Autor Thema: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?  (Gelesen 41476 mal)

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #150 am: 15.08.2018 | 18:17 »
Eh. Ah. Ok. Es ist vermutlich nicht sinnvoll vorzuschlagen, dann halt einfach Belohnungen für was anderes als Schätze zu vergeben, eine alternative Attributsgenerierung zu verwenden, mit Max-TP anzufangen, die Nichtwaffenfertigkeiten aus den 1E OA/DSG/WSG zu verwenden und so was? - Darf man nämlich alles, hat St. Gary höchstselbst erlaubt.
Guck mal. Crimson King sagte doch schon: "als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen"
Und Du antwortest drauf: "Dem wiederspreche ich. Das kann man alles machen. Einfach mit der Zange den Nagel in die Wand kloppen" (und das Nichtwaffenfertigkeitssystem, das ich in 1E und auch 2E kennengelernt habe, war dabei noch nichtmal mit ner Zange vergleichbar. Eher mit nem Backstein.)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #151 am: 15.08.2018 | 18:18 »
Die PESA weist hin:

Daß man von oD&D aus in buchstäblich alle anderen existierenden Spielstile abdriften kann ist historisches Faktum. Denn genau so war es.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #152 am: 15.08.2018 | 18:20 »
PESA-Hinweis:

99% aller OSR-Blogger und Produzenten ziehen es jedoch vor, aus oD&D einen bestimmten Geschmack von D&D abzuleiten.
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Offline Crimson King

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #153 am: 15.08.2018 | 18:21 »
Die PESA weist hin:

Daß man von oD&D aus in buchstäblich alle anderen existierenden Spielstile abdriften kann ist historisches Faktum. Denn genau so war es.

Niemand hat was anderes behauptet. Es funktioniert mit Systemen, die mit Sinn und Verstand für den entsprechenden Spielstil entworfen wurden, nur besser.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #154 am: 15.08.2018 | 18:22 »
Naja, antike Ruinen waren in Italien schon ein Begriff, und antike Texte kannte man auch.
Manche tun hier aber so, als hätte sich die Renaissance auch in Island genauso entwickeln können und als würde man für ein Verständnis der Renaissance auf jegliche Kenntnis antiker Baukunst, Mythologie und Geschichte verzichten können.

Ja, es brauchte einen gewissen Zugriff auf die Reste der Antike, in Form von Schriften, Mythologie, den Resten von 1000 Jahre alter Kunst und Ruinen, die da noch herumstanden. Aber das wars dann auch. Ich glaube niemand hat je Leonardo da Vinci vorgeworfen, nicht mit Plato persönlich durchs Parthenon gewandelt zu sein. Von "intimer Kenntnis" kann da also nicht die Rede sein. Und die Renaissance wurde auch nicht dafür gefeiert, die Werke der Antike 1:1 nachzubauen.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #155 am: 15.08.2018 | 18:24 »
Die PESA weist hin:

Daß man von oD&D aus in buchstäblich alle anderen existierenden Spielstile abdriften kann ist historisches Faktum. Denn genau so war es.
Naja. Autos haben sich auch nachweisslich aus Pferdekutschen entwickelt. Folgerst Du dann daraus, dass Autos sich genauso fahren und das gleiche Fahrgefühl wie Pferdekutschen erzeugen?
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

tassander

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #156 am: 15.08.2018 | 18:31 »
Ja, es brauchte einen gewissen Zugriff auf die Reste der Antike, in Form von Schriften, Mythologie, den Resten von 1000 Jahre alter Kunst und Ruinen, die da noch herumstanden. Aber das wars dann auch. Ich glaube niemand hat je Leonardo da Vinci vorgeworfen, nicht mit Plato persönlich durchs Parthenon gewandelt zu sein. Von "intimer Kenntnis" kann da also nicht die Rede sein. Und die Renaissance wurde auch nicht dafür gefeiert, die Werke der Antike 1:1 nachzubauen.

Ich mag die Analogie nicht weiter diskutieren, sondern wieder hin zum Thema, weil gerade ein gutes Beispiel kam:

Crimson King erwähnte "das von Haus nicht vorhandene Balancing".
Das ist genau so ein Ding, was passiert, wenn man nur von der Kopie ausgeht. Von manchen Leuten in der OSR wird das gelobt und hochgehalten, die haben wohl früher so gespielt, alles dandy.

