Autor Thema: Diversität Alternative  (Gelesen 35656 mal)

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Offline Sashael

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #100 am: 27.09.2018 | 08:27 »
Ich weiß ja nicht, was du für eine Vorstellung vom Leben von Flüchtlingen ... hast,
Sobald sie im Aufnahmesystem angekommen sind und im Flüchtlingsheim auf ihre "Abfertigung" warten, besteht es zu einem nicht unerheblichen Teil aus Unterbeschäftigung und Langeweile.
Das Problem sind eher die Sprachbarrieren, weswegen halt so Sachen wie Fussballmannschaften wesentlich leichter zu organisieren sind.
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Offline TaintedMirror

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #101 am: 27.09.2018 | 08:28 »
Dadurch, dass (zum Glück) Menschen in einer Notsituation oder andauernden schweren Situation auch eine Minderheit sind, denke ich schon, dass es hier hingehört. Insbesondere, da Rollenspiel als Angebot in Flüchtlingsheimen hier ja schon diskutiert wurde. Dabei sehe ich keineswegs, dass dies dann therapeutisch geführt werden muss. Es geht ja um Inklusion und da wäre Hobbies immer nur mit therapeutischen Wert anzubieten eher kontraproduktiv. Man will ja nicht immer nur auf einen Aspekt reduziert werden, sondern auch einen gewissen Grad an Normalität bewahren.

Offline KhornedBeef

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #102 am: 27.09.2018 | 08:42 »
Mal zu den praktischen Maßnahmen auf Produktseite: Es gibt ein Problem mit den Triggerwarnungen, wenn sie für einzelne Abenteuerbände ausgesprochen werden: Spoiler. Evtl. müsste man da für das Genre oder Setting welche aufstellen. "Hey, spiel kein Warhammer40k weil das enthält Trigger für alles" statt "hey, dieses Abenteuer enthält Sex, aber eure Hauptverbündete ist keine Slaanesh-Kultistin, ganz sicher". Ist erstmal ne herbe Einschränkung, aber was besseres hab ich nicht.
Wobei, doch. Muss ja nicht aufm Einband kleben, sondern könnte ne Datenbank sein, die sich nur die SL ansieht.
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Offline Deep One

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #103 am: 27.09.2018 | 09:07 »
Ich hatte sowas seit 6 Jahren vor — und schon Briefe für Jugendclubs entworfen, aber nie abgeschickt :-/

Ich häng die formatierten Texte mal an, das hier ist der Text, den ich schicken wollte:

Ich bin gerade auf sonnem Aktivurlaub, würde mich aber gerne nach meiner Heimreise mit Dir (und anderen Interessierten) weiter austauschen, wenn es Dir recht ist, vielleicht in einem eigenen Strang. :)

Offline Deep One

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #104 am: 27.09.2018 | 09:21 »
Ich weiß ja nicht, was du für eine Vorstellung vom Leben von Flüchtlingen und Alkoholikern hast, aber: Das Hobby RPG ist Eskapismus und bedarf, neben  Bildungsnähe und anderen wichtigen Zutaten, einer bestimmten Lebenssituation.
Wir haben damals mit Rollenspiel angefangen, weil wir in mehr oder weniger gut funktionierenden Lebensumständen und Familien großgeworden sind.
Wer als Flüchtling oder Suchtkranker (z.B. AA) sein Leben bestreiten muss, der hat ganz klare, existenzielle Schwierigkeiten und Nöte. Sein Handlungsbedarf bezieht sich auf das echte Leben, die Bewältigung des Alltags und realen Projekten wie Verhaltenstherapie oder in Schulkurse gehen, sich um Arbeit bemühen, um eine eigene Wohnung et cetera. RPG ist ein eskapistisches Luxushobby, das nicht in den Alltag eines Menschen mit existenziellen Sorgen passt. Unter Anleitung eines Therapeuten oder Sozialarbeiters, der unter Therapiebedingungen soetwas anbietet und kontrolliert, kann man sich das als Experiment vorstellen. Aber Leute, die realweltliche Probleme haben und um ihre Existenz und ihr Weiterkommen kämpfen müssen, die gründen keine Rollenspielgruppen und kloppen Monster im Dungeon beziehungsweise spielen eine fiktive Rolle in einer fiktiven Welt, was sie in bezug auf ihre echten Probleme in der echten Welt kein Stück voranbringt.

