Wegreden lässt sich das nicht, aber ich bin der Meinung, dass das in der vorhandenen Form nicht viel taugt.
Da kommt ein Spielbeispiel, es werden einem noch ein paar diffuse Weisheiten hingeworfen und das wars. Da werden keine Bilder vermittelt, sondern höchstens mal kurz was angerissen.
Natürlich schreibe ich das aus der Perspektive des langjährigen Spielers, aber mittlerweile denke ich mir bei 99% dieser Abschnitte: Hätte man auch ganz weglassen können oder sogar weglassen
sollen, weil man die Neulinge damit genau so weit auf den Holzweg führt wie man ihnen hilft.
Dazu:
Wohlgemerkt ist meiner Ansicht nach Wissen unabhängig davon Wissen, ob es "richtig" oder "falsch" ist!
Wenn es tatsächlich
falsch ist, ist es Fehlinformation und sonst nichts. Wissen ist u.A. Entscheidungsgrundlage und das kann nirgendwo hin führen, wenn die falsch ist.
Da es dabei aber i.d.R. nur um verschiedene Stile usw. und nicht um die eine Wahrheit geht, ist es immerhin überhaupt mal ein Anhaltspunkt, um anzufangen* - mit dem möglichen Ergebnis, dass die Spieler sehr lange brauchen, um das als für sich unpassend zu bewerten und eine andere Linie zu finden.
*Das war ja damals das eigentliche Problem: Man wusste gar nicht so recht, wie das alles überhaupt funktionieren soll und eine abstrakte Beschreibung ist gerade für jüngere Spieler weniger hilfreich als ein konkretes Beispiel.
Heute kann man sich glücklicherweise andere Spielrunden anhören und anschauen, was dem einen Spielbeispiel im Regelwerk um Längen voraus ist - und wenn neue Spieler über diese Schiene überhaupt zum Spiel kommen, ist das Beispiel im GRW erst recht überflüssig.
Lieber sollte mMn jede Spiellinie entweder ihren eigenen SL-Primer haben oder auf einen allgemeinen SL-Primer verweisen (können).
Das verschlingt der Neugierige dann genau so und es hilft ihm wesentlich mehr als ein kurzes Beispiel und ein paar Sätze zur
wahren Lehre, wie es früher Usus war und heute immer noch vorkommt (oder auch das Online-Spielbeispiel - wenn ich mir einige Diskussionen im RBTV-Forum anschaue, steigt man damit nur einen Schritt weiter ein, aber der ganzheitliche Blick fehlt dann natürlich trotzdem).
Da müsste ich echt suchen, bis ich ein entsprechendes Spielbeispiel oder SL-Kapitel finde, das ich einem Neuling bedenkenlos und unkommentiert vorlegen würde.
Andersrum finde ich es gut, dass z.B. WH4 so ehrlich ist, zu sagen: 1. Für eine umfassende Erklärung haben wir keinen Platz, schaut doch mal da und dort im Netz. 2. Wenn ihr
alle Neulinge seid, fangt mit der Starterbox an, da ist das halbwegs erklärt.
Das ist allemal zielführender, sinnvoller und "ehrlicher", als in der 28. Edition eines 1500seitigen GRW zu sagen: So liebe Kinder, das hier ist ein Rollenspiel...
Wir sind eben längst nicht mehr in der Situation, dass man irgendwo im Buch- oder Spielwarenladen eine DSA-Box kauft, weil man es für ein Brettspiel gehalten hat und jetzt ratlos vor dem ganzen Zeug sitzt. Auch den heutigen Neulingen geht das nicht so (!) und dann darf sich das auch im Aufbau der Regelwerke wiederspiegeln.
Da gibt es längst tauglichere Quellen.