Autor Thema: Warum Vorbereitung wichtig ist  (Gelesen 13665 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Warum Vorbereitung wichtig ist
« am: 29.11.2018 | 09:23 »
Eigentlich: Warum Vorbereitung für mich wichtig ist. Aber wir schließen ja gerne von uns selbst auf andere, nä? ;)

Ich leite momentan eine Kampagne in meinem Homebrew-Space-Opera-Setting. Zu Beginn der Kampagne habe ich bereits ein paar Ideen und Hintergründe notiert, während der laufenden Kampagne kommen weitere Ideen hinzu, oder diese werden verfeinert. Schon vor einiger Zeit kam mir die Idee zu einem interessanten NSC, der über für die Charaktere sehr interessante Informationen verfügt. Ich hatte auch eine vage Idee, wie die Szene ablaufen könnte, in der die Charaktere die Informationen (hoffentlich) bekommen. Was mir aber fehlte, war der Aufhänger. Der NSC ist nicht leicht zu finden und hat auch kein Interesse daran, gefunden zu werden. Nachdem ich nun in der nächsten Sitzung den NSC ins Spiel bringen möchte, und mir auch schon überlegt habe, wo er zu finden ist, denke ich seit Tagen daran herum, wie ich einen eleganten Aufhänger finde, der plausibel und einigermaßen zwingend ist und aus der vagen Idee einer Szene ein tatsächliches Abenteuer macht.

Und neulich, auf einer längeren Autofahrt, kam mir dann plötzlich die zündende Idee, sodass ich laut ausrief: "Das isses!" Zwei Lehren aus dieser kleinen, banalen Begebenheit:

1) Wenn ich spontan und ohne ausreichende Vorbereitung leiten würde, wäre mir dieser Aufhänger einfach nicht eingefallen. Ich hätte dann im Zweifel mit einem schrottigen Aufhänger antreten müssen. Nun habe ich im Einzelfall schon Spieler erlebt, die in einer völlig improvisierten Runde dann trotzdem solche Einfälle hatten, quasi den Pass spielten, der das Spiel öffnete. Aber meine generelle Erfahrung deutet darauf hin, dass improvisiertes Spiel doch meist hakeliger, inkonsistenter ist. Das mag bei einem One-Shot noch nicht so stark ins Gewicht fallen, aber im Laufe einer Kampagne häufen sich dann einfach die Widersprüche. Und auch so mancher, der von sich behauptet, gaaanz toll improvisieren zu können, steht dann eben doch unvermittelt mal auf dem Schlauch. Will sagen: Wenn's gut werden soll, lohnt es sich, ein bisschen länger drüber nachzudenken und dran rumzufeilen.

2) Dieser "das isses" Moment war super! Wie dieser Moment, wenn du beim Bowling die Kugel loslässt und merkst, die kommt echt gut. Ob es ein Strike wird oder nicht, sehe ich dann natürlich erst in der nächsten Spielsitzung, das ist die andere Hälfte des Spaßes. Aber wenn ich Spaß an dem Material, an den Spielercharakteren und meinem Kampagnenhintergrund habe, dann macht es mir eben auch Spaß, diese Dinge immer weiter in meinem Kopf kreisen zu lassen, die Szenen schon mal für mich durchzuspielen, zu überlegen, was der NSC sagen und machen könnte, etc. pp. Das macht für mich mit den Spaß am SL-Sein aus, und dadurch ist dann der Spielabend selber auch viel stressfreier, als wenn ich schlecht vorbereitet reingehen würde.

Ich bin heute ehrlich gesagt misstrauisch gegenüber Spielleitern, die behaupten, sich nicht vorbereiten zu müssen. Und ich muss mal wieder Bowlen gehen. ;D
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Offline Undwiederda

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #1 am: 29.11.2018 | 09:29 »
Also ich improvisiere schon sehr viel aber Gedanken über den Plot und wie es weitergehen könnte mache ich mir auch und überlege auch häufig lange wie ich npcs oder orte einbaue aber vieles ist mir zu zeitintensiv erst mühselig vorzubereiten und spieler folgen ja nicht immer den selben pfad wie meinem gedankenkonstrukt

Offline Hotzenplot

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #2 am: 29.11.2018 | 09:30 »
2) Dieser "das isses" Moment war super! Wie dieser Moment, wenn du beim Bowling die Kugel loslässt und merkst, die kommt echt gut. Ob es ein Strike wird oder nicht, sehe ich dann natürlich erst in der nächsten Spielsitzung, das ist die andere Hälfte des Spaßes. Aber wenn ich Spaß an dem Material, an den Spielercharakteren und meinem Kampagnenhintergrund habe, dann macht es mir eben auch Spaß, diese Dinge immer weiter in meinem Kopf kreisen zu lassen, die Szenen schon mal für mich durchzuspielen, zu überlegen, was der NSC sagen und machen könnte, etc. pp. Das macht für mich mit den Spaß am SL-Sein aus, und dadurch ist dann der Spielabend selber auch viel stressfreier, als wenn ich schlecht vorbereitet reingehen würde.

