Stellt man sich vor man hätte statt dessen einen Pool aus W10, dann bestünde die Problematik nicht in dem Ausmaß, da man eine größere Spanne an gut verwendbaren Mindestwürfen zur Verfügung hätte.
Wohl eher "gehabt hätte" - die Modifikatoren waren da durchweg höher (was sich teils in die Endfassung geschlichen hat - ich sag nur Blindes Feuern +8...) und das Problem hätte sich wohl nur auf den Sprung 10-11 verschoben.
Ansonsten finde ich es schon kurios, weil man einen Retroklon oder vielmehr ein "SR(1) done right" folgerichtigerweise eigentlich mit W10 basteln müsste, aber die zwei bis vier Hände voller W6 gehören mindestens so zu SR wie 3W20 zu DSA...daran wollte man ja noch nicht mal beim großen Regelbruch von der dritten auf die vierte Edition rütteln.
Und Nostalgie bezieht sich eben auf das, was wirklich war und nicht das, was fast gewesen wäre...
Aber beides auf einmal, d.h. eskalierende Steigerungskosten mit den von dir genannten Vorteilen und eine wirklich einfache, aber voll flexible Charaktererschaffung, geht wohl leider nicht. Irgendeinen Tod wird man also sterben müssen.*
...
Vorschlag: Eventuell willst du in der Releaseversion noch dazu schreiben, wie viel Karma die einzelnen Pakete wert sind. Auf die Art könnten Spieler, denen das Verteilen von mehreren Hundert Karmapunkten von Hand nicht zu langwierig ist, bei der Charaktererschaffung genau die Werte vergeben, die sie wollen.
Mir ging es vor Allem um eine einfache und übersichtliche Charaktererschaffung. Bei allen Macken gefällt mir selbst die "Werksversion" des Prioritätensystems schon ziemlich gut - besser jedenfalls als fummeliges Verteilen von zig Punkten aus einem Pool, der auch noch schrittübergreifend für alles gilt. Sprich, wo man auch gerne mal zurück zu eigentlich schon abgeschlossenen Phasen geht, um irgendwo noch einen Punkt rauszuquetschen...
Ich will (und kann
) niemanden daran hindern, die Pakete zurückzurechnen und selbst neu zu verteilen. Was ich aber kann, ist die Feststellung treffen: Das lohnt den Aufwand nicht - genau das habe ich nämlich beim Durchrechnen der Pakete gemerkt, obwohl ich eigentlich erwartet hatte, mich unter Heulen und Zähneklappern für die wichtigsten Verteilungen entscheiden zu müssen, um es nicht völlig unübersichtlich werden zu lassen.
Man kommt aber kaum von den aufgeführten Verteilungen weg, ohne ins völlig Sinnbefreite abzugleiten (z.B. ein Troll mit einem seiner beiden Glanzattribute auf oder knapp vor Maximum und dafür beim Rest nur Einsen und Zweien, oder fast alle Fertigkeiten auf 1 und eine Handvoll auf 2 und ähnlichen Kappes).
Hast du für die Metatypen-Fähigkeiten eigentlich auch irgendwie Karmakosten angesetzt? Also so was wie: "Ein um zwei Punkte erhöhter Maximalwert in einem Attribut ist X Karma wert. Die erhöhte Reichweite des Trolls ist Y Karma wert." Oder sind die nach bestem Wissen und Gewissen über den Daumen gepeilt?
Das ist keine Oder-Frage
Soll heißen:
Für Sicht und anderen Kleinkram kann man noch Vergleiche zur entsprechenden Cyberware ziehen, aber beim Preis der
reinen Möglichkeit, ein Attribut auf einen höheren Wert als 6 zu bringen, kann man sich ja nur etwas aus den Fingern saugen.
