Autor Thema: Erzählt mir von Glorantha  (Gelesen 25699 mal)

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Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #50 am: 28.01.2019 | 21:24 »
Hat schon jemand was zu 13th Age Glorantha geschrieben?

Das würde ich mir ja vielleicht auch mal anschauen. Ist aber nicht ganz billig.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #51 am: 28.01.2019 | 21:38 »
"These things are romanticized, but in the end they're only colorful lies." - This Is Hell, Polygraph Cheaters

Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #52 am: 28.01.2019 | 21:56 »
Klar Digga: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108835.0.html

Vielen Dank für den Link.

Und ich möchte ansonsten lieber nicht "Digga" genannt werden, bitte.
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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #53 am: 29.01.2019 | 08:09 »
Der Fantasyrollenspieler wird traditionell mit klangvollen Namen und Genitiven verwöhnt. Zu erforschende Ruinen sind häufig "lost" oder "hidden" und klingen nach Geheimnis. Gräber sind diejenigen des Schreckens. Abenteuerschauplätze warten allenthalben mit verheißungsvollen Namen auf. Wer möchte nicht einen Wald ohne Wiederkehr betreten oder die Hügel des Grauens?

In Glorantha dagegen abenteuert man im Schutt. Das größte, faszinierendste Ruinenfeld am Abenteuerhorizont heißt "Big Rubble". Man stolpert in Glorantha öfter über Punkte, wo die Dinge selbst zum Namen werden. Der Bach vereinigt sich mit dem Strom und dem Fluss zum Bach-Strom-Fluss, der bei der Stadt Nochet in die Spiegelseebucht mündet. Der gigantische Felsquader, unter dem der Teufel erschlagen liegt und der nun aus der Wüste von Prax ragt, heißt "The Block" (das wurde bisher leider als Block und nicht als Klotz übersetzt, und ich fürchte, die Uhrwerk-Übersetzung wird es auch beim Block lassen -- Klotz fände ich einfach noch ein Stück witziger). Einer der Vulkane im südlichen Heiligen Land heißt schlicht Schlot. Ortschaften begnügen sich manchmal auch mit Adjektiven als Namen: Tiefer (Deeper), Allein (Alone) und Am Weitesten (Furthest).

Flüsse wie Euphrat und Tigris oder der Nil gelten irdisch ja gerne mal als Wiege der Zivilisation. Durch das östliche Prax fließt ein vergleichbarer Strom, der einen Teil der Wüste in fruchtbares Land verwandelt und eine Wiege des Wohlstands und der Zivilisation sein könnte, deshalb habe ich seinen Namen, Wiegenfluss, einfach so hingenommen und entsprechend interpretiert. Aber in Glorantha kommt man mit übertragenen Bedeutungen selten weit. Der Fluss ist nicht nach der Wiege benannt, die er metaphorisch vielleicht darstellen könnte, sondern nach den Wiegen, die ganz mosaisch (!) auf ihm ins Meer treiben. Bzw trieben. Diese Wiegen haben die Größe von gewaltigen Lastkähnen, und in ihren Bäuchen schlummern Riesenbabys. Sie wurden von ihren Rieseneltern in die Wiegen gelegt und auf die Reise zu einer Insel im Meer geschickt, wo sie aufwachsen sollen. Gierige Menschen haben dann prompt den Ort Wiegenklau an den Flussufern gegründet ... Biblisch, poetisch, rätselhaft und vielleicht auch ein klein wenig albern.

Viele traditionelle Fantasygestalten kommen ja aus der Mythologie oder Folklore, und man spürt ihnen eine gewisse ((tiefen)psychologische) Bedeutung an. (Kann man etwas anspüren?) Elfen, Zwerge, Drachen, Nymphen, Untote, Geister, Irrlichter -- in diesen ganzen Gestalten kann man, zumal bewaffnet mit Grimms Deutscher Mythologie und vergleichbaren Untersuchungen, Repräsentationen unterbewusster (oder auch bewusster) Prozesse erkennen. Wagner beispielsweise macht sich das in seinem Ring sehr deutlich zu Nutze. In eigentlich allen Fantasyrollenspielwelten, die ich sonst so kenne, werden diese Gestalten weitgehend ihres mythischen Gehalts beraubt zugunsten des Reizes, sie für bare Münze zu nehmen. Wie bei Tolkien sind Zwerge und Elfen eben wie die Menschen auch nur Völker mit Politik und Geschichte, mit leisen Anklängen an ihre mythische Bedeutung, aber eben vor allem als handfeste Protagonisten des Zeitgeschehens.