ABER: die Monster sind nach HD und XP einteilbar, sie sind nach Begegnungstabellen pro Dungeonlevel eingeteil, Dungeon-Level werden Charakterleveln zugeordnet, Aufstieg für mächtigere Klassen ist langsamer und und und.
Wüsste man, wenn... ja, wenn man man das Original kennen würde und eben nicht nur den Teil der Kopie, der einem über den Weg läuft.

Und das wäre dann schon gut, für eine fundierte Aussage, oder? Hat Crimson King ja auch selbst gesagt: "Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen"

Ist das nicht glasklar?

Offline Deep One

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #157 am: 15.08.2018 | 18:39 »
Guck mal. Crimson King sagte doch schon: "als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen"
Und Du antwortest drauf: "Dem wiederspreche ich. Das kann man alles machen. Einfach mit der Zange den Nagel in die Wand kloppen" (und das Nichtwaffenfertigkeitssystem, das ich in 1E und auch 2E kennengelernt habe, war dabei noch nichtmal mit ner Zange vergleichbar. Eher mit nem Backstein.)

Die Geschmäcker sind halt verschieden. Für mich ist "gib einen NWP auf Schwimmen aus und Du kannst Schwimmen entsprechend Deines Stärkewertes" der perfekte Hammer, für andere ist es halt das RMCII, wo man nicht Tiere häuten kann, wenn man nicht DP für ausgegeben hat, es sei denn, mit 1/8 des Wertes in Animal Husbandry, für das man aber auch keine DP ausgegeben hat.

Hat für mich auch immer noch nichts mit "Spielstil" zu tun, aber gut, es gibt einen "Ich muß wissen, wie viele Kreuze mein SC in Animal Husbandry hat (ist wichtig, zählt zu 1/8 auf Skinning)"-Spielstil. Wieder was dazugelernt.  ;D

Offline JollyOrc

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #158 am: 15.08.2018 | 18:39 »
Und das wäre dann schon gut, für eine fundierte Aussage, oder? Hat Crimson King ja auch selbst gesagt: "Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen"

Ist das nicht glasklar?

a) ich hab hier tatsächlich nur von der Seite reingetrollt und bin ursprünglich nicht davon ausgegangen, dass da tatsächlich wer auf die Renaissance-als-Kunstepoche eingeht und mich dann von da in die tatsächliche Diskussion zieht. Chapeau! :)

b) Ja und nein. Glasklar, wenn man die OSR als historisches Phänomen betrachten und dahingehend analysieren will. Ich persönlich halte diese Renaissance aber für weit weniger historisch bezogen als andere, sondern sehe den OS Bezug als mythisch-verklärt-verehrend statt direkt und beinhart nachweisbar darauf aufbauend. Das ist aber nur MEINE Meinung, und ich werde die niemanden aufzwingen. Maximal weise ich darauf hin, dass diese ganze Chose eine ziemliche Gemengelage aus DIY, OSR, ETC, PP ist, und es nirgendwo einen Torwächter mit Reinheitstest gibt.

Solange tatsächlich gespielt wird und sich alle am Spieltisch verstehen, ist IMHO alles gut. Bei den OSRlern, die ich so beim Spielen kennengelernt habe ist genau das der Fall. Ganz ohne Ideologie.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #159 am: 15.08.2018 | 18:40 »
Crimson King erwähnte "das von Haus nicht vorhandene Balancing".
Das ist genau so ein Ding, was passiert, wenn man nur von der Kopie ausgeht. Von manchen Leuten in der OSR wird das gelobt und hochgehalten, die haben wohl früher so gespielt, alles dandy.

ABER: die Monster sind nach HD und XP einteilbar, sie sind nach Begegnungstabellen pro Dungeonlevel eingeteil, Dungeon-Level werden Charakterleveln zugeordnet, Aufstieg für mächtigere Klassen ist langsamer und und und.
Wüsste man, wenn... ja, wenn man man das Original kennen würde und eben nicht nur den Teil der Kopie, der einem über den Weg läuft.

Wie drollig. Ich habe mit der Red bis Cyan Box zu spielen angefangen. Ich weiß also ganz gut, wovon ich spreche. Balancing existiert da nur rudimentär. Das fängt beim praktisch nutzlosen Stufe 1 Wizard an und hört bei Monstern mit abstrusen Fähigkeiten und Immunitäten auf.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #160 am: 15.08.2018 | 18:41 »
Für mich geht OSR gerade los.

