Autor Thema: Fuck up Night: Rollenspiel  (Gelesen 2776 mal)

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Offline Hotzenplot

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Fuck up Night: Rollenspiel
« am: 12.09.2018 | 17:03 »

Du hast etwas im Rollenspielbereich vergeigt, verkackt, in den Sand gesetzt und vor die Wand gefahren? Dann bist du hier genau richtig! Sei mutig und erzähl uns darüber!


Egal, ob es einzelne Szenen in einer Rollenspielrunde als SL oder SpielerIn waren, ob es großangelegte Kampagnen und Projekte für RPG-Stuff waren. Vielleicht äußern sich ja auch AutorInnen über Fails oder Ersteller mies gelaufener Crowdfundings, Admins längst vergessener Foren und Besitzer zu Grunde gegangener Fantasyshops.
Wir wollen einfach wissen, wie ihr gescheitert, mies auf die Fresse gefallen seid oder vom Publikum per social media auseinandergenommen wurdet.

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Offline Hotzenplot

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #1 am: 12.09.2018 | 17:03 »

Ich mache mal den Anfang, habe allerdings nicht so die ganz große Nummer zu bieten:
Ich war jung und total überzeugt, dass ich ein geniales SF-Fantasy-System schreiben könnte. Zusammen mit meinem Bruder. Dieses System war Mist, die absolute Scheiße. Klar, wir waren Jugendliche und hatten dann doch irgendwie Spaß, aber das System ist niemals fertig geworden und müsste ich es heute jemandem zeigen, würde ich einen fremden Namen darunter schreiben. Wir hatten dafür sogar im Freundeskreis Werbung gemacht - mit schlecht selbstgebastelten Videos auf dem Amiga. Irgendwann wurden wir halbwegs erwachsen und lernten jemanden kennen, der sowas wie einen Verlag besaß oder Kontakte hatte (weiß ich nicht mehr). Nachdem wir ihm hellauf begeistert von unserem "genialen" System berichtet hatten, meldete er sich nie wieder bei uns.
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Offline YY

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #2 am: 12.09.2018 | 17:13 »
mit schlecht selbstgebastelten Videos auf dem Amiga.

Respekt  ;D
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Offline Rhylthar

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #3 am: 12.09.2018 | 17:20 »
Ah, dann immer wieder mein "Klassiker": Curse of the Azure Bonds

Ich habe das Spiel auf dem C-64 und auf dem PC durchgespielt. Ich fand die Story supercool und Dragonbait war einfach großartig. Und die Romane! Ich musste also unbedingt dieses Modul haben und für D&D 3.X leiten. Unbedingt, das wird ein Highlight! Ich kannte das Modul fast auswendig, 1001 "Wenn-Dann"-Schleifen waren in meinem Kopf vorhanden...auf geht´s!

Und jetzt kehren wir mal zur Realität zurück. Es war ein Fiasko, denn das Abenteuer ist eine Schienenfahrt mit, wenn man nicht empfängliche Spieler dafür hat, Gängelung der SC. Genauso haben die Spieler es empfunden...und sich mit allen Mitteln ingame dagegen gewehrt. Ich war angepisst, weil sie "mein schönes Abenteuer" kaputt machten und habe dagegengehalten.

Endergebnis:
Abbruch, schlechte Stimmung bei allen...hat ein wenig gedauert, bis ich wieder leiten durfte. Sprechen hätte geholfen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Online bolverk

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #4 am: 13.09.2018 | 17:05 »
Ich habe während der Schulzeit einen Bekannten auf's Rollenspiel heiß gemacht. "Wir Treffen und Freitag nach der Schule, komm doch dazu." Freitags dann habe ich nebenbei erwähnt, dass besagter Bekannter später dazustoßen wollte, habe aber sehr schnell bemerkt, dass er bei allen anderen Gruppenmitgliedern aus irgendwelchen Gründen ziemlich unbeliebt war. Als der Bekannte dann eintraf, haben wir uns einfach tot gestellt - das vehemente Hämmern an der Tür haben wir ignoriert. Ich habe mitgemacht um nicht als der Depp dazustehen, dem solche Spielchen zu doof und kindisch sind und um nicht sagen zu müssen, dass in der Gruppe leider doch kein Platz mehr ist.