Ich habe mit dem Blick auf längerfristiges Spiel kurzerhand die Steigerungskosten genommen. Ein Attribut überhaupt z.B. auf 8 statt auf 6 steigern zu können ist also so viel wert wie die tatsächliche Steigerung von 6 auf 8 kostet.
Weil das als diffuses Bauchgefühl relativ hoch ist, habe ich den restlichen Kram unterschlagen...den gibt es kostenlos dazu
Sind die Lebensstilkosten pro Monat gedacht? Oder kauft man das so permanent?
(Ingame-)Monatlich Karma bezahlen? Da rieche ich jetzt schon die Fackeln und höre die Mistgabeln klappern
Nein, Lebensstil kauft man einmal und hat ihn dann. Das repräsentiert alle Rücklagen, Investitionen und Sonstiges im weißen, grauen und schwarzen Bereich. Es gehört da also zur Definition, dass das nicht einfach nur eine Bude und ein bisschen Krempel ist - das ist vielmehr das Lebensstilniveau, auf dem der Runner sich eingependelt hat und beinhaltet ganz explizit SIN-Wechsel, Umzüge und sonstiges Verschleierungsgedöns, aber auch Safe Houses, Arsenale etc.
Man beachte dabei, dass jeder Lebensstil über Straße Logistikpunkte generiert, d.h. abstrakte Möglichkeiten bietet, Sachen für den anstehenden Run zur Verfügung zu stellen (oder für Sachen abseits von Runs, wenn es keinen Johnson und kein zugehöriges Spesenkonto gibt).
Das ist beim Squatter eben nur ein Knüppel, den er irgendeinem Junkie gerippt hat, aber nach oben raus hat man dann auch mal ein aufgemotztes LMG oder ein paar MPs von irgendwann über oder es steht irgendwo ein gepanzerter Lieferwagen eingemottet rum...was sich halt so ansammelt
Und wenn man diesen Kram nicht nutzt, generiert der Lebensstil über diese Logistikpunkte letztlich sogar Karma
Ist der Bauen-/Reparieren Bereich in deiner Vorstellung nun in der zugehörigen Aktionsfertigkeit enthalten oder ist das ein Fall von "ist nicht wirklich oft relevant für Runs, wenn dein Charakter also an Autos schrauben können soll dann schreib dir das einfach passend auf den Bogen, kostet kein Karma"?
Ja, das ist in der Aktionsfertigkeit enthalten.
Es kommt nicht oft genug vor, um eine eigene Fertigkeit zu rechtfertigen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so oft Bedarf an der spielmechanischen Darstellung des Umstandes besteht, dass jemand irgendwas zwar gut bauen und reparieren, aber nicht gut bedienen kann.
Und was sind "Lafettierte Waffen"?
Waffen auf Lafetten, also in irgendwelchen Halterungen. Manche Editionen trennen das nach fahrzeugmontierten und sonstigen Halterungen, was ich ziemlich bescheuert finde. Wenn überhaupt müsste man da nach manuellen oder cyberbedienten Lafetten trennen, aber selbst das lohnt sich nicht, weil auch manuelle Lafetten schon zu viel größeren Teilen eine intellektuelle/mentale Sache sind als "normale" Handfeuerwaffen mit ihrem großen Anteil an (automatisierter) Körperbeherrschung.
Und so zentral ist das auch nicht, dass man dafür mehrere Fertigkeiten bräuchte - das nimmt i.d.R. der Rigger und sonst keiner.
Man kann sich in der Hinsicht überlegen, ob "Geschütze" für tragbare und direkt bediente schwere Waffen dann so eine günstige Bezeichnung ist...die habe ich bis auf Weiteres so übernommen.
Bei der Cyberware hast du fast genau das auf der Liste, was ich bei meinen eigenen Shadowrun-Konvertierungsversuchen auch immer auf der Liste hatte. Das sind die Basics, mit denen man die allermeisten Charakterideen, die Bodytech beinhalten, sehr gut umsetzen kann. Und SR1 hatte sie schon alle.