Autor Thema: Late to the Party...  (Gelesen 17925 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Late to the Party...
« Antwort #75 am: 30.08.2018 | 02:13 »
Okay, ich verstehe...
dann ist aber nach Standardregeln Fokus ziemlich teuer, gell?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
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Re: Late to the Party...
« Antwort #76 am: 30.08.2018 | 02:25 »
Okay, ich verstehe...
dann ist aber nach Standardregeln Fokus ziemlich teuer, gell?
Weswegen ich seit Tag 0 auch mit "Magie ist überall" spiele. Damit fühlt sich die Magie regelseitig wenigstens in etwa so an, wie ich es von der Beschreibung erwartet habe. Dennoch, mehr Fokus geht immer und ist ein beliebtes XP-Loch von meinen Charakteren.
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Offline Feuersänger

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Re: Late to the Party...
« Antwort #77 am: 30.08.2018 | 03:49 »
Achja, vergessen:

[Bewegungs-Tickaufwand nach Geschwindigkeit und Distanz]
Zitat
Haben sich in der Beta mit dem Tick-System nicht als praktikabel erwiesen.

Wieso?

Mag sein, dass kleinteilige "Movement à la carte", also in der Art von "Pro Tick 1m" die Sache zu fitzelig und umständlich macht.
Aber so in Bausch und Bogen jede Berücksichtigung der Geschwindigkeit und kleinerer Distanzen verwerfen?
Scheint mir doch sehr das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

Nota bene: da wo ich herkomme, wird eigentlich immer mit Bodenplan gespielt. Da kommt es dann schon ein wenig auf Präzision bei der Bewegungsabwicklung an.
Vermutlich müssten wir aber wohl schon allein deswegen die Bewegung etwas verhausregeln, damit es überhaupt mit dem 5'-Maßstab unserer D&D Battlemaps kompatibel wird. Dürfte aber kein großes Problem sein. Einmal ne Tabelle für Geschwindigkeit in 5'-Feldern schreiben, fertig.

mal random rausgegriffenes Beispiel: Geschw. 12; 12 Meter sind 40 Fuß, sind 8 Felder, die wären also in 5 Ticks möglich.
Oder halt alternativ mit meinem "Dash" 4 Felder in 3 Ticks.
Und wer nur Speed 8 hat, kommt halt 6 bzw 3 Felder weit.
Wo ist jetzt da das Problem?
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Offline Blechpirat

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Re: Late to the Party...
« Antwort #78 am: 30.08.2018 | 23:49 »
Wo ist jetzt da das Problem?
Das Ticksystem ist schon eine Battlemap - es bildet die zeitliche Position ab, nicht die räumliche. Ursprünglich war jeder Meter ein Tick oder so - das erforderte eine räumliche UND eine zeitliche Karte, was dann doch etwas viel erschien.

Offline BobMorane

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Re: Late to the Party...
« Antwort #79 am: 31.08.2018 | 00:07 »
Designeentscheidung war eine Battlemap soll nicht erforderlich sein. Das beisst sich mit zu kleinteiliger Bewegung. Wenn ihr aber ohnehin mit einer Map spielt funltioniert 1 Meter pro Tick.

Wir spielen mit fonlgender Hausregel. bei jeder Aktion die mindestens 5 Tick dauert kann man sich seine halbe Geschwindigkeit bewegen.

Offline Feuersänger

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Re: Late to the Party...
« Antwort #80 am: 31.08.2018 | 00:41 »
Ich hab jedenfalls schon öfter Klagen gelesen, dass die Spieler mit der Tick-Schweinerennbahn gerne durcheinanderkommen und die zeitliche mit der räumlichen Dimension verwechseln.  ;D

--

Ganz andere Frage, die mir beim Schmökern durch die Götter-Sektion der Wiki gekommen ist:
Kann ein SC eine Fylgja als Begleiter haben? Würde man die als Ressource kaufen? Wenn ja, was genau müsste man investieren, und was kann die Fylgja dann?
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Re: Late to the Party...
« Antwort #81 am: 31.08.2018 | 01:17 »
Ganz andere Frage, die mir beim Schmökern durch die Götter-Sektion der Wiki gekommen ist:
Kann ein SC eine Fylgja als Begleiter haben? Würde man die als Ressource kaufen? Wenn ja, was genau müsste man investieren, und was kann die Fylgja dann?

