Autor Thema: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?  (Gelesen 4070 mal)

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Dioto

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Hallo  :t:,

in einer bald entstehenden Rollenspielgruppe wollen wir das Konzept eines wechselnden Spielleiters einführen, so dass jeder Mitspieler mal hinter dem Spielleiterschirm sitzt. Leider hat von den Mitspielern noch keiner Erfahrung mit dieser Regelung gehabt. Daher meine Fragen:

Habt ihr bereits Erfahrungen mit einer wechselnden Spielleiterrolle gesammelt?
Habt ihr Tipps dazu?
Kennt ihr Fallstricke/Probleme, die auftreten können?
Wie leitet man auf diese Weise eine Kampagne?

Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.  :)

Offline phant

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #1 am: 6.10.2018 | 11:13 »
1. Der Erfahrene fängt an.
2. SL- Wechsel nach abgeschlossenem Abenteuer/ Kampagne
3. Richtet Euch darauf ein, dass verschiedene SL der gleichen Gruppe unterschiedlich leiten werden ( simulationistisch, narrativ...)
4. Jeder lernt vom anderen, jeder ist Fan vom anderen und läßt sich willig und positiv auf seine Präsentation ein ( gerade bei SL-Neulingen)

Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #2 am: 6.10.2018 | 11:19 »
Wir haben das früher ein paar mal ähnlich gemacht. Und auch von einer Gruppe aus neuerer Zeit kenne ich das so. In meiner Midgard-Runde machen wir das auch so. Früher (vor 20 Jahren, in der pubertären DSA-3-Zeit) gab es oft Probleme, in neuerer Zeit nicht mehr.

Es hat sich bewährt, nach Episoden oder Abenteuern zu wechseln, eher nicht mittendrin.

Das größte "Problem" bei länger angelegten Kampagnen ist, dass man zwischen Spieler- und Figurenwissen gut trennen muss. Es ist kaum vermeidbar, dass Spieler aus ihrer Zeit als SL dann Informationen haben, die sie vergessen müssen. Funktionierte in der Praxis aber eigentlich ganz gut, sofern sich alle darauf einlassen.

Außerdem ist es dann halt so, dass man mit einer wechselnden Gruppe spielt. Normalerweise will ja jeder Spieler seine eigene Figur spielen, die dann während der Zeit als SL halt "ruht". Bei uns hat es am besten funktioniert, dadurch entstehende Logikbrüche einfach zu ignorieren. Dann ist halt eine Figur auf einmal weg und eine andere da. Es wird dann trotzdem so gespielt, als wäre die Figur die ganze Zeit dabei gewesen. Es gibt sicher auch andere Lösungen. Man kann auch überlegen, die Figur des SL trotzdem in der Gruppe zu lassen und durch den SL spielen zu lassen. Geschmackssache.

Insgesamt meine ich, dass das Konzept eine gewisse geistige Reife erfordert. Probleme treten auf, wenn:
- Spieler Figuren- und Spielerwissen nicht trennen können oder wollen.
- Spieler dabei sind, die unbedingt "gewinnen" wollen und ungern Nachteile hinnehmen, obwohl es "eigentlich ja besser ginge, denn der (mitspielende) SL könnte ja und eigentlich weiß man ja auch....".
- Spieler dabei sind, die eigentlich überhaupt nicht SL'en wollen, oder umgekehrt. (Was man vielleicht lösen kann, es muss ja vielleicht nicht jeder alles machen).

Richtet Euch darauf ein, dass verschiedene SL der gleichen Gruppe unterschiedlich leiten werden ( simulationistisch, narrativ...)

Das ist auch ein Punkt. War bei uns (in neuerer Zeit) bisher nie ein großes Problem, weil wir gewünschten Spielstil immer gleichberechtigt zu diskutieren versucht haben. Aber es kann potentiell schwierig werden - auf jeden Fall darauf achten.
« Letzte Änderung: 6.10.2018 | 11:22 von felixs »
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Offline Oberkampf

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #3 am: 6.10.2018 | 11:21 »
Vermeidet ein großes Kampagnenziel. Vermeidet große Kampagnengeheimnisse.

Spielt eher Episodenhaft.

