium, dass sich mit rein objektiven Kriterien bewerten lässt.
Natürlich lassen sich Kritik am Schauspiel, Drehbuch und Regie argumentativ untermauern und auch objektiv bewerten. Ebenso kann man das wissenschaftlich beim Medium Film/Fernsehen mit einer umfassenden Analyse bewerten. Da kommen bei der Betrachtung der Regie beispielsweise Kameraeinstellungen, Schnittfolgen etc. zum Tragen. Dies wird natürlich kaum einer (noch) wirklich machen. Nichtsdestotrotz haben diese Elemente einen sehr großen Einfluss auf das Seh-Erlebnis des Zuschauers. Und wenn dies positiv oder negativ ausfällt, liegt das nicht selten am schlampigen Schnitt oder langweiligen Einstellungen. Sind Dialoge oder Plot zusätzlich nicht fesselnd, wird das Medium insgesamt sehr negativ wahrgenommen. Und da ist dann Kritik berechtigt und auch notwendig. 

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #518 am: 30.12.2022 | 15:01 »
Und wenn bei der filmischen Umsetzung einer Vorlage, deren Autor sich ausnahmslos bei der slawischen Mythologie bedient, tragende Rollen offenkundig von Menschen aus anderen Kulturkreisen gespielt werden, sollte das zumindest inhaltlich irgendwie einen Sinn ergeben. Die Begründung, die Produktion solle möglichst divers sein, wird da nicht ausreichen und ist dann auch alles andere als ein Qualitätsmerkmal. 

Und damit sind wir genau bei dem, was ich meine. Die Buchvorlage hat nämlich nur wenige Anleihen an slawische Folklore (das kam erst mit den Computerspielen). Wenn es Vorlagen gibt, dann entstammen diese meist dem (mitteleuropäischen) Märchenschatz der Romantik und der frühen Moderne, inklusive den Märchen aus dem vorderen Orient. Auch den mittelalterlich-slawischen Anstrich bekam der Kanon erst durch die Computerspiele, davon findet sich bei Sapkowski nur wenig - gerade weil er sich mit solchen ausufernden Beschreibungen gar nicht erst aufhält. Bis auf ein paar Namen (irgendwie logisch bei nem polnischen Autor) findet sich damit auch dazu in den Büchern nicht viel. Im Gegenteil, so manche Geschichte in der es auch slawisch klingende Wesen gibt, würden mich eher vermuten lassen, dass der Autor eher die Namen cool fand als dass er sich mit den tatsächlichen Sagen dahinter auseinander gesetzt hat (auch etwas, was eher mit den Computerspielen nachkorrigiert wurde).

Wozu sich allerdings einiges findet, ist zum Thema Diversität. Alle Spezies des Kontinents (alte wie junge) kamen nämlich als Siedler respektive Flüchtlinge dorthin, aus allen möglichen Ländern/Welten. Mit dieser Voraussetzung nicht divers zu casten, erfordert schon eine sehr "weiße" Leseweise des Ursprungsmaterials. Finde ich jedenfalls.

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #519 am: 30.12.2022 | 15:38 »
Und damit sind wir genau bei dem, was ich meine. Die Buchvorlage hat nämlich nur wenige Anleihen an slawische Folklore (das kam erst mit den Computerspielen). Wenn es Vorlagen gibt, dann entstammen diese meist dem (mitteleuropäischen) Märchenschatz der Romantik und der frühen Moderne, inklusive den Märchen aus dem vorderen Orient. Auch den mittelalterlich-slawischen Anstrich bekam der Kanon erst durch die Computerspiele, davon findet sich bei Sapkowski nur wenig - gerade weil er sich mit solchen ausufernden Beschreibungen gar nicht erst aufhält. Bis auf ein paar Namen (irgendwie logisch bei nem polnischen Autor) findet sich damit auch dazu in den Büchern nicht viel. Im Gegenteil, so manche Geschichte in der es auch slawisch klingende Wesen gibt, würden mich eher vermuten lassen, dass der Autor eher die Namen cool fand als dass er sich mit den tatsächlichen Sagen dahinter auseinander gesetzt hat (auch etwas, was eher mit den Computerspielen nachkorrigiert wurde).