Sie haben keine Angabe für Kreatur oder so, doch im Monsterbuch gibt es eine minimale Passage, welche sagt, dass sie manchmal helfen, bekommen Werte für 3-4 Attribute, haben Fertigkeiten, welche für den Schützling Sinn haben (Schleichen bei Dieben, Anführen bei Kämpfern sind die Beispiele) und sie können jeden Spielabend zwei Splitterpunkte an ihren Schützling abtreten.

Technisch gesehen kann man sie sich jedoch zusammenbauen, wenn man mag. Zwei extra Splitterpunkte entspricht der Stärke, die Ratschläge entsprechen einer 2er Kraft für Relikte und den Rest könnte man als Kreatur mit dem Bestienbuch abbilden.
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Offline Feuersänger

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Re: Late to the Party...
« Antwort #82 am: 31.08.2018 | 21:39 »
Ich bin mal wieder ein paar Kapitel zurückgesprungen und schaue mir ein paar Fertigkeiten mal genauer an. Dabei war schnell mein Eindruck, dass das System zu niedrig kalibriert ist. Nun nachdem ich es mir mal durchgerechnet habe, muss ich feststellen: Es ist ja noch viel schlimmer!!!

Will sagen: mich regt schon bei D&D-Diskussionen immer auf, wenn wieder und wieder die Guy at the Gym Fallacy ihr hässliches Haupt erhebt - also die Argumentation, "Was der durchtrainierte Typ ausm Fitti nicht kann, das darf auch ein mundaner Charakter im Spiel nicht können". [Schlüsselwort hier ist "mundan" -- dieselben Typen, die diese Argumentation vertreten, haben in der Regel kein Problem damit, wenn Magiewirker mal eben das Universum Männchen machen lassen.]

Was ich aber _noch schlimmer_ finde, ist wenn das System _nichtmal_ die Leistungen des "Guy at the Gym" zulässt!
Und diese Gefahr sehe ich bei SM gegeben.

Beispiel Springen. (Nota bene, die Spring-Regeln sind auch in D&D 3.X eine Achillesferse des Systems und funzen einfach scheiße.)
Kurz die Regel rekapituliert: "Halbe Größenklasse in Metern ohne Probe, darüber hinaus DC 15 + 5/50cm"

Ich weiß jetzt echt nicht mehr, was ich damals in der Schule oder beim Bund so gesprungen bin. Ich war nie besonders sportlich. Vielleicht 4,50m? Und dabei war ich eher bei den schlechteren.
Das wäre bei SM schon ein Schwierigkeitsgrad von 35!

Wenn ich nun Bew 2, Str 2, Athletik 1 hätte (wie gesagt, unsportlich) und noch die +5 für den Anlauf mitnehme, hätte ich absolut KEINE Chance, 4,50m weit zu springen!
Meine Sprungweiten würden irgendwo zwischen 2,50m und äußerstenfalls 4,00m liegen -- letzteres aber wirklich nur mit 1% Wahrscheinlichkeit.
TOTALLY OFF!

(Dass dann auch noch die Couchpotato mit Bew 0 Str 0 auf die gleiche Mindestweite kommt -- no comment)

Selbst wenn meine Werte als 18jähriger nun Bew 3, Str 3 und Athletik 6 wären, müsste ich immer noch einen "Triumph" würfeln (3%), um mich fürs Bronzene (!!!) Sportabzeichen zu qualifizieren. Das Silberne ist ohne Feat _völlig außer Reichweite_ -- und das nur für diese eine Disziplin. Ich möchte wetten, wenn ich mir den Feat "Weitspringer" hole, gesteht mir das System dafür an X anderen Stellen nicht die erforderlichen Leistungen zu.

