Autor Thema: Rollenspielminimalismusgedanken  (Gelesen 10179 mal)

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Offline Maarzan

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #25 am: 22.09.2018 | 10:36 »
Eltern sollten pro Kind nen Tag Arbeit die Woche frei kriegen.  ~;D

Oder Rollenspieler...  ~;D
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Undwiederda

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #26 am: 22.09.2018 | 10:53 »
Klar.
Wenn man das wirklich alles liest, auf jeden Fall.
Wenn ich da auf meine Sammlung schaue, dann..... hätte ich da noch ziemlich viel zu lesen.
Da steht einiges im Regal, das ich irgendwann mal brauchen könnte, und dieses irgendwann kommt einfach nicht.... :D.
"Lesematerial auf Reserve" oder so...

+1

Ja da sehe ich mich auch, wobei da noch etliche Romane stehen, die bisher ungelesen sind.
Lieber jetzt kaufen, später ist alles teurer.

Aber ja brauchen tut man im wesentlichen nix.
Ich meine man kann würfeln oder Karten nehmen oder Schere, Stein, Papier verwenden um Proben zu machen.

Ich baue auch in den letzten Jahren immer ein wenig von dem Material ab, was ich nicht mehr verwende aber könnte mich nicht von einigen Sachen trennen, sei es Sentimentalität oder weil ich es endlich mal leiten will ^^

Offline Nebula

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #27 am: 22.09.2018 | 10:55 »
Also ich miste bei mir auch grad aus, meine Kinder ziehen in das Dachgeschoss und da muss mein "Männerzimmer" weichen (ein zugemüllter Raum voller Comics, Bücher, Rollenspielkram, Nerdzeug aus der Jugend..)

hier werde ich auch ein paar Erinnerungen wegwerfen (ist auch nix wert)

Aber mein Rollenspielzeug weghaun obwohl ich noch weiter leite/spiele? das ist heftig, ich hatte durch die Kinder auch Computerspielen und Rollenspielen total "verloren" also das fiel die ersten 5 Jahre komplett weg

Belasten tut einen soviel Müll schon, aber ich habe auch nicht den Anspruch alles zu haben/wissen/...

Mich freuen meine Sachen, sollten sie mich mal nerven, dann bin ich voll bei dir! Aber es gibt doch nix cooleres wenn man XY wieder rauskramt weil es irgendeinen Nutzen hat, fürs neue Abenteuer, weil man das System wieder spielt und ein Schätzchen von einer vorherigen Edition brauchen kann ^^

Man muss sich schon von manchen Dingen befreien, vor allem wenn es wie eine Sucht war  8)

Offline General Kong

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #28 am: 22.09.2018 | 11:00 »
@ "The things you own end up owning you."

Freedom is just another word for nothing left to lose.
Wer nichts hat, hat auch nichts zu verlieren und wird auch von nichts "besessen".
Da ist ja auch nichts, was irgendwer oder irgendwas haben wollte.

Oder: Wer im Park wohnt, braucht keine Miete zahlen. Er muss sich aber immer noch vor dem Parkwächter verstecken.

Soviel zu den Weisheiten aus einem Film, in dem sich der Held aus Lebensüberdruss und vorgezogener Mid-Life Crisis mit anderen Kerlen in eine Fantasiewelt flüchtet, wo sie sich in der Freizeit in die Fresse schlagen und den Zivilisationsuntergang herbeisehnen, weil gerade kein großer Krieg ist.
Dekadenz im Endstadium (im wahrsten Sinne des Wortes), weil es nur sehr-spät-pubertäre Bauchnabelkreiserei ist:
"Weil ich schon alles habe und nicht glücklich bin, werde ich nun glücklich (nur ich für mich), indem ich nichts mehr habe. Und ich haue mich und lass mich verhauen und werde so die Wiedergeburt von Dschingis Khan!"

Ja, ein ganzer Kerl dank Schappi.

 :btt::
Klar ist, dass man schauen muss, ob einem der Rollenspielkram, den man angehäuft hat noch Freude bringt oder nur die Hütte einengt und man Geld ausgibt für Sachen, die entgegen ihrem Zweck keinen Spaß mehr machen - egal, ob ich as Zeug kaufe um es zu spileen, zu lesen, zu sammeln, zu verschenken oder meinetwegen auch zu verbrennen.