Wozu sich allerdings einiges findet, ist zum Thema Diversität. Alle Spezies des Kontinents (alte wie junge) kamen nämlich als Siedler respektive Flüchtlinge dorthin, aus allen möglichen Ländern/Welten. Mit dieser Voraussetzung nicht divers zu casten, erfordert schon eine sehr "weiße" Leseweise des Ursprungsmaterials. Finde ich jedenfalls.
"Finden" und "vermuten" klingt dann doch eher weniger nach wirklichen Belegen. Meine Eindrücke von den Büchern waren andere. Und nun?
An keinem Punkt in den Büchern, den Spielen und auch nicht in der Serie wird ein kultureller Schmelztiegel wirklich deutlich. Ja, Rassismus und auch Flüchtlinge sind Thema in den Büchern und den Spielen. Nur entspinnt sich der Rassismus meiner Erinnerung nach an den Elfen. Und meines Wissens nach haben die polnischen Entwickler der Spiele sich auch in dieser Hinsicht an dem Originalmaterial des polnischen Autors orientiert. Diversität wurde dann erst ein ausgesprochenes Thema als die Serie produziert wurde.
Und das ist dann auch das Problem bei vielen Produktionen mit "diversem" Anstrich. Diversität entfaltet hier einen Selbstzweck, wird für die Produktion vorausgesetzt. Die Personen mit anderem kulturellem Hintergrund oder geschlechtlicher Identität sind aber häufig nicht organisch eingebunden in die Geschichten, die erzählt werden sollen. Der Cast ist eben nur "divers" weil er "divers" sein soll und nicht weil es Sinn in der erzählten Geschichte macht. Daraus erwächst aber kein Qualitätsmerkmal und ohne inhaltliche Erklärung sorgt das für Irritationen. Oder die Macher stricken im schlimmsten Falle einen schlecht inszenierten Nebenplot wie in Star Trek Discovery oder Umbrella Academy. Und da sollte man sich dann auch nicht wundern, wenn man dabei einen Teil seines Publikums verliert.
« Letzte Änderung: 30.12.2022 | 15:48 von Scurlock »

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #520 am: 30.12.2022 | 16:02 »
Natürlich lassen sich Kritik am Schauspiel, Drehbuch und Regie argumentativ untermauern und auch objektiv bewerten. Ebenso kann man das wissenschaftlich beim Medium Film/Fernsehen mit einer umfassenden Analyse bewerten. Da kommen bei der Betrachtung der Regie beispielsweise Kameraeinstellungen, Schnittfolgen etc. zum Tragen. Dies wird natürlich kaum einer (noch) wirklich machen.

Was das angeht, leben wir doch quasi in goldenen Zeiten - da machen sich Leute aus allen möglichen Ecken der Filmbranche und aus dem Publikum zum Nulltarif eine Menge Arbeit mit und stellen das etwa auf YT.
Wohlgemerkt nicht zeitnah und damit als Kritik im Sinne von "sollte ich mir das angucken?" nicht zu gebrauchen, aber selbst mit ein bisschen zeitlichem Abstand ist da manches doch recht erhellend.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #521 am: 30.12.2022 | 16:38 »
Was das angeht, leben wir doch quasi in goldenen Zeiten - da machen sich Leute aus allen möglichen Ecken der Filmbranche und aus dem Publikum zum Nulltarif eine Menge Arbeit mit und stellen das etwa auf YT.
Wohlgemerkt nicht zeitnah und damit als Kritik im Sinne von "sollte ich mir das angucken?" nicht zu gebrauchen, aber selbst mit ein bisschen zeitlichem Abstand ist da manches doch recht erhellend.
Oh, das stimmt natürlich. Mein Fehler. Irgendwie ignoriere ich YT immer, weil ich das geschriebene Wort den Videos dort vorziehe. Und da ich während meines Studiums genügend Filmanalysen genossen habe, hält sich mein Interesse an eben solchen einigermaßen in Grenzen. Instinktiv kommt dieses Wissen beim Schauen von Filmen und Serien aber immer mal wieder hoch.

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #522 am: 30.12.2022 | 22:09 »
So, drei von vier Folgen von Blood Origin gesehen. Zwischenfazit: Man sieht stellenweise das vergleichsweise geringe Budget
Zitat
wie oft die Kaiserin Dinge tut, die eigentlich ihre Handlanger tun sollten, bzw. wie oft sie ohne Begleitung unterwegs ist... ist mir schleierhaft wie dieser Staat funktionieren soll :D
, auch und vor allem am CGI, die Dialoge sind mehr so lala, die Story ist insgesamt weitgehend vorhersehbar und manches ist ein bisschen unlogisch...

