Wie ich mit 11 Jahren am Jungscharlager teilgenommen habe, hat die Leiterin die für unser Zuständig war eine extrem abgespeckte Version von DSA als Gute-Nacht-Geschichte mit uns gespielt. Ich war sofort Feuer und Flamme und hab mich sofort bei ihr informiert was das denn jetzt genau sei.
Kaum zurück bin ich sofort in das nächste Spielwarengeschäft und hab nach den Spiel gefragt, aber der Verkäufer gab mir zur Auskunft, dass das Spiel eingestellt werden würde und sie keine Restposten mehr hätten (heute denke ich er meinte wohl das Brettspiel...) Kaum ein Jahr später bin dich dann in einem Geschäft auf einer Einkaufsstrasse auf die Grundbox gestossen und hab sie mir natürlich sofor unter den Nagel gerissen.
Nochmal zwei Jahre später habe ich die Schule gewechselt und bin über einen meiner neuen Klassenkollegen zu meiner ersten DSA-Runde gestossen. Danach war es Shadowrun und dann eines nach dem anderen oder auch mehreres zugleich.
Vor ein paar Jahren hab ich RPGs gespielt um der Realtiät zu entfliehen. Ich war damals depressiv, in meiner Klasse Außsenseiter und alle meine Freunde wohnten ewig weit weg. Im Rollenspiel konnte ich all das ausleben was ich im realen Leben nicht sein konnte. Anders als in meinen geliebten Büchern war ICH hier der strahlende Ritter in funkelnder Rüstung oder der mächtige Magus der einem Drachen mit einem Lächeln und einem Feuerball begegnet. So gesehen war ich wohl ein wandelndes Klischee...
Heute bin ich von meiner Drepression geheilt, aber spiel immer noch um für ein paar Stunden der Realität zu entfliehen, mit dem Unterschied zwischen mit und meinem Charakter trennen zu können. Ich denke seitdem hat das Spiel für mich noch zusätzlich an Qualität gewonnen...
Ansonsten lehn ich mich, wenn der Alltag zu viel wird, gern mal zurück und "erinnere" mich an Abenteuer die ich mit meinen Helden durchlebt habe bzw. träum mich ein wenig in imaginäre Welten. So bin ich schon auf einige nette Abenteuerideen für meine Spieler gekommen.
Der große Unterschied zwischen früher und heute ist, dass Rollenspiel nicht mehr mein Lebensinhalt ist, aber eben immer noch mein größtes Hobby.