Glorantha macht an dieser Stelle eine Sache anders als alle anderen Fantasywelten, die ich kenne: Zwar werden auch hier sämtliche Erscheinungen aus Mythos und Märchen handfest und real. Es gibt Drachen, Elfen, Trolle und Zwerge. Aber sie behalten trotzdem und ganz dezidiert ihren mythologischen Gehalt auch in der Welt. Zwerge zum Beispiel sind die Geschöpfe Mostals und haben bis heute die Aufgabe, die Weltmaschine wieder in Ordnung zu bringen. Trolle haben Spielwerte, aber sie sind trotzdem Teil einer Mythologie, die immer noch wirksam und noch nicht zu Ende erzählt ist. Irgendjemand hat hier ja auch schon darauf hingewiesen, dass ihr ganzes Wesen und Verhalten Ausdruck der Runen ihrer Hauptgottheiten ist, ein Ergebnis geschichtlichen, mythologischen Geschehens. Und im Grunde sind die Menschen genauso eingebunden in dieses ganze mythologische Geflecht. Schöpfungsmythen kenne ich in Fantasysettings allermeistens nur als Kolorit und mit viel Glück einmal als Abenteueraufhänger für ein Szenario. Zwerge wurden irgendwann früher mal von Ingerimm geschmiedet, aber jetzt sind es halt irgendwelche Rostpöbbels mit seltsamen Sitten und unterirdischen Königreichen. Glorantha dagegen ist ein Setting, in dem die mythische Vorzeit nie zu Ende ging. Wie in der Gottzeit werden Zwerge auch heute noch in Kesseln fabriziert, damit sie sich um die Weltmaschine kümmern.

Ich bin weiterhin extrem fasziniert.



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Offline Chiarina

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #54 am: 29.01.2019 | 08:19 »
Schöner Beitrag.
Geht mir sehr ähnlich.
Gefreut habe ich mich auch über deine Übersetzungen der englischen Namen. Ich mache das so ähnlich ("Kühnheim", "Klarwein") und einige meiner Übersetzungen stimmen sogar hundertprozentig mit deinen überein ("Am weitesten").
Den lebenden Mythos empfinde ich als genauso faszinierend. Schlüsselwort für mich ist das von dir verwendete "eingebunden sein".
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Offline Hotzenplot

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #55 am: 29.01.2019 | 08:28 »
Danke für die Beiträge. Hört sich alles sehr faszinierend an. Bevor ich mir damals reichlich Settingmaterial von RQ holte, war ich ebenso fasziniert. Auch ich fand aber keinen richtigen Zugang und habe das Zeug wieder verkauft. Vielleicht gönne ich mir 13th AGE Glorantha doch nochmal.
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
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Offline Crimson King

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #56 am: 29.01.2019 | 08:36 »
Zugegebenermaßen finde ich die Elben bei Tolkien sehr mythisch. Ich mag das Silmarillion aber auch viel lieber als den HdR.

Dass man Zwerge in Kesseln macht, stört mich auch nicht im Geringsten. Dass sie dann noch Zwerge heißen und sind, schon eher.
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Die Völker aufeinander schlagen.
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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #57 am: 29.01.2019 | 08:38 »
Der Fluss ist nicht nach der Wiege benannt, die er metaphorisch vielleicht darstellen könnte, sondern nach den Wiegen, die ganz mosaisch (!) auf ihm ins Meer treiben. Bzw trieben. Diese Wiegen haben die Größe von gewaltigen Lastkähnen, und in ihren Bäuchen schlummern Riesenbabys. Sie wurden von ihren Rieseneltern in die Wiegen gelegt und auf die Reise zu einer Insel im Meer geschickt, wo sie aufwachsen sollen. Gierige Menschen haben dann prompt den Ort Wiegenklau an den Flussufern gegründet ... Biblisch, poetisch, rätselhaft und vielleicht auch ein klein wenig albern.

Ok das ist ziemlich cool.