Langeweile ist ein klassisches Problem von Suchtkranken nach der Reha, die ihre Zeit vorher mit Toxen und Beschaffung von Barmitteln verbracht haben. Da passt Rollenspiel grundsätzlich wie Arsch auf Einer. Und: Da gibt's auch genügend Nerds bei, da braucht man nicht Mal groß was erklären. :)

Offline felixs

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #105 am: 27.09.2018 | 09:47 »
Wir reden hier von verschiedenen Gruppen und man muss das differenzieren.

Ich habe aber nach wie vor den Eindruck, dass einige sich den Umgang mit Suchtkranken und psychisch Kranken zu einfach vorstellen.
Meine Erfahrung ist eher, dass sich schon in ganz normalen Gesprächssituationen, beim Einkaufen oder so, erhebliche Probleme ergeben können.

Rollenspiel gegen Langeweile ist sicherlich eine gute Idee, wenn denn die Sprache nicht im Weg steht. Dafür muss man aber erstmal soweit sein, dass 1) Langeweile wirklich das zentrale Problem ist und 2) die Betroffenen psycho-sozial in der Lage sind, die Langeweile mit intellektuell und emotional herausfordernden Gruppenbeschäftigungen zu füllen.

Ich habe ein bißchen den Überblick darüber verloren, ob es in dieser Diskussion übrigens tatsächlich um die Heranführung von Anderen an die "Normalität" der Rollenspielszene geht, oder ob es nicht vielmehr darum geht, was sich in der Szene ändern könnte, um die Schwierigkeiten der Heranführung zu miniminieren. Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.
« Letzte Änderung: 27.09.2018 | 09:49 von felixs »
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Offline Sashael

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #106 am: 27.09.2018 | 09:58 »
Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.
Word!

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Offline felixs

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #107 am: 27.09.2018 | 10:00 »
Es ist übrigens auch eine mögliche Position, aus eben diesen Gründen dann keine Inklusion zu wollen.

Über ethische und praktische Ursachen und Konsequenzen müsste man diskutieren - wobei ich da erhebliches Eskalationspotential sehe.
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Offline KhornedBeef

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #108 am: 27.09.2018 | 10:04 »
Es ist übrigens auch eine mögliche Position, aus eben diesen Gründen dann keine Inklusion zu wollen.

Über ethische und praktische Ursachen und Konsequenzen müsste man diskutieren - wobei ich da erhebliches Eskalationspotential sehe.
Beides richtig. Aber das war ja weiter oben sogar angesprochen, und ich bekomme von Marzaan auch gar keinen missionarischen Vibe, dass das jetzt alle bei sich machen sollen. Aber wer sagt "ich fände das gut, wie macht man das?" ist hier im Thread richtig. Korrekt?
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Online Maarzan

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #109 am: 27.09.2018 | 16:19 »
...
Meine Erfahrung ist eher, dass sich schon in ganz normalen Gesprächssituationen, beim Einkaufen oder so, erhebliche Probleme ergeben können.
...

Das ist wohl oft auch eine Frage davon, was da jeweils gestresst ist und wie viel spezifische Energie das einen kostet.
Auch Rollenspiel kostet erst einmal Energie und das um so mehr, um so mehr Umstellung und Konzentration das zum aktuellen Zustand erfordert.
So weit ich das Konzept verstanden habe ist "leichter" Stress, d.h. eine gerade anfordernde, aber nicht überfordernde (und idealerweise mit wertig empfundenen Erfolgserlebnissen garnierte) Sache letztlich Erholung/Ausgleich etc.
Überforderungen bzw. Sachen, welche die gleichen Ressourcen erfordern wie die aktuelle Problemzone, erschöpfen daher umso mehr.

Es kommt also massiv darauf an in welchem Zustand der Betroffene gerade ist und in wie weit seine Problem mit den Anforderungen des Rollenspiels zusammenfallen.
(Zu gut kompensierend und es kann wieder eine neue Sucht entstehen ...)