Die enorme Varianz der Ergebnisse macht es nicht besser. In D&D ist es ja noch schlimmer, weil man da mit der gleichen Wahrscheinlichkeit 10, 15, 20 oder 25 Fuß weit springt wenn man würfelt. _Viel_ besser ist es aber in SM auch nicht, nur dass da halt das Ergebnis zu 70% im Bereich von 7 bis 15 liegt.

Also ich versuche mal mit meinem Rant zum Ende zu kommen:

WENN ich schon so eine hohe Varianz im Ergebnisraum habe, lässt sich das m.E. nur kaschieren, wenn die Ergebnisse der _Helden_ von vornherein "übermenschlich" sind. Also zumindest in dem Rahmen, dass für den durchschnittlichen SC (zumindest Kämpfer) das Silberne Sportabzeichen kein Problem darstellt.

BESSER wäre alllerdings noch, wenn man bei solchen Allerweltstätigkeiten einfach nicht würfeln muss, und diese enorme Varianz somit gar nicht zum tragen kommt.

Nebenbei bemerkt wäre die Größenklasse für mich so ziemlich das letzte Kriterium gewesen, an dem ich die Basissprungweite festgemacht hätte. Jedenfalls nicht alleine. Eher noch an der Geschwindigkeit (also GK+Bew) oder beispielsweise auch GK+Athletik (damit auch die Stärke und generelle Fitness einfließt, also nicht die Couchpotato ohne Probe genauso weit springt wie der Hobbyturner).

Aber um das nochmal klar zu sagen: es geht mir nicht um "Realismus" -- aber wenn das System selbst einem voll im Saft stehenden jugendlichen Helden nichtmal die Leistungen zugesteht, die bei uns jeder Depp zustandebringt, ihr erratet es, geht meine SoD auf die Barrikaden.
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Romaal

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Re: Late to the Party...
« Antwort #83 am: 1.09.2018 | 00:00 »
Es macht aber schon einen großen Unterschied, ob es darum geht, eine bestimmte Distanz (z. B. einen Abgrund) mit einem Sprung zu überwinden und danach auf beiden Füßen zu landen oder sich festzuhalten oder ob es darum geht, mit nach Vorne ausgestreckten Beinen auf dem Hintern in eine Sandgrube zu hüpfen.

Offline Feuersänger

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Re: Late to the Party...
« Antwort #84 am: 1.09.2018 | 00:30 »
Klar.
Aber ich behaupte, auch mit stehendem Abgang bekomme ich mehr als 3 Meter hin.
Genau genommen, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt hab ich mich damals oft nicht "hingesetzt", weil ich keinen Bock auf Sand in der Unterbuxe hatte. xD
Anyway.

Das war btw _eine_ Sache, die ich am PF2-Playtest cool fand: die Leap Action. Damit wurde endlich das ausgebügelt, was die 3E falsch gemacht hatte.
- bei Bewegungsweite unter 30 Fuß kann man aus dem Stand 10 Fuß springen (3 Meter)
- ab 30ft Speed sind es 15ft
- mit dem "Powerful Leap" Feat kommen jeweils noch 5 Fuß drauf
--> wenn man etwas gut zu Fuß ist und sehr überschaubar Charakterressourcen investiert, kann man ohne Anlauf und ohne zu würfeln 20 Fuß = 6 Meter weit springen.
_Das_ ist ein Maßstab, mit dem ich bei heroischer Fantasy was anfangen kann. Und das sind ja jetzt auch noch keine Wire-Fu Weiten.
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Re: Late to the Party...
« Antwort #85 am: 1.09.2018 | 09:51 »
Andere Baustelle:

Gibt es eine Richtlinie oder Erfahrungswerte, welche Reichtümer ein SC im Verlauf des 1. HG so erwerben sollte?
Anders gefragt, wieviel Kohle sollte man bei Spielstart auf HG2 für Ausrüstung zur Verfügung stellen, Relikte nicht mitgerechnet?
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Re: Late to the Party...
« Antwort #86 am: 1.09.2018 | 10:32 »
@Athletik/Springen:

ich schreibe aus meinem unendlichen Erfahrungsschatz von einem Testspiel und einem Tag Spiel mit Weltengeist als SL ... also Obacht  >;D

Mein SC (Gladiator, Athletik 13; 6 Ränge, BEW3, STÄ4) musste von Tempeldach zu Tempeldach springen und die Erbauer hatten netterweise den Brandschutzabstand von 3,5m eingehalten. Normalerweise wäre das eine Probe gegen 25, die man mit 13 ja halbwegs ohne großes Risiko schafft. Wenn ich mich recht entsinne, hatten wir kurz das Thema, dass die Weiten etwas arg kurz seien und daher nicht 50cm pro +5 erreicht würden, sondern +1m. Damit war der SG bei 20 und für 4,5m bei 25. Finde ich plausibel.
Ändert natürlich nichts an der Tatsache der RAW ;)

Offline Feuersänger

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Re: Late to the Party...
« Antwort #87 am: 1.09.2018 | 11:09 »
@Lux: okay, bis jetzt bist du mir um 1 Testspiel und 1 Tag Weltengeist an praktischer Erfahrung voraus. ;)

Mein SC (Gladiator, Athletik 13; 6 Ränge, BEW3, STÄ4) musste von Tempeldach zu Tempeldach springen und die Erbauer hatten netterweise den Brandschutzabstand von 3,5m eingehalten. Normalerweise wäre das eine Probe gegen 25, die man mit 13 ja halbwegs ohne großes Risiko schafft.

Nuja -- "halbwegs" stimmt, "ohne großes Risiko" bei wiederholten Sprüngen schon nicht mehr. Man muss sich ja immer die iterativen Wahrscheinlichkeiten anschauen. Wenn du z.B. _dreimal_ von Tempeldach zu Tempeldach springen musst, ist die Wahrscheinlichkeit nur noch 26%, dass du keinen der Sprünge verkackst. Das ist aber ein wunderbares Beispiel, warum ich diese Sprungweiten für zu niedrig erachte.

Ich denke, ich hab da jetzt eine funktionale Regel erarbeitet (wiederum abgestimmt auf unsere Bodenpläne im 5'-Maßstab):
- Grundreichweite ohne Anlauf entspricht dem halben Athletikwert, der durch Geschwindigkeitsanpassungen (wie Sprinter, Arkane Geschwindigkeit, aber auch Behinderung) modifiziert wird, aberundet auf Vielfache von 1,50m;
- 6m Anlauf erhöhen die Reichweite um 1,50m (also 1 Feld);
- Meisterschaft "Weitspringer" erhöht die Reichweite um 1,50m und kann 1x pro Heldengrad gewählt werden;
- Die Weite des Satzes ist gedeckelt durch die Geschwindigkeit.

Dein obengenannter Gladiator könnte bei mir also 6 Meter weit (4 Felder) ohne zu würfeln springen.

Analog muss ich vermutlich noch einige andere Fertigkeitsregeln oder Schwierigkeitsgrade anpassen, z.B. erscheinen mit auch die SGs für "Hindernis überwinden" zu hoch und würde sie durch die Bank um 5 reduzieren.
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Re: Late to the Party...
« Antwort #88 am: 2.09.2018 | 15:41 »
Na, hab ich jetzt alle vergrätzt oder was?

