Autor Thema: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?  (Gelesen 41478 mal)

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Offline korknadel

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #125 am: 15.08.2018 | 11:09 »
um das Phänomen und die Entwicklung zu verstehen sollte man dennoch die Ursprünge mal gelesen haben und versucht haben diese zu verstehen. Ansonsten bewegt man sich vom Verständnis und von der Argumentation auf dünnem Eis, wenn man über OSR, oD&D als solches diskutiert.

Ich frage mich aber, welche Argumente denn? Welches Verständnis? Was gibt es denn da zu diskutieren? Wir haben mit der OSR ein Phänomen, das doch auch wahrgenommen werden kann, ohne dass man schon einmal mit Zocchi Dice gesteinigt wurde. Wie gesagt, nur ein geringer Bereich der OSR befasst sich ausschließlich mit den Ursprüngen. Ich glaube im Gegenteil, dass es viel mehr Leute gibt, die heute LotFP, DCC, S&W, LL, BtW und wie sie alle heißen spielen. Und dieser weitaus größere Bereich der OSR prägt selbige doch letztlich viel stärker. Was soll man an all dem nicht verstehen, wenn man Gygax nicht gelesen hat? Und was soll man hier wie diskutieren, wo man mit Argumenten auf dünnes Eis geraten könnte?
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Offline ManuFS

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #126 am: 15.08.2018 | 11:14 »
Allerdings ist der Wunsch, erstmal Definitionen zu schaffen, so typisch :t:, dass die Frage aufkommt, ob das außerhalb des Forums irgendjemanden interessiert.

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Offline Tarin

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #127 am: 15.08.2018 | 11:16 »
Das ist son bisschen wie die Frage, ob du den Wikipediaartikel oder die dort angegebenen Quellen liest. Die OSR Spiele haben einen deutlichen gemeinsamen Ursprung und (zumindest der Teil, den ich OSR nennen würde) genug Überschneidungen in den Regeln, um zu 90% untereinander nutzbar zu  sein. Um zu verstehen, warum verschiedene Klone in Details Dinge anders regeln, macht es ja durchaus Sinn, den Bezugspunkt zu kennen.
Unbenommen davon kann man natürlich auch ohne diese Quellenarbeit Spaß haben. Beispielsweise der LotFP Referee Guide ist ein großartiger DMG, der den intendierten Stil ohne Vorkenntnisse zusammenfasst.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline korknadel

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #128 am: 15.08.2018 | 11:40 »
Das ist son bisschen wie die Frage, ob du den Wikipediaartikel oder die dort angegebenen Quellen liest. Die OSR Spiele haben einen deutlichen gemeinsamen Ursprung und (zumindest der Teil, den ich OSR nennen würde) genug Überschneidungen in den Regeln, um zu 90% untereinander nutzbar zu  sein. Um zu verstehen, warum verschiedene Klone in Details Dinge anders regeln, macht es ja durchaus Sinn, den Bezugspunkt zu kennen.
Unbenommen davon kann man natürlich auch ohne diese Quellenarbeit Spaß haben. Beispielsweise der LotFP Referee Guide ist ein großartiger DMG, der den intendierten Stil ohne Vorkenntnisse zusammenfasst.

Das ist schon klar und richtig.

Aber hier geht es ja nicht um eine inhaltliche und regelkritische Betrachtung der OSR, sondern um ihre Verbreitung und Wirkung. Und da wundert es mich halt, wenn hier Beobachtungen, ganze Spielgruppen, Veranstaltungen, Institutionen und selbst Verlage disqualifiziert werden, weil sich ihre Argumente auf dünnem Eis bewegen aufgrund einer unterstellten fehlenden Kenntnis des "alten Schrifttums". Erstens noch mal: welche Argumente denn? Zweitens verstehe ich es einfach nicht, was die Kenntnis von zum Beispiel AD&D1 damit zu tun haben soll, ob man "kompetent" konstatieren kann, dass die OSR inzwischen "nach außen" ausstrahlt und die Entwicklung solcher Spiele wie Dungeon World begünstigt hat.
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Offline Viral