Exkurs:

Zitat
Glorantha macht an dieser Stelle eine Sache anders als alle anderen Fantasywelten, die ich kenne: Zwar werden auch hier sämtliche Erscheinungen aus Mythos und Märchen handfest und real. Es gibt Drachen, Elfen, Trolle und Zwerge. Aber sie behalten trotzdem und ganz dezidiert ihren mythologischen Gehalt auch in der Welt. Zwerge zum Beispiel sind die Geschöpfe Mostals und haben bis heute die Aufgabe, die Weltmaschine wieder in Ordnung zu bringen. Trolle haben Spielwerte, aber sie sind trotzdem Teil einer Mythologie, die immer noch wirksam und noch nicht zu Ende erzählt ist.

Ich würde allerdings hier eine Lanze für Aventurien brechen, jedenfalls das Aventurien von DSA3, das das einzige ist, mit dem ich mich auskenne. Zwar ist die Welt deutlich mondäner und weniger von Magie durchdrungen, doch wer sich gerade auch die Trolle, die Kobolde oder auch die Elfen mit ihren Elfenliedern usw. anschaut, der ist schon mittendrin im Mythos, nur dass Aventurien bewusst und gezielt den Kontrast setzt zwischen mondän-vertrauter Alltagswelt, der Welt der Menschen, einerseits, die die aventurische Normalität darstellt, und dem verborgenen, mythisch-magischen, andererseits, das dann eine ganz spezielle Art von, sagen wir, doppeltem Eskapismus bedient. Ich hatte mir dazu auf meinem Blog auch schon mal Gedanken gemacht: https://dangerzone.rsp-blogs.de/mantel-schwert-und-zauberstab/

Hatte da in der anschließenden Diskussion auch schon über RuneQuest-Inspirationen gemutmaßt. Das muss man doch irgendwo nachlesen können?
« Letzte Änderung: 29.01.2019 | 08:41 von Lord Verminaard »
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Noir

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #58 am: 29.01.2019 | 08:44 »
Dass man Zwerge in Kesseln macht, stört mich auch nicht im Geringsten. Dass sie dann noch Zwerge heißen und sind, schon eher.

Sind sie denn sonst auch noch anders? Oder ist deren "Entstehung" das einzig unterschiedliche? Ich muss nämlich gestehen, dass mir von den Erzählungen her noch nicht ganz klar ist, was jetzt so gewaltig anders an dem Setting sein soll, als an zich anderen Fantasy-Settings, die alle irgendeine Nische bedienen. Versteht mich nicht falsch: Ich finde das nicht uninteressant ... ganz im Gegenteil. Ich bin ziemlich hooked. Aber nicht, weil ich das Gefühl habe, dass das jetzt irgendwie großartig "besonders" oder anders wäre. Rein von den Postings her, hab ich das Gefühl, dass man in Glorantha das bespielt, was - zum Beispiel - in den Forgotten Realms schon ein paar (hundert)tausend Jahre zurückliegt. Das hat definitiv seinen Reiz ... verstehe aber (noch) nicht, warum das jetzt so gewaltig "besonders" sein soll? Selbst in Flickenteppich-Welten wie bspw. der Alten Welt von Warhammer findet man Flecken, wo das ganz ähnlich ist (Athel Loren zum Beispiel, mit den Waldelfen, die da Hand in Hand mit ihren Göttern leben, oder Bretonnia, die tatsächlich den Gral suchen und manche Ritter finden ihn auch und treffen mythische Gestalten wie die Herrin des Sees - auch hier wird die Geschichte immer weiter geschrieben).

Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #59 am: 29.01.2019 | 09:22 »
Ich würde allerdings hier eine Lanze für Aventurien brechen, jedenfalls das Aventurien von DSA3, das das einzige ist, mit dem ich mich auskenne. Zwar ist die Welt deutlich mondäner und weniger von Magie durchdrungen, doch wer sich gerade auch die Trolle, die Kobolde oder auch die Elfen mit ihren Elfenliedern usw. anschaut, der ist schon mittendrin im Mythos, nur dass Aventurien bewusst und gezielt den Kontrast setzt zwischen mondän-vertrauter Alltagswelt, der Welt der Menschen, einerseits, die die aventurische Normalität darstellt, und dem verborgenen, mythisch-magischen, andererseits, das dann eine ganz spezielle Art von, sagen wir, doppeltem Eskapismus bedient. Ich hatte mir dazu auf meinem Blog auch schon mal Gedanken gemacht: https://dangerzone.rsp-blogs.de/mantel-schwert-und-zauberstab/