Gebt den Menschen, die aktuell in der Spielerrolle sind Mitbestimmungs- und Vetorechte gegen weitreichende SL-Entscheidungen.

Entwerft die Spielwelt (zumindest grob) in der ersten Sitzung gemeinsam am Tisch oder kauft euch ein verbindliches, aber grob gestricktes Kampagnensetting.

Teilt euch unterschiedliche NSC-Fraktionen zu: Spielleiter 1 kümmert sich meistens um die finsteren Machenschaften eines Drachenkultes, Spielleiter 2 meistens um die Pläne des Orkherrschers, Spielleiter 3 thematisiert ein Bündnis aus Nekromanten, Hexen und Pestdruiden und Spielleiter 4 enthüllt die Rätsel einer versunkenen Metropole und die Intrigen des Krakenbundes.

Gleiches gilt für potentiell verbündete Fraktionen und NSCs.

Überlegt euch, was der Charakter des amtierenden Spielleiters tut, oder führt Charaktere wechselnd/als Gruppe. Einigt euch auf Regeln bei der Verteilung von Beute, die spielrelevante Vorteile bringt (magische Gegenstände!).

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Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #4 am: 6.10.2018 | 11:26 »
Gebt den Menschen, die aktuell in der Spielerrolle sind Mitbestimmungs- und Vetorechte gegen weitreichende SL-Entscheidungen.

Interessanter Ansatz. Könntest Du das an einem Beispiel erklären? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, wo der Vorteil gegenüber "normaler" Kommunikation liegt, bei der man darüber einig wird, was und wie man spielen will.

Einigt euch auf Regeln bei der Verteilung von Beute, die spielrelevante Vorteile bringt (magische Gegenstände!).

Das mag ein Vorurteil meinerseits sein, aber ich würde meinen dass man, wenn das nötig ist, lieber von diesem Spielstil Abstand nehmen sollte. Das wäre - meinerseits - unte "geistiger Reife" abgehandelt.
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Offline Quill

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #5 am: 6.10.2018 | 11:29 »
Wollt ihr denn unbedingt nur EINE Kampagne mit einer Gruppe auf diese Weise spielen?

Denn die einfachste Lösung für das Problem ist ja: Jeder SL leitet eine eigene Kampagne für eine eigene Gruppe und immer nach einem Abschnitt wird gewechselt. Dann weiß keiner Geheimnisse, die er als Spieler vergessen muss, man muss nicht jahrelang den selben SC spielen, sondern hat verschiedene, zwischen denen man wechselt, man kann verschiedene Regionen und Arten von Abenteuern bespielen (oder gleich verschiedene Systeme) und jeder SL kann das machen, was ihm am meisten liegt.
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Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #6 am: 6.10.2018 | 11:32 »
Du meinst, dass man mehrere Kampagnen (ggfs. auch in verschiedenen Welten und mit verschiedenen Spielsystemen) parallel spielen sollte?

man muss nicht jahrelang den selben SC spielen, sondern hat verschiedene, zwischen denen man wechselt,

Grundsätzlich eine gute Idee, man muss aber halt wissen, ob man das will. Ich kenne viele Leute, die gern immer dieselbe Figur spielen möchten.
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Offline Oberkampf

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #7 am: 6.10.2018 | 11:59 »
Interessanter Ansatz. Könntest Du das an einem Beispiel erklären? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, wo der Vorteil gegenüber "normaler" Kommunikation liegt, bei der man darüber einig wird, was und wie man spielen will.

Beispiel:

In der Spielvorbereitung wurde abgesprochen, dass Spielleiter 1 für den Drachenkult, einen Drachenjägerorden und weitgehende Drachenangelegenheiten zuständig ist, Spielleiter 3 für Hexen und Zauberer. Spielleiter 2 bringt auf ein Elfenimperium ins Spiel, das die Magie auf eine hohe Stufe entwickelt hat, über viele magische Geheimnisse verfügt und dessen Magierkönig ein Bündnis mit Drachen eingegangen ist, um das Reich vor den Orcs zu schützen. In solchen Fällen sollten SL1 und SL2 ein Wörtchen mitzureden haben, falls sich das mit ihren Bildern von Drachen und Magie beißt. Wenn das Elfenkönigreich noch dazu halb untergegangen und dessen Hauptstadt nur noch ein Schatten ihrer selbst am Rand einer großen Ruine ist, sollte auch SL4, der die Verlockungen, Bedrohungen und Verheißungen aus fernster Vergangenheit im Auge behält, etwas dazu sagen können.

Klar kann man sowas auch ignorieren oder retconnen, aber ich glaube, bei mehreren Spielleitern haben alle daran Interesse, dass die gemeinsame Welt konsistent, aber offen für ihre Ideen bleibt. Als alleiniger Spielleiter kann ich die Spielwelt umwerfen, wie es mir glaubwürdig und spannend erscheint, oder die Gruppe an Orte schicken, die ganz plötzlich neue Handlungsfelder eröffnen, aber als einer von mehreren Spielleitern muss ich die Einsprüche der anderen ernst nehmen, weil die auch sehr viel Arbeit in die Spielwelt investieren/investiert haben.

Das mag ein Vorurteil meinerseits sein, aber ich würde meinen dass man, wenn das nötig ist, lieber von diesem Spielstil Abstand nehmen sollte. Das wäre - meinerseits - unte "geistiger Reife" abgehandelt.

Das muss nicht böswillig sein, dass ein SL nur magische Gegenstände verteilt, die für seinen Charakter wertvoll/nützlich/übermächtig sind.

Das kann schon sein, dass er einen Gegenstand an die Gruppe verteilt, der Handlungsoptionen eröffnet, die als Nebenfolge ein geplantes Abenteuer eines Mitspielers drastisch beeinflussen könnten. Das kann alles Mögliche sein: Waffen, die stark gegen bestimmte Monstergruppen wirken, Reisehilfen (Flugfähigkeit, Unterwasserreise, Teleportation), Heilmagie, Wahrnehmungsmagie (Gedankenlesen, Blick in die Vergangenheit, Totenbeschwörung) usw.
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Offline Quill

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #8 am: 6.10.2018 | 12:13 »
Du meinst, dass man mehrere Kampagnen (ggfs. auch in verschiedenen Welten und mit verschiedenen Spielsystemen) parallel spielen sollte?


Naja entweder oder. Wenn das Setting sehr viel her gibt, können mehrere Kampagnen in derselben Welt halt sehr cool sein. Überschneidungen inklusive. Oder man hat halt 5 Runden in verschiedenen Welten und Systemen und spielt immer abwechselnd.

Tatsächlich liefen alle meine Runden mit wechselnden SL immer genau so und nicht mit quasi 5 SLs für die selbe Story, das stelle ich mir total mühsam vor.
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Offline Antariuk

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #9 am: 6.10.2018 | 12:17 »
Habt ihr bereits Erfahrungen mit einer wechselnden Spielleiterrolle gesammelt?

Eine ca. 1,5 Jahre haltende D&D 3.5 Runde mit Fertigabenteuern rund um Stadt Saltmarsh (aus dem DMG II). Wir haben vorher abgesprochen dass Saltmarsh Dreh- und Angelpunkt ist und wir die Welt drumherum nach und nach dazuerfinden, soweit es für die jeweils geleiteten Module nötig ist. Gestartet haben wir mit einem ausgekoppelten Abenteuer aus dem originalen Rise of the Runelords AP, und geendet sind wir meine ich mit Tammeraut's Fate (Dungeon Magazine) - zwischendurch haben wir aber noch den Sprung von 3.5 zu Pathfinder gemacht.

Habt ihr Tipps dazu?

Vorher genau und unmissverständlich klären, dass auch alle Lust dazu haben. Wenn jemand was leitet, einfach um in der Runde dabei zu sein aber ohne dass wirklich zu wollen, kann dass eine quälende Episode werden. Wenn alle schon Ideen haben, was sie zu leiten gedenken, am besten eine öffentliche Liste pflegen, die man dann abhaken kann. Je nach System, Spielweise und Art der Abenteuer kann diese auch dazu dienen, offizielle Abenteuermaterialien zu "buchen", so dass andere diese nach Möglichkeit nicht lesen (das haben wir so gemacht, damit keiner aus Versehen die Abenteuer eines anderen SL liest).

Kennt ihr Fallstricke/Probleme, die auftreten können?

Wie felixs und Destroy all Monsters bereits gesagt haben, lieber kleine Brötchen backen und sehen was draus wird anstatt mit vielen Details und epischem Rahmen zu beginnen. Der Ansatz unser damaligen Runde - ein Startpunkt und jeder baut 2-3 Details ein - ist im Grunde genau der Ansatz von Beyond the Wall, und das funktioniert recht problemfrei.

Wo man aufpassen muss sind Kampagnengeheimnisse, bzw. NSCs die weitergereicht werden. Hier sollte der nachfolgende SL alle wichtigen Infos bekommen, oder auch den Hinweis dass NSC so-und-so bitte tabu ist weil da kommt noch ein Folgeabenteuer. Das Problem ist, wenn man das öffentlich macht, wissen alle Bescheid und man muss sich kräftig anstrengen, dass im Spiel ggf. zu ignorieren. Eine "stille Übergabe" ist da besser, aber da hängt dann eben auch alles an den Infos die weitergegeben werden.

Die Trennung von Spieler- und Charakterwissen, die felixs anspricht, kann ein Problem sein oder auch nicht, das hängt glaube ich sehr von der Runde ab. Wenn alle Teilnehmer schon Erfahrung im Leiten haben, ist das mMn potentiell eher weniger ein Problem als wenn da komplette Neulinge dabei sind.

Wie leitet man auf diese Weise eine Kampagne?

Am besten fokussiert ;) Keine ellenlangen Abhandlungen und Ausschweifungen, lieber Abenteuer die kurz und knackig sind. Lange Hinleitungen auf "coole Dinge" spart man sich idealerweise auch und macht stattdessen diese coolen Dinge direkt, weil mit abwechselnden SLs weiß man nie wie die Situation am Spieltisch und im Abenteuer ist wenn man wieder dran ist - das eigene Spotlight sollte man daher optimal nutzen.

Beim Offenlassen von Anknüpfpunkten und losen Fäden für die nachfolgenden SL sollte man es ebenfalls nicht übertreiben. Zum einen schwimmt dann das ganze Spiel recht schnell in vagen Anspielungen, und man will als SL ja auch sein eigenes Ding machen wenn man dran ist und nicht nur die Krümel anderer Leute aufsammeln (salopp formuliert).
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Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #10 am: 6.10.2018 | 12:35 »
aber ich glaube, bei mehreren Spielleitern haben alle daran Interesse, dass die gemeinsame Welt konsistent, aber offen für ihre Ideen bleibt. Als alleiniger Spielleiter kann ich die Spielwelt umwerfen, wie es mir glaubwürdig und spannend erscheint, oder die Gruppe an Orte schicken, die ganz plötzlich neue Handlungsfelder eröffnen, aber als einer von mehreren Spielleitern muss ich die Einsprüche der anderen ernst nehmen, weil die auch sehr viel Arbeit in die Spielwelt investieren/investiert haben.

(...)

Das kann schon sein, dass er einen Gegenstand an die Gruppe verteilt, der Handlungsoptionen eröffnet, die als Nebenfolge ein geplantes Abenteuer eines Mitspielers drastisch beeinflussen könnten. Das kann alles Mögliche sein: Waffen, die stark gegen bestimmte Monstergruppen wirken, Reisehilfen (Flugfähigkeit, Unterwasserreise, Teleportation), Heilmagie, Wahrnehmungsmagie (Gedankenlesen, Blick in die Vergangenheit, Totenbeschwörung) usw.

Auf der Ebene stimme ich völlig zu. Das wäre dann Absprache und ggfs. Hinweise auf Störungen, die sich für den weiteren Verlauf der Kampagne ergeben würden. Sollte man so machen.
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Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #11 am: 6.10.2018 | 12:41 »
Tatsächlich liefen alle meine Runden mit wechselnden SL immer genau so und nicht mit quasi 5 SLs für die selbe Story, das stelle ich mir total mühsam vor.

Tatsächlich funktioniert das besser, wenn man episodenhaft spielt.

Der andere Vorschlag, mit fünf verschiedenen SL und fünf verschiedenen Gruppen wäre für mich eine andere Spielweise. Das ist dann nicht mehr dieselbe Gechichte, sondern mehrere Geschichten parallel.
Mir wäre das wahrscheinlich etwas zu viel Abwechslung, da ich mich lieber in eine Geschichte vertiefen möchte.
Falls man in derselben Welt spielt: Bei hohem Machtniveau der Spielerfiguren hat das auch erhebliche Auswirkungen auf die Spielwelt, die man dann synchronisieren muss. Das wiederum stelle ich mir mühsam vor. Auch reizvoll, wenn gut gemacht. Aber vor allem sehr aufwendig.
Außerdem muss man wirklich oft und auch halbwegs zügig spielen, damit das Spiel in mehreren (parallel laufenden) Spielzweigen/Kampagnen funktionieren kann - sonst dauert es in Rotation ein Jahr oder mehr, bis man eine begonnene Kampagne weiterspielt.
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Pyromancer

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #12 am: 6.10.2018 | 14:03 »
Alle meine regelmäßigen Runden spielen mit wechselnden Spielleitern, aber da hat normalerweise jeder seine Kampagne.

Wenn mal jemand die Kampagne eines anderen für ein Seiten-Abenteuer "übernimmt", dann ist das immer noch die Kampagne des Original-SL, und die hat da natürlich Mitsprache- und Vetorecht. Benutzt wird das dann eben hauptsächlich für Seiten-Abenteuer, wo sich die Rückwirkungen auf die Haupthandlungsstränge in Grenzen halten. Und natürlich entscheidet auch die Original-SL, wie diese Rückwirkungen aussehen.

Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #13 am: 6.10.2018 | 14:10 »
ein Seiten-Abenteuer

Was ist das?
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Pyromancer

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #14 am: 6.10.2018 | 14:25 »
Was ist das?

Ein Abenteuer abseits des Haupt-Kampagnengeschehens.

Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #15 am: 6.10.2018 | 14:26 »
Ach so. Ein Abenteuer an der Seite quasi  ~;D
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Offline Issi

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #16 am: 6.10.2018 | 14:27 »
Hallo  :t:,

in einer bald entstehenden Rollenspielgruppe wollen wir das Konzept eines wechselnden Spielleiters einführen, so dass jeder Mitspieler mal hinter dem Spielleiterschirm sitzt. Leider hat von den Mitspielern noch keiner Erfahrung mit dieser Regelung gehabt. Daher meine Fragen:

Habt ihr bereits Erfahrungen mit einer wechselnden Spielleiterrolle gesammelt?
Habt ihr Tipps dazu?
Kennt ihr Fallstricke/Probleme, die auftreten können?
Wie leitet man auf diese Weise eine Kampagne?

Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.  :)
Meine Empfehlungen:

0. Macht es nicht zum Pflichtprogramm.

1. Lass die Leute leiten, die es auch wirklich wollen.
Wenn  Leute nicht leiten wollen, ist das auch OK.

2.Immer wenn einer leitet, braucht es einen Grund warum seine Figur gerade nicht dabei ist.
Vielleicht passt sie solange auf den gemeinsamen Stützpunkt auf, hat was in eigene Sache zu erledigen, nutzt die Zeit um etwas Neues zu lernen whatever.

3. Jeder der leitet, darf sich die Hälfte der EP aufschreiben, die die Spieler bekommen, damit seine Figur durch die Pause nicht so zurück fällt.

4. Wechselt nicht krampfhaft. Wenn jmd mal ein paar Abenteuer am Stück leiten will, und die Spieler Spaß haben, ist das auch OK.

5. Bei festen Gruppen/Systemen: Idealerweise hat jeder auch Spaß an seiner Figur und freut sich nach dem Leiten mal wieder spielen zu können. Deshalb sorgt dafür, dass jede Figur auch irgendwo ihre eigene Geschichte hat, für die sich der Spieler interessiert.- ähnlich wie in einer Serie möchte man wissen wie es mit ihr weitergeht.-Das erleichtert den Wechsel vom SL zum SPL.


Edit. Wir spielen erfolgreich mit verschiedenen Spielleitern (in einer Welt). Jeder hat in der Heldengruppe seine Figur, die dann halt in der Zeit pausiert.- Und dann später weitergespielt wird.
Funktioniert super und  kann ich nur empfehlen.  (Würde es nicht mehr anders haben wollen)  :)
« Letzte Änderung: 6.10.2018 | 14:56 von Issi »

Offline felixs

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #17 am: 6.10.2018 | 14:33 »
2.Immer wenn einer leitet, braucht es einen Grund warum seine Figur gerade nicht dabei ist.
Vielleicht passt sie solange auf den gemeinsamen Stützpunkt auf, hat was in eigene Sache zu erledigen, nutzt die Zeit um etwas Neues zu lernen whatever.

Sehe ich nicht so. Man kann die dadurch entstehenden Brüche auch einfach ignorieren. Normalerweise erzeugt das keine Probleme.

3. Jeder der leitet, darf sich die Hälfte der EP aufschreiben, die die Spieler bekommen, damit seine Figur durch die Pause nicht so zurück fällt.

Sehe ich nicht als unbedingt nötig an.
Kommt auf das System an.
Ein kleineres Gefälle innerhalb der Gruppe ist normalerweise kein Problem. Wenn es doch ein Problem ist, dann lieber volle Erfahrungspunkte als halbe.

4. Wechselt nicht krampfhaft. Wenn jmd mal ein paar Abenteuer am Stück leiten will, und die Spieler Spaß haben, ist das auch OK.

Hängt davon ab, warum man wechselt.
Ich denke, dazu kann man überhaupt nichts sagen, ohne die genauen Beweggründe für diese Art des Spiels zu kennen.
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Offline Edwin

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #18 am: 6.10.2018 | 14:46 »
Ich würde einen Mittelweg vorgschlagen, wie ich es änlich auch selbst erlebt habe:

Spielt zwei Gruppen, jeweils mit einem SL, welche sich in der selben Welt an unterschiedlichen Orten aufhalten.

Gewechselt kann dann je nach Lust und Laune werden.

Man könnte z.B. an unterschiedlichen, aber verbundenen Aufgaben arbeiten.

Die "Nordgruppe" hält sich im eisigen Norden auf und ist damit beschäftigt eine Lich-geführte Untoten-Invasion aufzuhalten.
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Offline Kurna

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #19 am: 6.10.2018 | 14:46 »
Meine Erfahrungen mit wechselnden Spielleitern in der gleichen Welt waren nicht gut. Ich würde daher nur noch mit Wechsel spielen, wenn jede Runde komplett getrennt ist.

Zum einen gab es immer wieder kleine Diskrepanzen, weil z.B. die SL unterschiedlich großzügig waren bei der Vergabe von XP und Schätzen. Zum anderen aber - und das war mein Hauptproblem - ist dadurch nie eine echte Kampagne entstanden, sondern es wurden letztendlich nur Einzelabenteuer aneinandergereiht. Und für mich ist das Entwickeln einer großen Geschichte halt ein wichtiger Aspekt beim Rollenspiel.
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Offline Ifram

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #20 am: 6.10.2018 | 15:04 »
Der von Quill eingebrachte Gedanke hat bei meinen Spielerfahrungen am besten funktioniert: zu jeden SL ein SC. So können verschiedene Regionen, Zeiten, Hintergründe oder Systeme bespielt werden, zumindest aber verschiedene Figuren. Der Nachteil ist, dass sich die Spielzeit verteilt, so dass SC sich langsamer entwickeln und mehr als eine Kampagne sich nicht anbietet.

In einer aktuellen Gruppe handhaben wir es anders, dort wechseln zur Zeit SL und deren SC wird zum möglichst untätigen NSC. Dass klappt auch, aber nicht so gut wie in der anderen Runde. Man hat als SL einfach freiere Hand.
« Letzte Änderung: 6.10.2018 | 16:21 von Ifram »

Dioto

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #21 am: 6.10.2018 | 15:35 »
Schonmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps:
  • Abgeschlossene Episoden
  • Kein SL-Zwang
  • Gemeinsame Regeln für SLs festlegen (z.B. Vergabe und Powerlevel von magische Gegenständen)
  • Vetos
  • Aufteilung der SLs nach "Fachgebiet"
  • Gruppeneigene Spielwelt
  • ...
Ihr helft uns damit sehr! :d

Ein paar Dinge, die bisher in der Gruppe angedacht waren:
  • Session 0 um die Erwartungen der Spieler zusammenzutragen
  • Ein Spielsystem (D&D 5)
  • 5 Spieler (keine kompletten Rollenspieleinsteiger; nur 2 haben SL-Erfahrung)
  • Ein primärer SL, der Kampagnenabenteuer leitet (aber auch gerne ab und zu Spieler sein möchte)
  • Die sekundären SLs leiten unabhängige Abenteuer
  • Homebrew-Setting / Kitchen Sink (wird in der Session 0 besprochen)
  • Eine Heldengruppe in der jeder Spieler (auch der primäre SL), einen Charakter hat
  • Keine Erfahrungspunkte, sondern gemeinsamer Gruppenaufstieg nach X Sessions
« Letzte Änderung: 6.10.2018 | 15:47 von Dioto »

Offline sindar

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #22 am: 8.10.2018 | 17:00 »
In beiden langzeitstabilen (Langzeit: Ca. 4 Jahre) DSA-Gruppen, in denen ich bisher gespielt habe, gab es wechselnde Spielleiter. Es wurden eher kurze (meist Kauf- oder Herunterlad-)Abenteuer gespielt. Sobald ein Szenario zu Ende war, wurde in der Gruppe 'rumgefragt: "Hat wer was zu leiten?" Es fand sich immer irgendwer. Wie wir das in Stuttgart gemacht haben, weiss ich nicht mehr sicher, aber in der Dubliner Runde hat der SL seinen SC in der Regel nicht mitgefuehrt; ich meine, in Stuttgart auch nicht. AP-Vergabe ging da in der Regel streng nach Abenteuer, wobei wir es immer irgendwie fertiggebracht haben, alle auf etwa gleichem Niveau zu sein.
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Offline Shao-Mo

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #23 am: 8.10.2018 | 21:18 »
Bei uns haben sich die Gruppen daran orientiert, weil ein SL keine Zeit hatte und die anderen trotzdem spielen wollten.

Negativ Beispiele (die zu vermeiden sind):
- Konkurenzdenken zwischen den SLs - sollte es nicht geben
- Der eine SL redet dem anderen SL in seine Entscheidungen rein - denn er "kennt ja die Regeln" - nicht machen

Ansonsten hören sich deine Punkte für D&D sehr passend an (z.B. keine XP macht vieles einfacher).
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Offline Ninkasi

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Re: Wechselnder Spielleiter: Erfahrungen? Tipps? Fallstricke?
« Antwort #24 am: 10.10.2018 | 11:20 »

Ein paar Dinge, die bisher in der Gruppe angedacht waren:
  • Session 0 um die Erwartungen der Spieler zusammenzutragen
  • Ein Spielsystem (D&D 5)
  • 5 Spieler (keine kompletten Rollenspieleinsteiger; nur 2 haben SL-Erfahrung)
  • Ein primärer SL, der Kampagnenabenteuer leitet (aber auch gerne ab und zu Spieler sein möchte)
  • Die sekundären SLs leiten unabhängige Abenteuer
  • Homebrew-Setting / Kitchen Sink (wird in der Session 0 besprochen)
  • Eine Heldengruppe in der jeder Spieler (auch der primäre SL), einen Charakter hat
  • Keine Erfahrungspunkte, sondern gemeinsamer Gruppenaufstieg nach X Sessions

Ich habe schon einige Systeme mit wechselnden Spielleitern erlebt.
Ich würde es nicht empfehlen in einer Kampagnenrunde zu wechseln.
Am besten Leiten die anderen SLs auch andere Systeme mit anderen Charakteren, aber in diesem Fall hier ist gut das es einen "Haupt-SL" gibt.
Würde hier vorschlagen: Ein Kampagnen-SL mit einer Gruppe und wenn SL gewechselt wird, werden unabhängige Abenteuer (z.B. auch in einer ganz anderen Region) mit anderen Charakteren gespielt. Wenn Nicht-Kampagnen-SLs wechseln könnte man die Charaktere beibehalten.