...
Ich habe ein bißchen den Überblick darüber verloren, ob es in dieser Diskussion übrigens tatsächlich um die Heranführung von Anderen an die "Normalität" der Rollenspielszene geht, oder ob es nicht vielmehr darum geht, was sich in der Szene ändern könnte, um die Schwierigkeiten der Heranführung zu miniminieren. Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.

Es ging mir darum festzustellen, was an spezifischen erschwerenden Umstände bei der Heranführung/Beteiligung von Minderheiten anliegt, nachdem anderweitig da entsprechende Hürden reklamiert wurden und wie Eingangs beschrieben Diversität ja an sich erst einmal für nahezu alle Beteiligten positiv zu sehen ist (auch wenn das natürlich weitgehend ein Unterpunkt von "neue Spieler finden" allgemein ist).

Aus der Betrachtung würde dann wohl auch der "Preis" erkennbar sein, der dazu notwendig ist, aber damit eben auch hoffentlich eine genauere Vorstellung, was und wie möglich ist. Ob das dann einer tut oder nicht ist dann Individualentscheidung. Aber die sollte dann leichter und präziseren getroffen werden können.

Das mit dem "Konzept von Inklusion" ist zu schwarz-weiß denke ich. Inklusion durch reine einseitige Assimiliation ist sehr gut möglich ... wenn die aufnehmende Gruppierung schon ein genügend attraktives Konzept hat und dieses auch erkennbar ist.
Da liegt die Chance genau so groß, wie überhaupt dafürschon Mitspieler gefunden zu haben - inkl. ja der originären Spieler. 
Mit entsprechender und insbesondere zielgerichteter Veränderung dürften diese Chancen aber erheblich steigend das für neue Leute attraktiv zu machen.
Ich sehe das ähnlich wie mit meinem Erstkontakt zu GDS. Vorher sind Gruppen regelmäßig im Choas oder gar Streit zerbrochen, weil andere "falsch gespielt haben" (Mit dem Vorwurf munter reihum gehend).
Mit der neu gewonnenen Einsicht in die Motivation der Mitspieler war es nun möglich mit geringfügigen Änderungen am Spiel einen guten teil der Gamisten und ein paar Methodactors konstruktiv und nun weitgehend reibungsarm einzubinden - aber eben auch die Erkenntnis gereift - mit Storytellern in der Gruppe wirst du auf Dauer nicht glücklich.
Vorsätze alleine in Richtung "Du musst flexibel sein"/"Wir reißen uns mal zusammen"/...  waren hingegen davor nur eine Starthilfe für eine neue Gruppe mit neuer Hoffnung ... und dem dann genauso verlässlichen Krach etwas später wie zuvor.

"Flexibilität","Offenheit" etc.  ist eben keine Einbahnstraße, sondern letztlich sollte da ein klarer, bewußter und für alle tragbarer Kompromiss am Ende eines entsprechenden Dialogs stehen.
Und der beginnt sicher nicht mit einem Blankoscheck an eine Seite" Da musst du dich jetzt an die anderen anpassen", insbesondere wenn das die Seite ist, welche die Arbeit dazu leisten bzw. ihre bestehenden Strukturen aufgeben soll. 

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Offline TaintedMirror

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #110 am: 27.09.2018 | 17:56 »
Es ging mir darum festzustellen, was an spezifischen erschwerenden Umstände bei der Heranführung/Beteiligung von Minderheiten anliegt, nachdem anderweitig da entsprechende Hürden reklamiert wurden und wie Eingangs beschrieben Diversität ja an sich erst einmal für nahezu alle Beteiligten positiv zu sehen ist (auch wenn das natürlich weitgehend ein Unterpunkt von "neue Spieler finden" allgemein ist).

Was meiner Meinung nach noch nicht so gut beantwortet wurde:
Gibt es eigentlich Hürden, die speziell gewisse Minderheiten vom Hobby abhalten? Und wenn ja, welche Personen, welcher Minderheiten, werden durch welches spezielle Rollenspielcharakteristikum abgehalten?
So allgemeinposten wie Bekanntheit und Verfügbarkeit sind ja eigentlich nicht wirklich diskussionswürdig, da sie allgemein gelten. Damit würde man eher die Frage beantworten, wie man allgemein mehr Spieler bekommt. Dein Thread war ja schon spezifisch.