Am nächsten Montag in der Schule habe ich so getan, als ob niemand gehört hatte, dass mein Bekannter vor der Tür stand. Wir spielten damals in einem alten Luftschutzbunker, deswegen war diese Ausrede halbwegs plausibel. Der Raum war mit Teppichen gedämmt, es gab zwei schwere Stahltüren in den vier Meter starken Stahlbetonwänden. Wer da eingelassen werden wollte, musste gegen die äussere Tür treten und brüllen, was innen - je nach Lärmpegel am Spieltisch - nicht immer zu hören war.

Heutzutage würde ich so eine Situation natürlich deutlich anders handhaben.
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Luxferre

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #5 am: 13.09.2018 | 17:34 »
Ich bin jetzt gerade ein schlechter Spieler!

Wir haben einenn  SL, dessen Stil ich -gelinde ausgedrückt- nicht mag. Es langweilt mich zu Tode. Es ist immer höher-weiter-mehr. Endlosschleifen immer derselben Geschichten, Plots und Abläufe. Die SC sind zu Zuschauern degradiert, immer findet sich jemand, der alles besser kann und den SC seine unglaubliche Macht demonstrieren kann. Jede fakking Spielsitzung holt sich einer der Spieler...äh...-charaktere natürlich  ::) ... eine Lektion in Demut ab. Jedes fakking Mal wird man in seine Schranken gewiesen, verdient oder nicht ... Hauptsache Macht kann demonstriert werden. Außerdem bringt er genau ein weiteres Instrument ins Spiel: Kobayashi Maru. Die SC dürfen wählen zwischen Scheiße fressen oder Scheiße kotzen.
Es kommt hinzu, dass besagter SL ein sehr empfindlicher Typ ist, der a) sehr von sich und seinen SL-Künsten ... äh seinem Meister-Handwerk überzeugt ist und zudem unglaublich kritikunverträglich ist. Er findet seine Spielwelt (doppelgähn!) und seine Story total klasse. Ja, seine Geschichte ist nicht schlecht. Standardkost, aber okay. Aber es ist eine fertige Handlung, der die Spieler und Charaktere beiwohnen dürfen ... welch Gnade. Danke.

Und ich bin ein schlechter Spieler, weil ich es nicht kundtue. Ich bin zu feige für die Konfrontation und den Stress, der definitiv anstünde. Also ertrage ich diese langweiligen und schlechten Sessions, in denen mir eine Partie Mensch-Ärgere-Dich-Nicht mehr Input gegeben hätte. Wenn ich mal nur nicht so harmoniebedürftig wäre.

Offline YY

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #6 am: 13.09.2018 | 18:02 »
Klingt nach der perfekten Konstellation für einen kalten Abgang durch neu aufgekommene Terminkonflikte u.Ä.
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Offline Weltengeist

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #7 am: 13.09.2018 | 18:38 »
Klingt nach der perfekten Konstellation für einen kalten Abgang durch neu aufgekommene Terminkonflikte u.Ä.

Hab ich auch gedacht.
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Luxferre

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #8 am: 14.09.2018 | 07:02 »
Klingt nach der perfekten Konstellation für einen kalten Abgang durch neu aufgekommene Terminkonflikte u.Ä.

Ja, so etwas in der Art proben wir gerade. Das Problem dabei ist, dass wir seine Kampagne dann gefühlt niemals abschließen werden.

Hier geht es ja aber um mich und mein schlechtes Verhalten. Normalerweise mache ich reinen Tisch und kläre Dinge. Das tue ich hier aus Mimimi-Befindlichkeiten meinerseits und aus Rücksicht auf seine Befindlichkeiten nicht. Eigentlich total bescheuert.

Tegres

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #9 am: 14.09.2018 | 08:07 »
tl;dr: Ich habe die Charaktere einer Gruppe von Rollenspielneulingen allesamt sterben/wahnsinnig werden lassen, was diesen vermutlich die Lust auf weiteres Rollenspiel vermiest hat.

