Ich habe ja schon seit fast 10 Jahren nicht mehr aktiv Rollenspiele gespielt, aber irgendwie gehen einem doch Ideen durch den Kopf und es macht auch in der Theorie (zumindest mir) Spaß, sich damit zu beschäftigen (einige hier sollten ja meine Sammelwut in der Hinsicht auch mitbekommen haben).
Mir geht aktuell eine Kampagnenidee durch den Kopf, bei der ich mich Frage, was wohl das passende System dazu wäre. (Disclaimer: Hauptgrund, warum ich aufgehört habe zu spielen, waren stilistische Differenzen mit meinem rollenspielenden Freundeskreis, ich tendiere zu einem ausgeprägt simulationistischen Spielstil - von daher weiß ich nicht, ob ich mit sowas wie Fate glücklich werden würde)
Erst mal die Inspirationen:
- Secret World Legends: die Aspekte "es gibt Magie, Monster, übernatürliche Phänomene, eldritch horrors", die SC haben Kräfte, die ihnen von ein Macht mit unbekannter Agenda verliehen wurden, es gibt (geheime) Gruppierungen, die die Dinge erforschen, benutzen, bekämpfen, etc.
- Hunt: Showdown (nie gespielt, weil mit der Battle-Royal-Aspekt abturnt), "mit Colt und Winchester in den Sümpfen Louisianas für Kopfgeld Monster jagen" ist etwas, was ich gerne mal bespielen würde.
- Penny Dreadful: verschiedene klassische Horror-Geschichten und -Monster losgelöst von tatsächlichen Nacherzählungen, und da kam die Inspiration zu Pinkerton her.
- eventuell John Ringos Princess of Wands/Queen of Wands, wenn man den Fähigkeiten der Spieler einen religiösen Touch mitgibt und ggf. dann auch bezüglich der Organisation der Special Circumstances Division
Kampagnenansatz:
Zeitrahmen: 19.Jh, einige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg
Die Spieler werden von einer unbekannten höheren Macht kontaktiert (Träume, Halluzinationen, seltsame Begegnungen) und mit ein paar kryptischen Andeutungen mit einer diffusen "Macht" versehen, die sich je nach Charakter unterschiedlich manifestiert (bei spirituell angehauchten Charakteren tatsächlich funktionierende Magie, bei anderen z.B. durch übernatürliche Verstärkung ihrer professionellen Talente - vgl. Ki-Adepten in SR). Die Charaktere müssen dann erst mal die plötzliche Veränderung in ihrem Leben verarbeiten.
Es gibt an der Stelle zwei Möglichkeiten:
1.) die SC werden von jemanden kontaktiert, der offensichtlich weiß bzw. erkennen kann, dass sie etwas übernatürliches an sich haben, und sich als Detektiv der Pinkerton National Detective Agency* vorstellt. Er erklärt den SC, dass Pinkerton von der Regierung beauftragt wurde, sich diskret auftretender übernatürlicher Phänomene und Bedrohungen anzunehmen, und aus zwei Gründen an die Charaktere heranzutreten: Um herauszufinden, ob sie ihre Kräfte (noch) unter Kontrolle haben, und sie je nachdem, wie das Urteil dazu ausfällt, zu unterstützen oder "sich um das Problem zu kümmern", und um sie, falls er sie als geeignet einschätzt, für die Pinkerton-Agentur zu rekrutieren.
2.) die SC werden von übernatürlichen Wesen angegriffen und der besagte Pinkerton-Detektiv kommt ihnen zu Hilfe.
Die Kampagne würde dann darauf hinauslaufen, dass die Charaktere von Pinkerton an Orte geschickt werden, an denen übernatürliche Phänomene gemeldet, vermutet oder erwartet werden (letzteres könnte z.B. in Form einer Figur wie Vanessa Yves, die aus dem Tarot Hinweise auf zukünftige Geschehnisse erhält, eingebaut werden) und da dann relativ freie Hand haben, wie sie die Sache lösen (Hauptsache: sie wird gelöst und sie wird diskret gelöst)
* die Agentur wurde 1850 gegründet und hat neben ihrer berüchtigten Tätigkeit im Bereich Unterwanderung und gewaltsamer Zerschlagung von Gewerkschaften auch häufig Ermittlungen in Kriminalfällen übernommen, da es damals Kriminalpolizei in dem Sinne nicht oder kaum gab.