ABER: Mir macht es insgesamt immernoch Spaß.

Bleibe dabei, ich finde es nicht wirklich besser oder schlechter als Wheel of Time oder Rings of Power. Jede der drei Serien hat ihre Sträken und Schwächen. Keine haut mich um. Keine ist wirklich schlecht und ich werde bei allen dreien weiter schauen.
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Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #523 am: 1.01.2023 | 12:07 »
"Finden" und "vermuten" klingt dann doch eher weniger nach wirklichen Belegen. Meine Eindrücke von den Büchern waren andere. Und nun?
An keinem Punkt in den Büchern, den Spielen und auch nicht in der Serie wird ein kultureller Schmelztiegel wirklich deutlich. Ja, Rassismus und auch Flüchtlinge sind Thema in den Büchern und den Spielen. Nur entspinnt sich der Rassismus meiner Erinnerung nach an den Elfen. Und meines Wissens nach haben die polnischen Entwickler der Spiele sich auch in dieser Hinsicht an dem Originalmaterial des polnischen Autors orientiert. Diversität wurde dann erst ein ausgesprochenes Thema als die Serie produziert wurde.
Und das ist dann auch das Problem bei vielen Produktionen mit "diversem" Anstrich. Diversität entfaltet hier einen Selbstzweck, wird für die Produktion vorausgesetzt. Die Personen mit anderem kulturellem Hintergrund oder geschlechtlicher Identität sind aber häufig nicht organisch eingebunden in die Geschichten, die erzählt werden sollen. Der Cast ist eben nur "divers" weil er "divers" sein soll und nicht weil es Sinn in der erzählten Geschichte macht. Daraus erwächst aber kein Qualitätsmerkmal und ohne inhaltliche Erklärung sorgt das für Irritationen. Oder die Macher stricken im schlimmsten Falle einen schlecht inszenierten Nebenplot wie in Star Trek Discovery oder Umbrella Academy. Und da sollte man sich dann auch nicht wundern, wenn man dabei einen Teil seines Publikums verliert.
Ausgerechtnet bei The Witcher ist die ethnische Diversität kein Problem, da dies mit dem Hintergrund vereinbar ist, selbst wenn es in den Büchern und in den späteren Spielen nicht vorkommt. In dieser Hinsicht schneiden die meisten anderen Fantasy-Serien der letzten Jahrzehnte extrem schlecht ab, weil halt die ethnische diverse Besetzung (inklusive der Statisten) eigentlich nie mit dem Hintergrund vereinbar ist.
Bei Star Trek Discovery stimme ich Dir zu, der Nebenplot um Adira war einfach nur schlecht. Obwohl ich Umbrella Academy nicht gesehen habe, bin ich mir doch sehr sicher, dass den Produzenten der von Dir kritisierte Nebenplot von Ellen Page aufgezwungen wurde, weil sie sich erst als divers (und später als trans) outete.

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Re: [Serie] The Witcher (Netflix)
« Antwort #524 am: 1.01.2023 | 12:55 »
Ausgerechtnet bei The Witcher ist die ethnische Diversität kein Problem, da dies mit dem Hintergrund vereinbar ist, selbst wenn es in den Büchern und in den späteren Spielen nicht vorkommt.
Dann sollte das in der Serie aber auch bitte irgendwie erklärt werden.

In dieser Hinsicht schneiden die meisten anderen Fantasy-Serien der letzten Jahrzehnte extrem schlecht ab, weil halt die ethnische diverse Besetzung (inklusive der Statisten) eigentlich nie mit dem Hintergrund vereinbar ist.
Zumindest "Game of Thrones" hat das realtiv gut gelöst. Da sahen die Charactere aus einer Region dann in der Regel zumindestens eingermaßen so aus als würden sie der selben Ethnie angehören.

Es wäre ja auch eine Sache wenn es nur eine oder zwei Serien wären die das machen, aber Gefühlt ist es jetzt schon eine Ausnahme wenn Fantasy (oder zum teil auch (pseudo-)historische) Serien und Filme Schauspieler verschiedener Ethnien nicht völlig willkürlich mixen.
« Letzte Änderung: 1.01.2023 | 12:56 von Ein Dämon auf Abwegen »
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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