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #129 am: 15.08.2018 | 11:44 »
Ich frage mich aber, welche Argumente denn? Welches Verständnis? Was gibt es denn da zu diskutieren? Wir haben mit der OSR ein Phänomen, das doch auch wahrgenommen werden kann, ohne dass man schon einmal mit Zocchi Dice gesteinigt wurde. Wie gesagt, nur ein geringer Bereich der OSR befasst sich ausschließlich mit den Ursprüngen. Ich glaube im Gegenteil, dass es viel mehr Leute gibt, die heute LotFP, DCC, S&W, LL, BtW und wie sie alle heißen spielen. Und dieser weitaus größere Bereich der OSR prägt selbige doch letztlich viel stärker. Was soll man an all dem nicht verstehen, wenn man Gygax nicht gelesen hat? Und was soll man hier wie diskutieren, wo man mit Argumenten auf dünnes Eis geraten könnte?

Kommt eben drauf am über was man diskutiert und wie substantiell das Ganze ist. Wenn man eher oberflächlich bleiben will, brauch ich auch nicht tief in die Thematik einsteigen. Kommt halt drauf auf auf welchem Niveau man die eben "fachlich" diskutieren möchte. Wenn ich über das Phänomen OSR, deren Entwicklung oder Ursprünge diskutieren will, kann man m. M. nach nur substantiell diskutieren, wenn man eben die Ursrpünge gelesen und verstanden hat. Wenn ich darüber diskutieren will, ob die Spezialwürfel von DCC und der Luckwert einen Mehrwert gegenüber LotFP hat, brauch ich da nicht so tief einzusteigen.

Offline Kriegsklinge

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #130 am: 15.08.2018 | 13:28 »
Korki, Sett hat recht: was wir da gestern abend getrieben haben, hat mit dem, was er meint, nichts zu tun. Es war einfach nur geiles Rollenspiel. Und du hast auch recht: wir begeistern uns für die geilen schrägen Bilder, die zusammengekloppten Welten, das organisierte Chaos, das aus der Tabellenhaftigkeit und dem ganzen Patzerzeug entsteht usw. Für uns persönlich ist es halt auch maximal weit weg vom DSA-Brei unserer Jugend, wo strafend geguckt wurde, wenn man nicht "Rondra zum Gruße" gesagt hat und wo der Meischter eh schon wusste, was im Abbedeue baschiert. Ich kann da irgendwo beide Seiten verstehen (auch wenn du dich als alter Opernfreund natürlich gepflegter ausdrückst).

Das Sport-Beispiel trifft es schon ganz gut. Wir sind halt die Scheißhipster, die in sein abgeranztes Zweitligastadion kommen, wo er schon seit 1973 mit Kalle und Uschi in der Bierlache stand und bei diesem Verein wirklich dabei war. Und wir so: "Oh, ich glaube das nennt man ein TOR, oder? Herrlich, diese MANNBEZOGE VORWÄRTSVERTEIDIGUNG. Fürwahr, nie wieder MANNDECKUNG! Guter Mann, wo geht es hier zum VEGANEN WÜRSTCHENSTAND?" Er kotzt ab, und zu recht. weil wir wirklich gar nichts kapieren und dabei auch noch in seinem Wohnzimmer rumlatschen. Und wir haben halt auch unser recht auf familienfreundlich Stadien und alkoholfreies Bier bei unserem RICHTIG AUTHENTISCHEN FUSSBALL. Könnte man doch nur gönnen! Na ja, ich kann. Nur was Sett gegen das Otherland hat, weiß ich nicht, aber das ist ein anderes Thema.

