@Boba:
Mir geht es an der Stelle gar nicht um Simulation, um eine realitätsnahe Abbildung o.Ä.
Es ist völlig in Ordnung, dass Regeln Sachverhalte simplifizieren, runterbrechen, in grobe Kategorien einteilen usw. usf.
Es ist aber für mich ganz entschieden nicht in Ordnung, wenn nach diesem Runterbrechen wieder
völlig anders geartete Komplexität eingeführt wird, die mMn kein bisschen taktische Tiefe einbringt, sondern letztlich nur Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist und im blödesten Fall sogar dem "ursprünglichen" Sachverhalt zuwider läuft.
Ich will doch gerade grobe Richtungsentscheidungen treffen können, indem ich mir anschaue: Warum sind wir überhaupt hier, was wollen wir erreichen, wie ist der Gegner aufgestellt (pun intended...) und wie sieht das Gelände aus?
Wenn dann ein System diese Grundbetrachtung irrelevant macht,
indem es von mir verlangt,
immer einzelne Meter zu zählen (statt sich damit nur an ganz bestimmten Knackpunkten zu befassen),
indem es mir willkürlich einzelne Feats oder Zauber hinschmeißt, welche die ganze Situation um 180° drehen (können), ohne entsprechend gewichtet zu sein,
weil massivste Zaubereffekte auf einen Meter genau bestimmt werden müssen,
weil Sachen, die Bruchteile von Sekunden dauern/relevant sind, auf einmal rein regelbedingt ganze Runden prägen,
usw. usf. - DAS geht mir auf den Sack.
Ich will mich nicht mit völlig willkürlich erstelltem/verregeltem Kram befassen müssen, der so eine Situation unterm Strich viel mehr prägt als der grobe Gesamtaufbau.
Battletech kann das übrigens auch ganz hervorragend...
Entweder einfach oder Komplexität, die kein Selbstzweck ist.
Aber z.B. Kästchen zählen, um der Bewegungsweite des gegnerischen Magiers Rechnung zu tragen und seinem folgenden Feuerball aufs Feld genau zu entgehen - das hat für mich weder mit interessanten taktischen Entscheidungen noch mit Fairness oder sonst was zu tun, das geht mir einfach nur gegen den Strich.
Klar, ich wäre begeistert, wenn das mal so abgehandelt werden würde, wie es mir passt. Aber dann bluten die anderen plötzlich aus der Nase und werfen ihre Smartphones aus dem Fenster.
Das ist doch keine Komplexitätsfrage - jedenfalls nicht grundsätzlich.
Es gibt ziemlich einfache Systeme, die mir durchaus gefallen und Sachen
auf ihrem Detailgrad "richtig"/passend abbilden.
Stell ich mir schwierig vor, wenn die Taktiker der Gruppe wissen wollen...
Das sind Dinge, die ich teils auch nicht aus der Battlemap ersehen kann.
Unterm Strich ist das für mich i.d.R. unproblematisch, obwohl ich großteils Tactician bin.
Wirklich relevant ist das meiner Erfahrung nach nur da, wo es als "Schutz" gegen SL-Willkür dienen soll, aber das ist dann auch nur ein Feigenblatt und behebt die eigentlichen Probleme kein bisschen.
a) Vielleicht könnten die Battlemaps-Verweigerer erzählen, wie sie sich damit abfinden könnten.
Unterm Strich: Gar nicht.
Systeme, die Battlemaps "brauchen" bzw. stark nahelegen, folgen genau den Designgedanken, über die ich oben gerade vom Leder gezogen habe.
Die Battlemap bzw. deren Notwendigkeit ist da letztlich nur der Indikator für Dinge, die mir ganz entschieden nicht passen. Das wird ja durch einfachen Verzicht auf die Battlemap kein bisschen besser, weil man damit den Großteils des Systems unbenutzbar macht.
Umgekehrt ergibt es in Systemen, die das nicht so machen, überhaupt keinen Sinn, eine Battlemap zu nutzen - deswegen macht es da auch keiner und die Skizze ist das Maß aller Dinge