Autor Thema: Mechanik für ein 3w6 System  (Gelesen 8278 mal)

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Online schneeland

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Re: Mechanik für ein 3w6 System
« Antwort #50 am: 10.07.2020 | 20:35 »
Da muss ich glatt mal drüber nachdenken...
Aus dem Bauch heraus erscheint es mir wieder irgendwie unintuitiv, aber ich kann noch nicht genau sagen, warum... Wenn ich es benennen kann, melde ich mich aber nochmal :)

Mein mentales Modell in diesem Fall wäre: es gibt keine objektiven Patzer oder großartigen Erfolge, sondern Erfolg definiert sich relativ zum Ziel- bzw. Vergleichswert. Liegst Du sehr stark darüber oder darunter, hast Du Erfolgs- bzw. Misserfolgsgrad 2 (statt 1).

Wobei ich durchaus eine gewisse Sympathie für die Verteilung von 2W6-1W6 habe, da hier mit 0 eine klare Patzerschwelle nach unten etabliert wird (bedauerlicherweise ist das dann asymmetrisch, denn für die kritische Erfolgsschwelle funktioniert das ja nicht).
Neben der Langsamkeit hätte ich aber insofern ein gewisses Problem damit, dass mein Hirn sich gleich fragen würde, wie eigentlich die unterschiedlichen Würfel innerweltlich zu interpretieren sind (meint es das Schicksal grundsätzlich gut mit den SCs und es gibt deshalb einen "positiven" Würfel mehr als "negativen"?).
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Re: Mechanik für ein 3w6 System
« Antwort #51 am: 12.07.2020 | 21:13 »
Mein mentales Modell in diesem Fall wäre: es gibt keine objektiven Patzer oder großartigen Erfolge, sondern Erfolg definiert sich relativ zum Ziel- bzw. Vergleichswert. Liegst Du sehr stark darüber oder darunter, hast Du Erfolgs- bzw. Misserfolgsgrad 2 (statt 1).

Sehr guter Punkt und ich glaube das ist genau der Grund, warum es bei mir im Kopf hakte.
Das System ist von mir sowieso darauf gedanklich darauf ausgelegt, dass Erfolgsgrade als Qualität abgebildet werden können. je höher das Probenergebnis, umso besser, wie gesagt.
Da fühlt es sich halt merkwürdig an, einen "kritischen Patzer" (sofern man diesen denn haben möchte, und wie gesagt, wenn man ihn nicht will, finde ich das 3W6 System klasse) abhängig von der Schwierigkeit zu haben.
Als "graduell mindere Qualität" bin ich aber wieder ganz bei dir.

Wobei ich durchaus eine gewisse Sympathie für die Verteilung von 2W6-1W6 habe, da hier mit 0 eine klare Patzerschwelle nach unten etabliert wird (bedauerlicherweise ist das dann asymmetrisch, denn für die kritische Erfolgsschwelle funktioniert das ja nicht).

Ja, das ist noch so ein Punkt, an dem ich keine Lösung habe, bzw. mit nicht sicher bin, ob ich eine Lösung brauche.
Wenn ich ehrlich bin, spiegelt diese Asymmetrie einfach meine subjektive Erfahrung wieder. Kritische Patzer hatte ich schon einige in meinen Leben. Also kritisch in dem Sinne, dass etwas wirklich schief gegangen ist. Kritische Erfolge - also in dem Sinne, dass mir etwas geglückt ist, das alle Erwartungen übertraf und eine ganz andere Qualität darstellte, als man sie erwarten könnte - sind mit bisher noch nicht geglückt.

Wie gesagt, bin da noch zwiegespalten.

Neben der Langsamkeit hätte ich aber insofern ein gewisses Problem damit, dass mein Hirn sich gleich fragen würde, wie eigentlich die unterschiedlichen Würfel innerweltlich zu interpretieren sind (meint es das Schicksal grundsätzlich gut mit den SCs und es gibt deshalb einen "positiven" Würfel mehr als "negativen"?).

Ah, das ist leicht zu beantworten und hat etwas mit der historischen Entwicklung der Mechanik zu tun. Wie gesagt: Grundannahme war, das, wenn ich mich nicht auf die Aufgabe konzentriere, ich eine gewisse Qualität nie unterschreite. Wenn ich mich darauf konzentriere und dem ganzen eine gewisse Aufmerksamkeit zuteil werden lasse, dann sollte sich das Ergebnis darüber hinaus verbessern. Deswegen hatte ich ursprünglich überlegt, gegen beispielsweise einen Ausdauerpunkt oder soetwas (= Anstrengung) den ersten Würfel zuzulassen.
Und ab da ist es dann eine Frage, wie viel Risiko der Charakter eingehen will.
Ich kann auf Nummer sicher gehen und mich nur konzentrieren (+1D6), ich kann mich stark darauf konzentrieren, mit dem Risiko etwas eklatantes zu übersehen (+2W6-1W6) oder ich kann mit hohem EInsatz spielen und richtig ins RIsiko gehen (+3W6-2W6).