Ja! Das ist ein ganz entscheidender Faktor bei meinem Spaß an der Spielleitung. Muss nicht immer zwingend sein, gibt aber ordentlich Punkte. Das Drehen und Wenden von Ideen - gern auch bei Autofahrten (idealerweise mit guter Musik), macht mir irre Spaß. Wenn dann noch was fruchtbares bei rumkommt, umso besser.

Anyway: Ich glaube das, was du beschrieben hast, ist etwas anderes, als sich viele Leute beim SL-Vorbereiten vorstellen. Das Abziehbild des SL-Vorbereitens ist ja eher ein Typ, der vor Zetteln oder einem Rechner hängt und in Kleinstarbeit Dungeons und Encounters zusammenbastelt, oder? Die schweifenden Gedanken - das ist doch gar keine Arbeit.  :think:
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Offline Boba Fett

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #3 am: 29.11.2018 | 09:47 »
Moin!

Ich gehe mal davon aus, dass Du eine Antwort möchtest...

Ich werde nicht widersprechen...
Ich finde Vorbereitung wichtig! Nicht nur für mich...

Ich denke, das große "unvorbereitet Bass playen, spontan sein" Blablabla war die große Reaktion auf das alte vorgeplottete Kaufabenteuer heruntermeistern, das bei vielen durch die unflexibiltät der jeweiligen Spielleiter aufstieß, alternative Handlungsentwicklungen und -ausgänge zuzulassen. Viva Ergebnisoffenheit!

Und ich finde, auch bei einem noch so spontanen Spielleiterstil sollte der SpL gut vorbereitet sein. Nur sieht die Vorbereitung dann eben anders aus.
- sich mit der Spielwelt und
- sich auf die Location vorbereiten, durch die die Figuren laufen (bei "homebrewsetting" zum beispiel, in dem man diese Orte ausstaffiert und sich überlegt, auf wen man da treffen kann. Dann hat man was zum ausstaffieren)
- sich auch NSCs vorbereiten, die im Spiel auftauchen können.

zu den letzen beden Punkten was zum  Thema Spotlight: Alle predigen ja, dass jeder seinen gesunden Anteil an Spotlight bekommt. Wenn der Bühnenbauer aber nur uninspirierende Scheiße konstruiert hat und die Komparsen auch nur nichtssagend und charakterlos ist, dann bringt das Spotlight überhaupt nichts. Und genau das bedarf eine gute Vorbereitung.

Ohne Vorbereitung bekommen die Settings auch alle den "durch den Spielleiter eingefärbten Einheitsbrei" geschmack. Will man unterschiedliche Kulturen oder Charakteristika darstellen, muss man sich damit beschäftigen.
Bleibt das aus, sieht irgendwann alles gleich aus und die Spieler nehmen immer mehr die von Spielleiter gefärbten Stereotypen durch. Das ist so, wie wenn man jahrelang im Job in die gleiche Kantine essen geht. Der Koch kann noch so gut sein, irgendwann kennt man dessen Stil zu kochen und zu würzen, irgendwann wiederholen sich die Gerichte. Dann wird es fade, nicht weil der Koch schlecht ist, sondern weil die abweichende Handschrift eines anderen fehlt...

... ich führe das mal nicht weiter. Ich glaube man sieht worauf ich hinauswill...

Kurz gesagt: Ohne solche Vorbereitung kann es natürlich trotzdem ein gutes Rollenspiel werden - das ist dann aber glücklicher Zufall, weil eben alles zufällig passte.
Mit der Vorbereitung kann man aber bestimmte Mankos ausgleichen. Und man geht meist motivierter und optimistischer ins Spiel.

noch ein Einwurf:
Mir macht Vorbereitung dann Spaß, wenn ich sehr viel positives Feedback durch die Spieler bekomme. Dann beschäftige ich mich (und sei es nur rein gedanklich) gern damit, wie es weitergehen soll, was (Personen, Orte, Ereignisse) ich im Spiel auftauchen lassen will, und lese auch gern. Und dann wird das Spiel auch gut.
Bleibt das Feedback aus, oder empfinde ich sogar negatives Feedback (kein Feedback wird auch als solches wahrgenommen), dann schwächt sich die Motivation mehr und mehr ab.
Insofern: Spieler, wenn ihr gut vorbereitete und motivierte Spieler haben wollt, gebt Feedback, das motiviert! Spielleiter sind Feedback-Junkeys!!!
"Nicht gemeckert ist gelobt genug!" ist diesbezüglich ein totaler Irrglaube!
« Letzte Änderung: 29.11.2018 | 09:58 von Boba Fett »
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Offline SeldomFound

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #4 am: 29.11.2018 | 09:52 »
Ich stimme zu.