Oben wurden ja ein paar Merkmale von Minderheiten zusammengetragen und das einzige, was ich als spezifische Lösung rauslesen konnte, war Sprache. Da fallen einem ja ein paar Dinge ein, sei es Rollenspiele übersetzen oder spezifischer in den Deutschunterricht einbinden.

Wie sieht es bei anderen Merkmalen aus? Es werden ja Ethnie und Sexualität sehr oft als Aspekte genannt. Gibt es Rollenspielhürden, die da abgebaut werden müssen, und wo liegen die? Änderung bestehender Spiele? Erschaffung spezifischer neuer Systeme? Änderung bestehender Spielgruppen oder Aufbau von Spielgruppen aus Menschen mit diesen Aspekten? Spezielles Marketing? Änderung der Verfügbarkeit? Was ganz anderes?

Offline felixs

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #111 am: 27.09.2018 | 18:11 »
Gibt es eigentlich Hürden, die speziell gewisse Minderheiten vom Hobby abhalten? Und wenn ja, welche Personen, welcher Minderheiten, werden durch welches spezielle Rollenspielcharakteristikum abgehalten?
(...)
Es werden ja Ethnie und Sexualität sehr oft als Aspekte genannt.

Das frage ich mich auch schon die ganze Diskussion über.

Für mich scheint die Antwort für die beiden speziellen Fälle bisher "nein" zu sein. Sowohl in den Überlegungen hier, als auch aus eigener Erfahrung. Aber vielleicht gibt es ja doch überzeugende Argumente.
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Offline Aendymion

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #112 am: 27.09.2018 | 18:36 »
Welche Hürden halten Mitspieler*innen bestimmter marginalisierter Gruppen davon ab, mitzuspielen bzw. genau soviel Spielspaß zu haben?

1. Unattraktiveres Spielmaterial. Wenn in Illustrationen kaum jemand auch nur annähernd aussieht wie ich kann’s sein, dass ich mich allein schon dadurch weniger „abgeholt“ fühle und mir eine Beschäftigung suche, bei der das eher der Fall ist.

2. Wiederfinden der eigenen Identität ausschließlich oder überwiegend in Stereotypen (z.B. bei homosexuellen Spieler*innen, aber auch Spieler*innen of Colour, falls People of Colour in der Spielwelt vor allem als Wilde oder Sklaven. Auftauchen). Ich möchte das Gefühl haben, dass man mich als Kunde*Kundin ernst nimmt und respekiert. Ebenso als Spieler*in.

3. Mangelndes Sicherheitsgefühl: Wenn in Spielrunden ein sexistisches Frauenbild vorherrscht, homophobe Sprüche gemacht oder das N*-Wort verwendet wird, ist das kein attraktiver Ort für betroffene Personen. Wenn Regelwerke voll von sexistischen Stereotypen sind und die Community, die dieses Spiel spielt, das unhingerfragt hinnimmt, könnte das durchaus jemanden davon abhalten, Teil dieses Community sein zu wollen

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #113 am: 27.09.2018 | 18:37 »
In der Feencondiskussion kam der Wunsch nach Repräsentation, d.h. die eigene Gruppe im Sourcematerial vertreten zu sehen.

Vermutungen dazu hatte ich unten in #85 beschrieben.
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Offline Megavolt

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #114 am: 27.09.2018 | 18:42 »
Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.

Jetzt nur mal als akademischen, nicht als sach- und diskussionsbezogenen Einwand: Wie oft haben sich die Regeln des Fußballspielens schon an mich angepasst? Nie.  Im Gegenteil, wenn ich Fußball spielen und mich zu den anderen 21 Leuten inkludieren will, dann muss ich mich wohl oder übel vollassimilieren.

Offline Bildpunkt

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #115 am: 27.09.2018 | 19:04 »
Tja es gibt aber keine globale  monopolisierte Regeldurchsetzung im RPG. Schiefer Vergleich.
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Just_Flo

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #116 am: 27.09.2018 | 19:10 »
Jetzt nur mal als akademischen, nicht als sach- und diskussionsbezogenen Einwand: Wie oft haben sich die Regeln des Fußballspielens schon an mich angepasst? Nie.  Im Gegenteil, wenn ich Fußball spielen und mich zu den anderen 21 Leuten inkludieren will, dann muss ich mich wohl oder übel vollassimilieren.