Diese Risikoabwägung ist irgendwann rausgefallen und übriggeblieben sind +2W6-1W6, was halt nach wie vor die gesteigerte Aufmerksamkeit (+W6) aber auch einen gewissen Zufall beinhaltet, der halt meine Anstrengungen verstärken (+W6) als auch behindern kann (-W6).
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Online schneeland

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Re: Mechanik für ein 3w6 System
« Antwort #52 am: 12.07.2020 | 22:43 »
Ja, das ist noch so ein Punkt, an dem ich keine Lösung habe, bzw. mit nicht sicher bin, ob ich eine Lösung brauche.
Wenn ich ehrlich bin, spiegelt diese Asymmetrie einfach meine subjektive Erfahrung wieder. Kritische Patzer hatte ich schon einige in meinen Leben. Also kritisch in dem Sinne, dass etwas wirklich schief gegangen ist. Kritische Erfolge - also in dem Sinne, dass mir etwas geglückt ist, das alle Erwartungen übertraf und eine ganz andere Qualität darstellte, als man sie erwarten könnte - sind mit bisher noch nicht geglückt.

Keine prinzipiellen Einwände. Einzig die Anmerkung: m.E. sind kritische Erfolge oder Misserfolge bei spezifischen Würfelergebnissen (seien es nun Päsche, niedrige oder hohe Werte oder was auch immer) aus spielerischer Sicht durchaus nett (das wäre übrigens auch ein Argument gegen die Unterschiedsmethode). Wenn man darauf verzichten kann, dann ist die Asymmetrie m.E. kein Problem.

Ah, das ist leicht zu beantworten und hat etwas mit der historischen Entwicklung der Mechanik zu tun.
...
Diese Risikoabwägung ist irgendwann rausgefallen und übriggeblieben sind +2W6-1W6, was halt nach wie vor die gesteigerte Aufmerksamkeit (+W6) aber auch einen gewissen Zufall beinhaltet, der halt meine Anstrengungen verstärken (+W6) als auch behindern kann (-W6).

Ah ok! Danke für die Erläuterung.
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Offline Keuner

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Re: Mechanik für ein 3w6 System
« Antwort #53 am: 12.07.2020 | 23:15 »
Die '0' als Bezugspunkt ist sicherlich Anschaulich. Da stimme ich zu.
Ich denke noch einmal darüber nach.
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Offline ArneBab

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Re: Mechanik für ein 3w6 System
« Antwort #54 am: 14.07.2020 | 09:33 »
Sehr guter Punkt und ich glaube das ist genau der Grund, warum es bei mir im Kopf hakte.
Das System ist von mir sowieso darauf gedanklich darauf ausgelegt, dass Erfolgsgrade als Qualität abgebildet werden können. je höher das Probenergebnis, umso besser, wie gesagt.
Dann könnte dir ein von Dungeonslayers übernommenes System helfen: Du unterwürfelst weiter. Wenn du höchstens deinen Wert würfelst, hast du Erfolg, und dein gewürfeltes Ergebnis ist das Ergebnis.

Armdrücken A gegen B, 6 gegen 12: Beide würfeln,
  • Ergebnisse: 5 und 7 → B gewinnt (weil das Ergebnis höher ist).
  • Ergebnisse 7 und 5: B gewinnt, weil A über dem Wert war.
  • Ergebnisse 6 und 4: A gewinnt, weil das Ergebnis von B niedriger war.
  • Ergebnisse 5 und 14: A gewinnt, weil B einen Fehlschlag hatte.
  • Ergebnisse 17 und 15: A gewinnt, weil beide einen Fehlschlag hatten, A aber höher ist.


Hoch würfeln ist gut, höchstens deinen Wert erreichen ist besser.
Zitat
Da fühlt es sich halt merkwürdig an, einen "kritischen Patzer" (sofern man diesen denn haben möchte, und wie gesagt, wenn man ihn nicht will, finde ich das 3W6 System klasse) abhängig von der Schwierigkeit zu haben.
Als "graduell mindere Qualität" bin ich aber wieder ganz bei dir.

Eine 3 kommt im Spiel aus Erfahrung mit Gurps selten genug vor, dass ein Patzer sich anfühlt wie das, was auch Profis passiert.

Zitat
Kritische Erfolge - also in dem Sinne, dass mir etwas geglückt ist, das alle Erwartungen übertraf und eine ganz andere Qualität darstellte, als man sie erwarten könnte - sind mit bisher noch nicht geglückt.

Im Wirklichen Leben muss man die Fähigkeiten haben, etwas wirklich tolles zu erkennen und darauf aufzubauen, damit es gesehen wird. Bei Patzern reiben dir schon andere Salz in die Wunde.

Zitat
Grundannahme war, das, wenn ich mich nicht auf die Aufgabe konzentriere, ich eine gewisse Qualität nie unterschreite.

Wie wäre es mit einem automatischen Mindestwurf? Wenn ich mich nicht konzentriere, habe ich ohne Wurf 1/3 meines Wertes als Ergebnis.
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Offline Ninkasi

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Re: Mechanik für ein 3w6 System
« Antwort #55 am: 14.07.2020 | 09:55 »
Da fühlt es sich halt merkwürdig an, einen "kritischen Patzer" (sofern man diesen denn haben möchte, und wie gesagt, wenn man ihn nicht will, finde ich das 3W6 System klasse) abhängig von der Schwierigkeit zu haben.

Ein 3W6 (1W6+1W6+1W6)-System mit Patzer bei unmodifizerter 3 und Kritischer Erolg bei 18.
Da fühlt es sich bei mir merkwürdig an, unabhängig von der Schwierigkeit und unabhängig des Könnens, einen kritischen Miss-/Erfolg zu haben. Da empfinde ich es besser z.B. einen schlechten Erfolgsgrad -3 als Patzer zu deklarieren.