Ich habe letztes Jahr für eine Gruppe interessierter Leute einen Rollenspielabend angeboten. Sie hatten mich urpsrünglich nach D&D gefragt, das hatte ich aber zum damaligen Zeitpunkt nicht. Stattdessen habe ich Cthulhu angeboten, denn da war und bin ich sehr fir drinn, sowohl was die Regeln als auch die Atmosphäre anbetrifft. Gespielt wurde "Zahltag".
Das Abenteuer hatte als vorgefertigte Charaktere eine Gruppe Gangster aus Arkham, die für ihren Boss einen verschwundenen Einbrecher suchen sollten. Dieser ließ sich von einem neuen Typen in der Stadt anheuern, was dem Boss natürlich nicht passte. Der Einbrecher hatte drei verschiedene Sachen aus der Uni und dem Haus eines Professor geraubt. Der neue Typ war in Wahrheit kein Gangsterkonkurrent sondern der Anführer eines Azatoth-Kults.
Die Charaktere zogen also los, um diesen Einrecher aufzuspüren. Die erste Hälfte lief auch ganz gut. Schließlich kamen sie aber zum Haus des Einbrechers ohne zu wissen, dass sie dort nicht mehr so leicht rauskommen würden. Nach den gestohlenen Gegenständen hatten sie sich nicht erkundigt. Da ich schon ein böses Ende sah, baute ich noch schnell zwei Handlanger des Azathoth-Kults ein, um ihnen eine weitere Spur zu geben. Sie erledigten die beiden jedoch und gingen ins Haus.
Es folgten vom Abenteuer eine Geisterbahnfahrt mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt. Ein Spieler war beispielweise recht schnell genervt von den Stabilitätswürfen.
Schließlich gelangten sie in die Wohnung des Einbrechers. Dort gab es zwei Türen. Ein Charakter öffnete die "falsche" Tür, sah Azathoth und wurde natürlich wahnsinnig. Auch ein weiterer Charakter verfiel dem Wahnsinn. Die anderen beiden hatten Glück. Sie gingen zur zweiten Tür. Dahinter sahen sie tatsächlich den Einbrecher, der sie mit aufgeschnittenen Pulsadern bat, ihn zu töten. Wenn ich mich recht erinnere, ignorierte ein Charakter dies gänzlich. Was der andere tat, weiß ich leider ebenfalls nicht mehr so genau. Auf jeden Fall schafften sie es nicht, den Zauber, der das Haus zu einem Tor für Azathoth gemacht, zu beenden. Ein Charakter streifte durchs Haus auf der Suche nach Wasser und Essen. Schließlich war er solange unterwegs, dass er verdurstete. Der andere Charaktere (oder besser gesagt der Spieler) hatte anscheinend die Schnauze voll und öffnete die Tür zu Azathoth und gab sich dem Chaos hin.
Danach hatte ich schnell das Gefühl: Oh, Mist, das hat gerade für Frust gesorgt. Bei dem einen Spieler für weniger, bei dem anderen für mehr. Natürlich lag das zum Teil auch am Abenteuer, aber ich sehe es eigentlich als meine Aufgabe als SL die Probleme eines Abenteuers auzubügeln.
Am Ende blieb das unangenehme gefühl, ich hätte Leute, anstatt sie für Rollenspiel zu begeistern, eher nachhaltig davon abgeschreckt.  :(
Hoffentlich irre ich mich.

Erkenntnis: Cthulhu als erste Rollenspielerfahrung für Leute ohne Horror-Affinität ist vermutlich nicht die beste Idee. Wenn keine Horror-Affinität besteht, sollte es eher ein investigatives, ein subtileres oder ein pulpigeres Abenteuer sein.

Offline Hotzenplot

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #10 am: 14.09.2018 | 08:08 »
*Erhebt sich und klatscht Bolverk und Luxferre Beifall*

@Bolverk: Geile Geschichte! Seit dem trägst du diesen Nutzernamen?  ~;D

@Luxferre: Super! Ich schätze, Harmoniebedürftigkeit ist ein Grund für viele schlechte Rollenspielrunden.  :gasmaskerly:

@Tegres: War das bevor oder nachdem du das hier in deinen Rezi-Strang geschrieben hast:  >;D
Zitat von: author Tegres
Sehr tödliches Ende. Der TPK ist sehr wahrscheinlich. Man muss schon Glück/einen gnädigen Spielleiter/wirklich alle Infos haben, um zu überleben oder um nicht wahnsinnig zu werden. Azathoth kann einen immerhin bis zu 100 STA kosten (zu Recht). Das ist insbesondere für Einsteiger frustrierend.