Ich glaube, um was es mir geht, hast Du mit dem doppelten Eskapismus schon gut benannt. In Aventurien (das ich hier auch gar nicht schlechtreden will) oder der Alten Welt wird auf Mythos rekurriert, wenn es mythisch werden soll. Da bekommt der Gral dann auch seine Nische, und die Elfen haben ihre Salamandersteine, wo sie noch ein bisschen Licht und Traum haben, weil das Konzept außerhalb auch gar keinen Platz mehr hätte. Der Alltag hat damit aber nichts zu tun, und vor allem sind die Elfen in Aventurien nicht Repräsentanten eines mythologischen Konzepts. Sie haben vielleicht ihre Mythologie, die man dann in einer Phileasson-Saga auch ergründen kann, aber in Glorantha sind sie eben mit Runen verknüpft, die wiederum mit allen möglichen Erscheinungen und auch den Göttern gekoppelt sind. Und auf diese Runen wird jederzeit, auch im Alltag zurückgegriffen. Die Rune der alles verschlingenden Dunkelheit sorgt für den "Hunger" der Trolle. Dieselbe Rune verwendet ein Abenteurer aber auch zum Zaubern, oder vielleicht ist es eine der Runen seiner Gottheit. Und somit sind die Mythen der einzelnen Wesen eben nicht nur gut für einen Ausflug in die Trollzacken, sondern Trolle bleiben eben Repräsentanten einer in allem wirksamen mythischen Kraft. In Glorantha kann man also nicht von doppeltem Eskapismus sprechen, sondern eher davon, dass es kein Entkommen aus dem Mythos in den (profanen) Alltag gibt. Ich hoffe der von mir empfundene, wahrgenommene Unterschied (der auch überhaupt keine Abwertung von anderen Fantasywelten darstellen soll, ich bin ja nach wie vor Fan der Alten Welt zum Beispiel, auch wenn ich mich gerade sehr fasziniert mit Glorantha beschäftige) wird so etwas deutlicher.

Sind sie denn sonst auch noch anders? Oder ist deren "Entstehung" das einzig unterschiedliche? Ich muss nämlich gestehen, dass mir von den Erzählungen her noch nicht ganz klar ist, was jetzt so gewaltig anders an dem Setting sein soll, als an zich anderen Fantasy-Settings, die alle irgendeine Nische bedienen.


Es gibt in Glorantha durchaus auch Dungeons mit Schätzen und Monstern und Chaoskreaturen, so irre anders ist Vieles tatsächlich nicht. Aber das Grundgefühl ist schon einigermaßen anders, schon allein, weil Glorantha eben kein Fäntelalter (oder Renaissance) ist, sondern eben Bronzezeit. Die Zwerge sind schon sehr anders, und ich glaube, die ganzen Zwergenfans, die sich auf dieses Volk als SCs stehen, würden nur wenig Freude an einem gloranthischen Zwergen-SC haben. Im Grunde sind die Zwerge hier ein bisschen wie Insektenstaaten organisiert. Die verschiedenen Zwergentypen haben jeweils eigene Aufgabengebiete und sind eigentlich pausenlos am Arbeiten. Nur die Häretiker unter den Zwergen nehmen überhaupt Kontakt zur Außenwelt auf. Sie können sich ausschließlich von ihrer eigenen Dosennahrung ernähren. (Bis auf eine Sekte auf Pamalthea, die sich von Pflanzen ernährt ...). Außerdem sind Zwerge sehr pazifistisch und kämpfen nur im Notfall, obwohl ihr Hass auf Trolle zum Beispiel angeboren ist. Insgesamt sind die wirklich total weird.

Gefreut habe ich mich auch über deine Übersetzungen der englischen Namen. Ich mache das so ähnlich ("Kühnheim", "Klarwein") und einige meiner Übersetzungen stimmen sogar hundertprozentig mit deinen überein ("Am weitesten").

