Autor Thema: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]  (Gelesen 12353 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #50 am: 1.08.2018 | 13:22 »
@Wonko:
es redet ja niemand davon, dass der SC in der gleichen Runde aktiv und passiv wahrnehmen soll. Weiss nicht, wo du das rausliest.
Meinetwegen hat er eine PP von 13, dann gilt die 13 so lange, bis der Spieler sagt "Ich will Perception würfeln". Dann würfelt er und dieses Ergebnis gilt anstelle der 13.

Allerdings wäre es uU einn brauchbarer Kompromiss für die Abwicklung ALS AKTION, dass das Ergebnis nicht unterhalb der PP liegen kann.
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Offline Edwin

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #51 am: 1.08.2018 | 13:32 »
Zitat
@Wonko:
es redet ja niemand davon, dass der SC in der gleichen Runde aktiv und passiv wahrnehmen soll. Weiss nicht, wo du das rausliest.
Meinetwegen hat er eine PP von 13, dann gilt die 13 so lange, bis der Spieler sagt "Ich will Perception würfeln". Dann würfelt er und dieses Ergebnis gilt anstelle der 13.

Allerdings wäre es uU einn brauchbarer Kompromiss für die Abwicklung ALS AKTION, dass das Ergebnis nicht unterhalb der PP liegen kann.

Würden die zwei Varianten aber eigentlich einen Unterschied machen? Normalerweise beschreibt der SL doch zuerst das Szenario und nimmt dabei Bezug zur Passive Perception: "Nachdem der Drow auf dich geschossen hat, versucht er wieder in der Dunkelheit zu verschwinden - allerdings siehst du ihn immer noch mit deinen scharfen Elfenaugen! (=genügend Passive Perception)". An der Stelle würde niemand einen Aktions-Perception Check machen, weil eh klar ist dass der Feind noch zu sehen ist. Einen Check würde der Spieler dann vll. versuchen, wenn seine Passive Perception offensichtlich versagt hat.
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Offline Sashael

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #52 am: 1.08.2018 | 13:40 »
Zitat von: Wonko
Wenn mir ein Spieler sagt "ich gucke aber aufmerksam in Richtung der Säule" würde ich im besten Fall die Augen verdrehen und sagen "Und sonst bist du nicht aufmerksam oder was? Von mir aus würfle halt." Und im schlechtesten Fall: "Du bis doch immer aufmerksam. Ich verstehe den Unterschied nicht. Du hattest deinen Wurf schon, weil ich passive Wahrnehmung benutzt habe. Wenn du mehr machen willst, kostet es dich eine Aktion."
Da haben wir wohl ein sehr unterschiedliches Verständnis von "aktiver" und "passiver" Wahrnehmung.
Passive Wahrnehmung ist in meinen Augen die grundlegende Fähigkeit, etwas wahrzunehmen, ohne sich darauf zu konzentrieren.
Aktive Wahrnehmung ist ein bewusster Blick in eine Richtung oder ein Gebiet. Das hindert denjenigen nicht daran, auf das, was er da sieht, zu reagieren. Er hat keine besondere Aktion dafür aufgewendet. Würde er tatsächlich eine Aktion dafür aufwenden, wäre Vorteil auf den aktiven Wahrnehmungswurf angebracht. Und ja, er kann auch dabei schlechter abschneiden als mit passiver Wahrnehmung, weil er sich z.B. von irgendetwas ablenken lässt.
Aber einfach zu sagen "Nee, du hast ja de facto schon einmal gewürfelt, weil es ja die passive Wahrnehmung gibt", setzt einen Wurf per SL-Ansage auf 10 und lässt nur den anderen würfeln. Damit ist man ja gegen Gegner, die gut gewürfelt haben, am Arsch.
"Ja, nö, dein erster Wurf mit Vorteil geht auf jeden Fall in die Hose, guck doch mal, ob wenigstens der zweite Wurf Glück hat" klingt für mich schon ein bißchen arschig.
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #53 am: 1.08.2018 | 14:10 »
Aktive Wahrnehmung ist ein bewusster Blick in eine Richtung oder ein Gebiet. Das hindert denjenigen nicht daran, auf das, was er da sieht, zu reagieren. Er hat keine besondere Aktion dafür aufgewendet.