Toller Rezi-Strang übrigens von dir, hatte ich bisher noch gar nicht wahrgenommen (bin aber auch nicht besonders cthulhuaffin).
« Letzte Änderung: 14.09.2018 | 08:16 von Hotzenplot »
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Offline Weltengeist

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #11 am: 14.09.2018 | 08:12 »
@Luxferre: Super! Ich schätze, Harmoniebedürftigkeit ist ein Grund für viele schlechte Rollenspielrunden.  :gasmaskerly:

Glaube ich auch. Allerdings ist sie auch ein Grund dafür, dass es nicht viel, viel weniger Rollenspielrunden gibt.
Ob das jetzt gut ist oder schlecht, darüber traue ich mir kein Urteil zu...
(Am Samstag werde ich testen, ob meine Gruppe es überlebt, wenn ich mal Tacheles rede.)
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Offline First Orko

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #12 am: 14.09.2018 | 08:56 »
Puuh.. okay das wird jetzt hart ;) *tief durchatme*

"Hallo ich bin der Orko und ich habe Scheiße gebaut"

tl;dr: Ich habe mich von einem neuen Mitspieler manipulieren lassen und meine Freundin aus der Gruppe geekelt.

Es begab sich zu einer Zeit, da ich bezüglich Leiten nur weitestgehend sicher in DSA3 war. So hatte ich eine wöchentliche Runde mit meiner Freundin und einer gemeinsamen Bekannten. Das lief über 1-2 Jahre recht harmonisch, auch wenn beide recht zögerlich waren und der Plot nicht so recht... anlief. Da die beiden das auch so wahrnahmen, beschlosen wir, neue Mitspieler zu rekrutieren. Parallel dazu verlies die Bekannte die Runde dann auch und so ergab eine neue Konstallation aus mir, meiner Freundin und zwei neuen Mitspielern. Der DSA-Fanboy (der Begriff passt bei dem durchaus!) von den beiden begann dann nach und nach die Runde umzugestalten. Abgesehen davon tat er sich sehr schwer im Zusammenspiel mit meiner Freundin aufgrund von... zwischenmenschlichen Animosiäten. Was da eigentlich schief lag erkannte ich erst viel später - dazu komme ich noch..

Nun denn. Es begann zunächst mit gewissen Ansprüchen an innerweltliche Logik, komplexeren Plots - was ich als nette Herausforderung ansah - das Spiel für meine Freundin aber deutlich ungemütlicher machte.
Dann haben wir zu zweit das DSA3-System gehackt - und sie vor vollendete Tatsachen gestellt! Sie hat dann mitgemacht, auch wenn ihr das schon zu komplex war, weil sie halt noch Lust hatte auf DSA.
Da sie eine Elfin spielte und eher die klassische Vorstellungen der Elben mochte, haben wir die Zusatzregeln für intuitive Elfenmagie genutzt (Ja genau die, die später in "Aus Licht und Traum" offiziell Optionalregeln wurden) - was für den genannten Mitspieler gar nicht ging - woraufhin diese dann auch kippen sollten.
Das war dann irgendwann für sie der Punkt, die Runde zu verlassen.
Der Rest der Gruppe veränderte sich weiter, bestand noch ein paar Jahre unter anderen Vorzeichen und verlief sich dann.

Mit dem Fanboy hatte ich dann noch weitere DSA-Runden mit anderen SL und nach einiger Zeit die Erkenntnis gewonnen: Der Typ hat ganz allgemein ein Problem mit Frauen (nicht sexistisch, sie verunsichern ihn zutiefst und das erzeugt seltsame Verhaltensweisen) und ist höchstwahrscheinlich ein Asperger-Kandidat, der es selbst nicht weiß. Das deckt sich mit Beobachtungen anderer Mitspieler und erklärt seine Verhaltensweisen. Laiendiagnose ist natürlich schwierig, aber nachdem ich mit ihm dementsprechend umgehe (zBsp: "Klatsch" ist ein Konzept, dass sich ihm nicht erschließt. Emotionale Argumente sind keine. Usw.) kommen wir bestens klar!

Mit meiner Freundin bin ich übrigens immer noch zusammen und wir haben auch eine gemeinsame Spielrunde ;)

Lessions learnt:

* neue Mitspieler müssen zur Gruppe passen. Tun sie es nicht, sollten sie zumindest Kompromissbereitschaft zeigen. Ansonsten: Raus!
* die eigenen Bedürfnisse nicht über die Gruppe stellen (habe ich gemacht, weil seine Vorschläge mir ja durchaus entgegenkamen)
* nur weils im Spiel nicht passt muss es menschlich nicht auseinandergehen
* man kann auch mit Aspergern umgehen - wenn man weiß, woran man ist!
« Letzte Änderung: 14.09.2018 | 08:59 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Noir

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #13 am: 14.09.2018 | 09:47 »
Okay, okay ... dann will ich auch mal:

System: Cthulhu
Abenteuer: Nebel der Wahrheit
Gruppe vor dem Abenteuer: Hochmotiviert und VOLLKOMMEN begeistert von Cthulhu nach einigen sehr erfolgreichen Spielabenden
Gruppe nach dem Abenteuer: Systemwechsel

Ich war zu der Zeit sehr fasziniert von dem Thema "Jack the Ripper" und war dann natürlich Feuer und Flamme, als ich las, dass es zu dem Thema auch ein Cthulhu-Abenteuer im damals neu erschienenen London-Band geben würde. Habe also bereits Wochen vor Release großspurig angekündigt, dass ich dann zum ersten mal den Cthulhu-Spielleiterposten übernehmen würde. Gesagt getan: Buch gekauft und direkt begonnen vorzubereiten. Im Abenteuer werden mehrere Zeitpunkte genannt, zu denen man die Spielgruppe ins Abenteuer werfen kann. Ich meine mich erinnern zu können, dass sogar drin stand, man würde empfehlen, die Gruppe zum spätmöglichsten Zeitpunkt einzuführen.

Ich in meinem jugendlichen Leichtsinn: "Aaaaaach ... das ist doch Quatsch! Dann kriegt die Gruppe ja gar nicht alles mit! Ich lasse sie alles miterleben und führe sie zum FRÜHSTMÖGLICHEN Zeitpunkt ein! Das ist mit Sicherheit eine extrem gute Idee! Dann erleben sie ja auch die berühmten Morde vom Ripper mit. Echt ne gute Idee! Wirklich!"

Nein ... war keine gute Idee. Es war ein einziges Fiasko! Die Gruppe stolperte von A nach B und wusste gar nicht was sie tun soll. Sie KONNTE ja auch gar nichts tun, denn das Abenteuer hatte einige zeitliche Trigger. Wie eben zum Beispiel die Morde des Rippers. Und dazwischen passiert eben nichts. Nada. Nothing. Und ich habe es nicht einsehen wollen. Es gab keine Zeitsprünge. Ich habe alles ausspielen lassen. Weil ... das Thema war ja cool und das Abenteuer hat sich eigentlich auch gut gelesen ... es MUSSTE ja also irgendwann zünden. War nur eine Frage der Zeit. Gleich würde es zünden. Kann sich nur noch um wenige Augenblicke handeln ......... es zündete niemals. Ich war irgendwann so enttäuscht und genervt (auch von mir selbst), dass ich die Gruppe dann (und wir reden hier vom 2. oder 3. Spielabend!) kurzerhand auf Jack the Ripper treffen liess (ich glaube dann zu dem Zeitpunkt, an dem die Gruppe überhaupt erst hätte eingeführt werden müssen) ... sie haben ihn ausgeschaltet. Das Abenteuer war zu Ende (sämtliche Mythoselemente habe ich einfach fallen lassen) und ich habe erst Jahre später noch einmal den Spielleiterposten bei Cthulhu übernommen - da dann GOTT sei Dank mit Erfolg (sonst hätte ich echt an mir gezweifelt).

Die Gruppe hat in genau der Konstellation übrigens nie wieder Cthulhu gespielt. Bis auf einen haben zwar alle weiterhin Cthulhu spielen wollen ... aber die begeisterte Gruppe war nach meinem Einsatz kaputt. Unfassbar bitter. Und dumm von mir.
« Letzte Änderung: 14.09.2018 | 09:52 von Frau Kleinert »

Offline Chiarina

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #14 am: 14.09.2018 | 12:06 »
O.K., hier meine Beichte:

In unseren Anfangstagen spielten wir Midgard auf einer eigenen Welt. Wir hatten rotierende Spielleiter und fuhren auf den üblichen "Zero to Hero" Schwachsinn ab. Einer unserer Spieler war ehrlich gesagt kein guter Rollenspieler. Er hatte nur die Werte seines Charakters im Kopf, war darauf aus, im Kampf der Beste zu sein, wollte möglichst viele magische Artefakte abgreifen und ansonsten war er in Sachen Rollenspiel einfach ein bisschen simpel gestrickt. Da passierte nichts.

Aber: Es war mein Freund.

