Ich würde vorschlagen zur weiteren Differenzierung einer mMn sinnvollen Definition noch weitere Merkmale zu untersuchen. Da finde ich das Kriterium des Inhalts alleine nicht hinreichend, insbesondere wenn Konstrukte wie Regeln o.ä. hinein gepresst werden müssen. Ich persönlich würde dazu noch nach der Form und den Mitteln der Verhandlung fragen - und für letzteres dann "verbal" auf "kommunikativ" erweitern. Mein Ziel wäre das Schaffen von Klarheit (insbesondere für den Platz von Regeln, Darstellung und Erzählung), um verschiedenste Formen des Rollenspiels und schließlich auch das Roleplay Game voneinander abzugrenzen.
Ein erster Versuch meinerseits:
Die Methode Rollenspiel als: Fortentwickeln einer fiktiven Situation durch kommunikative Verhandlung.
Der Form nach können wir...
- ...frei verhandeln. Alle unsere Kommunikation greift höchstens auf Standards zurück, die alle Spielenden aus ihrem gesellschaftlichen Kontext bereits mitbringen (Play).
- ...formalisiert verhandeln. Wir treffen vorher Verabredungen und nutzen nun Verhandlungsstrukturen deren Bedeutung exklusiv für das spezifische Spiel ist (Game).
(Zu bemerken wäre, dass erst die formalisierte Verhandlung dann auch die symbolische Kommunikation ermöglicht.)
Jepp, das war es, was mir bei Setti gefehlt hat.
Bestimmte Regeln(z.B. wie funktioniert Kämpfen, Zaubern etc.) sind eben auch im Rollenspiel bereits vorvereinbart, bevor es zu Verhandlungen kommt.
Aber halt nicht alle. Anpassungen sind uU. auch immer wieder mal nötig.
Im Prinzip wird doch meist dann spontan nachverhandelt, wenn die vorverhandelten Regeln die Situation nicht mehr "abdecken, bedienen" können.
Hier müsste man jetzt evtl. nochmal differenzieren, was man alles für eine Regel hält.
Im Endeffekt kann es im Spiel immer wieder zu "ungeplanten Situationen" kommen.
Und dann ist die Frage: Können das die vorverhandelten Regel abdecken? Ja/Nein?
Oder muß man hier spontan etwas angleichen, improvisieren etc.
mögliche Verhandlungen :
Im Prinzip hat der Spieler einen Vorschlag (eine Idee) was seine Figur in einer bestimmten Situation tun will. ("Ich will mit Handlung X oder Argument Y folgendes erreichen....")
Der SL/die Mitspieler wägt/wägen diese Idee ab, und entscheidet dann ob diese Idee erfolgsversprechend ist(in Anbetracht der Situation) oder ob er dafür z. B. eine Würfelprobe verlangt.
(In der Regel dann, wenn es auch schief gehen können soll)
Insofern sind "Verhandlungen", (sofern man diesen Begriff verwenden möchte), nicht zwingend unabhängig vom Regeleinsatz.
Aber eben auch nicht zwingend unabhängig von der Situation. (Beziehungsweise der Einschätzung der Situation)