Wenn es nur noch eine hinderliche, lästige Marotte wird, dann sollte man überlegen, ob und was man ändert ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Gilt m.M.n. für alles im Leben. Somit steht einem Rollenspielminimalismus prinzipiell nichts entgegen. Für mich - ist das nichts!
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Offline Lord Verminaard

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #29 am: 22.09.2018 | 11:12 »
Sehr interessanter Thread, danke @ Tarin und Sebjoho fürs Teilen!

Ich glaube, der springende Punkt ist hier dieses Gefühl, am Ball bleiben zu müssen und sich mit den Dingen beschäftigen zu müssen, auch wenn man vielleicht im Einzelfall gar keine Lust dazu hat. Ich kenne das eher von anderen Themen wie bestimmten Kampagnen, die nicht mehr rund liefen oder auch bestimmten Blood-Bowl-Projekten. Der Gedanke schwingt natürlich immer so mit, scheiße, jetzt hab ich schon so viel investiert, will ich das jetzt wirklich bei der ersten Durststrecke hinschmeißen? Werde ich mir später nicht deswegen große Vorwürfe machen? Und es ist ja auch so, dass man, wenn man in einem Hobby ehrgeizig ist, auch mal den inneren Schweinehund überwinden muss. Als jemand, der mal ein (wenn auch kurzes) Buch veröffentlicht hat, weiß ich, wovon ich rede. ;D

Aber es kommt eben manchmal der Punkt, wo etwas nachhaltig zur Belastung wird und man seine Prioritäten sortieren muss. Der Minimalismus-Bezug passt da durchaus, ist natürlich auch irgendwo so ein Modetrend, aber scheint ja genug Leute zu geben, die es eben dadurch schaffen, das mit den Prioritäten hinzukriegen. Insofern Gratulation! :d
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Offline Megavolt

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #30 am: 22.09.2018 | 12:11 »
Eigentlich liegt die Lösung für alle Probleme auf der Hand: Man muss einfach mit 30 in Rente gehen.  ~;D

Möglich wird das durch hohes Erwerbseinkommen plus konsequenten Minimalismus, und falls jemand das Konzept noch nicht kennen sollte, dann muss er mal Mr Money Mustaches Blog lesen (https://www.mrmoneymustache.com/ ), der zieht das durch.

Ist auch deshalb cool zu lesen, weils total amerikanisch ist. ~;D
« Letzte Änderung: 22.09.2018 | 12:13 von Megavolt »

Offline Issi

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #31 am: 22.09.2018 | 12:29 »
Oder du hast einen Partner, der das Hobby mit dir teilt. Und falls das nicht möglich ist, zumindest unterstützt.
Ist das nicht der Fall, wird die Zeit die du mit Rollenspiel verbringst, idR.  eher als Freizeit Minus empfunden werden und nicht als Freizeit Plus.


Offline Sebjoho

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #32 am: 22.09.2018 | 12:33 »
Meinem Empfinden nach entspricht das Rollenspielen von sich aus schon sehr dem Minimalismusgedanken: Nur mit ein paar Regeln (bestenfalls im Kopf), Zettel, Stift, irgendeinem Hilfsmittel zur Generierung von Zufallsergebnissen, einer Handvoll Mitspielern und der eigenen Vorstellungskraft kann man schon eine Menge Spaß haben.  :D
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #33 am: 22.09.2018 | 12:47 »
Hi,

ich habe mir jetzt das Limit gesetzt, dass ich einen Schrank mit Rollenspielkram haben darf. Wenn was reinkommt, muss was raus. Ich kann Tarin da gut verstehen. Die PDFs hätte ich aber nicht gelöscht. Die nehmen ja keinen Platz weg. Aktuell krame ich gerade alte PDFs raus, statt mir neue zu holen. Das hat auch was schönes, auch wenn ich die nie spielen werde.

Das waren übrigens die Gedanken zu meinem Fake Web Shop, die aber keiner verstanden hat. :-)

Offline Maarzan

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #34 am: 22.09.2018 | 12:51 »
Möglich wird das durch hohes Erwerbseinkommen plus konsequenten Minimalismus, und falls jemand das Konzept noch nicht kennen sollte, dann muss er mal Mr Money Mustaches Blog lesen (https://www.mrmoneymustache.com/ ), der zieht das durch.

