Ganz ehrlich, wenn ich nur Daggerfall oder Morrowind auf eine Insel mitnehmen könnte, wäre das immer Daggerfall. Morrowind hatte sich für mich einfach schnell ausgespielt, es war langwierig, zäh und hatte dazu eines der kaputtesten Charaktersysteme. (Wegen des Trainingssystems galt effektiv Gold = Charakterstärke, und wenn man erstmal raus hatte wie man in dem Spiel zu Gold kam konnte man in Morrowind eh ganz schnell alles. Zum Stichwort Schleichsystem - Telekinese war da ein toller Zauber...) Generell funktionieren die Elder-Scrolls-Spiele meiner Meinung nach am besten, wenn man sie wie richtiges Rollenspiel behandelt und sich selbst einen Charakter überlegt mit bestimmten Einschränkungen. Das gilt auch für Skyrim, dann kann das Spiel absolut wunderbar sein. Einer meiner Charaktere war z.B. schon etwas ironisch / Meta, ich habe mir überlegt: Wie würde ein alberner ständig betrunkener aber total mächtiger Adliger hier durchrennen, der alles einfach mit seinem Zweihänder platt macht? Eine meiner spaßigsten Runden und ich habe mit dem Char kaum einen Zauber gewirkt. Dazu hatte ich die einfachsten Kämpfe ever, weil einfach alles mit dem Zweihänder platt zu machen so viel schneller ging, als erst groß rumzuschleichen etc.
Übrigens hatten auch Old-School-Rollenspiele levelnde Gebiete, nur war das da räumlich getrennt! Klar konnte man in schwierigere Gebiete gehen und sich so eine größere Herausforderung schaffen, FALLS das Spiel so non-linear war (Might and Magic etwa, aber Albion z.B. nicht). Aber wer in Skyrim oder Oblivion eine größere Herausforderung möchte, stellt den Schwierigkeitsgrad höher! Man erreicht damit dasselbe, nur mit anderen Mitteln!
Also mich als Old-School-CRPG-Liebhaber hat das Argument gegen die sich levelnden Spielwelten nie ganz überzeugt. Und Oblivion mit all seinen Addons hat mir auch Spaß gemacht, z.B. Knight of the Nine zu werden usw., auch wenn vieles reptititv war, die Dungeons super öde (aber das waren sie in Morrowind auch schon, es gab zwar schön was zu sehen und die Atmosphäre war da, aber es war spielerisch zu einfach und zu repetitiv) und insgesamt eher ein Freizeit-Park-Feeling aufkam.
Morrowind war für mich noch kein Freizeitpark, das kam bei mir echt erst mit Oblivion. Wobei ich in Skyrim den Freizeit-Park-Effekt dann wieder sehr zurückgeschraubt empfinde. Ich muss auch sagen, auch hier wieder als Liebhaber altmodischer Computerrollenspiele (mein erstes Open World Rollenspiel das ich spielte war Times of Lore von 1988 auf dem C64, Designer übrigens ein gewisser Chris Roberts), dass ich Skyrim schon insgesamt für besser halte als Daggerfall, insbesondere aber auch durch die Mods. Reines Basisspiel würde ich Daggerfall den Vorzug geben, aber mit DLCs und Mods nach Wunsch, wow. Ich stehe da aber auch total auf die Grafik-Mods, ich finde Skyrim einfach so schön und mit den ganzen Filtergeschichten (EBN) geht es da ja richtig ab.
Wobei man fairerweise auch sagen muss, dass Daggerfall auch repetitiv war, das hat man denke ich nur nicht so gemerkt, weil man unter Umständen schon mal für einen Dungeon mehrere Spielsitzungen einplanen musste statt in einer Spielsitzung durch drei Dungeons durchzurushen
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Fallout 4 hatte dann zwar bessere Grafik als Skyrim, aber das Spiel war einfach hässlicher
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