Der Kernsatz bei Revolutionen ist:
Wenn die Herrschenden nicht mehr so herrschen können, wie in der Vergangenheit, und die Beherrschten nicht mehr beherrscht werden wollen, kommt es zu einer Revolution.
Ob diese erfolgreich ist und nachdem funktioniert und Bestand hat, hängt von den materiellen und subjektven Bedingungen ab, über die beide Seiten verfügen.
Dabei ist generell die (Noch-)Herrscherseite in einem strukturellen Vorteil, denn sie muss die Festung "nur" halten und hat auf ihrer Seite (in der Regel) einen mehr oder weniger funktionierenden Staatsapparat (Polizei, Militär, Verwaltung), häufig die wirtschaftlich Mächtigen und die subjektiven Komponenetn von Tradition (
So war das schon immer!) und Konvention (
Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder ...!).
Oftmals gibt es auch ausländische Verbündete mit ähnlicher Herrschafsstruktur, die an einem Regimewechsel nicht interessiert sind (siehe Frankreich 1789+, siehe Interventionen nach der Oktoberevolution, siehe Griechenland 1946-49, siehe Chile 1973, siehe ...).
Die Revolutionäre müssen hingegen "die Festung stürmen" und haben dazu erst einmal nicht die Mittel - diese müssen sie sich erarbeiten (Überlaufen von zumindesten Teilen des Militärs und der Polizei).
Außerdem müssen sie sich auf einem bewussten Teil des Volkes (Bauern, Bürgerstand, Arbeiter), dersich als revolutionäres Subjekt begreift und ein Interesse an einem Umsturz der Verhältnisse hat - sei dies Aufhebung der Leibeigenschaft und Hörigkeit (Goßer Deutscher Bauerkrieg 1524-26), Menschenrechte und Gewerbefreiheit (Französische Revolution) oder Errichtung des Sozialismus (Oktoberrevolution).
dabei kann es sich um eine Mehrheit im Volke handeln oder auch nur um eine bewusste Minderheit bei gleichzeitiger Duldung oder Indifferenz der Mehrheit.
Revolutionäre haben damit auch den Nachteil, dass sie ein neues Programm anbieten müssen, dass sich zumindest national noch nicht bewährt hat, villeicht sogar schon einmal (im eigenen Land oder auch woander) gescheitert ist. Somit ist die Revolution also ein undeckter Wechsel auf die Zukunft (
"Wir machen alles besser! Der Kampf (und der Tod) lohnt sich für das große Ziel! bestimmt!").
Es ist auch nicht so, dass immer die revoltieren, denen es besonders schlecht geht.
Gerade die haben entweder andere Sorgen (Essen, Obdacht für den nächsten Tag), sind völlig demoralisiert ("Es ändert sich so oder so nichts!") oder
leicht von den Herrschenden zu kaufen ("10 Taler für jeden dieser roten/ gottlosen/ Bauern-Hunde! Und ihr tut es für Gott/ Kaiser/ den Staat!"): Endlich gehört man dazu und bekommt auch noch Geld! Aufstieg - ich komme!
Die amerikanischen Siedler des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges hattten es
besser als die Untertanen Seiner Majestät in England, Schottland, Wales und Irlands sowieso. Mehr land, höhere Löhne, bessere lokale Mitspracherechte, kein Adel im Nacken.
Der Bourgeois in Frankreich war von Steuern und der Gewerbeunfreiheit bedrückt, lebte aber natürlich besser als die Bauern in der Vendeé, die später
für den König kämpfen.
Arbeiter im zaristischen Russland lebten sehr schlecht, aber selbst sie noch besser als die Bauern auf dem Land.
Häufiger Anlass für Revolutionen ist - eine enttäuschte Erwartung auf eine Verbesserung. Die Situation im Lande sist schlecht, Probleme gibt es zuhauf und irgendwie scheint die Regierung nicht mehr so weitermachen zu können. Also werden Reformen und Veränderungen angestoßen. Diese stoßen im Volk (der relevanten Gruppe) entwedre auf Zustimmung und Forderungen nach mehr werden laut ("Wenn wir schon dabie sind, dann können wir auch ...") oder sie erfüllen die Erartungen von vornherein nicht ("DAS SOLL ALLES SEIN!").
In beidne Fällen haben die Herrschenden die Hosen heruntergelassen, insbesondere wenn es vorher Reformen praktisch nie gab. Sie zeigen Schwäche. Also stellt man höhere, weitergehende Forderungen.
Gehen die Herrscher darauf ein - haben sie häufig verloren und sie räumen das Feld mehr oder weniger.
Oder die Herrschenden reagieren repressiv. Entweder duckt sich das Volk nun wieder - oder die Revolution beginnt.
Ist eine Revolution erfolgreich, kommt Schritt 2: Etablierung der revolutionären neuen Ordnung. das heißt eigentlich immer:
1. Ausschaltung der Konterrevolutionäre des alten Regimes (Vertreibung nach Kanada in den USA, Hinrichtung in der Französischen Revolution, Straflager in der Sowjetunion)
2. Verteidigung nach außen gegen Verbündete der alten Ordnung (alle)
3. Etablierung der neuen Ordnung (alle)
Alles in allem: Viel Stoff für
mehrere Kampagnen! Wie man das allerdings so umsetzt, dass an die Revolution nicht nur im Hinterrgrund laufen hat, sondern die Spieler die Washingtons, Thomas Müntzers, Lenins und Dantons sind und as auch noch "offen", da bin ich überfragt.
Und gespannt auf Vorschläge.