Autor Thema: Kickstarter (Crowdfunding) exklusives Material schlecht für spätere Verkäufe?  (Gelesen 3188 mal)

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Offline Grimtooth's Little Sister

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Dann macht ihr bei einem KS nicht mit?

Doch aber wir kaufen sowas nicht wenn der Kickstarter schon durch war.
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Offline Antariuk

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Mir geht das sowohl bei Rollen-, als auch bei Brettspielen so.
Wenn ich den Eindruck habe, dass mir am Ende etwas fehlen könnte, was ich gern hätte, dann kaufe ich es gar nicht.

Und mir geht die "Kichstarterisierung" von allem auch gehörig auf den Keks.

Ganz genau das hier.

Mit diesem anscheinend sehr verbreiteten Drang, das gewünschte Spiel oder System unbedingt komplett besitzen zu müssen, weil... ja, warum eigentlich? - damit machen Spieler sich selber (und dem Geldbeutel) das Leben irgendwie schwer. Ist es echt schlimm, wenn man ein KS-exklusives Heft nicht hat? Leidet das Spiel am eigenen Tisch (ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und nehme an, dass das Zeug auch tatsächlich gespielt wird...  ;)) dadurch wirklich, weil es irgendwo auf der Welt eine handvoll Würfel, Karten oder Mappen gibt, die ich nicht habe? Versteh ich irgendwie nicht.

Und die einen, die deshalb solche KS-Kampagnen mitmachen, halten damit dieses System am Leben, und die anderen blocken, wie hier im Faden beschrieben, dann teilweise einfach ab.

Schlecht für spätere Verkäufe ist das Ganze mit Sicherheit nicht, aber ich empfinde dass dadurch a) eine weitere Hürde für potentielle Neueinsteiger in unser Hobby gebaut wird - weil man vieles hinterher nur exorbitant teuer oder eben gar nicht bekommt - und b) pusht es zu immer mehr Konsum und Kaufen, während das Spielen selber oft auf der Strecke bleibt weil man zu beschäftigt ist zu warten, bis man alles aus der einen KS-Aktion hat und dann startet ja auch schon was Neues...
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Offline Dirk Remmecke

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Als (ex?) Sammler kann ich den Hang zur Komplettheit durchaus nachvollziehen. Warum man dann aber extra nicht bei einem KS mitmacht, verstehe ich nicht.

Ich weiß gar nicht, ob ich je bei einem KS mitgemacht habe, weil ich dort etwas Exklusives bekommen habe. Meist ist der Auslöser die "Furcht", das Produkt später auf regulärem Weg gar nicht zu bekommen, weil mit den Crowdfundings die Bezugswege so seltsam geworden sind.
(Hätte ich heute noch meinen Laden, würde mir das entsetzlich auf die Nerven gehen... nicht so sehr, dass es Crowdfundings gibt, sondern dass ich es schwerer hätte, auch an diese ganzen tollen Produkte ranzukommen, wenn sie denn mal ausgeliefert werden.)

Am meisten schätze ich Bonusziele, die das spätere Produkt für alle aufwerten, auch die späteren Laden-Käufer (mehr Artwork, längeres Kapitel zu xy, Einsteiger-Abenteuer). Das ist tatsächlich etwas, bei dem ein produzierender Verlag sich verrechnen kann, und ein Produkt von einem leicht eigenzufinanzierendem, minimalistischen Standard-Release zu einem schöneren, aufwändigeren (Katalog-)Titel werden kann.
Davon haben alle was.
Das bleibt auch dem Geist der Crowdfundings treu, etwas zu finanzieren, was es sonst (so) nicht gegeben hätte. (Statt bloß ein Vorbestellsystem am Handel vorbei zu sein.)

Offline Boba Fett

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Ich bewerte die Produkte nach Spielbarkeit und Preis/Leistung.
Vieles was bei deutschen Rollenspiel-Crowdfundings an Extras geboten wird, reizt mich zB kaum.
Lesezeichen (Pappkärtchen) halte ich zB für völlig irrelevant. Lesebändchen hingegegen... ;)
Und es gibt noch mehr Krams, den ich NICHT brauche (Spielleiterschirme, irgendwelche Datensammlungen im Spielkartenformat (ich hab Hände und einen Stift...), Würfel, Karten (insbesondere gefaltete) im „passt-auf-keinen-Tisch“ Format (nein, die kommen nicht mehr an die Wand, aus dem Poster-Alter bin ich seit über 30 Jahren raus), ...

Abgesehen davon: wenn mich ein Rollenspiel reizt (nehmen wir das oben genannte Numenera), dann ist es mir egal, in welchen Zustand (Hardcover, Softcover) ich es bekomme. Verdammt, ich will es ja spielen und nicht die Synchronität meines Bücherregals betonen.
Klar ist HC mein Favorit, aber wenn Soft die einzige Option ist, die noch existiert, dann wird mein Verlangen nach dem Spiel nicht so groß sein, wenn ich es deswegen nicht kaufe...
(geistiger Vermerk bei mir selbst - hmmm, vielleicht ist das ein gutes Kriterium zur freiwilligen Selbstkontrolle: „würde ich mir das Buch auch kaufen, wenn es nur als Softcover angeboten wird? Nein - gut, dann kaufe ich es gar nicht!“ Danke für dieses Instrument! ;) )

Da ich nur Crowdfundings unterstütze, deren Produkte ich wirklich unbedingt realisiert sehen möchte (bisher 2 - Starfinder & Coriolis), lebe ich mit dem Basisangebot - und komme damit gut klar. Weniger ist nicht selten sogar mehr. Und ich brauche keinen Aventurien-Salzstreuer oder die Splittermond Badematte im Wargfelldesign
(obwohl: Ein Wargfell-Bademantel fürs Gästezimmer, falls einige meiner Freunde & Bekannten einen Furry-Fetisch haben...?  :Ironie: )

Ich bin (damals beim Pyramidenbau) ohnehin damit großgeworden, dass man ein Regelwerk kauft, zu dem dann ewig nichts erscheint und man alles selber machen muss. Manchmal finde ich 1-2 Abenteuer ganz nett, weil man da die Handschrift der Autoren und ein „so haben wir uns gedacht, wird es gespielt“ wahrnimmt, aber ausser dieser Impression brauche ich die eigentlich auch nicht (Ausnahmen (Numenera - da hätte ich mir Abenteuer gewünscht, die mir zeigen, wie man das spielen soll) bestätigen die Regel).

Insofern: Nein, mich beeinflusst das nicht, ich kaufe nach wie vor die allermeisten Sachen nach dem CF, egal was als AddOn verpasst wird.
Aber das ist meine (nicht ganz) bescheidene Meinung...! Andere sind natürlich genauso legitim!
« Letzte Änderung: 24.11.2018 | 00:43 von Boba Fett »
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