Ich habe mich in der Zwischenzeit hingesetzt und weiter an einem Adaptionspaket gebastelt, um Splimo an meine Vorlieben und Bedürfnisse anzupassen. Bei ein paar Sachen weiß ich noch nicht, wie ich's machen soll, und bei anderen bin ich erstmal gewillt es ganz hintan zu stellen.

Nochmal zum Thema Schaden und Heilung:
Ich würde mich über ein paar weitere Erläuterungen zum Zustand "Sterbend" freuen. Wozu soll der überhaupt gut sein?
So wie ich das sehe, wendet sich der Zustand einseitig gegen die SCs, da er nur für diese jemals relevant werden dürfte. NSCs werden entweder erschlagen oder hauen ab, spielen jedenfalls üblicherweise nach der Begegnung keine Rolle mehr.
Oder ist es in SpliMo üblich, dass sich der BBEG Sterbend-2 aus dem Kampf zurückzieht, und der SL dann später getreulich auswürfelt, ob er Off-Screen Heilung findet, und gegebenenfalls die nächste Sitzung mit den Worten einläutet "Okay, das Abenteuer hat sich erledigt; Drago von Donnerbalk ist an der Wunde, die ihr ihm beigebracht habt, nach zwei Tagen verreckt"?

Kurzum, ich bin geneigt den Zustand "Sterbend" einfach ersatzlos zu streichen.
Man stirbt wenn man um mehr als eine Gesundheitsstufe unter "Todgeweiht" fällt und das war's dann.

Aber für den Fall, dass ich da etwas Wichtiges übersehe, frage ich eben hier nochmal nach. ^^
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Luxferre

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Re: Late to the Party...
« Antwort #89 am: 2.09.2018 | 17:36 »
Na, hab ich jetzt alle vergrätzt oder was?

Ich finds nach wie vor mega-interessant ... kann nur mangels Erfahrung zu wenig beitragen und haben zudem aktuell wirklich zu wenig Zeit für ordentlich ausformulierte Gedanken.

Offline SeldomFound

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Re: Late to the Party...
« Antwort #90 am: 2.09.2018 | 17:57 »


Nochmal zum Thema Schaden und Heilung:
Ich würde mich über ein paar weitere Erläuterungen zum Zustand "Sterbend" freuen. Wozu soll der überhaupt gut sein?
So wie ich das sehe, wendet sich der Zustand einseitig gegen die SCs, da er nur für diese jemals relevant werden dürfte. NSCs werden entweder erschlagen oder hauen ab, spielen jedenfalls üblicherweise nach der Begegnung keine Rolle mehr.
Oder ist es in SpliMo üblich, dass sich der BBEG Sterbend-2 aus dem Kampf zurückzieht, und der SL dann später getreulich auswürfelt, ob er Off-Screen Heilung findet, und gegebenenfalls die nächste Sitzung mit den Worten einläutet "Okay, das Abenteuer hat sich erledigt; Drago von Donnerbalk ist an der Wunde, die ihr ihm beigebracht habt, nach zwei Tagen verreckt"?

Kurzum, ich bin geneigt den Zustand "Sterbend" einfach ersatzlos zu streichen.
Man stirbt wenn man um mehr als eine Gesundheitsstufe unter "Todgeweiht" fällt und das war's dann.


Es gibt ein Abenteuer, dass ein Zeitlimit über den Zustand regelt, d.h. der NSC wird in 4/8 Tage sterben und die Spieler müssen sich beeilen, das Heilmittel zu finden, da der Zustand über Siechtum 3 gesichert ist.

In erster Linie dient der Zustand aber dazu, zu sicher zu stellen, dass profane Heilkunde notwendig ist. Warum? Weil das wohl den Autoren so besser gefällt...

Dazu kommt das in Splittermond eine der leitenden Philosophien ist, dass "was für SCs gilt, kann auch für gleichwertige NSCs gelten und umgekehrt."