Aus meiner Sicht habt ihr ein falsches Verständnis von Aktion im Sinne der 5e. Mit der Argumentation wäre Hide auch keine Aktion. Da muss man ja auch nur hinter Deckung treten und still sein.
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Offline tantauralus

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #54 am: 1.08.2018 | 14:19 »
mMn ist es doch eigentlich so:

Variante A: Passive Perception >= Result Stealth Check => Du weißt, dass da ein Gegner ist, d.h. die Search Action ist für diesen Char in Bezug auf diesen Gegner nicht zwingend nötig könnte aber andere Dinge zu Tage fördern (bspw besser getarnte Gegner).

Variante B: Passive Perception < Result Stealth Check => Du weißt nicht ob/das da ein Gegner ist => Du willst dich ggf durch eine Search Action absichern
Subvariante B1: Result Perception Check < Result Stealth Check => Du weißt immer noch nicht mit Sicherheit ob da ein Gegner ist
Subvariante B2: Result Perception Check >= Result Stealth Check => Du weißt nun, dass da ein Gegner ist

Online Wonko

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #55 am: 1.08.2018 | 14:22 »
@Wonko:
es redet ja niemand davon, dass der SC in der gleichen Runde aktiv und passiv wahrnehmen soll. Weiss nicht, wo du das rausliest.
Meinetwegen hat er eine PP von 13, dann gilt die 13 so lange, bis der Spieler sagt "Ich will Perception würfeln". Dann würfelt er und dieses Ergebnis gilt anstelle der 13.
Du würfelst aber gegen den selben Wurf. Da ist es unerheblich ob das in der selben Runde ist. Ich bekomme zwei Würfe gegen die selbe Schwierigkeit. Das ist funktional das selbe wie Vorteil. Und der ist hier nicht angebracht.

Zitat
Allerdings wäre es uU einn brauchbarer Kompromiss für die Abwicklung ALS AKTION, dass das Ergebnis nicht unterhalb der PP liegen kann.
Crawford erwähnt im Podcast, dass es genau so gedacht ist und ich finde das sehr sinnvoll.

Da haben wir wohl ein sehr unterschiedliches Verständnis von "aktiver" und "passiver" Wahrnehmung.
Passive Wahrnehmung ist in meinen Augen die grundlegende Fähigkeit, etwas wahrzunehmen, ohne sich darauf zu konzentrieren.
Aktive Wahrnehmung ist ein bewusster Blick in eine Richtung oder ein Gebiet. Das hindert denjenigen nicht daran, auf das, was er da sieht, zu reagieren. Er hat keine besondere Aktion dafür aufgewendet. Würde er tatsächlich eine Aktion dafür aufwenden, wäre Vorteil auf den aktiven Wahrnehmungswurf angebracht.
Die haben wir wohl. Ich weiß nicht, wo du deine hernimmst. Wahrnehmung ist alles, was ich wahrnehme. Passive Wahrnehmung ist eine Abkürzung für "ich würfle das jede Runde". Es gibt nicht so was wie ein Spiellerrecht auf einen Würfelwurf. Und schon gar nicht jede Runde einen neuen. Warum sollte es einen Vorteil geben, wenn man aktiv sucht? Das ist ein ganz normaler Wahrnehmungswurf gegen Verstecken. Vorteil gibt das erst bei besonders günstigen Umständen.

Zitat
Damit ist man ja gegen Gegner, die gut gewürfelt haben, am Arsch.
Eben nicht! Warum das denn? Ich habe doch eine Million Möglichkeiten, ihn trotzdem zu finden. Nur muss ich dazu halt mehr tun als zu sagen "Ich bin unzufrieden damit, dass er sich versteckt hat. Ich will einen neuen Wurf."

Zitat
"Ja, nö, dein erster Wurf mit Vorteil geht auf jeden Fall in die Hose, guck doch mal, ob wenigstens der zweite Wurf Glück hat" klingt für mich schon ein bißchen arschig.
Nichts daran ist arschig. Nochmal: Wieso sollte er denn Vorteil haben?

Offline Feuersänger

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #56 am: 1.08.2018 | 14:30 »
Zitat
Crawford erwähnt im Podcast, dass es genau so gedacht ist

Ouh, dann muss ich nochmal genau drüber nachdenken ob das nicht doch Schwachsinn ist. Ich meine, wenn Crawford was sagt, kann man doch in 90% der Fälle Gift drauf nehmen, dass es Schwachsinn ist, der den RAW im PHB diametral entgegensteht.  >;D
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Offline Sashael

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #57 am: 1.08.2018 | 14:36 »
@Wonko
Es gibt für mich einfach einen Unterschied, ob ich zufällig (passiv) etwas wahrnehme (z.B. Legofigur neben dem Schrank auf dem Weg durch die Wohnung) oder ob ich eine Szene genau (aktiv) beobachte, um eventuelle Veränderungen sofort zu entdecken.