Die Runde spielte damals sehr intensiv und oft zusammen. Drei Treffen in der Woche waren keine Seltenheit. Schon bald fiel auf, dass mein Freund nicht so super in die Runde passte. Und damit war er dem Spott der anderen ausgeliefert. In der Runde war ein anderer Spieler, der ihn ganz gern lächerlich machte. Es war ganz bestimmt der bessere Rollenspieler, aber seine Scherze waren teilweise grenzwertig. Der Mann war gerade Spielleiter, als unsere Charaktere nach einem ganz toll erfolgreichen Abenteuer alle adlig wurden und Ländereien verliehen bekamen. Wir durften uns nun alle Grafen von Soundso nennen, der Charakter meines Freundes allerdings bekam ein unfruchtbares Stück Land und den Titel "Büttel Ödland" verliehen. Das fanden alle lustig... außer mein Freund natürlich. Heute würde man das möglicherweise Mobbing nennen. Ich selbst war etwas hin und hergerissen. Ich fand: Wer im Spiel so beschränkt ist, der muss sich hin und wieder auch mal Kritik gefallen lassen. Dass sich diese Kritik in Form dieses bissigen Spottes äußerte, fand ich allerdings nicht gerade toll. Geäußert habe ich mich dazu trotzdem nicht.

Etwas später eskalierte die Auseinandersetzung. Unser Zyniker hatte sich mit meinem Freund endgültig verkracht, trat mit sehr weit aufgerissenem, großem Maul vor die versammelte Mannschaft und verkündete, dass er keinen Abend mehr gemeinsam mit meinem Freund zusammen Rollenspiel betreiben werde. Die Runde müsse sich daher zwischen ihm und meinem Freund entscheiden. Für die anderen war die Sache klar: unser Zyniker war der bessere Rollenspieler, also schmeißt man naheliegender Weise meinen Freund ´raus.

Und ich? Es war mein Freund... und trotzdem habe ich die Schnauze gehalten und nichts dazu gesagt. Das tut mir heute noch leid. Es ist eine Sache, an die ich noch oft denke, auch wenn sie mindestens 30 Jahre her ist. Das war sicherlich der Rollenspielmoment, in dem ich den größten Scheiß gebaut habe, würde ich sagen.

Immerhin: Ich betreibe mit dem Mann heute kein Rollenspiel mehr. Das ist auch ganz gut so. Ich bin auch in vielen Dingen in meinen Ansichten komplett entgegengesetzt zu ihm und Treffen mit ihm sind eher schwierig. Inzwischen wohnen wir auch noch 6 Autostunden voneinander entfernt. Aber trotz aller Hindernisse ist es immer noch mein Freund und wir sehen uns immerhin so etwa zweimal im Jahr.

Das war ein Beitrag zum Thema: "Scheiße gebaut, aber daraus gelernt".
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #15 am: 14.09.2018 | 16:05 »
@Bolverk: Geile Geschichte! Seit dem trägst du diesen Nutzernamen?  ~;D
So ungefähr  ;D

Da fällt mir gerade noch ein Fuck-Up neueren Datums ein: Vor einigen Monaten hatten wir einen Arbeitskollegen meiner Frau als Gastspieler in der Gruppe. Meine Frau hat ihm so lange mit D&D in den Ohren gelegen, bis er sich bereit erklärt hat, mal probehalber mitzuspielen. Kompletter Rollenspielneuling also. Passenderweise ist der in unsere eigentlich volle Gruppe hineingestolpert und hat zur Verstärkung auch noch seine Freundin mitgebracht. Die Gruppe war ziemlich hilfreich bei der Charaktererschaffung, aber so waren wir insgesamt sieben Spieler und ich als SL. Die neuen Spieler saßen an den am weitesten von mir entfernten Plätzen, und so habe ich mich zu sehr vom Rest der Gruppe ablenken lassen, um ausreichende Starthilfe zu leisten. Normalerweise bemühe ich mich besonders um neue Spieler, sehe zu, dass sie nicht von den erfahreneren Leuten übertönt oder untergebuttert werden, in ihren gewählten Rollen glänzen können und vielleicht das ein oder andere Erfolgserlebnis mit nach Hause nehmen.

Bei diesen Spielern habe ich da nun überhaupt nicht drauf geachtet, sie in keinster Weise begleitet, sondern einfach machen lassen. Noch dazu waren die beiden mit Abstand die jüngsten Spieler in unserer eingespielten, Gruppe von lauten Kindsköpfen. Später haben die beiden meiner Frau gegenüber geäussert, Rollenspiel sei wohl einfach nichts für sie. Vielleicht war die Sache von Anfang an zum Scheitern verurteilt, kann ja sein, aber ich wette, wenn ich sie besser abgeholt hätte - in einer kleineren Gruppe, vielleicht auch mit einem simpleren System - wäre die Sache anders ausgegangen. Eine zweite Chance werde ich nicht bekommen - die beiden sind kürzlich weggezogen.
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Offline Wanderer

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #16 am: 14.09.2018 | 18:21 »
Ein richtig unangenehmes Fuck-up hab ich auch.