Dass die SCs meist Splitterpunkte haben und gewöhnliche NSCs nicht, wird als ausreichender Vorteil betrachtet.
« Letzte Änderung: 2.09.2018 | 19:34 von SeldomFound »

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Re: Late to the Party...
« Antwort #91 am: 2.09.2018 | 19:08 »
Ich würde mich über ein paar weitere Erläuterungen zum Zustand "Sterbend" freuen. Wozu soll der überhaupt gut sein?

Hatten wir doch oben schon - vieles dient da hauptsächlich dazu, dem Heiler Spielwiese zu bieten, wenn es gewünscht ist.
Ansonsten kann recht vieles tatsächlich eher weg.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Late to the Party...
« Antwort #92 am: 2.09.2018 | 20:03 »
Es gibt ein Abenteuer, dass ein Zeitlimit über den Zustand regelt, d.h. der NSC wird in 4/8 Tage sterben und die Spieler müssen sich beeilen, das Heilmittel zu finden, da der Zustand über Siechtum 3 gesichert ist.

Mhm. Dafür braucht man aber keine Mechanik. Man gibt den Spielern mit auf den Weg, dass der NSC nur noch soundsoviele Tage zu leben hat und sie ein Heilmittel finden müssen, fertig.

Zitat
In erster Linie dient der Zustand aber dazu, zu sicher zu stellen, dass profane Heilkunde notwendig ist. Warum? Weil das wohl den Autoren so besser gefällt...

Scheint so. Na, umso bedenkenfreier kann man es ja dann wieder rausschmeissen.

Zitat
Dazu kommt das in Splittermond eine der leitenden Philosophien ist, dass "was für SCs gilt, kann auch für gleichwertige NSCs gelten und umgekehrt."

Da sehe ich jetzt nicht, wie das folgt. Wie oben geschrieben glaube ich nicht, dass diese Frickelei mit langfristigen Zuständen auch nur _annähernd_ so oft und stark auf NSCs auswirken wird wie auf SCs, schlicht weil NSCs entweder nach ihrer einen Szene keine Rolle spielen oder sowieso Plot Armour haben.
Zugegeben, wenn der SL seinen Boss nach einem Wundtreffer fliehen ließe, und dann offen auswürfelt dass er es nicht schafft sein "Sterbend" loszuwerden und daran krepiert, dann fände ich das zwar zum Johlen witzig. Aber ist sowas an irgendeinem Tisch schonmal passiert?

Ich bin ja selber sehr für regelseitige SC/NSC Symmetrie, und ich finde es sehr gut dass SM diesen Ansatz fährt. Das war für mich schon ein großer Selling Point der 3E von D&D, und die Abkehr von dieser Symmetrie ein großer Abturner bei der 5E. (Die totale Symmetrie kann und will man freilich gar nicht haben, weil ja die Spieler ein Edge brauchen, um ihre SCs durch eine Kampagne zu bringen. Nur so prophylaktisch.)
Hier finde ich, _gerade_ wegen der Symmetrie kann man "Sterbend" zwicken.

Aber gut, _wenn_ ein Spieler unbedingt einen Heiler spielen wollte, könnte man nochmal drüber nachdenken -- aber wie weiter vorne schon diskutiert, erinnert mich das ein wenig an die Fallen, deren Existenz von Schrödingers Schurken abhängt. :p
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Re: Late to the Party...
« Antwort #93 am: 2.09.2018 | 20:39 »
Mhm. Dafür braucht man aber keine Mechanik. Man gibt den Spielern mit auf den Weg, dass der NSC nur noch soundsoviele Tage zu leben hat und sie ein Heilmittel finden müssen, fertig.

Ganz fiese Spielleiterwillkür! Und Railroading. Und überhaupt ~;D


Zugegeben, wenn der SL seinen Boss nach einem Wundtreffer fliehen ließe, und dann offen auswürfelt dass er es nicht schafft sein "Sterbend" loszuwerden und daran krepiert, dann fände ich das zwar zum Johlen witzig. Aber ist sowas an irgendeinem Tisch schonmal passiert?