Wenn du diese Unterscheidung nicht machst, brauchen wir nicht weiterzudiskutieren, weil wir einfach komplett anders gestrickt sind. ;)
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #58 am: 1.08.2018 | 15:08 »
Lustigerweise hatte ich wegen Hide schon Diskussionen in 3.5, PF und jetzt auch in der 5e.
In einer Highfantasywelt mit Realismus zu kommen ist ...irgendwie komisch.

Die Diskussion entsteht, weil die Leute aus der falschen Richtung heran gehen.

Zuerst muss ich mir überlegen, was Sneak Attack überhaupt ist bzw. in meiner Runde sein soll. Eine quasi-magische Fähigkeit, ein Genre-Element oder "echtes", bodenständiges Schleichen auf hohem Niveau oder einfach nur ein taktisches Regelelement des Brettspiel-Anteils (oder was einem dazu jetzt sonst noch einfällt)?


Sobald ich mich für eine Linie entschieden habe, klären sich die allermeisten Fragestellungen von selbst.
Andersrum verrennt man sich ziemlich zwangsläufig, wenn man umgekehrt aus den verschiedenen Regelbrocken ein Gesamtbild herauslesen will, was Sneak Attack nun genau ist und wie das alles funktioniert.
Und angesichts der zugehörigen Zitate bin ich auch gar nicht so sicher, ob den Autoren klar ist/war, dass man da zuerst mal eine konzeptionelle Grundlage haben muss und nicht einfach bei den Details anfangen kann.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #59 am: 1.08.2018 | 15:24 »
Damit kann ich leben. Ich bin dann mal raus. Ich empfehle euch, die Regeln zu lesen (habe ich selbst mindestens viermal gemacht, während der Diskussion).

"Passiv" und "aktiv" entsprechen nicht "zufällig/beiläufig" und "genau/bewusst", sondern schlicht und einfach "gewürfelt" (weil einmalig) und "durchschnittlich" (weil andauernd oder weil ich den Spieler gerade nicht damit behelligen will). Und einen zusätzlichen Wurf (egal ob der erste aktiv oder passiv war) bekomme ich nur, wenn ich mich zusätzlich anstrenge (weil die Umstände sich ändern oder ich Zeit aufwende).

Für's Protokoll: Meine Antwort auf die ursprüngliche Frage ist: In der Regel ja, wenn sein Stealth check höher (nicht gleich!) war als die Passive Perception des Opfers. Aber es kommt auf die genauen Umstände an.

Offline tantauralus

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #60 am: 1.08.2018 | 15:30 »
Mal generell zu Thema "Wann kann ich einen Sneakattack machen":

Prinzipiell gilt:
* The attack must use a finesse or a ranged weapon.
* Once per turn, you can deal an extra [xd6] damage to one creature you hit with an attack
   a) if you have advantage on the attack roll.
or b) if another enemy of the target is within 5 feet of it, that enemy isn’t incapacitated, and you don’t have disadvantage on the attack roll.
or c) (nur Swashbuckler): if you are within 5 feet of it, no other creatures are within 5 feet of you, and you don’t have disadvantage on the attack roll. (Rakish Audacity)

Das ist soweit mMn klar und deutlich aus den Regeln herauslesbar.

Die Unschärfe entsteht bei a): was gibt mir denn alles Advantage auf den Attack Roll?

Bislang haben wir iirc zwei Optionen betrachted (mehr fallen mir spontan nicht direkt ein muss ich zugestehen)
* Invisibile Condition (Attack rolls against the creature have disadvantage, and the creature's attack rolls have advantage.)
* Wenn der Gegner mich nicht sehen kann (Unseen Attackers and Targets - When a creature can't see you, you have advantage on attack rolls against it.)

der zweite Punkt ist ja scheinbar der größte Unschärfegrad in den Regeln um den sich hier der Großteil der Diskussion dreht: wann kann mich ein (nicht blinder) Gegner denn nicht sehen? Insbesondere der Teil mit "Wann werde ich als gestealther Schurke vom gewünschten Ziel gesehen und der Advantage aufgehoben?"