Ich habe viele One Shots geleitet und manchmal hatte ich nicht mehr als 30 Minuten Vorbereitungszeit und musste in der Runde selbst viel improvisieren oder sogar komplett mein ursprüngliches Konzept über den Haufen werfen. Aber ohne zumindest vorher eine grobe Skizze von dem Szenario zu haben, hätte ich keine Grundlage gehabt, auf der ich die Handlung während des Spiels zurechtkneten könnte.

Vorbereitung hilft, auch dann wenn innerhalb der Session nichts so läuft wie es geplant war.


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Offline Lord Verminaard

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #5 am: 29.11.2018 | 09:53 »
Vorbereitung hilft, auch dann wenn innerhalb der Session nichts so läuft wie es geplant war.

Ich würde sogar behaupten: Gerade dann!
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Offline Boba Fett

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #6 am: 29.11.2018 | 09:57 »
...oben noch was ergänzt...
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Offline aikar

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #7 am: 29.11.2018 | 10:02 »
Anyway: Ich glaube das, was du beschrieben hast, ist etwas anderes, als sich viele Leute beim SL-Vorbereiten vorstellen. Das Abziehbild des SL-Vorbereitens ist ja eher ein Typ, der vor Zetteln oder einem Rechner hängt und in Kleinstarbeit Dungeons und Encounters zusammenbastelt, oder? Die schweifenden Gedanken - das ist doch gar keine Arbeit.  :think:
+1. Ich glaube, das was du beschreibst würde kaum jemand ernsthaft in Zweifel ziehen. Bücher wie Lazy Dungeonmaster gehen ja eher in die Richtung, unnötig überbordende Vorbereitungen zu vermeiden, nicht völlig waffenlos in den Kampf zu ziehen.

Und ich finde, auch bei einem noch so spontanen Spielleiterstil sollte der SpL gut vorbereitet sein. Nur sieht die Vorbereitung dann eben anders aus.
- sich mit der Spielwelt und
- sich auf die Location vorbereiten, durch die die Figuren laufen (bei "homebrewsetting" zum beispiel, in dem man diese Orte ausstaffiert und sich überlegt, auf wen man da treffen kann. Dann hat man was zum ausstaffieren)
- sich auch NSCs vorbereiten, die im Spiel auftauchen können. 
Alles richtig, zumindest bei Kampagnen. One-Shots funktionieren zumindest bei mir auch immer insofern gut, dass ich den Spielern während der Charaktererschaffung Fragen stelle, aus denen ich das das Szenario konstruiere (PbtA-Ansatz, funktioniert auch mit Fate gut).
Die Vorbereitungszeit, die man statistisch braucht, damit eine gute Idee kommt, wird hier einfach durch die geballte kreative Rechenleistung mehrerer Beteiligter ersetzt. Aber ja, bei Kampagnen kann das zu Widersprüchen führen.

Was bei vielen Systemen auch noch an Vorbereitung nötig ist, ist eine Liste an Gegnerprofilen in Encounter-Paketen. Vor alle bei D&D5 habe ich da inzwischen ein paar Seiten mit Standard-Gegnern, die ich im Notfall verwenden kann, aber interessanter wird es natürlich mit durchdachten Encountern und die kriegt man nicht wirklich improvisiert hin (zumindest nicht bei Systemen wie D&D, bei Fate funktioniert es einigermaßen).
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Offline Boba Fett

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #8 am: 29.11.2018 | 10:09 »
aikar: Gerade bei Oneshots finde ich, sollte man eine gute Vorbereitung der NSC und der Locations haben. Denn einen Oneshot kann man nicht durch eine zweite Leistung ausgleichen und der Oneshot bringt mit sich, dass die Spieler selbst nur durch den Input inspiriert werden können, den der SpL ihnen bringt.
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Offline Boba Fett

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #9 am: 29.11.2018 | 10:11 »
Was bei vielen Systemen auch noch an Vorbereitung nötig ist, ist eine Liste an Gegnerprofilen in Encounter-Paketen.