Ich hoffe, dass die zweite Auflage von Black Hack einige der Unzulänglichkeiten der ersten Auflage ausbügelt. Das könnte dann richtig gut werden.
Zwischenzeitlich gefällt mir Blue Hack vom lesen her besser.

Müsste es dann halt mal spielen, denke aber, dass das durchaus erfrischend werden könnte.
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tassander

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #161 am: 15.08.2018 | 18:44 »
Wie drollig. Ich habe mit der Red bis Cyan Box zu spielen angefangen. Ich weiß also ganz gut, wovon ich spreche. Balancing existiert da nur rudimentär. Das fängt beim praktisch nutzlosen Stufe 1 Wizard an und hört bei Monstern mit abstrusen Fähigkeiten und Immunitäten auf.

Den Ton mag ich nicht. Und: Goalpost. Von "nicht vorhanden" jetzt zu "rudimentär".
Wenn wir jetzt noch drei Seiten diskutieren wird daraus: "für mich nicht genug".
Aber bitte.

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #162 am: 15.08.2018 | 18:45 »
Den Ton mag ich nicht. Und: Goalpost. Von "nicht vorhanden" jetzt zu "rudimentär".
Wenn wir jetzt noch drei Seiten diskutieren wird daraus: "für mich nicht genug".
Aber bitte.

Scho' recht, Checkov.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #163 am: 15.08.2018 | 18:48 »
Die Geschmäcker sind halt verschieden. Für mich ist "gib einen NWP auf Schwimmen aus und Du kannst Schwimmen entsprechend Deines Stärkewertes" der perfekte Hammer, für andere ist es halt das RMCII, wo man nicht Tiere häuten kann, wenn man nicht DP für ausgegeben hat, es sei denn, mit 1/8 des Wertes in Animal Husbandry, für das man aber auch keine DP ausgegeben hat.
Und siehe da. Du ziehst ein weniger realistisches Nichtwaffenfertigkeitssystem einem Realistischerem vor. (Spielst Du eigentlich normalerweise mit dem Nichtwaffenfertigkeitssystem oder eher ohne?)
Dir kommt es weniger drauf an eine (in Bezug auf die Fiktion) realistische Welt mit den Regeln der Mechaniken zu erleben.
Anderer Spielstil.

Aber wie Du schon mit dem Totschlagargument beschrieben hast: Ist halt alles eine Geschmacksfrage. Gerade bei Spielstilen.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #164 am: 15.08.2018 | 18:49 »
Geil, ist jetzt der Punkt des Fadens erreicht, wo wir uns alle dissen? - Denn will ich auch:

Wenn Dein 1.-Stufe-Zauberkundiger nutzlos ist, liegt es nicht an den Regeln.

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #165 am: 15.08.2018 | 18:57 »
Wenn Dein 1.-Stufe-Zauberkundiger nutzlos ist, liegt es nicht an den Regeln.
Nicht vollständig. Es liegt dann auch am Spieler. (Geschmackssache und so. Siehe oben.)
Sowas lässt sich dann aber schnell ändern. Einfach ein passenderes Rollenspiel wählen oder Spieler spielt nicht mehr mit, weil ihm das System keinen Spass macht. Ich würde allerdings dann eher zum Systemwechsel raten.
Und da wären wir dann wieder beim Thema, dass oD&D, die 1Ed und auch die 2Ed einige Eigenheiten haben, die bestimmte Spielstile ausschliessen oder massiv erschweren.
Danke für Dein Beispiel, dass es sehr gut beleuchtet. :)
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #166 am: 15.08.2018 | 19:07 »
Und siehe da. Du ziehst ein weniger realistisches Nichtwaffenfertigkeitssystem einem Realistischerem vor. (Spielst Du eigentlich normalerweise mit dem Nichtwaffenfertigkeitssystem oder eher ohne?)
Dir kommt es weniger drauf an eine (in Bezug auf die Fiktion) realistische Welt mit den Regeln der Mechaniken zu erleben.
Anderer Spielstil.

Aber wie Du schon mit dem Totschlagargument beschrieben hast: Ist halt alles eine Geschmacksfrage. Gerade bei Spielstilen.