Gibt es unmissverstädndlich definierte Regeln? nein
Gibt es eine deutlich als offiziell bezeichnete Interpretaion? mMn nein
Gebt es genug Anhaltspunkte um als SL seinen Spieler eine für die Gruppe festegelegte Interpretation festlegen zu können? mMn ja

Offline Rhylthar

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #61 am: 1.08.2018 | 15:32 »
Stimme btw. Wonko vollkommen zu.

Auch wenn Crawfords "Passive Perception is the floor" seltsam anmuten mag, kann ich damit leben.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Online Tintenteufel

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #62 am: 2.08.2018 | 17:08 »
Endlich finde ich mal die Zeit wieder in die Diskussion einzusteigen.

Zunächst würde ich gerne auf Passive VS. "Active" Perception eingehen:
Ich handhabe das - so lange die Wahlmöglichkeit IG besteht - so, dass der Spieler entscheidet, ob sein SC aktiv sucht (Würfelwurf) oder einfach drauf losmarschiert (Passive Perception). Im Kampf bedeutet "Active" Perception, also ein Würfelwurf, eine Aktion (Action) und Passive Perception keine zusätzliche Aktion.
So ergibt sich nicht die Situation, dass Passive Perception als Auffangnetz für einen schlechten Würfelwurf funktioniert.

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #63 am: 2.08.2018 | 17:16 »
Ich zitiere mal zwei Stellen aus dem PHB (englisch, da copy&paste von DnDBeyond):

Hide

When you take the Hide action, you make a Dexterity (Stealth) check in an attempt to hide, following the rules for hiding. If you succeed, you gain certain benefits, as described in the "Unseen Attackers and Targets" section later in this chapter.

Hiding

The DM decides when circumstances are appropriate for hiding. When you try to hide, make a Dexterity (Stealth) check. Until you are discovered or you stop hiding, that check's total is contested by the Wisdom (Perception) check of any creature that actively searches for signs of your presence.

You can't hide from a creature that can see you clearly, and you give away your position if you make noise, such as shouting a warning or knocking over a vase. An invisible creature can always try to hide. Signs of its passage might still be noticed, and it does have to stay quiet.

In combat, most creatures stay alert for signs of danger all around, so if you come out of hiding and approach a creature, it usually sees you. However, under certain circumstances, the DM might allow you to stay hidden as you approach a creature that is distracted, allowing you to gain advantage on an attack roll before you are seen.


Passive Perception. When you hide, there's a chance someone will notice you even if they aren't searching. To determine whether such a creature notices you, the DM compares your Dexterity (Stealth) check with that creature's passive Wisdom (Perception) score...

What Can You See? One of the main factors in determining whether you can find a hidden creature or object is how well you can see in an area, which might be lightly or heavily obscured.


Meine Interpretation:

Schritt 1 - Das Verstecken im Zug des Schurken
Der Schurke legt einen normalen Stealth-Check ab.
Wenn das Ergebnis Stealth-Check < Passive Perception des Gegners ist klappt das Verstecken schon mal nicht.
Wenn das Ergebnis Stealth-Check > Passive Perception des Gegners ist klappt das Verstecken.

Schritt 2 - Zug des Gegners.

Wenn der Gegner jetzt in seinem Zug seine Aktion fürs aktive Suchen ausgibt macht er eine Perception-Probe. Wenn diese > Stealth Check ist weiß er, dass da ein Schurke hinter der Mauer lauert. Der Schurke ist aus Sicht des Gegners nicht mehr versteckt

Schritt 3 - neuer Zug des Schurken.
Option 1 - er gilt zu Beginn seines Zuges als versteckt => Sobald er aus der Deckung läuft ist er nicht länger versteckt, es sei denn der SL sieht den Gegener situationsbedingt als abgelenkt.
Option 2 - er gilt zu Beginn seines Zuges nicht als versteckt => erst mal kein Advantage auf den Angriff, daher kein Sneakschaden möglich. Es sei denn der Schurke nutzt seine Bonusaktion für diese Runde zum Verstecken und ist dabei erfolgreich, dann gilt mMn das gleiche wie in Option 1

Danke für diese Zusammenfassung.

