Jesse TurnerJesse verbrachte die ersten Jahre seines Lebens auf der Farm seiner Eltern in Montana. Es waren sehr glückliche Jahre, er war das einzige überlebende Kind und der Augapfel beider Eltern. Die Familie lebte zu abgeschieden, um jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, und hatte regelmäßig Kontakt zu den Blackfoot-Indianern des nahegelegenen Reservats. Von Hexenwahn also keine Spur, selbst als die ersten Zeichen von Jesses “Talent” auftraten.
Als eine fremde Hexe ihn bei Nacht und Nebel von zu Hause weg holte, nach Ilvermorny brachte und ihm eröffnete, dass er seine Eltern nie wiedersehen durfte, kam es ihm wie eine Entführung vor. Seine mangelnde Bildung und Anfeindungen gegen das “Schlammblut” taten ihr übriges, dass er es zu Anfang sehr schwer an der Schule hatte. Jesse war jedoch von Natur aus fröhlich und optimistisch, und ließ sich nicht lange unterkriegen. Schließlich war Zauberei eine großartige Sache! Jesse wurde in Haus Pukwudgie aufgenommen. Seine besten Fächer (neben der offensichtlichen No-Maj-Kunde) waren Kräuterkunde und Besenfliegen. Er spielte als Hüter im Quidditch-Team von Pukwudgie.
Die Ferien verbrachte er bei der Familie eines älteren Mitschülers, den man ihm als “Paten” zur Seite gestellt hatte:
Chogan stammte von einer Zauberer-Sippe des Blackfoot-Stammes, die mit ihren Zelten durch das Gebiet des 1910 gegründeten Glacier-Nationalparks zog. Der Grund für die Zuteilung dürfte Mitleid mit dem an Heimweh leidenden Jungen gewesen sein. Auf diese Weise konnte er seine geliebten Berge von Montana wiedersehen, außerdem beherrschte er die Sprache der Blackfoot einigermaßen. Chogan war allerdings wenig erbaut darüber, sich mit einem weißen Schlammblut abgeben zu müssen, und überließ Jesse die meiste Zeit sich selbst. Der Junge streifte auf eigene Faust durch die Wälder und lernte so den Zentauren
Taima kennen. Und sobald er einen Besen in die Finger bekam, flog er schnurstracks zur Farm seiner Eltern.
Die Wiedersehensfreude war groß, und obwohl Jesse tausend Mal gewarnt worden war, keinem No-Maj jemals die Existenz von Zauberern zu offenbaren, entlockte seine Mutter ihm das Geheimnis in kürzester Zeit. Die Turners nahmen die Neuigkeit den Umständen entsprechend gut auf, gelobten Verschwiegenheit, und seither kam Jesse regelmäßig zu Besuch.
Nach der Schule kehrte Jesse für eine Weile nach Montana zurück, doch er konnte sich nicht mehr wirklich vorstellen, das Leben eines No-Maj zu führen. So wurde er schließlich das, was er heute ist: Er überwacht für den MACUSA No-Maj-Kinder, die ein magisches Talent haben, und holt diese zu gegebener Zeit, spätestens zu ihrer Einschulung, aus ihrem Elternhaus. Anders als seine Vorgänger spricht er mit den Eltern und erzählt ihnen etwas von einem besonderen Programm der Regierung, in das die Kinder aufgenommen werden. Seine Vorgesetzten waren zunächst skeptisch, doch es stellte sich heraus, dass es auf diese Weise weitaus weniger Probleme mit Eltern gibt, die auch nach Jahren noch hartnäckig ihre Kinder suchen. Ebenso bestand Jesse darauf, bei der “Eingliederung” der Kinder in Ilvermorny zu helfen, und auch damit erzielte er gute Erfolge.
Was Jesse dem MACUSA nicht erzählt, ist, dass er den Kindern den heimlichen Kontakt zu ihren Eltern ermöglicht. Natürlich wollen das nicht alle, manche sind froh, ihrem Elternhaus zu entfliehen, besonders die, deren Eltern zur Fackeln-und-Mistgabeln-Fraktion gehören. Die wenigsten Kinder haben in den 1920ern ein wirklich inniges Verhältnis zu ihren Eltern. Doch die, die wollen, denen hilft Jesse. Mit der Zeit hat sich dabei ein ziemlich verstricktes Netz von Lügen und Geheimnissen angesammelt.
Eines dieser Kinder ist
Dorothy Quinn, die gerade in ihrem ersten Jahr in Ilvermorny ist. Ihre Mutter Margaret, genannt
Maggie, kam vor 11 Jahren ledig, jung und hochschwanger mit einem Schiff aus Irland in New York an. Um ihr Kind zu ernähren, arbeitete sie in einer Bar in Hell’s Kitchen. Die Prohibition hat das Geschäft in die Illegalität getrieben, doch Maggie hatte keine Wahl, als weiter Schnaps zu servieren. Dass Dorothy jetzt auf ein “staatliches Internat” geht und ihr nicht mehr auf der Tasche liegt, ist für sie einerseits ein Segen, andererseits vermisst sie ihre Tochter sehr. Sie ist jedoch, wie Jesse auch, eine Frohnatur, die sich durch nichts unterkriegen lässt. Jesse kümmert sich derzeit intensiv um Dorothy und besucht auch ihre Mutter öfter, als er das üblicherweise bei den Eltern seiner Schützlinge tut. Maggie schaltet genau wie Jesse ganz automatisch in den Flirt-Modus, und zwischen den beiden fliegen heftig die Funken.