Ja, da stimme ich zu. Ist nämlich eine persönliche Schwäche...
Ich hab einfach keinen Bock, mich im Vorfeld mit den Spielwerten möglicher Gegnern zu beschäftigen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #10 am: 29.11.2018 | 10:19 »
Ich glaube das, was du beschrieben hast, ist etwas anderes, als sich viele Leute beim SL-Vorbereiten vorstellen. Das Abziehbild des SL-Vorbereitens ist ja eher ein Typ, der vor Zetteln oder einem Rechner hängt und in Kleinstarbeit Dungeons und Encounters zusammenbastelt, oder? Die schweifenden Gedanken - das ist doch gar keine Arbeit.  :think:

Für mich besteht da eine Wechselwirkung zwischen ausdenken und aufschreiben, ich muss das dann auch zu Papier bringen. Andere haben vielleicht ein so gutes Gedächtnis, dass sie das gar nicht brauchen, oder ihnen reichen ein paar Stichworte statt 17 Seiten Prosa... ;)

Dungeons zeichnen macht ja auch Spaß (mehr als Dungeons spielen, wenn du mich fragst ;D), aber da hat wohl jeder andere Vorlieben. Einige lieben es, stundenlang auf Pinterest nach Bildern zu suchen, das wiederum hasse ich wie die Pest. Ich habe jetzt mal angefangen, pro Spielsitzung 1-2 Tracks für musikalische Akzente rauszusuchen, weiß von anderen, dass sie das viel intensiver machen, bzw. sogar die Musikauswahl ganz am Anfang der Rundenvorbereitung steht.

Wenn natürlich Stunden um Stunden dafür draufgehen, die Spielwerte für NSCs und Monster rauszusuchen bzw. zu entwickeln, und man daran aber eigentlich gar keine Freude hat, dann sollte man sich wohl eher überlegen, ob man vielleicht das falsche System verwendet... wie man sich bettet, so liegt man! ;)

Ich denke, das große "unvorbereitet Bass playen, spontan sein" Blablabla war die große Reaktion auf das alte vorgeplottete Kaufabenteuer heruntermeistern, das bei vielen durch die unflexibiltät der jeweiligen Spielleiter aufstieß, alternative Handlungsentwicklungen und -ausgänge zuzulassen.

Das ist halt aus meiner Sicht auch ein Fall von schlecht vorbereitet. Der SL klebt ja deswegen am Handlungsverlauf, weil er sonst nicht weiß, was er machen soll. Das ist natürlich vor allem die Schuld des Abenteuers, das hierauf nicht hinreichend eingeht. Wenn der SL sich aber vernünftig in die Hintergründe des Abenteuers eingearbeitet hätte, statt es nur mal überflogen zu haben und dann eben, genau wie du sagst, "herunterzumeistern", dann könnte er auch flexibel auf bestimmte Dinge eingehen.
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Offline korknadel

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #11 am: 29.11.2018 | 10:31 »
Schon vor einiger Zeit kam mir die Idee zu einem interessanten NSC, der über für die Charaktere sehr interessante Informationen verfügt. Ich hatte auch eine vage Idee, wie die Szene ablaufen könnte, in der die Charaktere die Informationen (hoffentlich) bekommen. Was mir aber fehlte, war der Aufhänger. Der NSC ist nicht leicht zu finden und hat auch kein Interesse daran, gefunden zu werden. Nachdem ich nun in der nächsten Sitzung den NSC ins Spiel bringen möchte, und mir auch schon überlegt habe, wo er zu finden ist, denke ich seit Tagen daran herum, wie ich einen eleganten Aufhänger finde, der plausibel und einigermaßen zwingend ist und aus der vagen Idee einer Szene ein tatsächliches Abenteuer macht.

Das Problem resultiert folglich aus Vorbereitung. Du hättest auch sagen können: Ich improvisiere erst dann irgendwelche Informationen, wenn die Chars danach fragen, und dann überlege ich mir spontan, woher sie diese kriegen können und ob der NSC, den ich mir dann möglicherweise als Infogeber aus dem Ärmel schüttele, sich leicht finden lässt oder nicht etc. Aber Dein Vorbereitungsbedarf in diesem Fall ist dem vorbereiteten NCS geschuldet, so zieht eine Vorbereitung die nächste nach sich.

