Dieses WE hat ordentlich viele Spiele auf den Tisch gebracht:
Es ging los mit zwei Partien Oath, das hat wieder mal ziemlich gerockt. Im ersten Spiel wurde die lästige "alte Eiche" mit Salz gedüngt und ein sehr armer Exilianer konnte den Kanzler stürzen. Im zweiten Spiel hat dann der Slum Dog Kanzler doch die Gunst der einfachen Leute lange Zeit halten können, nur um mit einer Verschwörung um die Gunst gebracht zu werden. Ein schnell ins Reich geholter Getreuer konnte dann auch das Ruder nicht mehr rumreißen. Das war jetzt das dritte und vierte Spiel in der Konstellation (3 Spieler) und das Spiel weiß immer noch zu begeistern. Mittlerweile hat man ein wenig mehr Plan, was man machen kann, aber wenn man nicht am Anfang ein oder zwei passende Karten findet ist es schwierig ins Spiel zu kommen, aber dennoch hat man viel Spaß beim Ausprobieren. Es hilft wenn am Tisch alle die richtige Einstellung zu diesem Spiel haben. Ich nenne es immer das PbtA des Brettspiels - play to find out.
Die Nacht abgerundet hat dann noch ein Res Arcana zu viert. Hat mich jetzt nicht so wirklich abgeholt. Als Zauberer versucht man schnell 10 Siegpunkte zu ergattern. Dies geht mit unterschiedlichen Karten und Gebäuden. Es ist ein kleiner Engine Builder mit geringer Interaktion zwischen den Spielern. Ist okayisch, kann man spielen, muss man aber nicht unbedingt.
Am nächsten Tag wurde eine große Hürde genommen The Great Wall, das erste Euro-Worker-Placement Spiel von Awakend Realms. Die englische Meeple Version stand schon eine ganze Weile im Regal, aber das Regelbuch bei diesem Spiel ist die wirkliche Hürde. Nach zweimaligem Studieren habe ich es einfach zurückgelegt und spielte schon mit dem Gedanken das ganze zu verticken. Dann habe ich nochmal ein paar Rezensionen gelesen und die waren schon sehr begeisternd. Also nochmal ein Regelvideo angeschaut und Cheat Sheets von BGG ausgedruckt, dann gings los. Zu dritt im competitiven Modus ging es darum die chinesische Mauer aufzubauen und den Einfall der Mongolgen zu verhindern. Nach den ersten zwei Runden klickte das Spiel und es ist wirklich nicht schwierig. Wie man die Regeln so dermaßen verhunzen kann, dass es sich erstmal unspielbar anfühlt ist mir ein Rätsel. Alle am Tisch waren begeistert und es ist nie langweilig, auch wenn die Länge des Spieles min. 1h pro Spieler ist. Wir haben durchaus länger gebraucht. Jeder Spieler hat einen General und zwei Berater, die die Regeln für ihn leicht abändern (Kosten, Boni usw.) und einen Satz Aktionskarten, die gleich sind. Jeder wählt verdeckt eine Karte und diese werden dann nach einer bestimmten Reihenfolge abgearbeitet, wobei der aktive Spieler immer mehr machen darf als die inaktiven Spieler. Aber so ist man dennoch bei jeder Karte dabei und muss Entscheidungen treffen. Es gibt viele Möglichkeiten an Ruhm zu kommen, sei es beim Kämpfen gegen die Mongolenhorden oder beim Bauen der Mauersegmente. Das Spiel hat auf jeden Fall richtig Laune gemacht und durch die x KS Extras und Erweiterungen ist da jede Menge Wiederspielwert drin.
Das Artwork ist der Hammer wie bei den meisten AR Spielen, daher nur die kurze Erwähnung. Wäre es nicht so zeitfressend hätten wir gerne noch eine Runde gezockt.
Als Absacker gab es dann 5-Minute Dungeon und wir haben uns sieben Mal durch den Dungeon geprügelt, aber leider am Endboss #7 gescheitert. Lustig, chaotisch aber Nachts um 02:00 das Richtige...
Eigentlich bin ich ein großer Fan der GIPF Projekt Spiele, finde nur selten jemanden, der es mit mir zockt. Aber an diesem WE konnte ich Dvonn nochmal entstauben und fünf Runden später wieder ins Regal stellen. GIPF Projekt Spiele sind alle samt abstrakte Meisterwerke, die wie ihr großes Vorbild Go easy to play - hard to master sind. Wer Spaß an sowas hat, dem kann ich fast uneingeschränkt sämtliche Spiele der Serie empfehlen.
Sonntag haben wir dann Kingdom Rush gespielt, ein Coop-Tower-Defense mit einer Tetris-like Puzzel-Mechanik. Wir haben an uns diesem Szenario schon mehrfach die Zähne ausgebissen und konnten es aber jetzt zu dritt gerade eben schaffen. Ich mag KR immer noch, und freue mich schon auf die kleine und große Erweiterung, die noch im Schrank stehen. Der nächste KS dauert noch ein wenig bis der ausgeliefert ist, soll mir recht sein.
Weiter ging es mit anderen Mitspielern mit Pandemic Legacy 1 - da Eliane und ich die Season kennen halten wir uns zurück und bisher haben wir noch keine Militärbasen oder militärisches Personal, mal sehen wie lange noch. Da die Konzentration am Tisch nicht mehr die Beste war, haben wir es bei einem Spiel belassen. Immerhin konnten wir 2x einen Fortschritt fürs Ausrotten einer Krankheit kleben.
Das Ende des Wochenendes hat dann eine Partie Gang of Four eingeläutet, ein schon seit Ewigkeiten nicht mehr gespieltes sehr nettes Kartenspiel, welches Oh Wunder am besten zu viert geht.
Bis auf Res Arcana haben alle Spiele wieder Bock auf mehr gemacht. Gerade The Great Wall sollte schnellstmöglich wieder auf den Tisch kommen.
Edit: Ghost Stories inkl. White Moon haben wir auch noch gespielt - das Spiel ist einfach bockschwer und wirkt manchmal unfair, aber dann und wann kann man es mal auf den Tisch bringen.