Nur, er hat irgendwo schon recht. Ich habe wirklich keine Ahnung von D&D. Ich hab halt 2003 das erste Mal 3.5 gespielt, wenn auch wenigstens in AMERIKA mit echten Amerikanern, die echt bei der Army waren, hoho. Aber vorher ist bei mir zappenduster und ich verstehe auch wirklich nicht, was dieses ganze Zeug mit dem Backstabbing soll und warum Diebe schlecht sind und was die "Maschine Rollenspiel" ist etc pp. Aber ich lese Sett jetzt seit auch ungefähr 2003 und weiß, dass er ein cooler Spielleiter ist und für Rollenspiel brennt. Und ich überlege halt gestern abend wirklich nägelkauend, wie die Troglodyten mit der Steinpyramide begraben werden können und ärgere mich schwarz über den Scheißzauberpatzer und gehe im Kopf durch, wie viel Wasser man wohl braucht, um mit 12 Leuten bis zu dem Wald zu kommen. Mehr kann ich nicht. Ich kann das alles gut so stehen lassen. Aber wahrscheinlicht ist das auch wieder falsch. So be it. Was ich nur meine: überflüssiger Streit hier.

Achamanian

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #131 am: 15.08.2018 | 13:32 »
Gar kein überflüssiger Streit, wenn er so schöne Texte entstehen lässt!

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #132 am: 15.08.2018 | 14:26 »
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Offline korknadel

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #133 am: 15.08.2018 | 14:28 »
Kommt eben drauf am über was man diskutiert und wie substantiell das Ganze ist. Wenn man eher oberflächlich bleiben will, brauch ich auch nicht tief in die Thematik einsteigen. Kommt halt drauf auf auf welchem Niveau man die eben "fachlich" diskutieren möchte. Wenn ich über das Phänomen OSR, deren Entwicklung oder Ursprünge diskutieren will, kann man m. M. nach nur substantiell diskutieren, wenn man eben die Ursrpünge gelesen und verstanden hat. Wenn ich darüber diskutieren will, ob die Spezialwürfel von DCC und der Luckwert einen Mehrwert gegenüber LotFP hat, brauch ich da nicht so tief einzusteigen.

Ich kapiere immer noch nicht, was die Frage, ob die OSR gerade vorbei ist oder nicht, mit den Ursprüngen oder deren Kenntnissen zu tun hat. Was die Feststellung, dass sich OSR-affine Spiele gut am Markt etabliert haben und dass neue und alte Spieler ungebrochen gerne auf Spiele aus dem OSR-Umfeld zurückgreifen, mit der Kenntnisse des 70er-Jahre-Rollenspiels zu tun hat. Inwiefern kann man diese Dinge weniger oberflächlich diskutieren, wenn man ein wandelndes Gygax-Spezialwörterbuch ist? Ich raffsned.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #134 am: 15.08.2018 | 14:52 »
Das PHB ist extrem permissiv, und war Jahr(e) (1 Jahr?) vor dem DMG draußen. Ab da wurde ja schon fröhlich gespielt. Im DMG steht viel, wenn der Tag lang ist. Weapon Speed z. B. oder falsche surpise Beispiele, zum Beispiel.
Ebenso sind die Restriktionen im DMG etwas weicher als bei 3e, wenn also ein Vampir doch irgendwie als organehabend angesehen werden kann, könnte der doch gestabbt werden...Schleime eher nicht usw. Siehe auch "will be able"  was nicht zwingend ist, im Gegensatz zum 2-Seitigen Anti-Thief Salbadere im 2e PHB.

Und der Ur-Thief hatte auch den permissiven Backstab, ebenso in der Red Box und B/X soviel ich weiß auch (nicht zur Hand).

In allen Runden wo ich Spieler war, bei Amerikanern (3 verschiedene Spielleiter), war der 1e Backstab permissiv. Ebenso machen ganz viele Anekdoten und Witze (Ballista-Backstab) nur dann Sinn.

ADD: Die Gold Box games haben auch den permissiven Backstab, fällt mir gerade noch ein.

