Sehe ich komplett anders. Mietlinge mitzunehmen gehört zu DNA von D&D.
Das gilt vielleicht für frühere (OSR-)Editionen, bei D&D5 ist es (meiner Erfahrung nach) ausgesprochen unüblich.
Ich gehe bei D&D-Fragen heutzutage erstmal, sofern nichts anderes gesagt wird, von D&D5 aus und zumindest das übliche Battlemap-Kampfsystem ist nicht wirklich auf dutzende oder hunderte von Spielfiguren ausgelegt. Matt Calwille arbeitet da zwar gerade an was (Kingdoms & Warfare), aber bis dato habe ich noch keine brauchbare Massenkampf-Lösung für D&D5 gefunden.
Und ich rede da nicht nur theoretisch, sondern aus Erfahrung. Meine Gruppe hat eine Zeitlang ~10 Söldner mitgeschleppt und dann einheitlich beschlossen, dass es einfach spieltechnisch zu mühsam ist. Und da waren mehrere ehemalige oder aktive Tabletop-Spieler dabei. Sie hatten daher nicht per se ein Problem mit dem Spiel, aber es war halt nicht mehr das, was sie in der D&D-Runde machen wollten.
Wenn die Charaktere 200 Söldner anheuern, heißt das außerdem überhaupt nicht, dass plötzlich die Söldner das Abenteuer bestreiten und die Charaktere außen vor bleiben. Die Charaktere können Pläne schmieden, den Söldnern Befehle erteilen, kleine Stoßtrupps anführen, etwas auskundschaften, Verhandlungen führen, Tränke brauen, Belagerungsmaschinen entwerfen, die Söldner auf bestimmte Gefahren trainieren etc.
Klar kann ich auch eine Militär-Kampagne mit praktisch jedem Rollenspiel spielen. Ich leite gerade die Wildermark-Kampagne in Aventurien mit D&D5 und da ist das der übliche Spielstil. Aber es ändert drastisch das übliche Spielgefühl.
Wenn eine "klassische" (Im Sinne von "was verstehen die meisten heutigen (!) Spieler unter D&D") Kampagne geplant war, in der die Helden als reisende Abenteurergruppe herumziehen und die Spieler die genannten 200 Söldner anheuern um Feldherren zu werden bedeutet das eine Veränderung, die vielleicht (wahrscheinlich) nicht jedem am Tisch zusagt. Die Kampagne wird danach einfach eine gänzlich andere sein. Und das sollte einem auch im vornherein klar sein und besprochen werden.