Am Montag war im Phantasos Studio ein Spieletag.
Da unser Tag aber direkt katastrophal, u.a. mit einer leeren Autobatterie anfing, kamen meine Freundin und ich erst eine Stunde nach Beginn dort an... Da hatten sich dann die ersten drei Gruppen schon gebildet und alle hatten echte Klopper vor sich. Also haben wir erstmal zu zweit mehrere kleinere Spiele gespielt bzw. ausprobiert, damit wir dann ggf. schnell startklar sind:
Puzzle Strike 2Ein schöner, sehr konfrontativer Deckbuilder mit einem Columns-Element (kennt das noch jemand?): Jede Runde fallen verschiedenfarbige Edelsteine auf unseren Stapel, die wir möglichst in gleichfarbigen Gruppen von oben herab 'crashen', also zerstören und zu unseren Gegnern schicken möchten. Die gespielten und gekauften Karten erlauben verschiedene Arten, den eigenen Edelstein-Stapel zu verkleinern oder geschickt zu manipulieren. Der Clou dabei: Ein höherer, eigener Edelsteinstapel gibt nützliche Boni, wenn man es bis zum Ende seines Spielzuges allerdings nicht unter eine bestimmte Höhe schafft, ist man raus.
Dieses Mal haben wir den Koop-Modus ausprobiert und den fanden wir nach zwei Runden tatsächlich erstmal nicht besonders empfehlenswert. Im Gegensatz zum kompetitiven Modus fühlt sich das sehr 'drangekleistert' an und überhaupt nicht ausbalanciert. Beim ersten Versuch waren wir nach 10 Min. erledigt, beim zweiten Versuch, diesmal mit ausgesuchten statt zufälligen Charakteren, war der Boss nach 15 Min. besiegt. Fühlte sich ziemlich unbefriedigend an.
Shards of InfinityUnser üblicher, schneller, kompetitiver Deckbuilder, wenn es etwas Zeit zu überbrücken gilt. War den Großteil der Partie ein Kopf-an-Kopf-Rennen - beide auf unter 20 Lebenspunkte runter, dann ist mir leider mein dieses Mal komplett unausgedünntes Deck um die Ohren geflogen und nach einer wirklich unterirdischen Hand ist das Spiel gekippt und zwei Runden Später war es dann auch vorbei.
Transformers: Deck-Building GameErstpartie, gefällt direkt richtig gut. Neben dem klassischen Deckbuilding gibt es hier ein Kartenraster (in unserer 2er Partie 4x3), auf dem man sich mit einem Standee bewegt und erkundet. Man findet hier Autobots, Verbündete, Manöver und Tech, die rekrutiert bzw. gekauft werden können, Sites, die an Ort und Stelle Effekte und Aktionen gewähren, Schemes, dauerhafte Nachteile, die beseitigt werden müssen, Decepticons, die besiegt werden müssen, und insgesamt drei Decepticon-Bosse, die reichweitenunabhängige Effekte auf alle Spieler haben und deren Ableben das Spiel beendet, solange nicht vorher der Hauptstapel des Rasters leer wird.
Hier steckt wirklich überraschend viel drin: Positionierung, Reichweiten, Hinterhalte der Gegner, Energon-Management für bezahlte Bonuseffekte (natürlich transparente, pinke Acrylwürfel
), Verwandlung in ein Fahrzeug mit entsprechenden Vor- und Nachteilen, usw. Bei den Spielmodi gibt einen kompetitiven Modus um Punkte, aber auch einen kooperativen, bei dem alle Punktewertungen ignoriert werden und der zumindest auf dem Papier (habe den erst einmal solo getestet) weder aufgesetzt oder halbgar wirkt.
Ich glaube, dafür brauche ich min. eine Erweiterung.
Auch wenn man hier erstmal nur die 'Guten' spielt, sind die Karten der Autobots und Decepticons schon direkt in beide Richtungen gestaltet worden: Als Angriffsziel mit Siegpunkten und als Verbündete mit Karteneffekten und Ressourcen für das eigene Deck.
Shogun No KatanaDie 'Klopper' an den anderen Tischen waren dann auch mal durch und die Gruppen haben sich etwas durchgemischt. Es war meine erste Partie zu dritt und gefühlt war dieses Mal alles SO VIEL einfacher zu erreichen als in meinen bisherigen Solo- und Zweierrunden, dass ich mich frage, ob da Glück bei den ausliegenden Karten oder die vermehrten nützlichen Interaktionen bei mehr Spielern dafür verantwortlich sind.
Ich habe genauso eher auf Sicherheit gespielt wie sonst auch, sprich, eher weniger Schwerter gleichzeitig begonnen, dafür immer mit einem fixen und unstörbaren Plan für den Ressourcen- und Münznachschub. Zu Beginn der vierten und letzten Runde hatte ich dann trotz eines beinahe fertiggestellten Shogun No Katana noch SO viele Arbeiter übrig, um problemlos noch ein weiteres Schwert zu beginnen, fertigzustellen und immer noch zwei Aktionen zu haben..
So konnte ich am Ende dann die Partie auch mit 164-154-103 für mich entscheiden, wobei es der Neuling am Tisch war, der knapp hinter mir landete. Eurogames dieser Komplexität werden sich nie besonders zahlreich in meinem Regal wiederfinden, aber das hier bleibt - ein großartiges Spiel.
...auch wenn ich mir die Skalierung bei 1 und 2 Spielern vielleicht nochmal genauer anschauen werde.