Zunächst ging es tatsächlich um das Abwiegen folgendes Regelpassus:
In combat, most creatures stay alert for signs of danger all around, so if you come out of hiding and approach a creature, it usually sees you. However, under certain circumstances, the DM might allow you to stay hidden as you approach a creature that is distracted, allowing you to gain advantage on an attack roll before you are seen.

Für mich müssen das schon außergewöhnliche Gründe sein, dass der Gegner abgelenkt ist (obwohl er sich nicht im Nahkampf befinden, denn sonst würde der Rogue die Sneak eh bekommen und die Diskussion wäre hinfällig). Vielleicht eine Illusion o. ä.
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #64 am: 2.08.2018 | 17:20 »
Hidden:
Gewährt nur dann Advantage auf Attackrolls wenn der Gegner einen nicht sehen/hören kann

zusammen mit meiner vorheigen Ausführung bedeutet das für mich:
* sobald jemand mit Status Hidden etwas tut was ihn potentiell in den Sicht/Hörbereich eines Gegners (der von seiner Existenz weiß) bringen kann und dieser Gegner nach Meinung des SL nicht abgelenkt ist verliert er den Status hidden. => kein Advantage

Genau so sehe ich das auch.
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #65 am: 2.08.2018 | 17:26 »
Ich denke dieser Part ist auch unstrittig, problematisch wird es eben erst wenn der Schurke nicht " come out of hiding and approach a creature" betreibt. Z.B. weil er aus einem Versteck heraus schießt.

Und eben insbesondere bei der Frage ob es auch genügt nur zu wissen das dort jemand ist - auch wenn man ihn nicht explizit sieht. Der obige Passus bezieht sich halt auf Fälle in denen man sich an einen Gegner anschleicht. Dies geht nur wenn dieser abgelenkt ist.

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #66 am: 2.08.2018 | 17:27 »
Würden die zwei Varianten aber eigentlich einen Unterschied machen? Normalerweise beschreibt der SL doch zuerst das Szenario und nimmt dabei Bezug zur Passive Perception: "Nachdem der Drow auf dich geschossen hat, versucht er wieder in der Dunkelheit zu verschwinden - allerdings siehst du ihn immer noch mit deinen scharfen Elfenaugen! (=genügend Passive Perception)". An der Stelle würde niemand einen Aktions-Perception Check machen, weil eh klar ist dass der Feind noch zu sehen ist. Einen Check würde der Spieler dann vll. versuchen, wenn seine Passive Perception offensichtlich versagt hat.

Jip. Bspw. wird in Runde X klar, dass deine Passive Perception nicht ausreicht, also versuchst du es in Runde Y noch mal mit einem aktiven Würf, also einer Action, weil es im Bereich des Möglichen liegt deine PP zu überwürfeln.
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #67 am: 2.08.2018 | 17:31 »
Ich denke dieser Part ist auch unstrittig, problematisch wird es eben erst wenn der Schurke nicht " come out of hiding and approach a creature" betreibt. Z.B. weil er aus einem Versteck heraus schießt.

Und eben insbesondere bei der Frage ob es auch genügt nur zu wissen das dort jemand ist - auch wenn man ihn nicht explizit sieht. Der obige Passus bezieht sich halt auf Fälle in denen man sich an einen Gegner anschleicht. Dies geht nur wenn dieser abgelenkt ist.

So klar war mir das noch nicht. Sry, musste für mich selbst die Diskussion noch mal durcharbeiten und zusammenfassen.
Aber ja, das entspricht auch dem Verhalten das mein Mitspieler via Whatsapp geteilt hat und ich auf die Schnelle hier eingestreut habe:

„Der Schurke muss nicht um die Ecke kommen, um zu schießen. Er hat Line of Sight auch von hinter der Mauer. Deshalb ist er immer im 100% Cover und kann Hide nutzen.
Das ganze wird möglich weil für die Bestimmung des Covers alle Ecken meines Feldes zu dem des Gegners genutzt werden -> Cover in diesem Beispiel
Für die Bestimmung der Line of Sight wird soweit ich weiß nur die „beste“ Ecke meines Feldes zur „besten“ Ecke des gegnerischen Feldes betrachtet -> trotzdem LoS“

Und nun verschiebt sich der Fokus darauf, ob das regeltechnisch tatsächlich so möglich ist. Kann ich ungesehen hinter einer Ecke hervorschießen?
« Letzte Änderung: 2.08.2018 | 17:35 von Mhyr »
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Offline Arldwulf

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #68 am: 2.08.2018 | 17:38 »
Ja. Hilfreich ist auch die Regelpassage oben welche klarstellt, dass man erst nach einem Angriffswurf sichtbar wird.