Das ist bei mir in anderen Systemen mit vergleichbaren Konstellationen durchaus schon vorgekommen.
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Re: Late to the Party...
« Antwort #94 am: 2.09.2018 | 21:18 »
Zugegeben, wenn der SL seinen Boss nach einem Wundtreffer fliehen ließe, und dann offen auswürfelt dass er es nicht schafft sein "Sterbend" loszuwerden und daran krepiert, dann fände ich das zwar zum Johlen witzig. Aber ist sowas an irgendeinem Tisch schonmal passiert?


Der Boss kann ja sein "Sterbend" meist nicht selbst entfernen. Und wenn er den Zustand erhält, hat er normalerweise einen Abzug von -8 auf alle Aktionen und seine GSW. Das heißt, es kann sein, dass er nicht die Zähigkeitsprobe gg. 20 schafft, um bei Bewusstsein zu bleiben und er kann auch nur schwerlich entkommen.

Angenommen, er wird von seinen Lakaien gerettet und von einem Heiler gesundgepflegt, hängt dann alles von den Fähigkeiten des Heilers ab. Und wenn dieser sehr gut ist (Heilkunde 17+, Felddiagnose, Lebensretter, etc.), dann ist das auch nicht schwer oder gelingt sogar ohne Probe sobald der Heiler einen effektiven Wert von 22 hat.

Aber in den meisten Fällen hast du dazu als SL keine Chance, wenn du nicht mit Gegner spielst, die "Körperlos", "Teleport", "Portalöffner" oder andere Möglichkeiten haben, sich aus dem Nahkampf ohne Gelegenheitsangriff zu entfernen.


Zitat
Mhm. Dafür braucht man aber keine Mechanik. Man gibt den Spielern mit auf den Weg, dass der NSC nur noch soundsoviele Tage zu leben hat und sie ein Heilmittel finden müssen, fertig.

Aber wenn man schon eine entsprechende Mechanik hat, warum soll man sie dann nicht auch benutzen?
In diesem Falle war ja erst die Mechanik da und dann der Plot.


Und das ist auch eine Art und Weise an die Sache heranzugehen: Zu welchen Plots führt die Mechanik, möchte ich diese Art von Plots, etc.?

Die Sache ist die: In vielen RPGs bekommen die Krieger besondere Zuwendung durch eine meist komplexeren Mechanik der Kämpfe. In Splittermond scheint man zu versuchen, Bereiche außerhalb von Kampf stärker in den Vordergrund zu rücken, indem man auch hier etwas komplexe Mechanismen einbaut. Ein Krankheit heilt anders als eine Verletzung oder ein Gift, ein Handwerksgegenstand hat mehrere Optionen für potentielle Verbesserungen und soziale Interaktion wird unterteilt in vier unterschiedliche Arten. Die Überlandsreise hat sogar ein ganzes eigenes Kapitel und Tierführung hat mit Bestienmeister sogar einen ganzen Regelerweiterungsband erhalten.

Wenn man sich natürlich nur auf Actionszenen konzentrieren will, dann braucht man alle diese Mechaniken nicht. Und dann braucht man auch keine (spezialisierten) Heiler, Handwerker, Diplomaten, Wildniskundigen oder Wildnisführer. Wiederum braucht man auch keine detailierte Kampfmechanik, wenn man ein Arztspiel wie "Trauma Team" spielen möchte. Aber dann wäre eine detailierte Mechanik für verschiedene Bereiche der Heilkunde interessant.

Ich weiß, dass mein erster Charakter bei DSA eine Feldscherin war. Und auch ansonsten schien die Rolle der profanen Heiler in meinen Runden immer recht beliebt gewesen zu sein. Doch man kann in DSA auch normalerweise mit Magie (oder Liturgie) einfach viel leichter, schneller und besser Leute heilen als mit profanen Heilkünsten.