Tatsächlich spiele ICH am liebsten ohne NWP. Reicht mir zu wissen, dass der SC Falkner oder Computerfreak oder wat ist und für den Rest gibt es Attributsproben. Es wird aber von Teilen meiner Spielerschaft und Mit-SLs anders gesehen.

Und den Begriff "Spielstil" einmal ausgeblendet, haben CK und Du recht: Detailverliebtheit und Regeltiefe (RM, SR, 3.X &c) sind nicht die Stärke der OS/R. Ist für mich ein klarer Vorteil und für Euch ein klarer Nachteil.

Re. Zauberkundiger: Herrgott, ich dachte, wir dissen uns jetzt. Du und Deine wohlformulierten Argumente! - In der Praxis habe ich in den letzten 10 oder so Jahren keine Probleme gehabt. Ich erzähl denen, dass sie Zauberlehrlinge sind und entweder wen in ihren Bann schlagen oder 2W8 Orks in einen Zauberschlaf legen können, dann kaufen sie sich noch ein paar Dolche zum Werfen und sind's zufrieden - da ich gerne Holmes und B/X spiele, wo alle Waffen W6 Schaden machen, würde ich vermutlich sogar für CK und Dich bestimmen, dass Ihr Feuerblitze für W6 Schaden abfeuern könnt. :) Ist das nicht schon viel besser?

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #167 am: 15.08.2018 | 19:09 »
Nicht vollständig. Es liegt dann auch am Spieler. (Geschmackssache und so. Siehe oben.)

Es war im Übrigen zu erwarten, dass das Argument kommt. Da steckt halt die entsprechende Denkweise der OS direkt mit drin. Es gibt Spieler, die wollen einen Magier spielen, der qua Amt was reißen kann. Das scheint einfach für manche kaum vorstellbar zu sein.
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #168 am: 15.08.2018 | 19:15 »
Nur um ein kleines Missverständnis aufzulösen:
Tatsächlich spiele ICH am liebsten ohne NWP. Reicht mir zu wissen, dass der SC Falkner oder Computerfreak oder wat ist und für den Rest gibt es Attributsproben.
Das reicht mir in oD&D und 2ED auch. Ich habe nie so richtig verstanden, wieso so sie ums Verrecken da ein Skillsystem anflanschen mussten.
Zitat
Und den Begriff "Spielstil" einmal ausgeblendet, haben CK und Du recht: Detailverliebtheit und Regeltiefe (RM, SR, 3.X &c) sind nicht die Stärke der OS/R. Ist für mich ein klarer Vorteil und für Euch ein klarer Nachteil.
Und jetzt kommt es: Das sind für mich alles Eigenschaften des Systems. Zu Vor- und Nachteilen wird es für mich erst, wenn ich mir die Mitspieler anschaue und prüfe was wir spielen wollen.
Zitat
Re. Zauberkundiger: Herrgott, ich dachte, wir dissen uns jetzt. Du und Deine wohlformulierten Argumente! - In der Praxis habe ich in den letzten 10 oder so Jahren keine Probleme gehabt. Ich erzähl denen, dass sie Zauberlehrlinge sind und entweder wen in ihren Bann schlagen oder 2W8 Orks in einen Zauberschlaf legen können, dann kaufen sie sich noch ein paar Dolche zum Werfen und sind's zufrieden - da ich gerne Holmes und B/X spiele, wo alle Waffen W6 Schaden machen, würde ich vermutlich sogar für CK und Dich bestimmen, dass Ihr Feuerblitze für W6 Schaden abfeuern könnt. :) Ist das nicht schon viel besser?
Für mich nicht. Ich brauche solche Sonderbehandlungen nicht. Ein Mitspieler den ich häufiger in meinen Runden dabei habe dagegen würde wahrscheinlich damit immer noch nicht zufrieden sein. ;)
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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #169 am: 15.08.2018 | 19:19 »
@6: Aber es ist ein FEUERBLITZ! Nicht nur Feuer, nicht nur Blitz, sondern BEIDES!  ;) :)  ETA: Zu dem, was Du in der Sache geschrieben hast, so läuft's praktisch bei uns auch.

Es war im Übrigen zu erwarten, dass das Argument kommt. Da steckt halt die entsprechende Denkweise der OS direkt mit drin. Es gibt Spieler, die wollen einen Magier spielen, der qua Amt was reißen kann. Das scheint einfach für manche kaum vorstellbar zu sein.