B/X restriktiv, Holmes permissiv. Rest habbich grad nicht zur Hand. - Generell teile ich Deinen Enthusiasmus für die Originale, weil die so schön ... schräg sind und nicht so geleckt und gestreamlined wie ihre Nachkommen.  :)

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #135 am: 15.08.2018 | 15:16 »
Ich kapiere immer noch nicht, was die Frage, ob die OSR gerade vorbei ist oder nicht, mit den Ursprüngen oder deren Kenntnissen zu tun hat. Was die Feststellung, dass sich OSR-affine Spiele gut am Markt etabliert haben und dass neue und alte Spieler ungebrochen gerne auf Spiele aus dem OSR-Umfeld zurückgreifen, mit der Kenntnisse des 70er-Jahre-Rollenspiels zu tun hat. Inwiefern kann man diese Dinge weniger oberflächlich diskutieren, wenn man ein wandelndes Gygax-Spezialwörterbuch ist? Ich raffsned.

Du brauchst ja kein Spezialwörterbuch ... aber man sollte halt zumindest wissen was es wann wo gab, um zumindest zu differenzieren wo das Phänomen OSR anfängt oder aufhört. Besonders bei einem relativ schwammigen Begriff wie OSR. Wenn man das Phänomen OSR diskutieren will, muss man erstmal nachvollziehen warum es OSR überhaupt gibt, was versuchen die Leute zu erreichen und das ist direkt mit dem 70iger Jahre Rollenspielzeugs verbunden. Spielgefühl? Regeln? Story? Whatever ... Dann kann man den OSR Krams betrachten und versuchen Rückschlüsse zu ziehen, ob es nun vorbei ist oder nicht.

Natürlich kann ich stattdessen jetzt einfach mal die Verkaufszahlen von LotFP, DCC und ACK betrachten und ein paar Excel-Graphiken machen und versuchen an den jährlichen Verkaufszahlen was abzulesen. Die Frage ist dabei, sagt das über das OSR-Phänomen überhaupt generell was aus oder mehr über das Marketing oder den Produktausstoss der gewählten Produktlinien.

... besser werd ich es nicht erklärt bekommen ... zumindest meine Meinung dazu ... außerdem muss ich noch für meine Storyteller-Runde heute Abend den Tempel vorbereiten

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #136 am: 15.08.2018 | 16:07 »
Solange so Sachen wie Blood in the chocolate und Frostbitten & Mutilated heuer veröffentlicht werden, die mit B/X, BECMI, AD&D whatever ohne großen Aufwand der Konvertierung gespielt werden können, ist nach meiner Einschätzung die Welle noch nicht rum.  ;)
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #137 am: 15.08.2018 | 16:27 »
B/X restriktiv, Holmes permissiv. Rest habbich grad nicht zur Hand. - Generell teile ich Deinen Enthusiasmus für die Originale, weil die so schön ... schräg sind und nicht so geleckt und gestreamlined wie ihre Nachkommen.  :)

Es war auf jeden Fall, da gebe ich Dir Recht, auch damals nicht einheitlich von DM zu DM. Aber 2e hat es einheitlich restriktiv gemacht. Und 3e mit Rückendeckung von 1e gestreamlined und geleckt permissiv, aber mit balancing gotchas, die uns im späten 3.5 dann zu den Ohren raus kam, auch gerade für die zweihändigen Diebe.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #138 am: 15.08.2018 | 16:33 »
Du brauchst ja kein Spezialwörterbuch ... aber man sollte halt zumindest wissen was es wann wo gab, um zumindest zu differenzieren wo das Phänomen OSR anfängt oder aufhört. Besonders bei einem relativ schwammigen Begriff wie OSR. Wenn man das Phänomen OSR diskutieren will, muss man erstmal nachvollziehen warum es OSR überhaupt gibt, was versuchen die Leute zu erreichen und das ist direkt mit dem 70iger Jahre Rollenspielzeugs verbunden. Spielgefühl? Regeln? Story? Whatever ... Dann kann man den OSR Krams betrachten und versuchen Rückschlüsse zu ziehen, ob es nun vorbei ist oder nicht.