ZauberstabJesse hat seinerzeit einen Zauberstab von Ilvermorny gestellt bekommen. Für solche Zwecke verfügt die Schule über einen gewissen Fundus, meist Spenden aus dem Nachlass ehemaliger Schüler. Der Stab, der auf Jesse ansprang, war ein recht einfacher, abgenutzter Stab aus hartem Ahornholz, etwa unterarmlang und schwer für einen Zauberstab. Er besteht aus zwei Teilen, Griff und Schaft. Der Schaft ist mit einem einfachen Muster verziert, der Griff ist deutlich dicker, leicht asymetrisch und durch intensive Benutzung blank poliert, er erinnert fast an einen Gewehrkolben. Die Machart ist unbekannt, aber vermutlich ist dieser robuste Zauberstab schon von Generationen nordamerikanischer Zauberer verwendet worden. Jesse hat nicht die geringste Ahnung, wem er vorher gehört hat, oder aus was der Kern besteht.
Jesse hat in der Tat etwas Probleme mit seinem Zauberstab. Dieser ist irgendwie langsam und ungenau. Bekanntlich sind Träger eines Ahorn-Stabes zu Höherem berufen, als den Kindergärtner für No-Maj-Kinder zu spielen. Jesse redet sich zwar ein, dass sein Leben ihn ausfüllt. Andererseits hat er schon irgendwie das Gefühl, dass die ganzen Reinblüter auf ihn herabschauen, und das Bedürfnis, ihnen so richtig zu zeigen, was in ihm steckt. Nur: Was wird dann aus "seinen" Kindern? Jesse sympathisiert auch mit der Twelvetree-Bewegung, aber aus dem gleichen Grund ist er bisher nicht aktiv geworden.
Signature SpellZaubersprüche sind nicht unbedingt Jesses größte Stärke, er ist besser in Besenfliegen, Kräuterkunde und sogar Zaubertränken. So hat er einen Beruhigungstrank perfektioniert, den er wahlweise mit Kakao, Kaffee oder Whiskey mischt, um ihn aufgeregten Eltern und Kindern zu verabreichen. Jesse tut Dinge gerne mit seinen Händen statt mit seinem Zauberstab, aber er gibt sich vor anderen Zauberern ungern die Blöße, weshalb er in seinem ersten Schuljahr wie versessen den Wingardium Leviosa geübt hat, der bis heute sein bester Spruch ist. Diesen benutzt er auch regelmäßig, um "seinen" Kindern Zauberei vorzuführen.
Irgendwo hat Jesse sich damit abgefunden, dass aus ihm kein großer Zauberer mehr werden wird. Okay, da war einmal dieser Hund, der von einem Auto angefahren und schwer verletzt wurde. Jesse fand ihn und brachte ihn zu sich nach Hause (magischer Dachgarten, gut getarnt, von innen viel größer als von außen, Blick über die Stadt und den Fluss). Mithilfe eines Buches aus der MACUSA-Bibliothek reimte er sich die nötige Heilmagie zusammen, eine Kombinaton aus Zaubersprüchen, Tränken und Kräutern. Dem Hund geht es heute wieder gut, er heißt Ford (nach dem Auto, das ihn erwischte) und bewacht Jesses Dachgarten. Jesse denkt sich nicht viel dabei, ihm ist nicht klar, dass es sich um einen sehr fortgeschrittenen Heilzauber gehandelt hat, den normalerweise niemand ohne fremde Hilfe und viel Übung meistert.
Der Dachgarten sieht übrigens wie ein leeres Flachdach aus, wenn man ihn durch die normale Tür betritt, eine verkrüppelte Tomatenpflanze ist dann der ganze Garten. Wenn man sie jedoch mit dem Zauberstab berührt und "Tomaten auf den Augen" sagt, wird die normale Tür von einer groben Holztür wie in einer Blockhütte beiseite geschoben. Durch diese gelangt man dann in den geheimen Dachgarten, der ansonsten "weggefaltet" ist. Und wird begrüßt von Boxer-Mischling Ford:
Beziehungen zu den anderenHier noch mal der aktualisierte und etwas ergänzte Beziehungsstatus von Jesse. Ich habe echt über jeden von euch krasse Fehleinschätzungen.