Vielleicht sollten wir mal eine Liste erstellen. Kopfzerbrechen bereiten mir noch Lunar Empire und Reaching Moon. Würde mich interessieren, wie Du das löst.
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Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #60 am: 29.01.2019 | 09:24 »
Das hat definitiv seinen Reiz ... verstehe aber (noch) nicht, warum das jetzt so gewaltig "besonders" sein soll? Selbst in Flickenteppich-Welten wie bspw. der Alten Welt von Warhammer findet man Flecken, wo das ganz ähnlich ist (Athel Loren zum Beispiel, mit den Waldelfen, die da Hand in Hand mit ihren Göttern leben, oder Bretonnia, die tatsächlich den Gral suchen und manche Ritter finden ihn auch und treffen mythische Gestalten wie die Herrin des Sees - auch hier wird die Geschichte immer weiter geschrieben).

Glorantha ist deutlich wilder, größer, chaotischer, extremer. Aber nicht überall. Und vieles ist nicht festgelegt. Vieles aber dann doch wieder sehr festgelegt. Das Ganze wirkt oft mehr wie ein Strudel und nicht wie eine Zeitleiste.
Greg Stafford hat Glorantha als Welt für seine Mythen geschaffen. Die Mythen und deren wilder Auswurf sind der Zweck von Glorantha. In anderen Welten sind Mythen mehr oder weniger tote historische Gegenstände oder Artefakte.

Ob man das besonders reizvoll findet oder nicht - das ist natürlich eine Geschmacksfrage.

Mir persönlich würden ein paar klare Setzungen helfen. Im Gegensatz zu Korknadel fände ich es sehr hilfreich, wenn ich als Spieler wüsste, wie es "wirklich" ist.
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Luxferre

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #61 am: 29.01.2019 | 09:43 »
Vielleicht sollten wir mal eine Liste erstellen. Kopfzerbrechen bereiten mir noch Lunar Empire und Reaching Moon. Würde mich interessieren, wie Du das löst.

Dafür  :d

Kaiserreich des Mondes wäre mir zu asiatisch. Mondimperium flasht nicht wirklich und griffig ist es auch nicht. Lunar, aus dem lateinischen, könnte man ja auch einfach 1:1 übernehmen und es "Das Lunare Imperium/Kaiserreich/Weltreich/Reich" übersetzen.

Offline Grubentroll

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #62 am: 29.01.2019 | 10:25 »
Wäre auch fürs Lunare Imperium. Klingt gut... :)

Noir

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #63 am: 29.01.2019 | 10:40 »
Lunares Imperium klingt gut. Mondreich finde ich tatsächlich aber auch gar nicht übel.

Offline Crimson King

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #64 am: 29.01.2019 | 10:45 »
Wäre auch fürs Lunare Imperium. Klingt gut... :)

Das ist auch die gängige Übersetzung dafür.
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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #65 am: 29.01.2019 | 11:01 »
Das ist auch die gängige Übersetzung dafür.

Schon klar, aber da "lunar" eben im Deutschen eigentlich nur in der Astronomie/Raumfahrt gebraucht wird, finde ich das halt unschön und bin auf der Suche nach einer besseren Lösung.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #66 am: 29.01.2019 | 11:15 »
Schon klar, aber da "lunar" eben im Deutschen eigentlich nur in der Astronomie/Raumfahrt gebraucht wird, finde ich das halt unschön und bin auf der Suche nach einer besseren Lösung.

Ist das im Englischen denn wirklich anders? Es heißt ja auch nicht "Moon Empire".
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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #67 am: 29.01.2019 | 11:22 »
Für mich bekommt das Imperium durch diese Bezeichnung einen passenden römischen Touch.
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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #68 am: 29.01.2019 | 11:28 »
Reaching Moon

Wie wäre es mit "der lange Arm des Mondes"? Leider ein bisschen umständlich, aber trotzdem finde ich "Tempel vom langen Arm des Mondes" gar nicht so übel ...

Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #69 am: 29.01.2019 | 11:38 »
Wie wäre es mit "der lange Arm des Mondes"? Leider ein bisschen umständlich, aber trotzdem finde ich "Tempel vom langen Arm des Mondes" gar nicht so übel ...

Stimmt, kann es sein, dass wir uns darüber schon mal unterhalten haben? Finde ich eine schöne Lösung.

Ist das im Englischen denn wirklich anders? Es heißt ja auch nicht "Moon Empire".