Ich bin als Spielleiter extrem vorsichtig mit Themen, die eventuell als Trigger für z.B. Traumen oder Phobien in Frage kommen.
Misbrauch, Vergewaltigung, Folter etc.. oder eben Dinge wie Spinnenphobie, Raumangst, Angst zu Etrinken, etc..
Ich versuche soweit das eben möglich ist vor dem ersten Spiel abzuklopfen ob es da seitens der Spieler wissentlich etwas gibt.
Weiter sage ich ganz klar vor dem Spiel, dass jede/r sofort und jederzeit "Stop!" rufen darf und soll, sobald ihm/ihr bewusst wird, dass eine Situation real triggert.
Spielercharaktere kommen bei mir nie in die Situation dass sie z.B. direkt Zeuge eines traumatischen Ereignisses wie Folter oder Vergewaltigung werden, oder dass ihre Figuren solche Situationen selbst erleben.
Selbst wenn ich sicher wüsste, dass meine Spieler sowas mental handhaben könnten, benutze ich das nicht als Stilmittel. Ich persönlich finde es schlicht unnötig.
z.B. die Überreste einer Folterkammer zu finden, oder die Spuren einer Opferrituals vermitteln die Botschaft für meine Zwecke mehr als Ausreichend.

Soweit mein Hintergrund als Spielleiter. Kurz gesagt, ich bemühe mich redlich.
Wohl wissend, dass ich meinen Job sicher nicht fehlerfrei mache.

Doch bei einem Spieleabend kam es zu einer wirklich unangenehmen Triggersituation mit der ich trotz aller Umsicht im Leben nicht gerechnet hätte.
Und zwar so schnell, heftig und plötzlich, dass alle Notbremsen auch versagten.

Es waren vier oder fünf Spieler, allesamt Rollenspieler mit langjähriger Erfahrung in verschiedenen Systemen und Genres.
Wir haben Paranoia gespielt, bzw. wollten es.
Etwa die Hälfte der Spieler kannten es bereits aus eigener Erfahrung, die anderen wussten worum es geht.
Es sollte eigentlich nur ein alberner One-Shot mit übertriebenem Nonsens werden.
Weit sind wir nicht gekommen, denn die Triggersituation kam schon während der Einsatzbesprechung der Troubleshooter.
Da war im Plot noch garnichts (also garnichts) passiert.
Die grotesk-kafkaeske Richtung hat da wohl ein altes Kindheits- oder Jugendtrauma getriggert, vermute ich jedenfalls.
Nicht wissen was los ist, worum es geht, einer übermächtigen "Autorität" (in dem Fall die Int-Sic) hilflos ausgeliefert sein.
Ich bin aus allen Wolken gefallen, dass ein satirisch vollkommen überzeichnetes System wie Paranoia dermassen hart und unerwartet triggern kann.
Der Spieleabend war gelaufen bevor er wirklich angefangen hat.

Das ganze ist schon bald zwanzig Jahre her, vergessen habe ich es aber nicht.
Was habe ich daraus gelernt?
In jedem Fall soviel, dass zumindest theoretisch alles eine Triggersituation darstellen kann, und sei es scheinbar noch so harmlos.
Selbst wenn man sich der Problematik im Vorfeld bewusst ist, und sein Möglichstes tut, man kann nicht an alles möglichen und unmöglichen Triggersituationen denken.
Sollte sowas heute nochmal passieren, würde ich hinterher anders reagieren als damals.
Das "Restrisiko" auf Null senken kann man eh nicht.
Ich war damals so baff, dass ich nicht mehr wusste als abzubrechen. Da war das Kind natürlich eh schon in den Brunnen gefallen.
Heute würde ich hinterher bewusst das Gespräch suchen, und nicht bloss abbrechen.
Das würde zwar das Trauma nicht heilen, aber dem betreffenden Spieler doch zumindest zeigen "Hey, ich sehe Dich! Keine Angst.".





