Thema: Rollenspiel + Lernen für einen Test

[Fillus]

Ich will es hier zumindest mal kurz aufschreiben, da wirklich gut funktoniert und auch viel Spaß gemacht hat.

Die Situation vorher:
Wieder so ein Tag für mein Sohn in der 3. Klasse. Unterricht bis 13.20 Uhr. Essen,  Hausaufgaben von 14-15.30 Uhr. Anschließend natürlich so absolut kein Bock mehr noch irgendwas für die Schule zu tun. Allerdings, stand am Nachfolgetag eine Mathearbeit an und ich wollte noch mit ihm üben.

Ich habe mich also hingesetzt, während er bei den Hausaufgaben war und mit schnell mal eine kleine Geschichte zurecht gelegt. Mir die 4 fertigen Charaktere von 1w6 Freunde ausgedruckt und mir kurz das System (wieder) angesehen. Dazu eine passende Karte rausgesucht und ein paar Würfel und Stifte bereit gelegt.

Nach den Hausaufgaben gabs die Überraschung. Rollenspiel statt Mathe üben. Was er natürlich nicht wusste, das ich alle Übungsaufgaben ins Rollenspiel eingebaut hatte.

Grad angefangen, klingelte es wie so oft an der Tür. Anderes Kind das mit ihm spielen möchte. Auch dieses schrieb am Folgetag einen Mathetest, also mit an den Tisch. darauf hin noch ein weiteres und auch ganz spontan dazu.

Die drei kleinen Helden waren als schnell in ein Sommer-Ferienlager mit Bauernhof versetzt und und der Bauer hatte direkt ein Problem. Es waren Hühner verschwunden, aber sie mussten erstmal rausfinden, wie viele Hühner es überhaupt waren. Der Bauer wusste nur das es X mehr waren, als er Schweine besitzt usw.

Mit Begeisterung lösten sie mathematische Rätsel um Schlösser zu öffnen, Erwachsene auszutricksen oder schlicht den richtigen Weg zu finden. Sie haben sich als Hühner verkleidet und alle Hühner mit einem Liedchen wieder nach Hause geführt, nachdem sie diese aus einem kleinen Hausdungeon, dem "bösen" Koch und seinen Schurken entrissen hatten. Alles mit kindlicher Fantasie und völlig gewaltlos.

Schön zu sehen wieviel Spaß die Kinder hatten, sogar am gegeneinander an Rechnen, wenn jedes Kind von mir einen Zettel mit der selben Aufgabe bekam. Sie sich absprechen, Konflikte lösen und auch mal dizipliniert still sein, wenn ein anderer dran war. Die typischen Dinge beim Rollenspiel halt.

Heute gab es die Arbeit wieder zurück. Note 1, Null Fehler ... sehr schön.

Warum schreib ich das hier auf? Weil ich unzufrieden mit dem heutigen Schulsystem bin und dort versucht wird viel Stoff in die Köpfe der Kinder zu bekommen, wovon wenig sich wirklich festsetzt. Durch die Masse an Hausaufgaben zusätzlich haben fast alle Kinder keine Lust mehr auf die Schule und sind auch nicht mehr Neugierig irgendwas weiter zu erforschen. Der Lerhplan ist so vollgestopft, das ich sagen muss, das die Lehrer/inenn da noch nicht mal groß eine Schuld trifft. Aber es ist schlimm, das man ihnen Wissen nicht mit Spaß vermitteln kann!

Ich plane nächstes Jahr eine Rollenspiel AG in der Schule anzubieten, mal schauen ob mir das (als externe Person) erlaubt wird. Angefragt habe ich schon.

[skorn]

Ich will es hier zumindest mal kurz aufschreiben, da wirklich gut funktoniert und auch viel Spaß gemacht hat.

Die Situation vorher:
Wieder so ein Tag für mein Sohn in der 3. Klasse. Unterricht bis 13.20 Uhr. Essen,  Hausaufgaben von 14-15.30 Uhr. Anschließend natürlich so absolut kein Bock mehr noch irgendwas für die Schule zu tun. Allerdings, stand am Nachfolgetag eine Mathearbeit an und ich wollte noch mit ihm üben.

Ich habe mich also hingesetzt, während er bei den Hausaufgaben war und mit schnell mal eine kleine Geschichte zurecht gelegt. Mir die 4 fertigen Charaktere von 1w6 Freunde ausgedruckt und mir kurz das System (wieder) angesehen. Dazu eine passende Karte rausgesucht und ein paar Würfel und Stifte bereit gelegt.

Nach den Hausaufgaben gabs die Überraschung. Rollenspiel statt Mathe üben. Was er natürlich nicht wusste, das ich alle Übungsaufgaben ins Rollenspiel eingebaut hatte.