Ist auch deshalb cool zu lesen, weils total amerikanisch ist. ~;D

In Deutschland killt dir die Krankenkasse weitgehend solche Überlegungen. Und Midijobs scheinen ja in der Praxis nahezu unbekannt zu sein.

Bezgl. Rollenspielbibliothek.
Die ist mit mir aufgewachsen und groß geworden, da fühlt sich ein Wegwerfen nahezu häretisch an.

Umgekehrt sehe ich da auch nicht den großen Pflegeaufwand. Man muss sie ja nicht lesen - selbst abstauben wäre streng genommen optional. OK, vermutlich nicht mehr, wenn man verheiratet ist, aber damit kommen wir dem grundlegenden Fehler näher  8)
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Offline Rhylthar

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #35 am: 22.09.2018 | 12:53 »
Hi,

ich habe mir jetzt das Limit gesetzt, dass ich einen Schrank mit Rollenspielkram haben darf. Wenn was reinkommt, muss was raus. Ich kann Tarin da gut verstehen. Die PDFs hätte ich aber nicht gelöscht. Die nehmen ja keinen Platz weg. Aktuell krame ich gerade alte PDFs raus, statt mir neue zu holen. Das hat auch was schönes, auch wenn ich die nie spielen werde.

Das waren übrigens die Gedanken zu meinem Fake Web Shop, die aber keiner verstanden hat. :-)
Ich hatte die Idee verstanden. "Gefälschte" Selbstbelohnung.  ;)

Und fand sie eigentlich auch gut. Eine schöne Übersicht/Oberfläche würde mir aber schon reichen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Crimson King

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #36 am: 22.09.2018 | 13:23 »
Das ist halt der Fehler im System, dass die Entscheidung für eine Familie und die Notwendigkeit zum Broterwerb in Kombination bedeutet, dass man aus dem restlichen Leben mehr oder weniger rausfliegt. Das ist auch der Grund für unsere kaputte demographische Entwicklung, denn man kann es niemandem verdenken, wenn er sich all work and no play schlicht nicht antun mag.

Eltern sollten pro Kind nen Tag Arbeit die Woche frei kriegen.  ~;D


Ist jetzt nicht so, als hätten Menschen zu Zeiten, in denen mehr Kinder in die Welt gesetzt wurden, nicht gearbeitet. Das ist auch ein Stückweit ein Problem des Konzepts der bürgerlichen Kleinfamilie. Davon abgesehen kenne ich allerdings schon Leute, die Familie und das eine oder andere Hobby miteinander vereinbart kriegen, unter anderem mich und meine Frau. Wer natürlich auf allen Hochzeiten tanzen will, dem machen Kinder tatsächlich einen Strich durch die Rechnung. Man muss sich schon auf die Dinge konzentrieren, die man dauerhaft betreibt oder zu denen man irgendwann man zurück kommen will. Die meisten Hobbies kann man ja leidlich gut ein paar Jahre ruhen lassen.


@ "The things you own end up owning you."

Ist nicht von dir, ich weiß. Der Spruch ist nicht blöde, und die Kritik von Fight Club an der Konsumgesellschaft teile ich allemal. Dass man sich vom Konsum abhängig macht und nicht in der Lage ist, die Frage nach dem Erwerb oder dem Behalt reflektiert zu beantworten, liegt allerdings schon ein Stück weit in der Verantwortung des Einzelnen.


Oder du hast einen Partner, der das Hobby mit dir teilt. Und falls das nicht möglich ist, zumindest unterstützt.
Ist das nicht der Fall, wird die Zeit die du mit Rollenspiel verbringst, idR.  eher als Freizeit Minus empfunden werden und nicht als Freizeit Plus.

Tatsächlich ist es mit kleinen Kindern einfacher, wenn der Partner das Hobby nicht mit dir teilt. Dann kriegst du regelmäßig
einen Abend frei, um deinem Hobby zu frönen, und gibst das an anderen Abenden zurück.


Zumindest solange der Kram nicht im Weg steht bzw. man ihn aus dem Weg in den Speicher, ins Arbeitszimmer etc. stellen kann, muss man ihn auch nicht wegschmeißen, es sei denn, man braucht den harten Cut psychologisch oder geht davon aus, dass man ihn nicht mehr braucht oder im Bedarfsfall leicht wieder entsorgen kann.