Offline Jens

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #17 am: 14.09.2018 | 21:26 »
Oh an Fuck-Ups habe ich so einiges aufzuweisen... mein jüngster Fuck-Up war Konsequenz einer Persönlichkeitsschwäche, die ich auch jetzt noch habe. Es reizt mich, Kampagnen zu spielen. Lange Kampagnen. Ausschweifende Kampagnen. Die Borbaradkampagne, die ich derzeit leite, ist zwar NOCH kein Fuck Up aber ein heißer Kandidat. Da wir aber nur jährlich spielen und nun vor unserem letzten Spieltermin stehen, soll das hier nicht Thema sein.

Sondern meine kleine DSA-Myranorrunde, die ich von 2007-2016 leitete. Der ich 2014 oder so mal vorschlug, dass ich auch statt vieler kleiner Einzelabenteuerchen, mal eine richtige Kampagne, mit großem Rahmen leiten könnte. Alle stimmten begeistert zu... und es ging los. Ich plante einen winzigen Kampagnenrahmen von etwa der Größe der Borbaradkampagne (*hust*) aber nach dem ersten Abenteuer entschied ich mich, da noch etwas hineinzubauen, vielleicht von der der Größe der Phileassonsaga und dazu eine parallele Abenteurergruppe von den Spielern spielen zu lassen. Was natürlich in einer einzigen Spielrunde gar nicht funktioniert... also Hauptgruppe unterbrechen, Nebengruppe beginnen. Wir experimentierten also auf einer zweiten Ebene... die sich dann schön stabilisierte. Und mir irgendwann so gut gefiel, dass ich, noch bevor der Plot richtig losging, eine DRITTE Ebene hinzufügte. Kampagnenrahmen egal, weil eigentlich schon total unmöglich in einem Menschenleben zu bespielen, vor allem bei unserem Spieltempo (hier fehlt ein Schneckensmiley).

Dann kam das Haus, das Kind und schließlich und endlich die Einsicht, dass ich den wahrscheinlich gewaltigsten Rohrkrepierer meines SL-Lebens produziert hatte, mit einen viel zu groben Rahmen (bzw. drei viel zu groben Rahmen) und völlig willkürlichem Thema/Settingwechsel. Und da meine Zeit ohnehin mehr und mehr von meinem Privatleben genutzt wurde, gab ich es irgendwann auf. Es tut mir heute noch um die Runde leid.

Offline Weltengeist

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #18 am: 14.09.2018 | 21:33 »
Irgendwie kann ich mir das gerade bei Myranor so richtig gut vorstellen...
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Offline Jens

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Re: Fuck up Night: Rollenspiel
« Antwort #19 am: 15.09.2018 | 21:40 »
Apropos Fuck-Up-Heartbreaker... Teil 1... "High-Magick" von Jens:

  • eigentlich als "Gegensystem" zu meinem eigentlichen Heartbreaker "Magick" entworfen, fand ich es irgendwie am Ende doch cooler, schrieb aber kaum was dazu
  • Prinzip "Höher, schneller, weiter", aber ohne fertiges Regelsystem, das dazu noch Kenntnisse von D&D3, DSA3 und DSA4 voraussetzte, um überhaupt verstanden werden zu können - und sich damit rausredete, sich an "erfahrene Rollenspieler" zu wenden
  • sehr flexible Charaktergenerierung, aber enorm sexistisch mit krasser Bevorteilung von Frauen (weil es ja ein Gegenentwurf zu dem etwas zu "mittelalterlichen" Magick war)
  • Magie komplett unreglementiert bis auf das Vorhandensein von "Schulen", die aber nichtmal richtige Rulings hatten, aber dafür enorm mächtige Effekte hätte produzieren sollen... wenn es denn funktioniert hätte
  • Highlights waren "Regeln" mit denen man von der Größe eines Elementarteilchens bis hin zu einem Halbplaneten alles spielen konnte, der total flexible 1W6 mit dem man Proben durchführte oder ein Zauber der Stufe 365 auf der Welt, der allen eine gemeinsame Sprache aufzwang - bis man eine höhere Magieresistenz hatte und plötzlich nicht mehr verständlich sprechen konnte - was wiederum erklärte, warum Götter so mysteriös waren

So im Nachhinein betrachtet hatte das schon so einige Ansätze von Splittermond (allgegenwärtige Magie, klassenlos-freie Charaktererschaffung, Versammlung der seltsamsten Wesen auf einer fäntelaltelichen Welt...) aber ich würde heute... dann doch eher Splittermond oder ähnliches spielen...