Die Ausarbeitung von Szenen wie Handlungssträngen bietet die Vorteile:
) Vorbereitete Konflikte. Man vermeidet das Problem, dass die Spieler mit ihren Charakteren dastehen, und ihnen auf die Frage "Was macht ihr?" vielleicht nur ein "Entspannen"/"Einkaufen gehen"/"Smalltalk" einfällt.
) Ausgearbeitete Konflikte. Bei denen die Nachforschungen der Spieler-Charaktere nicht erst Konflikte erzeugen müssen, die wiederum on-the-fly dergestalt konstruiert werden müssen, dass sie sinnvoll und dramatisch sind.
) Fundament für Improvisation. Es ist mitunter einfacher, auf Basis eines Handlungsstrang zu improvisieren, als zuerst die Handlung/Szene zu improvisieren und dann nochmal hierzu auf die Aktionen der Spieler zu reagieren
) Einbindung von (verschiedenen) Themen. Wenn man ein Thema anbringen will, vielleicht mehrere, funktioniert es mitunter besser wenn man dies vorbereitet hat, respektive die Dramaturgie dergestalt geformt, das es passt
) Es hat ein Ende. Eine improvisierte Runde steht mitunter vor dem Problem einen (dramaturgischen) Abschluss zu finden.
Die Ausarbeitung von Szenen wie Handlungssträngen bietet die Nachteile:
) Bindung an die Schaffung. Das heißt, wenn man eine Szene, Charaktere, Handlungen Gestaltung aufgebaut hat, tätigt man eine Investition, die es mitunter schwer macht sie Spieler-Handlungen entsprechend zu opfern
) Frustration bei unnützer Arbeit. Das heißt, nach der ganzen Zeit, laufen die Spieler-Charaktere am Dungeon vorbei, und man hat eine "unbearbeitete Story" rumliegen, in die man investiert hat, die aber nun nix mehr macht.
) Versuchung einer Erzählung. Die Frustration kann dazu führen, das man den Spieler und Spielercharakteren unabhängig von deren Handlungen und Spiel versucht die Inhalte zu zeigen.
Betrachten wir folgendes Beispiel: Ein Gruppe LG-Paladine wird durch Abenteuer "gerailroaded" in denen der Spielleiter davon ausgeht, dass sie immer Gutes tun. Wäre das ein Problem?
Das Problem wäre in diesem Fall nicht Railroading, sondern die Gruppenabsprache.
Das heißt, wenn der Spielleiter sich mit der Gruppe abspricht das diese LG-Paladine spielen, und die Spieler dann mit ihren LG-Paladinen nicht entsprechend der gemeinsamen LG-Vorstellungen spielen, wäre es ein Bruch der Gruppenabsprache und kein Railroading.