Wenn Du aber auch so eine bildhübsche Vorlage lieferst ...  >;D

Aber in der Sache hast Du vollkommen recht: Die OS/R ist nix für Dich und wir wollen Dich auch nicht dabei haben, oh, und Magier, die was reissen: Zum Pathfinder-Subforum geht's da lang ----->
« Letzte Änderung: 15.08.2018 | 19:24 von Deep One »

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #170 am: 15.08.2018 | 19:30 »
@6: Aber es ist ein FEUERBLITZ! Nicht nur Feuer, nicht nur Blitz, sondern BEIDES!  ;) :)  ETA: Zu dem, was Du in der Sache geschrieben hast, so läuft's praktisch bei uns auch.

Wenn Du aber auch so eine bildhübsche Vorlage lieferst ...  >;D

Aber in der Sache hast Du vollkommen recht: Die OS/R ist nix für Dich und wir wollen Dich auch nicht dabei haben, oh, und Magier, die was reissen: Zum Pathfinder-Subforum geht's da lang ----->

Ich finde die Kombination aus Diffamierungen, Beleidigungen und Trollerei, der man hier ausgesetzt wird, wenn man es wagt, den Heiligen Schriften argumentativ untermauert ihren Anspruch auf Absolute Wahrheit abzusprechen, schon spektakulär. So richtig bigott wird es aber erst, wenn parallel dazu noch konstatiert wird, die OSR stoße hier im Forum auf emotionale Ablehnung, wie Settembrini meint.
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Offline Rhylthar

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #171 am: 15.08.2018 | 19:40 »
Irgendwie fehlt nur noch Ghoul, dann sind sie komplett. :)

Und das mit dem Magier ist lustig; Settembrini disst keinen, der kompetente Magier will, denn 3.X lehnt er keinesfalls ab. Aber Pathfinder wird als Totschlagargument rausgeholt.

Werdet euch wenigstens einig.

“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #172 am: 15.08.2018 | 19:41 »
Ich verstehe Settembrinis Zorn.
Ich gehöre ja - zwar nicht hier im Thread, aber anderweitig - zu den Leuten, an denen ihn ärgert, dass sie über OSR-Spiele mitreden wollen, weil sie gemerkt haben, dass das irgendwie hipp und geil ist, die zwar keine Lust haben, den staubigen alten Kram ernsthaft zu studieren, sondern halt gleich bei der Hipster-Postpost-Variante einsteigen, und dann TROTZDEM darüber schwafeln wollen, was es denn nun eigentlich genau mit diesen komischen Regeln auf sich hat, was die sollen, ob die überhaupt was sollen und welche Spielstilziele (endlich kann ich das Wort mal wieder verwenden!) damit bedient werden und welchen sie zuwiderlaufen.
Aber so kommt das halt, wenn einen das, bei dem man seit der ersten Stunde dabei war (bei mir wären das DSA und die deutschen Übersetzungen von Sturmbringer und MERS) nicht mehr recht anfixt oder wenn es einfach keine interessanten Debatten darüber gibt (über Stormbringer und BRP gibt es ja beispielsweise praktisch nichts zu debattieren, weil in dem Bereich - trotz allen Rummels um das neue RuneQuest - im Kern ganz unaufgeregt ziemlich Gleichartiges und Transparentes gemacht wird, sodass da überhaupt niemand groß dran ruminterpretieren muss). Ich habe keine Lust, über das Regeldesign von DSA1 rumzuphilosophieren, weil es mir ziemlich durchsichtig erscheint, was da aus irgendeiner gerade aktuellen alten D&D-Version und RuneQuest zusammengesteckt wurde (vielleicht mit noch etwas Tunnels&Trolls drin). Old-School-Regeln sind dagegen ein machtvolles Mysterium, das gleichsam anzieht und abstößt. Aber es zieht (mich) eben nicht genug an, um mit hohem Zeitaufwand (und ich meine da allein schon Lesezeit) tief in die Materie einzusteigen. Ich will über das mitreden, was bei mir gerade Spiel- oder interessemäßig Sache ist, also über DCC oder Lamentations oder Dolmenwood oder Swords & Wizardry, und dabei gerne auch mal einen hochgestochenen Gedanken formulieren. Und wenn sich diesem Gedanken durch meine Unkenntnis der Materie verursachte Blödsinnigkeit bescheinigen lässt, lasse ich mir das auch gerne sagen. Ich will aber nicht das Pflichtprogramm an Originalen durchackern, dass mich auch auf den zweiten Blick eigentlich gar nicht besonders anmacht.