Natürlich kann ich stattdessen jetzt einfach mal die Verkaufszahlen von LotFP, DCC und ACK betrachten und ein paar Excel-Graphiken machen und versuchen an den jährlichen Verkaufszahlen was abzulesen. Die Frage ist dabei, sagt das über das OSR-Phänomen überhaupt generell was aus oder mehr über das Marketing oder den Produktausstoss der gewählten Produktlinien.

... besser werd ich es nicht erklärt bekommen ... zumindest meine Meinung dazu ... außerdem muss ich noch für meine Storyteller-Runde heute Abend den Tempel vorbereiten

Dank für die Erklärung.

Ich bin ja eigentlich schon bei der ganzen Sache hier davon ausgegangen, dass der Begriff Old School Renaissance schon klarmacht, dass sich das Phänomen auf die Urversionen von D&D bezieht von Regeln, Spielgefühl und Story her. Aber um diese Zusammenhänge zu erfassen, braucht es kein Studium sämtlicher D&D-Versionen vor 1980, das ist meine These. 

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #139 am: 15.08.2018 | 16:42 »
@korknadel: Find ich gut, sich strikt zu weigern.
Immer wenn jemand behauptet, ich kämpfe gegen Strohpuppen, kommt einer vorbei, der die Maximaldummheit sich zu eigen macht. Ja neh, ist klar, Rennaissance geht ganz ohne das, was wiedergeboren werden soll... ::)
Du weißt ja dann nichtmal warum und was wiedergeboren werden soll! Und dann kannst Du vieles machen AUSSER seriös in einem Thread zum Stand der Wiedergeburt faseln.

@Gönnen: Ich gönne jedem viel, aber es ist an dem Punkt Schluß wo ahistorisch vereinnahmt wird. Und behauptet wird, Ron Edwards hätte die OSR gegründet. Ist ja weiter oben vom Maskenmann (Taurin?) indirekt behauptet worden. Wer Spaß hat, soll Spaß haben, egal womit und wie. Aber er soll dann nicht Heulen und mEckern die OSR täte dies nicht und jenes Schlecht.
Und das Geheule und Gemeckere über OSR ist ja gerade hier im Tanelorn extreme Mode auch hier im Subdforum. Oder in den Podcasts. Da rennen viele rum, die nicht auf die Spiele klarkommen, aber dennoch unebedingt was dazu sagen müssen. Und dann rumexperten ohne einen Blassen.
Aber sie haben mal neben Moritz Mehlem gesessen.  ::) :P :q

Es ist doch alles kein Geheimnis, jeder kann sich die Module und Bücher besorgen und einfach spielen. Aber nein, da wird gezetert und salbadert. Spielt doch einfach!
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #140 am: 15.08.2018 | 16:59 »
Erstaunlich. Ich kann hier im Forum ja kaum Gemeckere an der OSR erkennen. Allenfalls an ein paar OSR-Anhängern, aber das liegt dann eher an deren Auftreten...

Ansonsten denke ich, um die OSR zu verstehen, ist ein Blick auf die die Ursprünge zwingend notwendig. Dieser Blick muss aber nicht notwendigerweise direkt erfolgen, sondern kann durchaus über OSR-Produkte geschehen, wenn diese gut vermitteln, was sie wollen und warum. Bei der teilweise vorgenommenen Glorifizierung der alten DnD-Versionen gehe ich nicht mal ansatzweise mit. Die sind für die allermeisten Spielstile ziemlicher Mist, außer eben für das, was man heutzutage als Oldschool-Spiel bezeichnet. Den Umstand, dass oDnD speziell in den USA so erfolgreich war und dementsprechend das Hobby, würde ich eher als historischen Zufall betrachten. Aber ich halte ja auch den historischen Materialismus für Schmonzes, obwohl ich 'ne linke Zecke bin.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #141 am: 15.08.2018 | 17:09 »
Bei der teilweise vorgenommenen Glorifizierung der alten DnD-Versionen gehe ich nicht mal ansatzweise mit. Die sind für die allermeisten Spielstile ziemlicher Mist, außer eben für das, was man heutzutage als Oldschool-Spiel bezeichnet.

