Zwar etwas OT, aber trotzdem:Lustig, Marvel oder DC haben das in den Staaten probierten, das volle Programm. Weibliche Thor, kopftuchtragende Captain London usw usf. [...] Man hat also diejenigen verloren die man mit Holzhammer-Dieversity verschreckt hat und nur wenige gewonnen.
Thor gehört tatsächlich zu den Superhelden-Sachen, wo ich manches gelesen habe. Die weibliche Form von Thor lehne ich auch ab: Denn Holzhammer-Diversity ist grauenhaft. Ich hasse es ebenso, wenn Eltern ihren Kindern, die nicht das "passende" Geschlecht haben den ursprünglich ausgesuchten Namen in feminisierter oder maskulinisierter Form geben. Bäh!
Die (vielleicht gar nicht gewollt) mittransportierte Message solcher Wechsel-Kram-Geschichten ist doch:
"Das Geschlecht der Figur ist eigentlich nicht OK." Entweder ist die bisherige Identität einer Figur falsch oder die neue ist nur ein Abklatsch. So kommt es jedenfalls beinahe unweigerlich an. Deswegen fand ich auch den Ghostbusters-Retcon nicht gut. Hätten sie den Film als Fortsetzung mit den Töchtern der ursprünglchen Figuren gemacht, wär weniger schief gelaufen.
Respektvoller Umgang heißt, dass man seine gewählte Zielgruppen ernst nimmt. Das tun weder die gender-switch Comics noch Wege der Vereinigung. Und genau das ist ihr schuldhaftes Versagen! Jim Raggi dagegen behauptet nicht irgend welche Ziele (wie Inklusion) zu verfolgen und entsprechen gibt es viel weniger Fallstricke. Beispiel:
CONTENT WARNING
Or not, in fact. We did have a content warning here at first, but then we realised that you're buying a book called FISH FUCKERS
from Lamentations of the Flame Princess, so you know what kind of thing you're getting.
Darüber ist ein großes Bild von der menschlichen Figur des Covers mit offenem Bademantel und eregiertem Glied zu sehen.
Zur hoffentlich hilfreichen Meta-Diskussion:Gegen gute Argumente hab ich nix. Aber solch ein Ton erlaubt halt schon von Beginn an keinen Austausch auf Augenhöhe. Das ist es, was ich mit demjenigen normativ-ontologischen Absatz meine, welcher echtes gegenseitiges Verständnis so erschwert und den Tonfall toxisch werden lässt. Und das Kuhnzitat wird auch zumindest schieg genutzt. Vielleicht verstehe ich aber bei all dem auch etwas furchtbar falsch. Wirkt halt auf mich irre autoritär und paternalistisch.
Kann ich nachvollziehen, dass es so verstanden werden kann. Insofern ist der Versuch die vorherige normativ-onthologische Aussage samt deren gönnerhaft-sarkastischen Ton auseinander zu nehmen wohl als gescheitert anzusehen. Oder würdest du die Aussage, auf die ich reagiert habe anders lesen als etwas in der Art: "
Ich habe sorgfältige Ableitungen aus der Realität vorgenommen und bin zu diesen und jenen Ergebnissen gelangt. Wer den Wahrheitsgehalt dessen bestreitet, macht mich zum Trottel. Weil ich aber meine Wahrnehmung nachvollziehbar und objektiv - also nicht trottlelhaft - beschrieben habe, kann die Gegenmeinung nicht richtig sein."
Kuhn-Zitat? Magst du mir den Literaturhinweis geben.
(Meine Einflüsse hinter dem vermuteten Zitat liegen wohl eher bei Alice Miller und einigen andern.)
FAZIT: Ich hab - auf die falsche Weise - versucht darauf hinzuweisen, dass wir alle erfahrungsgeprägte und gesellschaftlich geprägte tote Winkel in der Wahrnehmung bzw. deren Verarbeitung haben. Die falschen Mittel gewählt zu haben bedauere ich.
ADDENDUM:
Danke für deinen Eingriff! Ich glaube es ist gut und wichtig, wenn wir uns klar werden, dass dieses Thema viel mit dem Schatten in uns (und anderen und der Gesellschaft) zu tun hat. Viele unbewusste Fallstricke! Gerade, weil die Themen mit Identitäten, Normen und Unterscheidungen zu tun haben.
Was ich nochmal mitnehme: Respekt und Augenhöhe fängt bei der Empathie für die Widerstände und Abwehrmechanismen beim Gegenüber und bei mir selbst an. Alles andere hat eher ne toxische Wirkung. Selbst, wenn die Argumentation so schlüssig ist, wie die von Judith Vogt & Henning Mützlitz auf TOR Online.