"lunar" wird im Englischen viel öfter gebraucht, wo man im Deutschen einfach beim Mond bleibt, deshalb ist es im Englischen halt viel geläufiger und oft auch unumgänglich, während man im Deutschen alltagssprachlich bestens ohne das Fremdwort auskommen kann. Lunar eclipse ist zum Beispiel etwas, was jedes englischsprachige Kind kennt, und niemand würde moon eclipse sagen. Bei uns hingegen taucht lunar wirklich nur fachsprachlich auf.

Für mich bekommt das Imperium durch diese Bezeichnung einen passenden römischen Touch.

Hm, römisch, ja, schon. Aber passt das wirklich dorthin?  ;)

Ich werde mich wohl mit dem Namen abfinden müssen, aber nur unter Vorbehalt!!
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Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #70 am: 29.01.2019 | 11:41 »
Ist das im Englischen denn wirklich anders? Es heißt ja auch nicht "Moon Empire".

Hatte ich - noch vor eurer Diskussion - genauso gedacht. Finde auch, dass "Lunares Imperium", meinetwegen "Lunares Reich" eine gute Übersetzung ist.
Korknadels Einwände bezüglich der Nutzung von "lunar" im Englischen sind zwar zutreffend, aber trotzdem hätte man im Englischen auch "Moon Empire" oder besser "Empire of the Moon" nehmen können.

Letztlich vielleicht auch ein bißchen Geschmackssache. Man müsste das vielleicht im Kontext sehen, um zu beurteilen, was besser ist. Jedenfalls habe ich mich bisher an den (gut übersetzten) alten Runequest/Glorantha-Sachen nicht gestört - und da ist es Lunares Imperium. Übrigens auch "lunares Pantheon" für den Kult um die Rote Göttin. Ich weiß nicht, ob mir "Mond-Pantheon" oder "Götterwelt des Mondes" besser gefallen würde.


Für mich bekommt das Imperium durch diese Bezeichnung einen passenden römischen Touch.

Was auch sehr gut passt. Das Lunare Imperium breitet sich immer weiter aus und unterjocht weniger gut organisierte, "wildere" Völker. Ich finde, dass das zum Rom der Kaiserzeit gut passt.
« Letzte Änderung: 29.01.2019 | 11:48 von felixs »
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Offline Crimson King

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #71 am: 29.01.2019 | 12:41 »
Zumal die Benennung mit einem lateinischen Lehnwort aus Sicht der Bewohner de Drachenpasses oder von Pavis, also den Regionen, auf denen überwiegend gespielt wird, sowohl einen fremdländischen Touch als auch ein höheres Maß an Zivilisation und Kultiviertheit vermittelt.
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Offline Magister Ludi

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #72 am: 29.01.2019 | 12:48 »
Viele deutsche Bezeichnungen und Übersetzungen von Glorarantha-Begriffen wurden schon in den 80ern und 90ern im Brettspiel Dragon Pass und in der RuneQuest-Box "Die Götter Gloranthas" festgelegt. Eine Box mit dem Titel "Glorantha - Die Welt" und andere fast fertige Supplements wurden leider von WdS nicht mehr veröffentlicht. Der damalige Übersetzer hatte sich sogar einige mehrdeutige Begriffe von Greg Stafford absegnen lassen. Das derzeitige Übersetzer-Team bemüht sich um Kontinuität von der damaligen Terminologie über das Glorantha-Quellenbuch zu Hero Wars und den bereits erschienenen Glorantha-Comic bis hin zur neuen Ausgabe von RuneQuest Glorantha; nur in wenigen Fällen wurde das Bessere zum Feind des Guten.

Es ist völlig klar, dass jeder, der diese älteren deutschsprachigen Veröffentlichungen nicht kennt und sich seine eigenen Übersetzungen ausgedacht hat, an der einen oder anderen Stelle unzufrieden sein wird - das war auch schon vor 25 Jahren so.       

Luxferre

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #73 am: 29.01.2019 | 12:50 »
Also ich freue mich auf kanonische Übersetzungen  :d und noch mehr freue ich mich auf RQ:RiG auf Deutsch  :headbang:

Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #74 am: 29.01.2019 | 13:01 »
Der damalige Übersetzer hatte sich sogar einige mehrdeutige Begriffe von Greg Stafford absegnen lassen.

Der damalige Übersetzer warst Du, oder?

Möchtest und darfst Du vielleicht mehr darüber erzählen? Ich finde das ziemlich interessant.
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