Ich kann die Aussage nicht nachvollziehen. Für welche Spielstile soll das denn genau ziemlicher Mist sein?

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #142 am: 15.08.2018 | 17:20 »
 ... ich kann einfach nicht anders ....

Story Games?

Oder was immer die Leute hier spielen: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/33602-d%C3%BCrfen-sollen-meister-w%C3%BCrfelergebnisse-f%C3%A4lschen/&pageNo=1


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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #143 am: 15.08.2018 | 17:30 »
... ich kann einfach nicht anders ....

Story Games?

Oder was immer die Leute hier spielen: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/33602-d%C3%BCrfen-sollen-meister-w%C3%BCrfelergebnisse-f%C3%A4lschen/&pageNo=1
Stell Dir doch einfach mal die Frage, wieso gibt es so viele verschiedene auch erfolgreiche Systeme, die sich schon Anfang der 80-er von gewissen Grundprinzipien der D&D-Rollenspiele verabschiedet haben und diese lieber anders mechanisch lössten. Lass dabei ruhig die "Story Games" weg (GURPS, HERO System, Shadowrun, Traveller, Rolemaster, Savage World, Ars Magica, usw.)
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #144 am: 15.08.2018 | 17:33 »
Ja neh, ist klar, Rennaissance geht ganz ohne das, was wiedergeboren werden soll... ::)

Ich hab jetzt gerade meine Kunstgeschichte nicht zur Hand, aber mir war so, als ob die ursprüngliche Renaissance im Endeffekt auch recht wenig mit der Antike zu tun hatte, sondern eher so eine Verklärung der Altvorderen.

Inwieweit das auf diese Diskussion anwendbar ist mögen die geneigten Leser selbst für sich entscheiden.. :)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Deep One

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #145 am: 15.08.2018 | 17:45 »
... ich kann einfach nicht anders ....

Story Games?

Oder was immer die Leute hier spielen: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/33602-d%C3%BCrfen-sollen-meister-w%C3%BCrfelergebnisse-f%C3%A4lschen/&pageNo=1

Story Games MUSS genannt werden, allein, weil der RPGPundit da so'n Hass drauf hat.  ;D  Aber ich komm' auf die "allermeisten" nicht so klar. Herausforderungsorientiert, Atmo, Erzählonkelei, Bauerngaming, Hartwurst, casual, freeform, geht alles wunderbar mit c/A/D&Ds. Was gibt's denn noch so?

tassander

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #146 am: 15.08.2018 | 17:47 »
Ich hab jetzt gerade meine Kunstgeschichte nicht zur Hand, aber mir war so, als ob die ursprüngliche Renaissance im Endeffekt auch recht wenig mit der Antike zu tun hatte, sondern eher so eine Verklärung der Altvorderen.

Inwieweit das auf diese Diskussion anwendbar ist mögen die geneigten Leser selbst für sich entscheiden.. :)

Naja, antike Ruinen waren in Italien schon ein Begriff, und antike Texte kannte man auch.
Manche tun hier aber so, als hätte sich die Renaissance auch in Island genauso entwickeln können und als würde man für ein Verständnis der Renaissance auf jegliche Kenntnis antiker Baukunst, Mythologie und Geschichte verzichten können.

Ansonsten denke ich, um die OSR zu verstehen, ist ein Blick auf die die Ursprünge zwingend notwendig. Dieser Blick muss aber nicht notwendigerweise direkt erfolgen, sondern kann durchaus über OSR-Produkte geschehen, wenn diese gut vermitteln, was sie wollen und warum.

 wtf?
Crimson King, ist das Absicht? So als antithetisches Stilmittel?

