Oath - Chronicles of Exile and Empire . Erste Runde mit den Kindern (11 und 13) und den Nachbarn (geimpft!) am Küchentisch. Hat mit Erklären zu fünft 3 Stunden gedauert, wobei das Erklären wirklich viel Zeit in Anspruch genommen hat.
Puh, was soll ich sagen. Das Spiel ist wunderhübsch, alle hatten sofort Lust es zu spielen. Im eigentlichen Spiel ist es... komplex. Nicht kompliziert, aber komplex. Ich habe auf Anhieb keinen guten Vergleich, am ehesten denke ich an Im Wandel der Zeiten, aber das trifft es nicht, obwohl es viel um die Karten geht. Es ist relativ schwierig zu wissen, was wie viel wert ist, es gibt grob das Gefühl: Geheimnisse (eine der drei Währungen) sind kostbarer als Gunst (Favor, eine andere Währung), aber durch einige Karten kann sich das Spiel so radikal ändern, dass alles auf den Kopf gestellt wird. Die Wartezeiten waren beim Spiel zu fünft relativ lang, aber es war interessant zu sehen was die anderen machten. Sehr viel (größtenteils, aber nicht nur konflikthafte) Interaktion. Definitiv ein Spiel, das auf mehrere (viele) Partien ausgelegt ist, und das nicht nur wegen dem "Legacy light"-Modus. Der macht sehr neugierig: Ich bin jetzt schon gespannt zu sehen, welche Karten dazugekommen sind und wie sich die Landschaft verändert hat. Unser Spiel war sehr wild (Beast) und sehr magisch (Arcane), und laut der Kartenfarben des Gewinnders wird die nächste Partie noch mehr Wildnis-Karten enthalten, plus zusätzliche Nomaden.
Thematisch fällt es leicht, die dazugehörige Geschichte zu spinnen und in die Chronik einzutragen: Mein Kanzler herrschte mit eiserner Hand, guten Handelsbeziehungen durch Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und der Anhäufung arkanen Wissens. Leider habe ich versäumt, mich um das Hinterland zu kümmern, wo die Unzufriedenheit in den Slums gärte und die Rebellen ihre Ränke schmiedeten. Durch einen leicht nutzbaren Seeweg fiel der schwarze Rebell in das Herz des Reiches ein, während der Wolkenrebell das finsterste Geheimnis ergründete und damit fast das Spiel gewonnen hätte - wenn der Fuchsrebell nicht die Herzen des Volkes für sich erobert hätte, durch nie dagewesene Großzügigkeit im Erweisen seiner Gunst (Das Banner "Gunst des Volkes" hatte sieben Gunst-Münzen darauf! Er hätte das unmöglich länger als eine Runde halten können, musste es aber auch nur eine Runde halten um zu gewinnen). Auch eine verzeifelte Einbürgerung des schwarzen Rebellen - zu einem Preis, der mich vermutlich langfristig die Thronfolge gekostet hätte - konnte nicht verhindern, dass das Volk den Fuchs zum neuen Herrscher erklärte. Im nächsten Spiel wird er beweisen müssen, ob er seinen Eid, das Volk bei Laune zu halten, mit Taten untermauern kann.
Urteil steht noch aus, ich brauche dafür noch ein paar Partien. Macht aber Lust, diese zu spielen - bald!