Ich habe mit beidem -- also Improvisieren und Vorbereiten (auch in unterschiedlichen Mischformen) -- gute und schlechte Erfahrungen gemacht, und irgendwie mag ich beides nicht. Ich improvisiere nicht gern, weil ich darin nur in Ausnahmemomenten wirklich gut bin, und ich bereite nicht gern vor, weil ich dann ständig Angst habe, das Vorbereitete könnte nicht ausreichen, um das Geschehen am Spieltisch abzudecken. Und außerdem fällt es mir schwer, immer den Überblick über alle vorbereiteten Details zu haben. Wenn es nicht so großen Spaß machen würde, würde ich gar nicht spielleiten.
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Offline Issi

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #12 am: 29.11.2018 | 10:41 »
Ich würde sagen, man braucht Beides!
(Genügend Vorbereitung, und genügend Improvisationslust)
Und ja -ein gut vorbereiteter SL ist einfach sexy!  ~;D( Ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein,  ihr wisst hoffentlich, wie ich das meine. "cool" wäre einfach zu schwach gewesen)
Wenn er dazu noch nicht  sklavisch an seinem Plot klebt, und genügend Impromoves drauf hat. -Bombe!

Es macht einfach mehr Spaß, wenn NSC Hintergründe und Substanz haben. Man merkt das im Spiel.
(Glaubt`s mir oder glaubt es mir nicht. Mir fällt das auf)
Man merkt auch, ob eine Geschichte Sinn macht.
Man merkt,  ob Handlungen plausibel sind und zu den Charakteren passen.
Man merkt es eben.

Luxferre

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #13 am: 29.11.2018 | 10:43 »
Eigentlich: Warum Vorbereitung für mich wichtig ist.

Dito  :d

Zitat
Und neulich, auf einer längeren Autofahrt, kam mir dann plötzlich die zündende Idee, sodass ich laut ausrief: "Das isses!" Zwei Lehren aus dieser kleinen, banalen Begebenheit:

hehe, auf langen Autofahrten (davon habe ich so 2-6 pro Monat alleine) und beim Mitm-Hund-Spazierengehen-im-Wald kommen mir mitunter die besten Ideen. Egal ob fürs Setting oder die Storyline.

Zitat
1) Wenn ich spontan und ohne ausreichende Vorbereitung leiten würde, wäre ...

Kenne ich. Spontan passiert schon noch genug am Spieltisch, aber dafür braucht man settingseitig und inhaltlich etwas Fleisch am Knochen. Schön ist natürlich, wenn man sie Spontaneität auch zulässt.

Zitat
2) Dieser "das isses" Moment war super!

Ist bei mir schon etwas her, aber ich musste gerade stark grinsen, weil ich das sehr, sehr ähnlich erlebt habe. Musste sogar an einer Raststätte anhalten, um die wirren Gedanken aufzuschreiben.

Zitat
Ich bin heute ehrlich gesagt misstrauisch gegenüber Spielleitern, die behaupten, sich nicht vorbereiten zu müssen. Und ich muss mal wieder Bowlen gehen. ;D

Ich hatte ja vor einiger Zeit mal über einen meiner SL gerantet. Der sagt nämlich genau das und da kommen wir wieder bei Punkt 1 an: er bereitet seine Story vielleicht vor, den Rest (Setting, Handlungsfäden, NSC [es sind in der Tat viele Namen -sehr einfache Namen- mehr als einmal, teilweise dreimal vergeben - und man merkt, dass er diese NSC eben so gar nicht vorbereitet hat], Entwicklungen, wenn die SC nicht das machen, was er sich ausgedacht hat ...) improvisiert er munter und inkongruent vor sich hin, wie es in sein Buch äh seinen Kram äh seine Kampagne passt. Also seiner Meinung nach passt. Das ist nicht toll, nicht spannend und vor Allem auch nicht vielschichtig. Es ist Mensch-Ärgere-Dich-Nicht meets Diablo. Diablo 1 in Schietgrafik  >;D
Ich denke, für Kampagnen!, macht man einem erfahrenen Spieler nichts vor und Improvisieren kann nicht einem gewissen Anspruch an Qualität und Quantität standhalten.

Offline Evil Batwolf

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #14 am: 29.11.2018 | 10:46 »
Der bereits erwähnte Lazy Dungeonmaster hat ein paar für mich sehr wertvolle Ansätze im Portfolio:

1. Die Vorbereitung dient dazu, dass die SL sich sicher fühlt. Also versuchen, genau so viel vorzubereiten, dass man dieses Gefühl hat.

2. Bereite in erster Linie NSC's, Locations, Encounter, Items usw. vor und möglichst wenig Plot (der gehört den SC).

Genau so mach ich das inzwischen.

