Thema: Alte Zauber

[Schlangengott]

Würdet ihr es generell als Spielleiter erlauben, wenn eine neue Edition draußen ist, wie z. B. bei Earthdawn, und in der neue Edition ein paar für sie wichtige Zauber fehlen, dass sie die alten Zauber aus der vorherigen Version wieder auferstehen lassen? Es können natürlich auch alte Sprüche aus der vierten Edition D a. D oder DSA sein.

Jetzt muss man für den Fall Earthdawn erwähnen, dass dort Spieler und Spielleiter ihren eigenen Zauber kreieren können mit einem System aus dem Kompendium, mit Absegnung der Gruppe versteht sich. Dadurch könnten alte Sprüche neu belebt werden, ganz im Einklang mit den Regeln.

Also, ich finde es zum Beispiel als Spielleiter sehr Schade, dass solche Zauber wie Skelette beschwören oder Gegenstand beleben, beides Zauber für die Disziplin Geisterbeschwörer, einfach platt gemacht wurden, und so den Totenbeschwörern ihr best bekannter Diener fehlt, der nur durch den Knochengeist ersetzt werden kann oder das durch das Fehlen der Gegenstandsgeister die kultigsten Gegner nicht mehr möglich sind - ich sage nur, Gegenstandsgeister die eine Raubkatzenstatue beleben können und so die Gruppe bei einem Einbruch in die Gemächer eines Zauberer plötzlich von einem sich belebenden Statuegolem attackiert wird. Ich liebe den Spruch. 

Ich stehe gerade bei Sachen Zaubern auf den Standpunkt, je mehr Vielfalt um so besser,  oder wie würdet ihr das Händeln, wenn einer euer Spieler die alles entscheidende Frage stellt:"Meister, wie hältst du es mit der Zauberei?" 

[Faras Damion]

Je gamistischer desto restriktiver.

Aber da ich lieber die Erzähltante bin, ist alles erlaubt, was den Spielspaß von allen Beteiligten erhöht. 

[Lichtschwerttänzer]

"Meister, wie hältst du es mit der Zauberei?" 

Nein, natürlich nicht.
Er hätte mich nicht als Meister titulieren sollen

Realitas, angepasst ans Powerniveau auf Probe und ggf. wird noch nach justiert oder gestrichen.

[YY]

Jetzt muss man für den Fall Earthdawn erwähnen, dass dort Spieler und Spielleiter ihren eigenen Zauber kreieren können mit einem System aus dem Kompendium, mit Absegnung der Gruppe versteht sich.

Dann ist doch erst recht alles klar.

Ich sehe höchstens dann Probleme, wenn Spieler mit oder ohne Hintergedanken Sprüche 1:1 übernehmen wollen, die nicht mehr in die veränderte Spielmechanik passen.
Aber z.B. Sprüche aus der "Spätlese" einer Edition in die nächste überführen, wenn von der neuen nur das GRW draußen ist - das ist doch kein Problem, solange sich alle hinsichtlich der Ausgestaltung einig sind.

[Issi]

Als die neue Edition unseres Haussystems draußen war, hat mein SL mit Blick auf die Zauberliste freudig gesagt: Endlich sind die weg! Und alle Spieler (außer mir) haben gerufen: Super!

Das nenne ich mal überstimmt. 

[Selganor [n/a]]

Ewig lange Spruchlisten die sich nur minimalst (wenn ueberhaupt) unterscheiden schrecken mich ab.

Warum brauche ich einen "Flame Dart", "Ice Dart", Acid Dart", ... wenn der einzige Unterschied dieser Darts nur die Schadensart ist (und die meistens sowieso keinen Unterschied oder zusaetzlichen Effekt hat.

Dann lieber entweder eine ueberschaubare Menge (am Besten noch "aufblasbar" wie die Sprueche in der D&D 5e) oder gleich klare Regeln wie man sich den Kram komplett selbst macht, dann kann man auch gerne noch (gerne auch tonnenweise in extra dafuer konzipierten Zusatzbuechern) schon fertig gewerkelte Umsetzungen rausbringen, wenn man die nicht selbst machen will (wie es z.B. bei Fantasy Hero mit den Grimoires der Fall ist).

Gerade im Fall Fantasy Hero hat man im Grundregelwerk alle Regeln die man braucht um die Kosten eines beliebig konzipierten Spruchs zu berechnen (sowohl an Erschaffungspunkte um ihn zu "lernen", als auch an Kosten zum Einsatz), aber im Grimoire hat man zahlreiche "Magieschulen" (oder sogar komplett eigene Magiearten) mit ausreichend fertig gebauten Beispielen die man dan einfach so einsetzen kann - oder auch nach Belieben erweitern kann.

[Dirk Remmecke]

Das Problem hatte ich nur ein einziges Mal.

Ich habe zwar häufiger Editionswechsel mitgemacht, aber nur bei Midgard 2 --> 3 tat uns allen der Verlust eines alten Zaubers weh. (Ich weiß gar nicht mehr warum.) Bannen von Zauberwerk haben wir konsequent nach der 2er-Version weitergespielt.

[unicum]

Würdet ihr es generell als Spielleiter erlauben, wenn eine neue Edition draußen ist, wie z. B. bei Earthdawn, und in der neue Edition ein paar für sie wichtige Zauber fehlen, dass sie die alten Zauber aus der vorherigen Version wieder auferstehen lassen?

Im allgemeinen: Nein
Im besonderen können wir darüber reden.

Ich denke das sich die Regelautoren etwas dabei denken wenn sie etwas ändern, sowohl etwas neues dazugeben als auch etwas altes weglassen.

Dabei kann es natürlich sein das "liebgewonnene" Charakter-konzepte eben nicht mehr funktionieren. Da ich die meisten dieser "liebgewonnene“ Konzepte (welche mir über den weg gelaufen sind) eher in der Powergaming Schiene verorte kann ich damit meist recht gut leben.

Aber,... man kann natürlich über alles reden.

[nobody@home]

Gute Frage...ich war noch nie in der Situation und bin inzwischen auch ohnehin kein großer Freund von Magiesystemen mit mehr oder weniger langen Hochoffiziellen Spruchlisten (tm) mehr. Insofern hoffe ich also auch, daß mir diese Situation erst gar nicht mehr großartig unterkommt.

Ansonsten läßt sich im konkreten Einzelfall natürlich verhandeln.

[YY]

Ich denke das sich die Regelautoren etwas dabei denken wenn sie etwas ändern, sowohl etwas neues dazugeben als auch etwas altes weglassen.

Z.B.: "Welche zentralen Zauber packen wir statt ins GRW besser in die Magie-Erweiterung, damit die ganzen Altspieler sie auch in dieser Edition wieder kaufen?"

Dass sich ein System von einer Edition zur nächsten zu einem rundum besseren Spiel entwickelt und/oder innerhalb der Laufzeit einer Edition die anfänglich möglicherweise vorhandene klare Linie behält, ist oftmals wenig mehr als eine idealisierte Wunschvorstellung.
Dafür spielen da viel zu viele andere Faktoren mit rein.