Es muss nicht jeder die OSR verstehen, oder die Renaissance. Aber zu meinen, man verstünde die Kopie, wenn man nicht mal in der Lage wäre, sie selbständig als solche zu erkennen...

« Letzte Änderung: 15.08.2018 | 17:49 von tassander »

Offline Crimson King

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #147 am: 15.08.2018 | 17:54 »
Ich kann die Aussage nicht nachvollziehen. Für welche Spielstile soll das denn genau ziemlicher Mist sein?

Konkret schon mal für alle, die was anderes wollen als Gegner vetrimmen und Schätze sammeln, denn das ist genau das, wofür es in den alten DnDs Belohnungen gibt.

Ansonsten behindert die hohe Tödlichkeit speziell auf niedrigen Stufen sowie das von Haus aus nicht vorhandene Balancing eine Menge Spielweisen. Die Armut an Regeln und an Crunch jenseits der Zauberlisten widerspricht allen Ansätzen, die einen hohen Grad an Detailtiefe bei hoher Verlässlichkeit und Transparenz vorsehen. Natürlich kriegst du einiges auch mit oDnD hin, aber das ist in etwa, als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen. Geht, aber mit dem passenden Werkzeug geht das erheblich besser.


Es muss nicht jeder die OSR verstehen, oder die Renaissance. Aber zu meinen, man verstünde die Kopie, wenn man nicht mal in der Lage wäre, sie selbständig als solche zu erkennen...

Auf die Frage, was OSR-Spiele leisten wollen, ist "Das, was OS-Spiele leisten wollen, reproduzieren" als Antwort nun mal wertlos.

Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen, da gebe ich dir Recht. Den Spielstil muss die OSR aber auch vermitteln können, ohne dem Spieler zu sagen, er solle erst mal eine Kampagne AD&D 1st Edition durchzocken.
« Letzte Änderung: 15.08.2018 | 17:59 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
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Dann kehrt man abends froh nach Haus,
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #148 am: 15.08.2018 | 18:02 »
Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen, da gebe ich dir Recht. Den Spielstil muss die OSR aber auch vermitteln können, ohne dem Spieler zu sagen, er solle erst mal eine Kampagne AD&D 1st Edition durchzocken.

Da sind wir uns dann einig.
Das ist auch, wie ich meine, sehr nah an dem dran, was Settembrini sagt.

Offline Deep One

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #149 am: 15.08.2018 | 18:09 »
Konkret schon mal für alle, die was anderes wollen als Gegner vetrimmen und Schätze sammeln, denn das ist genau das, wofür es in den alten DnDs Belohnungen gibt.

Ansonsten behindert die hohe Tödlichkeit speziell auf niedrigen Stufen sowie das von Haus aus nicht vorhandene Balancing eine Menge Spielweisen. Die Armut an Regeln und an Crunch jenseits der Zauberlisten widerspricht allen Ansätzen, die einen hohen Grad an Detailtiefe bei hoher Verlässlichkeit und Transparenz vorsehen. Natürlich kriegst du einiges auch mit oDnD hin, aber das ist in etwa, als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen. Geht, aber mit dem passenden Werkzeug geht das erheblich besser.

Eh. Ah. Ok. Es ist vermutlich nicht sinnvoll vorzuschlagen, dann halt einfach Belohnungen für was anderes als Schätze zu vergeben, eine alternative Attributsgenerierung zu verwenden, mit Max-TP anzufangen, die Nichtwaffenfertigkeiten aus den 1E OA/DSG/WSG zu verwenden und so was? - Darf man nämlich alles, hat St. Gary höchstselbst erlaubt.

Auch scheint mir, wir haben unterschiedliche Vorstellungen von dem Begriff "Spielstil".