DSA oder D&D oder PF oder ... passen sich zwar nur alle Editionen an die Spieler an, aber gerade die Existenz der existierenden Systeme zeigt doch, dass das Phänomen Rollenspiel an die Interessen der Spieler angepasste Spiele anbietet.


Klar, die Fußballregeln ändern sich genauso häufig oder noch seltener wie die DSA Regeln. Darum sollte man nicht Fußball mit Rollenspiel vergleichen sondern Ballspiele mit Rollenspiel.


Klar bekommt man wohl den Großteil der potenziellen Interessenten wenn man nur die big 4-10 (welche Systeme sie auch immer sind) betrachtet. Wenn man an Ballspielen nur Fußball betrachtet ist es sicher genauso.
Jetzt stellt sich halt die Frage, ob man sagt für wen System X1 bis X10 nichts ist, der soll einfach nicht spielen. Ich persönlich fände es schäbig den Handballern, den Volleyballern, den Beachballern, den Wasserballern, den … zu sagen, dass wenn sie nicht Fußball spielen wollen sie halt kein Ballspiel spielen sollen.

Offline Megavolt

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #117 am: 27.09.2018 | 19:11 »
Tja es gibt aber keine globale  monopolisierte Regeldurchsetzung im RPG. Schiefer Vergleich.
DnD ist freilich global und monopolisiert und es gibt ja wohl auch so eine Society (oder war das Pathfinder? Egal.), die durch die Cons tourt und von der man tatsächlich sagen könnte, dass sie Regeln durchsetzt, aber darum gehts eigentlich nicht. :)

Es geht um den abstrakten akademischen Einwand, dass Vollassimilisation eigentlich eine ziemlich herausragenden Inklusionsmethode ist.

Ich will aber jetzt hier auch den Thread nicht stören, sorry.
« Letzte Änderung: 27.09.2018 | 19:27 von Megavolt »

Online Maarzan

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #118 am: 27.09.2018 | 19:14 »
Tja es gibt aber keine globale  monopolisierte Regeldurchsetzung im RPG. Schiefer Vergleich.

Trotzdem würde jemand der beim Fußball/soccer darauf besteht den Ball in der Hand zu halten und Bodychecks auszuführen, wohl recht sicher darauf hingewiesen dass er da wohl in der falschen Sportart ist und bei Uneinsichtigkeit vor die Tür gesetzt.

Aber da die Forderung nach "Offenheit" noch nicht unterfüttert ist mit Praxisbeispielen, ist es leider auch noch nicht möglich zu beurteilen, wo denn diese Latte nun tatsächlich liegt. Teilnehme nur mit verbandskonformer Ausrüstung wäre z.B. etwas, wo wohl vielerorts nicht oder nicht sofort drauf bestanden würde - insbesondere in privaten Kreisen.

Es kommt halt auf den konkreten Fall an.
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Just_Flo

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #119 am: 27.09.2018 | 20:19 »
Ich wiederhole mich einfach mal.
Fußball ist die Ebene DSA oder PF.
Rollenspiel ist die Ebene Ballspiele.

Auch habe ich Gerüchte gehört, dass Hallenfussball und Fußball auf dem Rasen sich durchaus unterscheiden.

Vielleicht irre ich mich aber ich glaube , die Torgröße ist bei 6 jährigen anders als bei 18 jährigen.

Offline Megavolt

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #120 am: 27.09.2018 | 20:25 »
Ich wiederhole mich einfach mal.
Fußball ist die Ebene DSA oder PF.
Rollenspiel ist die Ebene Ballspiele.

Auch habe ich Gerüchte gehört, dass Hallenfussball und Fußball auf dem Rasen sich durchaus unterscheiden.

Vielleicht irre ich mich aber ich glaube , die Torgröße ist bei 6 jährigen anders als bei 18 jährigen.

Alles korrekt und ich verstehe dein Argument auch. Und natürlich ist mein Beispiel schief, beziehungsweise müssten wir jetzt erst mal tüchtig definieren, aber das schenken wir uns bitte.