Grad angefangen, klingelte es wie so oft an der Tür. Anderes Kind das mit ihm spielen möchte. Auch dieses schrieb am Folgetag einen Mathetest, also mit an den Tisch. darauf hin noch ein weiteres und auch ganz spontan dazu.

Die drei kleinen Helden waren als schnell in ein Sommer-Ferienlager mit Bauernhof versetzt und und der Bauer hatte direkt ein Problem. Es waren Hühner verschwunden, aber sie mussten erstmal rausfinden, wie viele Hühner es überhaupt waren. Der Bauer wusste nur das es X mehr waren, als er Schweine besitzt usw.

Mit Begeisterung lösten sie mathematische Rätsel um Schlösser zu öffnen, Erwachsene auszutricksen oder schlicht den richtigen Weg zu finden. Sie haben sich als Hühner verkleidet und alle Hühner mit einem Liedchen wieder nach Hause geführt, nachdem sie diese aus einem kleinen Hausdungeon, dem "bösen" Koch und seinen Schurken entrissen hatten. Alles mit kindlicher Fantasie und völlig gewaltlos.

Schön zu sehen wieviel Spaß die Kinder hatten, sogar am gegeneinander an Rechnen, wenn jedes Kind von mir einen Zettel mit der selben Aufgabe bekam. Sie sich absprechen, Konflikte lösen und auch mal dizipliniert still sein, wenn ein anderer dran war. Die typischen Dinge beim Rollenspiel halt.

Heute gab es die Arbeit wieder zurück. Note 1, Null Fehler ... sehr schön.

Warum schreib ich das hier auf? Weil ich unzufrieden mit dem heutigen Schulsystem bin und dort versucht wird viel Stoff in die Köpfe der Kinder zu bekommen, wovon wenig sich wirklich festsetzt. Durch die Masse an Hausaufgaben zusätzlich haben fast alle Kinder keine Lust mehr auf die Schule und sind auch nicht mehr Neugierig irgendwas weiter zu erforschen. Der Lerhplan ist so vollgestopft, das ich sagen muss, das die Lehrer/inenn da noch nicht mal groß eine Schuld trifft. Aber es ist schlimm, das man ihnen Wissen nicht mit Spaß vermitteln kann!

Ich plane nächstes Jahr eine Rollenspiel AG in der Schule anzubieten, mal schauen ob mir das (als externe Person) erlaubt wird. Angefragt habe ich schon.

Mega 

[KhornedBeef]

Das ist ein filmreife Erfolgsstory, gut gemacht!

Allerdings: Wenn ein Abend, der bestenfalls 50/50 zwischen Hühnern und Mathe aufgeteilt ist, schon soviel rausreißt, dann ist der Umfang des Stoffs vielleicht ok, aber andere Teile des Systems nicht (Klassengröße springt einem dabei sofort ins Auge).
Hoffe das mit der AG klappt!

[Fillus]

Naja, der Nachmittag hat ganz sicher nicht den Ausschlag für die gute Note gegeben. Den Erfolg hat eher die Mathelehrerin verdient. Aber es war gut zum verfestigen des Wissens, schauen ob noch Wissenlücken da sind und auch um Flüchtigkeitsfehler zu meiden. Im Wettstreit konnten sie schön erkennen, das es nicht immer von Vorteil ist, als erster Fertig zu sein, wenn es dann nicht richtig ist. Die Besucherkinder haben Anfangs sogar versucht einfach zu raten, nur um am schnellsten zu sein. Ab der dritten Aufgabe haben dann alle brav gerechnet. Ein paar Aufgaben waren wirklich schwer, womit ich erreichen wollte das sie diese zusammen lösen. Der Plan ist voll aufgegangen.

Mir ist klar, das sowas im normalen Unterricht nicht möglich ist. Jedoch helfen auch Kleinigkeiten um Wissen mit etwas Spaß zu vermitteln, für mehr ist keine Zeit. Viele Lehrkräfte sind aber leider etwas abgestumpft. Ich kann es zum Teil sogar verstehen, ihnen werden auch immer wieder Steine in den Weg gelegt wenn sie was anders machen. Vor allem, wenn sie mehr machen, als gefordert, was das wieder auf die Kollegen zurück fällt, die ja dann schlechter da stehen.

Aber gut, das führt jetzt in eine ganz andere Richtung. Ich hoffe ich kann jemanden dazu Motiveren sich mit Kindern hinzusetzen und Rollenspiel einfach mal zu versuchen. Es gibt einem auch ganz viel zurück.

[Ninkasi]

Großer Sport!  Werde ich im Hinterkopf behalten, wenn mein Sprössling für Mathe keine Lust hat.