Wir selbst haben auch Limits für alles Mögliche, das man nicht digital behalten kann  oder will.
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Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline Bildpunkt

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #37 am: 22.09.2018 | 13:34 »
Oder Rollenspieler...  ~;D

IdT wird mir fuer mein Hobby ein kompletter Wochenendtag pro Monat eingeräumt und ich bin jeglichen Kinderbetreuungspflichten entbunden  8)
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Pyromancer

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #38 am: 22.09.2018 | 13:35 »
Ist jetzt nicht so, als hätten Menschen zu Zeiten, in denen mehr Kinder in die Welt gesetzt wurden, nicht gearbeitet. Das ist auch ein Stückweit ein Problem des Konzepts der bürgerlichen Kleinfamilie. Davon abgesehen kenne ich allerdings schon Leute, die Familie und das eine oder andere Hobby miteinander vereinbart kriegen, unter anderem mich und meine Frau. Wer natürlich auf allen Hochzeiten tanzen will, dem machen Kinder tatsächlich einen Strich durch die Rechnung. Man muss sich schon auf die Dinge konzentrieren, die man dauerhaft betreibt oder zu denen man irgendwann man zurück kommen will. Die meisten Hobbies kann man ja leidlich gut ein paar Jahre ruhen lassen.

Das ist alles eine Frage der Organisation: Arbeit, Kinder, Haus- und Gartenarbeit, ehrenamtliches Engagement, Vereinstätigkeit, Sport, Hobbies, und noch Zeit für Freunde und Familie - in der Generation meiner Eltern haben das irgend wie fast alle hin gekriegt. Ich schieb's darauf, dass die ihre Zeit nicht am Smartphone und auf Facebook verdaddelt haben.  8)

Offline Issi

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #39 am: 22.09.2018 | 14:24 »
Tatsächlich ist es mit kleinen Kindern einfacher, wenn der Partner das Hobby nicht mit dir teilt. Dann kriegst du regelmäßig
einen Abend frei, um deinem Hobby zu frönen, und gibst das an anderen Abenden zurück.
Das kommt wahrscheinlich immer darauf an. Es gibt auch Paare mit kleinen Kindern, die gemeinsam spielen können.
Dann aber idR. bei sich zu Hause und nicht bei anderen Leuten.
Darf dann halt niemanden stören, wenn jemand mal vorübergehend stillt, Kinder ins Bett bringt etc.



Offline Megavolt

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #40 am: 22.09.2018 | 16:55 »
Ist jetzt nicht so, als hätten Menschen zu Zeiten, in denen mehr Kinder in die Welt gesetzt wurden, nicht gearbeitet.

Wer hat denn das behauptet?

Offline Megavolt

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #41 am: 22.09.2018 | 16:58 »
Ich schieb's darauf, dass die ihre Zeit nicht am Smartphone und auf Facebook verdaddelt haben.  8)

Die hatten noch keine entgrenzte Arbeitszeit, und sie hatten auch bloß das Wohlstandsniveau der 80er ("möblierte Zimmer" ~;D ).

Offline Crimson King

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #42 am: 22.09.2018 | 17:47 »
Wer hat denn das behauptet?

Du hast zumindest behauptet, dass man sich neben der Arbeit für Familie oder Hobbies entscheiden müsste und deshalb so wenig Kinder in die Welt gesetzt werden. Zumindest den Schluss auf letzteres kann man mit Blick auf die historische Entwicklung wohl als falsch oder zumindest stark vereinfachend ansehen. Da kommen noch mindestens zwei weitere miteinander in Zusammenhang stehende Aspekte hinzu, nämlich die immer weiter reichende Liberalisierung der Gesellschaft und dass Freiheit vielfach mit Konsum und Individualität mit individuellem Konsumverhalten gleichgesetzt wird.
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Offline Megavolt

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #43 am: 22.09.2018 | 18:28 »
die Entscheidung für eine Familie und die Notwendigkeit zum Broterwerb in Kombination bedeutet, dass man aus dem restlichen Leben mehr oder weniger rausfliegt.

vs.

Ist jetzt nicht so, als hätten Menschen zu Zeiten, in denen mehr Kinder in die Welt gesetzt wurden, nicht gearbeitet.

Also bitte.

Offline felixs

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #44 am: 22.09.2018 | 18:30 »
Da kommen noch mindestens zwei weitere miteinander in Zusammenhang stehende Aspekte hinzu, nämlich die immer weiter reichende Liberalisierung der Gesellschaft und dass Freiheit vielfach mit Konsum und Individualität mit individuellem Konsumverhalten gleichgesetzt wird.

Nicht zu vergessen der ökonomische Aspekt: Kinder sind einerseits teuer, andererseits (und das ist viel wichtiger) braucht man sie wahrscheinlich nicht als Lebensabendsversicherung.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #45 am: 22.09.2018 | 21:20 »
Das ist alles eine Frage der Organisation: Arbeit, Kinder, Haus- und Gartenarbeit, ehrenamtliches Engagement, Vereinstätigkeit, Sport, Hobbies, und noch Zeit für Freunde und Familie - in der Generation meiner Eltern haben das irgend wie fast alle hin gekriegt. Ich schieb's darauf, dass die ihre Zeit nicht am Smartphone und auf Facebook verdaddelt haben.  8)

Kenn ich auch heute noch, solche Leute. Und die haben Smartphones und Facebook. Finde ich echt asozial von denen, dass die mir so ein schlechtes Gewissen machen. ;D
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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #46 am: 22.09.2018 | 22:08 »


Kenn ich auch heute noch, solche Leute. Und die haben Smartphones und Facebook. Finde ich echt asozial von denen, dass die mir so ein schlechtes Gewissen machen. ;D

LOL liegt das nicht eher daran, dass man gerade über Facebook und co immer mehr den Eindruck bekommt, dass das eigene Leben gegen den shiny Lifestyle der Anderen immer mehr abstinkt?
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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #47 am: 22.09.2018 | 22:52 »
Nicht zu vergessen der ökonomische Aspekt: Kinder sind einerseits teuer, andererseits (und das ist viel wichtiger) braucht man sie wahrscheinlich nicht als Lebensabendsversicherung.

Das war in D vor 100 Jahren auch schon so. Damals war man (vermutlich) nur nicht so erpicht darauf, Selbstverwirklichung durch zeit- und kostenintensive Hobbies zu betreiben. Das dürfte eine Neben- und Nachwirkung von 1968 ff. sein. Nicht dass ich da ein Problem mit hätte. Das Problem ist meines Erachtens eher, dass wir immer noch 40 Stunden die Woche arbeiten sollen. Dabei wird meines Erachtens haufenweise irrelevante Pseudo-Wertschöpfung betrieben und die zugehörigen Prozesse gemanaged, weil unser Wirtschaftssystem nun mal auf Wachstum aufbaut. Aber das weiter zu elaborieren, dürfte etwas am Thema vorbei und außerdem Speakers Corner-Material sein.
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Offline ArneBab

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #48 am: 24.09.2018 | 00:34 »
Ist jetzt nicht so, als hätten Menschen zu Zeiten, in denen mehr Kinder in die Welt gesetzt wurden, nicht gearbeitet.
Ich fände es interessant, das mit wirklichen Daten unterfüttert zu sehen. Arbeitszeit, erwartete Zusatzaktivitäten, kreatives Schaffen in der Freizeit, Rollenverteilung in der Familie, usw.
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Offline Bildpunkt

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Re: Rollenspielminimalismusgedanken
« Antwort #49 am: 24.09.2018 | 07:12 »

LOL liegt das nicht eher daran, dass man gerade über Facebook und co immer mehr den Eindruck bekommt, dass das eigene Leben gegen den shiny Lifestyle der Anderen immer mehr abstinkt?

Kommt darauf an welchem (Werte)Milieu Du Dich selbst zurechnest bzw welches hohen Einfluss auf deine Sozialisation hatte. Was das AmazonPrime-Thermomix-TauchUrlaub-inÅgypten-Milieu (also die materalistische Variante) als gutes Leben definiert ist ja nicht allgemeingueltig.

Schnitt ------

Ansonsten interessanter Faden. Hatte ja auch mal meine Sammlung konplett ausgelöst und an Freunde weitergegeben u(bis auf meinen alten SL W20) und nun wieder mit alten u neuen Zeug gefühlt zuviel. Daher dieser Faden ein entscheidener Anstoß zur Reflektion des eigenen Materialismuses und zur Entschlackung!

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