In Splittermond soll das Profane von dem Fantastischen erweitert, aber nicht ersetzt werden, dass ist zumindest mein Eindruck. Und es sollen nicht nur die Actionjunkies Spaß daran haben.


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« Antwort #95 am: 2.09.2018 | 22:03 »
Re Boss: Gut. ich sehe also, die Sterbend-Mechanik bringt in 99,9% der Fälle keinen Mehrwert. Entweder der Boss kann sich von vornherein nicht entziehen um seine Wunden zu lecken, oder er ist so mächtig dass er das schafft, dann dürfte er auch genügend Ressourcen in der Hinterhand haben um sich heilen zu lassen.

Zitat
Aber wenn man schon eine entsprechende Mechanik hat, warum soll man sie dann nicht auch benutzen?
In diesem Falle war ja erst die Mechanik da und dann der Plot.

Der Plot war schon in 100 anderen Spielen 1000mal da, ohne eine Mechanik dafür zu brauchen. Die Mechanik bietet also auch hier keinen Mehrwert. Das System läuft damit vielmehr Gefahr, in die DSA-Falle zu tappen und mit viel Aufwand wenig Effekt zu liefern.

Zitat
Die Sache ist die: In vielen RPGs bekommen die Krieger besondere Zuwendung durch eine meist komplexeren Mechanik der Kämpfe. In Splittermond scheint man zu versuchen, Bereiche außerhalb von Kampf stärker in den Vordergrund zu rücken, indem man auch hier etwas komplexe Mechanismen einbaut. Ein Krankheit heilt anders als eine Verletzung oder ein Gift, ein Handwerksgegenstand hat mehrere Optionen für potentielle Verbesserungen und soziale Interaktion wird unterteilt in vier unterschiedliche Arten. Die Überlandsreise hat sogar ein ganzes eigenes Kapitel und Tierführung hat mit Bestienmeister sogar einen ganzen Regelerweiterungsband erhalten.

Einiges davon hört sich arg nach Hartwurstspiel an, aber da will ich mich jetzt nicht festbeißen.
Der Punkt ist, dass "Action" für mich ein unabdingbarer Spielschwerpunkt ist (aber nicht der einzige). Nicht-Actionszenen können alle möglichen Zwecke haben, aber eines sollten sie nicht sein: Selbstzweck.

Grundsätzlich ist ja mein Credo, denke ich hab es hier wohl auch schonmal erwähnt, dass jeder Charakter eine Rolle im Kampf und eine Rolle außerhalb des Kampfes haben sollte -- mindestens. Ich hoffe ich wiederhole mich jetzt nicht zu sehr, aber eine Nischenteilung der Art "Wenn Alice redet gucken Bob und Charlie zu, wenn Bob kämpft warten Alice und Charlie bis es vorbei ist, Charlie heilt hinterher Bob während Alice zuguckt" ist für mich _grau-hän-haft_.

Und meiner Erfahrung nach langweilen sich auch noch so geduldige Spieler irgendwann, wenn ihre Rolle zu passiv ist. Haben wir gerade erst in unserer PF-Runde. Lange Zeit hat die Bardenspielerin gesagt, sie macht Support, singt, bufft, und hat außerhalb des Kampfes genug Nischen -- aber in der letzten Sitzung vor der Sommerpause war es dann soweit: sie hat gemerkt, dass sie sich langweilt. Das hat zwar bis Level 9 gedauert (was in SM etwa HG4 wäre, wenn man Fähigkeiten vergleicht), aber umso teurer ist jetzt der gute Rat, wie man _jetzt noch_ ihren Charakter so trimmt, dass er im Kampf etwas anderes machen kann als Inspire Courage.
Derartigen Sackgassen möchte ich von vornherein vorbauen.

Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat