So, dann verrate ich ganz kurz noch etwas zu meinem Charakter. Tatsächlich kam mir ein großer Teil davon im Dämmerzustand zwischen Schlafen und Wachen vor einigen Tagen und da das Träumerische gut zu "Agone" passen dürfte, gebe ich das hier zu Besten.
Also ihr habt es zu tun mit...
Seiner Hochwohlgeboren Leonardus Ignaas van Klove, Magister IurisIm Seminar Panbaronischen Instituts des Bauwesens von Lorgol auch hinreichend bekannt unter seinem Gallansnamen "Leon" (mit Betonung auf dem "o", darauf muss bestanden werden).
Leonardus ist ein Winkelzwerg durch und durch, geboren und aufgewachsen in der kleinen Zwergenenklave der Hauptstadt, aber doch im Stande des Bildungsbürgertums. Sein Vater Berengarius van Klove ist einer der renommiertesten Statiker, die in den 17 Baronien zu finden sind und er ist persönlich verantwortlich für die regelmäßige Instandsetzung und Vermessung der Tausend Türme, von denen Leonardus gesammte Familie auch einen bewohnte – Stockwerk an Stockwerk mit anderen Sippen des Winkelordens, die ebenfalls bauliche Aufgaben darin versahen. Da er selbst wenig mehr als das grundlegendste Talent für den Umgang mit Holz, Ziegel, Stein und Mörtel aufwies und seine Brüder und Schwestern sich dort besser anstellten, beachtete man Leonardus wenig, was ihm viel Zeit gab, sich eine Leidenschaft außerhalb des Familienbetriebes zu suchen.
Wie sich herausstellte, war Leonardus ungleich begabter darin, Gedankengebäude zu errichten, neue Freundschaften zu zimmern und alte Feindschaften mit dem Mörtel der Diplomatie wieder zuzukleistern. Menschen – das lernte er aus den Architekturbüchern seines Vaters, in denen er leblosen Abbildungen von Rundbögen, Fenstersimsen und Steinsorten im Geiste Namen und Charakterzüge andichtete – Menschen waren auch nichts anderes als Gebäude, die eingerichtet waren mit Wertvorstellungen, deren Erlebnisse und Erfahrungen sie Mauerstein um Mauerstein wachsen ließen, neue Räume formten und bestimmte Türen für immer versiegelten. Und Worte… ja Worte waren die Werkzeuge, um diese Menschenhäuser nach Belieben umzubauen.
Klar, diese ganze Analogie hat sich bei der Familie von Leonardus eher in irritierte Blicke übersetzt. Doch Leonardus war bereits in jungen Jahren ein außergewöhnlich guter Streitschlichter zwischen den Zwergensippen. So wurde er mehr und mehr beim Winkelorden als Repräsentant nach außen eingebunden und kurzerhand in die Juristenschule gesteckt. Seine Studententage prägten Leonardus mehr als alles andere: Er tauschte den heimischen Turm zu großen Teilen gegen weinseelige Abende in Salons, Soirées in Theatern, leichtfertige Duelle in Hinterhöfen, Rendezvous zwischen den Kissen mit Angebeteten und durchwachte Nächte in den Billiardhallen und Glücksspielhöhlen Lorgols… nur um dann am nächsten Tage wieder in Amtsstuben mit den Großgrundbesitzern der Stadt über Baugenehmigungen zu verhandeln.
Darin war er zwar meist erfolgreich, doch trotzdem schien Leonardus die lorgol'sche Welt zu eng und die Welten da draußen so unendlich weit. Durch seine guten Kontakte zur Ete-Petete-Gesellschaft Lorgols, war er ein Mitglied der Entourage, die um Guillaume IV, Graf von Gondin, herumschwirrte, der blutjung damals einige Studienjahre in Lorgol verbrachte. Es entwickelte sich eine sporadische Brieffreundschaft, die aber wieder auflebte, als Leonardus und seine Familie sich überwarfen – er konnte seine Abneigung gegenüber dem trockenen Tagesgeschäft einen Winkelorden-Juristen immer weniger verbergen und gebarte sich, mit einem Wort, faul.
Mit dem letzten Groschen in der Tasche mietete sich Leonardus einen Platz in der Handelskaravane eines befreundeten Minotaurenhändlers – eine lose Freundschaft aus alten Studientagen – um zu Graf Guillaumes Anwesen zu reisen, um sich dort als Höfling von einer Party zur nächsten zu schmarotzen. Aber andererseits, einen guten Haushofmeister könnte der junge Graf wohl sicher brauchen… und einen Berater, der den Einfluss dieses zwielichtigen Hofmarschalls zu untergraben wissen würde.
Okay, noch ein bisschen was Konzeptionelles, so vom Mindset des Charakters her:
Want VS. NeedLeonardus will eine auskömmliche, dauerhafte und hauptsächlich repräsentative Position am Hofe von Gondin erreichen, die ihm aber einen ähnlichen oder besseren Lebensstandard gewährt wie die trockene Juristerei in Lorgol. Und, das ist ganz wichtig, er will nicht großartig dafür arbeiten: Leonardus ist ein klassischer, bequemer Hedonist… der will seinen Spaß, seinen Luxus, seine Anerkennung, aber eigentlich nichts dafür machen. Nicht im Sinne von, dass er nicht proaktiv wäre, er will allem seinen Stempel aufdrücken. Jedoch vermeidet er vor allem körperlich anstrengende Aufgaben und kann zu einem Stück Baisertorte oder einer guten Partie Tarock halt einfach nicht "Nein" sagen. Hauptsache Spaß. Das wäre dann sicher auch sein Makel.
Und hier kommen wir zum "Need", also dem, was der Charakter erleben müsste, damit er diese schlechte Eigenschaft ablegt oder charakterlich reift: Leonardus müsste mit den eigenen Händen und dem eigenen Ehrgeiz ein Ziel erreichen, unter großer Anstrengung und er müsste Leute finden, die das bei ihm anerkennen. Die ihn schätzen, wie er ist und zwar weil er sich mal auf den Hosenboden gesetzt hat. Er müsste lernen, dass es Dinge gibt, für die sich ein solcher Einsatz lohnt.
Verbindungen zu den anderenAlso, wie gesagt, momentan würde ich mich mit
Azzus Charakter verbinden. Wir können alte Studienfreunde sein oder aber Geschäftspartner von früher. Den
Grafen von Gondin könnte ich auch kennen (siehe Charaktergeschichte oben), aber das ist nicht zwingend notwendig... vielleicht bin ich auch eher ein Vertrauter und Bewunderer von
Marianne de Jouffroy und gehöre bei Hof zu ihrer Clique, hoffe jetzt aber, hier am Hofe in Anstellung bleiben zu können, damit mein gutes Leben hier nicht enden muss, wenn sie weiterzieht.
MagieDann würde ich sagen, ich habe mir ein wenig
Cantus angewöhnt, oder?
Oh, und ich bräuchte dann wirklich noch einen Punkt Philosophie und zwar in "Recht".