Man darf auch über die Karte hinausgehen, oder?
Auf dem dicht bewaldeten, warmen Südostkontinent, der die Heimat der Hapta ist, lebt auch eine nichtmenschliche Spezies, bei denen es sich möglicherweise sogar um die eigentlichen Ureinwohner dieser Welt handelt: Die moosäugigen Acephalen ähneln leicht kleinwüchsigen Menschen mit V-förmigem Torso und ohne Kopf. Je mehr man ihnen nähert, desto deutlicher werden allerdings die anatomischen Unterschiede: Am auffälligen ist sicher der breite, fast lippenlose Mund mit den stumpfen, runden Zähnen darin im Rumpf sowie die "Augen" darüber - flache, dunkelgrüne Flecken mit einem schillernden Kreis in der Mitte, dort wo sich bei Menschen die Brustwarzen befinden würden. Bei diesen "Augen" handelt es sich um in Symbiose mit den Acephalen lebende, höchst lichtempfindliche Flechten, die tatsächlich mehr oder weniger die Funktion von Augen übernehmen. Acephalen haben einen ausgeprägten Geschmacks- und Geruchssinn (ihre Nasenlöcher über dem Mund sind eher unauffällig, dahinter verbirgt sich aber ein leistungsfähiges Organ), ihre flechteninduzierte Sicht ist aber eher schwach, ebenso wie ihr Gehör (anstelle von ihren haben sie dünne, kaum sichtbare Hauptmembranen in den Hüftseiten).
Die Acephalen tragen in ihrem heimischen warmen Klima für gewöhnlich keine Kleidung. Sie haben keine erkennbaren Geschlechtsteile (an der entsprechenden Stelle aber eine unauffällige Hauttasche), wie genau sie sich fortpflanzen, bleibt vorerst unklar, es scheint sich aber um einen Vorgang mit mehr als zwei Beteiligten zu handeln. Die Stimmen der Acephalen klingen in menschlichen Ohren schnarrend.
Die Acephalen haben eine hochentwickelte Alchemie (bei denen ihnen ihr Geruchssinn sehr zu gute kommt); sie können die Zusammensetzung ihres Speichels intuitiv beeinflussen, um beispielsweise Gifte zu neutralisieren und andere chemische Reaktionen herbeizuführen (weshalb man Acephalen-Alchemisten regelmäßig in ihre Tiegel spucken sieht). Darüber hinaus sind einige von ihnen in der Lage, flechtenartige Pflanzen durch direkte Interaktion über die Haut mit ihrem Gehirn zu beeinflussen (ein Vorgang, der der Verwendung ihrer "Augen" gleicht). Die Flechtenmanipulation gilt als höchste Wissenschaftskunst und ist den Acephalen unter anderem bei der Erschaffung ihrer Wipfelbehausungen, von Waffen und Werkzeugen und sogar bei der durch sie vermittelten Kontrolle von Tieren von Nutzen. Die "Schrift" der Acephalen funktioniert ebenfalls mittels Flechtenmanipulation und wird nicht visuell vermittelt, sondern direkt über Hautkontakt - Lesen und Schreiben ist deshalb bei den Acephalen ebenfalls eine hochspezialisierte Wissenschaft und kann sogar gefährlich sein, da durch die direkte Interaktion der "Schrift" mit dem Gehirn Schäden entstehen können.
Die Acephalen haben mehrere bedeutende Urwaldzivilisationen errichtet, von denen die größte und technologisch fortgeschrittenste gelegentlich in Konflikt mit den Hapta gerät; gleichzeitig leben viele Acephalen in den Städten der Hapta, wo ihre Dienste hoch geschätzt werden, sie als Minderheit aber auch oft die ersten Sündenböcke sind ...