Ava: Jesse war in der Schule schon ein Mädchenschwarm, jedenfalls bei denen, die sich an seiner Herkunft nicht störten. Ava hatte es ihm damals schwer angetan, natürlich hatten viele Jungs für sie geschwärmt, die trimagische Athletin, die Austauschschülerin aus Europa, so lebenslustig und schön und kompetent. Aber Jesse, gar nicht schüchtern, hatte bei ihr sein Glück versucht, obwohl sie einen Jahrgang über ihm war. Er hatte alle Register gezogen, und war abgeblitzt. Sie blieb distanziert und höflich, und natürlich führte das nur dazu, dass Jesse sich noch mehr in sie verknallte. Irgendwie hatte er schon das Gefühl, dass sie ihn mochte, aber sie zeigte es halt so gut wie nicht. Letztlich gelangte Jesse zu dem Schluss, dass er wohl zu ungehobelt, zu Amerikanisch, zu schlammblütig für sie war, und sie ihn deshalb missachtete. Das kränkte ihn sehr, er brauchte ein volles Jahr, um über sie hinweg zu kommen. Als sie vor ein paar Wochen in seine Abteilung versetzt wurde, hat er daher seine Vorgesetzten diskret gebeten, sie nicht mit ihm in ein Team zu stecken. Er dachte, er wäre über sie hinweg, aber sie wiederzusehen, hat an alten Wunden gerührt. Daher behandelt er sie nun so, wie sie ihn einst behandelte: Distanziert und höflich.
Grant: Als Jesse als kleiner Junge in die Schule kam, war er sehr verunsichert und einsam, und aufgrund seiner Herkunft ein Außenseiter. Grant war ebenfalls ein Außenseiter, und die beiden wurden gute Freunde, die sich gegenseitig Halt gaben. Jesse vertraute Grant sogar an, dass er noch Kontakt zu seinen Eltern hatte, auch wenn er verschwieg, dass sie von der Existenz der Zaubererwelt wussten. Als Jesse, auch dank Grant, sein altes Selbstvertrauen zurückgewann, und dann sogar ins Quidditch-Team kam, fand er viele neue Freunde. Dass er darüber seine Freundschaft zu Grant vernachlässigt, weiß er irgendwo und schämt sich auch dafür, aber für Jesse ist das alles Schnee von gestern, schließlich waren sie noch Kinder. Als die beiden dann Partner beim MACUSA wurden, knüpfte Jesse nahtlos an alte Zeiten an, und die beiden waren in der Tat ein gutes Team. Sie haben sich aber nie wegen damals ausgesprochen, und Jesse, für den sich alles zum Guten gewandt hat, unterschätzt ganz erheblich, wie einsam Grant ist. Ebenso ist es natürlich völlig an Jesse vorbei gegangen, was Grant für Ava empfindet.
Edmond: Als „Dibbervill“ ihm als neuer Partner zugeteilt wurde, kannte Jesse ihn nur vom Sehen, hatte allerdings erhebliche Vorurteile gegen diesen reichen, eingebildeten, reinblütigen Südstaatenschnösel. Dieser entpuppte sich dann aber unerwartet als ein Typ, den man einfach mögen muss. Trotz freundlicher Sticheleien zwischen „Bauerntrampel“ und „feinem Herrn“ arbeiten die beiden gut zusammen, zumal sich Edmond überraschender Weise als lernfähig und lernwillig herausstellte. So kommt es, dass Jesse zwischenzeitlich etwas unvorsichtig wurde und Edmond bei verschiedener Gelegenheit etwas von dem heimlichen Kontakt zwischen Kindern und Eltern mitbekam. Zuletzt sorgt zudem Maggie Quinn für einige Spannungen zwischen den beiden Partnern. Sie lernten Maggie kennen, als sie ihre Tochter Dorothy abholten, um sie nach Ilvermorny zu bringen. Jesse mag Maggies lebensfrohe Kämpfernatur, und er hat auch Dorothy sehr gern, die ein mutiges und fröhliches Kind ist. Da Jesse um Edmonds Verlobung weiß, unterstellt er, dass Edmond es nur auf ein schnelles Abenteuer abgesehen hat. Das findet Jesse beiden Frauen gegenüber unfair und überhaupt ziemlich mies. Außerdem weckt das Ganze seinen sportlichen Ehrgeiz und auch ein bisschen seinen Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem reichen, gebildeten, reinblütigen Edmond. Deshalb hängt er sich erst recht rein und versucht, Maggie für sich zu gewinnen.
Patronus: BighornAspekteKern: Montana No-Maj Country Boy
- Einsetzen: Reiten, Klettern, Dinge auf die No-Maj-Art machen, grüner Daumen
- Reizen: Minderwertigkeitskomplex gegenüber Reinblütern und/oder „feinen Leuten“
Problem: Breakin’ the law
- Einsetzen: Gesetzeshüter austricksen, meine Spuren verwischen
- Reizen: Aus Angst vor Enttarnung erpressbar oder übervorsichtig sein
Frei: Jemand muss doch helfen, dachte ich, dann erkannte ich, dass ich jemand war
- Einsetzen: Denen helfen, die sich nicht selbst helfen können
- Reizen: Mich selbst in Schwierigkeiten bringen, weil ich anderen helfe
Frei: Frauen mögen mich, ich mag Frauen
- Einsetzen: Eine Frau becircen
- Reizen: Einer Frau nachsteigen, wenn ich es besser gelassen hätte