Mein mentales Modell in diesem Fall wäre: es gibt keine objektiven Patzer oder großartigen Erfolge, sondern Erfolg definiert sich relativ zum Ziel- bzw. Vergleichswert. Liegst Du sehr stark darüber oder darunter, hast Du Erfolgs- bzw. Misserfolgsgrad 2 (statt 1).
Sehr guter Punkt und ich glaube das ist genau der Grund, warum es bei mir im Kopf hakte.
Das System ist von mir sowieso darauf gedanklich darauf ausgelegt, dass Erfolgsgrade als Qualität abgebildet werden können. je höher das Probenergebnis, umso besser, wie gesagt.
Da fühlt es sich halt merkwürdig an, einen "kritischen Patzer" (sofern man diesen denn haben möchte, und wie gesagt, wenn man ihn nicht will, finde ich das 3W6 System klasse) abhängig von der Schwierigkeit zu haben.
Als "graduell mindere Qualität" bin ich aber wieder ganz bei dir.
Wobei ich durchaus eine gewisse Sympathie für die Verteilung von 2W6-1W6 habe, da hier mit 0 eine klare Patzerschwelle nach unten etabliert wird (bedauerlicherweise ist das dann asymmetrisch, denn für die kritische Erfolgsschwelle funktioniert das ja nicht).
Ja, das ist noch so ein Punkt, an dem ich keine Lösung habe, bzw. mit nicht sicher bin, ob ich eine Lösung brauche.
Wenn ich ehrlich bin, spiegelt diese Asymmetrie einfach meine subjektive Erfahrung wieder. Kritische Patzer hatte ich schon einige in meinen Leben. Also kritisch in dem Sinne, dass etwas wirklich schief gegangen ist. Kritische Erfolge - also in dem Sinne, dass mir etwas geglückt ist, das alle Erwartungen übertraf und eine ganz andere Qualität darstellte, als man sie erwarten könnte - sind mit bisher noch nicht geglückt.
Wie gesagt, bin da noch zwiegespalten.
Neben der Langsamkeit hätte ich aber insofern ein gewisses Problem damit, dass mein Hirn sich gleich fragen würde, wie eigentlich die unterschiedlichen Würfel innerweltlich zu interpretieren sind (meint es das Schicksal grundsätzlich gut mit den SCs und es gibt deshalb einen "positiven" Würfel mehr als "negativen"?).
Ah, das ist leicht zu beantworten und hat etwas mit der historischen Entwicklung der Mechanik zu tun. Wie gesagt: Grundannahme war, das, wenn ich mich nicht auf die Aufgabe konzentriere, ich eine gewisse Qualität nie unterschreite. Wenn ich mich darauf konzentriere und dem ganzen eine gewisse Aufmerksamkeit zuteil werden lasse, dann sollte sich das Ergebnis darüber hinaus verbessern. Deswegen hatte ich ursprünglich überlegt, gegen beispielsweise einen Ausdauerpunkt oder soetwas (= Anstrengung) den ersten Würfel zuzulassen.
Und ab da ist es dann eine Frage, wie viel Risiko der Charakter eingehen will.
Ich kann auf Nummer sicher gehen und mich nur konzentrieren (+1D6), ich kann mich stark darauf konzentrieren, mit dem Risiko etwas eklatantes zu übersehen (+2W6-1W6) oder ich kann mit hohem EInsatz spielen und richtig ins RIsiko gehen (+3W6-2W6).
Diese Risikoabwägung ist irgendwann rausgefallen und übriggeblieben sind +2W6-1W6, was halt nach wie vor die gesteigerte Aufmerksamkeit (+W6) aber auch einen gewissen Zufall beinhaltet, der halt meine Anstrengungen verstärken (+W6) als auch behindern kann (-W6).