Als Fan von schlichtem Design werfe ich mal die folgenden beiden Cover ins Rennen:
(Letzteres wurde hier zwar schon mal genannt, finde ich trotzdem toll.)
Solch minimalistische Cover sind vielleicht nicht gerade aussagekräftig, was den Inhalt angeht. Keine opulenten Artworks, die zeigen, wie eine Gruppe von verzweifelten Helden ins Schloss des mordlüsternen Vampirs vordringt oder seelenlose Maata den Kampf gegen die Schergen der alles korrumpierenden Lavanthor auf sich nehmen.
Was die Cover meiner Meinung nach allerdings sehr gut machen, ist, die zeitliche Epoche, auf die ihre Settings Bezug nehmen, darzustellen. Bei Ravenloft schreit die Typographie geradezu „finsteres Mittelalter!“ und Opus Anima verweist mit den rankenförmigen Elementen den Jugendstil. Gleichzeitig merkt man direkt, dass hier irgendetwas nicht so ist, wie es sein sollte. Bei Ravenloft weist die Schrift Abnutzungsspuren auf, Opus Animas Cover zeigt unten diesen unsauberen Kasten. Beide Cover sagen mir, das hier etwas Unheimliches hinter dem historischen Anstrich steckt. Das versetzt mich gleich in die entsprechenden Epochen (wenngleich sie natürlich bei beiden Spielen phantastisch umgedeutet werden) und Stimmungen, ohne dass überhaupt Bilder vonnöten wären.
(Bei Ravenloft kommt übrigens noch die Haptik des Buches hinzu, die man hier natürlich nicht sehen kann. Es hat diesen wundervollen Fake-Ledereinband, der das Buch noch wertiger macht und ihm in meinen Augen eine gewisse Historizität verleiht.)
In eine ähnliche Kerbe schlägt ja auch Traveller. Während ich bei Ravenloft und Opus Anima aber gleich Lust bekomme, loszuspielen, reizt mich das nicht so sehr. Mag wohl einfach daran liegen, dass ich mit SciFi nicht so viel anfangen kann wie mit (phantastischem) Horror.