Was Hausregeln angeht: Eigentlich mochte ich die Regelung aus der Vorgängerversion das man für die komplette Aktion welche man macht noch unsichtbar ist. Wenn man also z.B. eine Fähigkeit hatte um sich vor einem Angriff noch ein kleines Stück zu bewegen so blieb man (bis diese Aktion abgeschlossen ist) noch versteckt.

Das war ein schöner Kompromiss aus "wenn du aus dem Versteck gehst sieht man dich" und "überraschend springt der Schurke aus seinem Versteck". Man konnte sich halt nicht so weit bewegen wie normal und auch nur wenn man etwas besonderes machte. Aber immerhin konnte man auch mal mit dem Dolch solche Aktionen machen und nicht nur mit der Armbrust.

So in der Art würde ich auch die DM Freiheiten der 5E interpretieren. Wenn mir ein Spieler erzählt was genau er tut um im Kampf sich doch anzuschleichen und sich dafür eine gute Idee ausdenkt so würd ich es ihm erlauben. Kreative Aktionen sollten immer belohnt werden.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #69 am: 2.08.2018 | 19:43 »
Die Herleitung von Mhyr ist nicht ganz richtig. Im DMG ergibt sich in dem Zusammenhang zudem maximal 3/4 cover.
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #70 am: 2.08.2018 | 22:01 »
Die Herleitung von Mhyr ist nicht ganz richtig. Im DMG ergibt sich in dem Zusammenhang zudem maximal 3/4 cover.
Danke für den Hinweis. (Allerdings möchte ich noch anmerken, dass das nicht meine Herleitung, sondern die eines Mitspieler ist.)

Zitat
A target with three-quarters cover has a +5 bonus to AC and Dexterity saving throws. A target has three-quarters cover if about three-quarters of it is covered by an obstacle. The obstacle might be a portcullis, an arrow slit, or a thick tree trunk.


Legitimiert für mich keinen Stealth Check und gibt auch keinen Advantage auf den Angriff und demnach auch keine Sneak Attack.
« Letzte Änderung: 2.08.2018 | 22:04 von Mhyr »
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #71 am: 2.08.2018 | 22:05 »
Die Herleitung von Mhyr ist nicht ganz richtig. Im DMG ergibt sich in dem Zusammenhang zudem maximal 3/4 cover.

Was allerdings genauso wenig "in the open" entsprechen dürfte.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #72 am: 3.08.2018 | 09:05 »
Das Problem ist halt, die 5e bleibt an der Stelle schwammig (wie an vielen ähnlichen Stellen). Es gibt keine Linie of Sight wie in den Vorgänger Editionen. Hier heißt es einfach, "du kannst dich nicht verstecken, wenn dein Gegner dich sieht". Das in Verbindung mit der Aussage, dass im Kampf jeder in alle Richtungen aufmerksam ist, legt halt nahe, dass man auch bei 3/4 Cover per default gesehen wird.

Freilich kann man das auf der Ebene persönlicher Erfahrung in der Realwelt relativieren, aber die Regeln kennen "schlecht zu sehen" nur in Verbindung mit Concealment.
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #73 am: 3.08.2018 | 10:43 »
Hier heißt es einfach, "du kannst dich nicht verstecken, wenn dein Gegner dich sieht". Das in Verbindung mit der Aussage, dass im Kampf jeder in alle Richtungen aufmerksam ist, legt halt nahe, dass man auch bei 3/4 Cover per default gesehen wird.

Freilich kann man das auf der Ebene persönlicher Erfahrung in der Realwelt relativieren, aber die Regeln kennen "schlecht zu sehen" nur in Verbindung mit Concealment.
Sehe ich ganz genauso.
EDIT: Concealment heisst glaube ich in der 5E obscured...
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Re: Sneak Attack, das ewige Thema [war: Regelfragen]
« Antwort #74 am: 3.08.2018 | 10:50 »
Zitat
Sehe ich ganz genauso.

Was wiederum bedeutet das der Rogue seine Bonusaktion Hide nie im Kampf einsetzen kann. Da frage ich mich wo er die dann sonst sinnvoll einsetzen soll.