Offline Der Läuterer

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #15 am: 29.11.2018 | 10:48 »
Planung und Impro schliessen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Das eine kann m.M.n. ohne das andere nichts werden.
Und kaum ein SL wird unvorbereitet seine Session beginnen.

Mit Spielern habe ich da andere Erfahrungen gemacht.
"Ich hab mein Charakter Blatt nicht mehr gefunden."
"Weiss noch jemand, wo wir letztes Mal aufgehört haben?"
"Hat jemand die Handouts gelesen? Oder dabei?"
"Kurze Zusammenfassung. Was ist passiert?"
"Wie heissen Eure Chars doch gleich nochmal?"

Wenn es derart losgeht, möchte ich am liebsten sofort hinschmeissen.
Denn zur Vorbereitung gehört nicht nur das rein physische Erscheinen.
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
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Offline aikar

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #16 am: 29.11.2018 | 10:51 »
der Oneshot bringt mit sich, dass die Spieler selbst nur durch den Input inspiriert werden können, den der SpL ihnen bringt.
Habe ich wie gesagt gerade bei Dungeon World und Fate auch und gerade mit Anfängern anders erlebt. Zumindest einer in der Gruppe hat immer eine besondere Idee für seinen Charakter und dann springen die anderen darauf auf. Nach 3-4 solchen Einwürfen hat man als SL normalerweise schon ein ganz gutes Bild von der Szenarie.

Beispiel von gestern Abend: Ich hatte eigentlich vor eine Orkjagd im Unterreich zu veranstalten. Es kam dann sehr schnell ganz anders.

Einer der Spieler hatte bei seinem Druiden-Charakter gewählt "Herkunftsgegend: Wüste" und "Moviation: Chaotisch. Will ein Symbol der Zivilisation zerstören".
Von einem anderen Spieler kam sofort "Das Ziel ist eine Pyramide". Vielleicht nicht die kreativste Variante, aber für einen One-Shot als Einstieg absolut OK.
Dem Rest der Gruppe war ab da klar "Allgemeiner Stil ist pseudo-ägyptisch" und ihre weiteren Kommentare kamen in diesem Kontext.

Jeder suchte mal einen Grund, warum sein/ihr Charakter bei der Zerstörung einer Pyramide beteiligt sein könnte. Zentrales Thema war dann "Die Pyramiden werden von den Priestern genutzt um die Lebenskraft des Landes auszusaugen um ihre Magie zu stärken. Schon bei ihren Bau starben viele Zwangsarbeiter und jetzt stirbt das Land" und jeder brachte für seinen Charakter Details in diesen Hintergrund ein.

Einer fragte dann: Lebt denn der Architekt noch und könnte uns Schwachstellen und Hintereingänge sagen?
Dann kam von der Klerikerin: Falls er nicht mehr lebt, könnte ich seinen Geist befragen (Passender Zauber).

Damit hatten wir den Abenteuereinstieg: Findet das Grab des Architekten, erhaltet von ihm Informationen wie ihr die Pyramiden sabotieren könnt und zieht es durch. Meine Arbeit als Spielleiter beschränkte sich darauf, einzelne Themen aufzugreifen und den nächsten Spieler zu fragen "und was hast du damit zu tun?".

Das ganze hat vielleicht 30 Minuten gedauert. Angenehmer Nebeneffekt: Jeder Charakter ist schon in das Abenteuer eingebunden und motiviert.
Während sie das Grab des Architekten suchten (einschließlich Schleichen-Spähen und Ausschalten der Wachen) konnte ich mir überlegen, was der Architekt ihnen erzählen könnte.
Einer der Spieler hatte bei seinem Krieger die Motivation "Bezwinge eine Bestie". Daraus leitete ich ab, dass sich in der Pyramide gefangene Monster befinden. Ein kurzer Blick ins Bestiarium was einigermaßen in Setting passt und gleich den Ankheg gefunden. Klingt ägyptisch und gräbt sich durch den Boden. Perfekt um sich, wenn befreit, wild durch die Pyramide zu graben und sie zum Einsturz zu bringen.

Von da an führte eins zum anderen.

Von meinem geplanten Plot war nichts mehr übrig, aber es war ein feiner Abend.
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Offline Evil Batwolf

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #17 am: 29.11.2018 | 10:55 »
Dungeon World (und pbta) ist natürlich noch mal was anderes  :).

Obwohl auch da Sachen vorbereitet werden (Fronts z. B., oder Fragenkataloge für die SC).