Ich erlaube mir trotzdem die Frage, ob die Inklusion erfolgversprechend ist, wenn der Wasserballspieler sagt, hey, ihr Fußballer, kommt mir doch mal ein Stückchen weit entgegen. Niemand verlangt gleich von euch, dass ihr über den Rasenplatz krault, aber wenn fürs Erste mal alle Badehosen anzögen, das fände ich schon mal lieb.

Offline Sashael

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #121 am: 27.09.2018 | 20:33 »
Ich für meinen Teil habe das Gefühl, ihr solltet diese Vergleiche ganz lassen. Je länger ihr die hin und her schiebt und daran herumdefiniert, desto schräger und unpassender kommt mir das Ganze vor. Menschen in besonderen Lebenssituationen werden durch die Inklusion in einem Hobby nicht aus ihrer Lebenssituation entfernt, somit ist eine vollständige Assimilation schon mal von vornherein eine Illusion. Und wenn man eh die besonderen Lebensumstände berücksichtigen muss, ist die Verweigerung eines Entgegenkommens irgendwie ... merkwürdig.
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Re: Diversität Alternative
« Antwort #122 am: 27.09.2018 | 20:36 »
Ich erlaube mir trotzdem die Frage, ob die Inklusion erfolgversprechend ist, wenn der Wasserballspieler sagt, hey, ihr Fußballer, kommt mir doch mal ein Stückchen weit entgegen. Niemand verlangt gleich von euch, dass ihr über den Rasenplatz krault, aber wenn fürs Erste mal alle Badehosen anzögen, das fände ich schon mal lieb.
Die spielen dann einfach zusammen Beach-Soccer.
Ansonsten was der Sashael schrieb.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Diversität Alternative
« Antwort #123 am: 27.09.2018 | 20:47 »
Ich für meinen Teil habe das Gefühl, ihr solltet diese Vergleiche ganz lassen. Je länger ihr die hin und her schiebt und daran herumdefiniert, desto schräger und unpassender kommt mir das Ganze vor. Menschen in besonderen Lebenssituationen werden durch die Inklusion in einem Hobby nicht aus ihrer Lebenssituation entfernt, somit ist eine vollständige Assimilation schon mal von vornherein eine Illusion. Und wenn man eh die besonderen Lebensumstände berücksichtigen muss, ist die Verweigerung eines Entgegenkommens irgendwie ... merkwürdig.

Von ihrem "Restleben" reden wir hier doch gar nicht. Es geht nur um die Rolle als Spieler am Spieiltisch. Das hat bei Gelingen vermutlich positive Nebenwirkungen, aber voraussichtlich dann doch überschaubare.
Mit "Assimilation" ist da doch meines Erachtens deutlich nur das Spiel mit gemeint. Und da ist dann eben die Frage, was aus dem RL denn dann tatsächlich, in welchen Formen und Verteilungen (denn auch da wird es nicht DIE EINE Antwort geben) die Zugänglichkeit zum Rollenspiel beeinflusst.
Und ich sehe da auch keine allgemeine Verweigerung von Entgegenkommen, sondern wenn dann noch der Verweigerung einen Blankoscheck für die Zukunft auszustellen. Über konkrete Wünsche ließe sich hingegen bestimmt irgendwo mit irgendwem reden.
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Re: Diversität Alternative
« Antwort #124 am: 27.09.2018 | 20:53 »
DnD ist freilich global und monopolisiert und es gibt ja wohl auch so eine Society (oder war das Pathfinder? Egal.), die durch die Cons tourt und von der man tatsächlich sagen könnte, dass sie Regeln durchsetzt, aber darum gehts eigentlich nicht. :)

Es geht um den abstrakten akademischen Einwand, dass Vollassimilisation eigentlich eine ziemlich herausragenden Inklusionsmethode ist.

Ich will aber jetzt hier auch den Thread nicht stören, sorry.
Gut aber es gibt trotzdem neben Fußball noch andere Ballsportarten als Alternative, wenn einem da Regeln Spielstil und Kommerzialisierungsgrad nicht gefallen. Da war das vorgebrachte Ballsport Beispiel besser. Und:
 Ich kann da jetzt auch nix akademisches Erkennen an Deinen Einwand? Definiere zb "herausragend ". Wenn Du damit absolut meinst dann haste ne Tautologie. Meinst Du das eher politisxh wertend dann ist das SC
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