Wenn ich mir einbilden würde, die Weisheit zu dem Thema mit Löffeln gefressen zu haben, wäre das arrogant. Ich bilde mir das aber eigentlich nicht ein und meine auch nicht, es zu behaupten. Ich theoretisiere nur ganz gerne rum.

Aber trotzdem, Ich weiß, dass man so was als jemand, der die Materie wirklich kennt, schlimm finden kann. Es ist beispielsweise schlimm, wenn jemand, der Adorno nur anhand von Judith Butlers Buch über ein Foto von Saddam Hussein rezipiert hat, über Kritische Theorie rumphilosophiert. Aber bei so was ist zumindest ein Minimum an politischer Relevanz gegeben, die leidenschaftliche Ablehnung von halbinformiertem Blödsinn rechtfertigt, sogar gebietet. Aber beim Rollenspiel? Kann man da nicht einfach sagen: "Lustig, welche Blüten das treibt und was Leute sich heutzutage für ein Bild von anno dunnemal machen ... das rücke ich jetzt mal ein bisschen gerade. Oder lasse sie machen. Solange sie sich amüsieren." Muss man es sich zum Ziel setzen, diese Leute durch Beschämung aus dem Diskurs zu drängen?

Andererseits: Leidenschaft ist zu respektieren, und durchaus auch zu ertragen. Und wenn die Leidenschaft der anderen dazu führt, dass man sich zweimal überlegt, ob man jetzt wirklich etwas zu einem Thema zu sagen hat oder nicht, dann ist das vielleicht sogar ganz wünschenswert.

So, und jetzt überlege ich das zweite Mal.

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #173 am: 15.08.2018 | 19:44 »
Ich finde die Kombination aus Diffamierungen, Beleidigungen und Trollerei, der man hier ausgesetzt wird, wenn man es wagt, den Heiligen Schriften argumentativ untermauert ihren Anspruch auf Absolute Wahrheit abzusprechen, schon spektakulär. So richtig bigott wird es aber erst, wenn parallel dazu noch konstatiert wird, die OSR stoße hier im Forum auf emotionale Ablehnung, wie Settembrini meint.

Wer austeilen kann, muß auch einstecken können. Is' halt so.

Rhylthar: Wir sind die OS/R. Wir tun, was wir wollen. Und uns einigen steht gerade nicht an.  ;)

Offline Tarin

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Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
« Antwort #174 am: 15.08.2018 | 19:46 »
Ich habe nicht behauptet, R. Edwars hätte indirekt dir OSR gestartet, sondern dass die OSR entstand, nachdem Rons Ideen im RPG Mainstream ankamen. Das ist ein Unterschied.

Was aber bei aller Begeisterung für alte D&D Editionen einfach ein Unterschied zwischen Settembrini und mir ist: Ich hab um 2000 überhaupt erst angefangen. 2010 bin ich über Labyrinth Lord mit dem ganzen OS Kram in Berührung gekommen und habe mich von da vorgearbeitet - klar ist das ein anderer Bezugspunkt als Settembrini ihn hat. Den Beginn einer „Welle“ mache ich mit Lab Lord und S&W aus. Allein schon, weil sie sich unter den Klonen als eine Art Quasistandard etablierten und über diese Systeme der ganze Kram Fahrt aufnahm. LL wurde  von Dan als tatsächlicher Klon erdacht, S&W ist eine Interpretation der LBBs. Die Phase, die icb als Welle bezeichne, war tatsächlich von dem Gedanken getragen, dass das gegeben System in die eine oder andere Richtung angepasst oder gespielt wird, damit es „passt“. Außerdem von einem starken DIY Gedanken. Dabei blieb D&D aber ein Bezugspunkt, nicht das Spiel, für das veröffentlicht wurde - ging ja auch nciht, war offiziell nicht verfügbar.

Davon unabhängig kann icb Settembrinis Standpunkt nachvollziehen, der bezieht sich aber wie oben zu lesen nciht auf die OS Entwicklung ab 2008, sondern setzt viel früher ein und wertet die eigentlichen D&D Editionen im Gegensatz zu mir weiter auf.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.