Offline aikar

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #18 am: 29.11.2018 | 11:00 »
Obwohl auch da Sachen vorbereitet werden (Fronts z. B., oder Fragenkataloge für die SC).
Die Fragekataloge brauchst du nur, wenn du schon ein bestimmtes Szenario vor Augen hast und die Spieler mit Suggestiv-Fragen dorthin lenken willst. Bei One-Shots verzichte ich inzwischen wie gesagt meistens darauf und baue das Szenario nach dem gleichen Schneeball-Prinzip wie ich Dungeon World dann auch leite.

Und ja, Dungeon World ist für diese Herangehensweise sicher besonders gut geeignet, aber wenn man ein gutes Gespür für Schwierigkeiten und Gegnergefährlichkeit in einem System hat und nicht unbedingt eine Materialschlacht mit perfekt ausgewählten Battlemaps und Figuren machen will (nicht falsch verstehen, mache ich auch immer wieder gerne), geht es auch mit anderen Systemen.

Aber klar: Das ist EINE Möglichkeit. Wenn man ein bestimmtes Szenario spielen will, muss man auch (grundlegende) Vorbereitungen treffen. Auf der anderen Seite, WENN man etwas bestimmtes spielen will, hat man diese Vorbereitungen bis zu einem gewissen Grad ja schon gemacht, sonst hätte man die Vorstellung ja nicht.

Fazit meiner Variante: Wenn ihr mal keine Ideen habt, seid euch nicht zu schade den kreativen Input der Spieler einzuholen.
« Letzte Änderung: 29.11.2018 | 11:23 von aikar »
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Offline Issi

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #19 am: 29.11.2018 | 11:24 »
Planung und Impro schliessen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Das eine kann m.M.n. ohne das andere nichts werden.
Und kaum ein SL wird unvorbereitet seine Session beginnen.
Denkst du?
Ich denke schon.
Es ist ja teilweise in Mode gekommen, dass sich Spieler sogar die Plothooks selbst aus dem Ärmel schütteln sollen.

Edit.
Ich war mal als Gastspieler in einer Gruppe gesessen, in der der SL mir sagte:  "Deine Figur ist zu Spielbeginn auf einem Schiff. "
Ich. "Aha, warum und wo möchte sie hin?"
SL. "Das musst du wissen. Ist nicht mein Job mir das auszudenken."
Ich." Ok. Em... ich kenne die Welt  nicht. Von wo könnte meine Figur denn losgefahren sein?"
SL. "Das weiß ich auch nicht."
Ich. "Gibt es wenigstens eine Karte von der Welt? "
Darauf drückt mir der SL ein dickes Buch in die Hand, in der eine winzige Karte abgebildet ist.
Das Spiel soll gleich losgehen, also habe ich nur wenig Zeit sie mir anzuschauen.


Fazit.  ...Nein, das macht, zumindest  mir als SPL, überhaupt keinen Bock.

Edit 2.
Als SL sehe ich es deshalb sowohl als meinen Job an den Spielern beim Abenteuer Einstieg zu helfen, als auch bei Bedarf für Plothooks zu sorgen.
Soviel Mühe sind sie mir Wert.
Diese Einstellung: Geht mich als SL nichts an! Ist euer Problem! Finde ich persönlich mit Verlaub, einfach nur  beknackt.

Ich leite z. B. nicht mit dem Anspruch als SL möglichst wenig gedankliche Arbeit zu haben. Nein, ich will mir auch um die Figuren der Spieler Gedanken machen.
Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Kein: Ich denke für euch (eure Ideen sind mir egal)
und kein: Ihr müsst für euch selbst denken (ich will da nix zusätzlich  investieren)

Oder anders- nix oder nicht zuviel als SL zu investieren macht Spieler selten kreativer!
Man kann Kreativität von Spielern mMn.  nicht erzwingen oder anerziehen.
Man kann sich stattdessen gegenseitig helfen und inspirieren.

(Oh je, ich Rante schon, ich mache mal ne Pause  ;D)
« Letzte Änderung: 29.11.2018 | 12:13 von Issi »

Offline nobody@home

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #20 am: 29.11.2018 | 11:33 »
Ach, Vorbereitung kann sich in jedem Fall auszahlen.

Nur, wie schon angeklungen: wenn ich "Impro" spielen will, muß ich halt andere Vorbereitungen treffen als für "heute Abend ziehen wir genau dieses Szenario durch, weil ich SL bin und MEIN WILLE GESCHEHE (tm)". ;) Das ist aber auch schon (fast) alles.

Offline Der Läuterer

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #21 am: 29.11.2018 | 11:46 »
aikars Beschreibung zufolge kann ja vieles funktionieren. Und es liest sich, als hätten alle ihren Spass gehabt. Meins wäre das nicht. Auch wenn es passt. Das widerspricht meinen SL Vorstellungen.
Ich käme mir vor, wie nackt in der Wüste ausgesetzt.
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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #22 am: 29.11.2018 | 11:46 »
Habe ich wie gesagt gerade bei Dungeon World und Fate auch und gerade mit Anfängern anders erlebt.

Das widerspricht ja weder meiner Aussage noch meiner These.
Wenn alles perfekt läuft, genug kreativer Input von den Spielern kommt, der Spielleiter gut drauf ist und so weiter, dann braucht es wenig, um eine gute Spielsitzung zu haben.
Das ist aber die Idealzustand und der ist nicht immer gegeben. Mit einem Job, der einen fordert, Familie und einem beschränkter Freizeit ("Kinder") kommt das häufiger vor.
Und wenn es eben nicht ideal läuft, dann kann Vorbereitung einiges kompensieren - nicht alles, aber einiges.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline aikar

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #23 am: 29.11.2018 | 12:02 »
Und wenn es eben nicht ideal läuft, dann kann Vorbereitung einiges kompensieren - nicht alles, aber einiges.
Klar.

Diese Einstellung: Geht mich als SL nichts an! Ist euer Problem! Finde ich persönlich mit Verlaub, einfach nur  beknackt.
"Geht mich als SL nichts an", ist sicher nicht gut. Das ist aber auch etwas anderes als, "Da bin ich nicht allein dafür verantwortlich".
Ich sage ja nur, dass man die Ideen der Spieler als Zündfunkten für die "das isses"-Momente nutzen kann, die Lord Verminaard einleitend angesprochen hat, nicht, dass man alles auf die Spieler abwälzen soll. Genauso finde ich es aber auch nicht in Ordnung, dass Spieler verlangen, ohne eigenes Engagement bespaßt zu werden. Ich spiele ja RPs auch als Spielleiter deswegen, weil ich Spaß haben will, nicht weil ich dafür bezahlt werde, den Alleinunterhalter zu machen.

Mit einem Job, der einen fordert, Familie und einem beschränkter Freizeit ("Kinder") kommt das häufiger vor.
Interessant. Ich finde GERADE in so einer Situation gruppengetriebenes stark-improvisiertes Spiel interessant, weil man ja auch als SL mit Job, Familie und beschränkter Freizeit nicht mehr soviel Zeit hat, sich vorzubereiten.
« Letzte Änderung: 29.11.2018 | 12:04 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Lord Verminaard

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Re: Warum Vorbereitung wichtig ist
« Antwort #24 am: 29.11.2018 | 12:35 »
Das Problem resultiert folglich aus Vorbereitung. Du hättest auch sagen können: Ich improvisiere erst dann irgendwelche Informationen, wenn die Chars danach fragen, und dann überlege ich mir spontan, woher sie diese kriegen können und ob der NSC, den ich mir dann möglicherweise als Infogeber aus dem Ärmel schüttele, sich leicht finden lässt oder nicht etc.

Hehe ich weiß du köderst mich nur, aber fürs Protokoll: Hätte ich machen können, wäre dann aber kacke gewesen. ;)

Klar gibt es Systeme, die dem SL keinen oder einen geringen Vorbereitungsaufwand versprechen, indem sie, einerseits, zufällige Versatzstücke liefern, und, andererseits, zur Improvisation auffordern. Ich nenne das ja gerne "Schillerstraße-Rollenspiel". >;D Ich habe solche Spiele auch zu Genüge ausprobiert und war meistens enttäuscht, Ausnahmen bestätigen die Regel und waren auch immer One-Shots.

Auf der anderen Seite zog es ja auch mich seinerzeit an, dieses Versprechen, keine Vorbereitung zu benötigen. Ich erinnere mich ja noch an die Runden, in die ich schlecht vorbereitet ging, weil mir die Zeit bzw. die Motivation fehlte, mich ordentlich vorzubereiten. Die angefangenen Kampagnen, die im Sande verliefen, etc. Letztendlich lag es aber glaube ich in Wirklichkeit daran, dass ich mit dem Regelwerk, der Welt, den Charakteren, dem Kampagnenhintergrund einfach nicht richtig warm geworden bin, oder dass die Spieler lustlos waren und mich das nervte. Daher hatte ich dann keine Lust auf die Vorbereitung, und deshalb wurde sie zur Last. Es war also ein Irrweg, ohne Vorbereitung spielen zu wollen. Die Lösung war vielmehr, etwas zu leiten, das mich inspiriert, mit Spielern, die motiviert sind.
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